Der norwegische Lachszüchter Mowi hat die Genehmigung erhalten, in der irischen Bantry Bay bis zu 2.800 t Biolachse zu züchten, meldet IntraFish. Damit endet ein seit zehn Jahren laufendes Antragsverfahren, das Mowi Ireland im Juni 2011, damals noch unter dem Namen Marine Harvest Ireland gestartet hatte. Irlands Landwirtschaftsministerium hatte die Zuchtlizenz bereits 2015 genehmigt, doch 14 unterschiedliche Parteien hatten dagegen Einspruch erhoben. In den jeweils 24 Monaten Produktionsdauer sind zwei Monate Brachezeit enthalten. Mowi betreibt schon jetzt zwei Lachsfarmen an der Westseite der westirischen Bucht, in Ahabeg und Roancarrig und produziert 80 Prozent des irischen Lachses.
The Kingfish Company, niederländischer Indoor-Züchter der Gelbschwanzmakrele, ist seit Montag dieser Woche in mehr als 300 Filialen der größten Supermarktkette des Landes, Albert Heijn, gelistet, meldet IntraFish. Seit dem 28. Juni werden dort Portionen des Yellowtail kingfishs (Seriola lalandi), ohne Haut und Gräten und unter modifizierter Atmosphäre verpackt, angeboten. Das Produkt trägt das ASC-Siegel und wirbt mit einer Produktion ohne GMO und ohne Einsatz von Antibiotika. In diesem Monat hatte Creadev International, französisches Investmentunternehmen hinter dem Insektenmehl-Hersteller InnovaFeed, fast 20 % der Kingfish-Anteile im Wert von 26,7 Mio. NOK, etwa 2,618 Mio. Euro, gekauft.
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat die am 16. Juni offiziell begonnene diesjährige Matjessaison zum Anlass genommen, "zu einer nachhaltigen Kehrtwende" bei der Heringsfischerei zu mahnen. In Deutschland werden jährlich gut 120.000 Tonnen Hering gegessen, doch "die Delikatesse ist über die Jahre zum Sorgenkind geworden", schreibt der MSC.
Scottish Sea Farms hat eine Vereinbarung unterzeichnet, sämtliche Anteile von Grieg Seafood Hjaltland UK von Grieg Seafood ASA für 190 Mio. Euro zu kaufen, meldet IntraFish. Grieg war vor dem Kauf der größte Lachsfarmer auf den Shetland-Inseln mit 219 Mitarbeitern, 17 aktiven Meerwasser-Lizenzen für die Zucht von Atlantischem Lachs, einer Süßwasseranlage und einem Verarbeitungsbetrieb. 2020 wurden dort rund 15.000 t geerntet. Bereits im November 2020 hatte Grieg angekündigt, sich verstärkt auf seine Zuchten in Norwegen und Kanada zu konzentrieren. Scottish Sea Farms, jeweils hälftig im Besitz der Leroy Seafood Group und von SalMar, erntete 2020 etwa 24.000 t.
Die Fischerei auf Norwegens Küsten-Kabeljau wird ihre MSC-Zertifizierung nun im August 2021 verlieren, meldet das Portal IntraFish. Aufgrund eines Einspruchs gegen die bereits für Ende April angekündigte Entziehung des Zertifikats hatte die Fischerei innerhalb der norwegischen Zwölf-Meilen-Zone das Label weiterhin führen können, doch das Einspruchsverfahren sei jetzt abgeschlossen. Während Norwegens Offshore-Fischerei auf Kabeljau im August rezertifiziert wird, dürfen rund 264.000 Tonnen von insgesamt 397.000 Tonnen Kabeljau-Quote das blau-weiße Logo vorerst nicht mehr tragen. Bereits zum 26. April 2021 hatten 28.250 Tonnen Schellfisch, die nördlich von 62 Grad Nord gefischt werden, ihre MSC-Zertifizierung verloren. Das entspricht einem Viertel der Schellfisch-Quote von 113.000 Tonnen. Um die MSC-Zertifizierung wiederzuerlangen, hat der MSC-Klient Norges Fiskarlag, der Norwegische Fischerverband, die Erstellung eines Wiederaufbauplans insbesondere für den Rotbarschbestand angekündigt, der als Beifang von der Kabeljau-Fischerei betroffen ist. Fiskarlag-Berater Tor Bjørklund Larsen teilte mit, man führe diesbezüglich Gespräche mit Norwegens Meeresforschungsinstitut (IMR) und dem Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES), doch vor Januar 2022 sei nicht mit einer erneuten Zertifizierung zu rechnen.
Filta Deutschland startet in Deutschland und Österreich mit dem weltweit ersten Fettabscheider, der über acht Hydrozyklone verfügt und alle bisherigen Abscheide- und Energieeffizienzwerte schlägt, meldet der Fritteusen-, Öl- und Fettspezialist. Bei McDonald's, Burger King und KFC in Großbritannien sei der neue Fettabscheider "FiltaFOG Cyclone" bereits seit Monaten erfolgreich im Einsatz, teilt der Fritteusen-Spezialist mit, der seit 2015 mit der FiltaFry Deutschland GmbH auch hierzulande und seit 2018 ebenfalls in Österreich aktiv ist.
Die Theo-Müller-Gruppe verkauft ihre unrentable Sparte Feinkostsalate Homann und schließt das Hauptwerk in Dissen, meldet das Handelsblatt. Künftig wolle sich Müller auf die Sparten Fisch und Dressings konzentrieren, kündigt der Lebensmittelkonzern an. In den vergangenen beiden Jahren hatte der Konzern mehr als 170 Mio. Euro in den Standort Lintorf investiert, wo eines der modernsten Werke für die Dressing-Produktion in Europa entsteht. Die Marke Homann führt in Zukunft der niederländische Salatproduzent Signature Foods BV, der seit Ende 2020 zum britischen Finanzinvestor Pamplona Capital Management gehört. Der Niederländer beschäftigt insgesamt 600 Mitarbeiter, unter anderem beim Salathersteller Johma. Während das Werk in Dissen zum Jahresende schließen wird und alle 400 Beschäftigten entlässt, wird der Homann-Standort Bottrop von der NB Manufaktur übernommen, einem Unternehmen der Wernsing Food Family, die wiederum unter der Marke "Popp Feinkost" produziert. In Bottrop werden neben Handelsmarken-Produkten auch Fischprodukte der Müller-Marke Nadler hergestellt. Dort arbeiten rund 200 Menschen.
Iglo Deutschland-Geschäftsführerin Antje Schubert (54) übernimmt zum 1. Juli 2021 im Mutterkonzern Nomad Foods den Bereichsvorstand für die Region Western Europe und übergibt die operative Geschäftsführung für Deutschland an Philipp Kluck (43), meldet die Rundschau für den Lebensmittelhandel. Bereits seit 2018 hatte Schubert parallel zur operativen Geschäftsführung für Deutschland strategische internationale Aufgaben übernommen. Diese wird sie wie bisher von Hamburg aus wahrnehmen. Kluck war seit Anfang 2019 als General Manager für das Iglo-Geschäft in Belgien zuständig. Als Marketing-Director Iglo Deutschland war er schon einmal in Hamburg tätig. Ihm zur Seite steht Co-Geschäftsführer Markus Mischko (54). Iglo konnte seinen Umsatz 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 16,4 Prozent auf 633 Mio. Euro steigern (2019: +10,3 Prozent). Sein Marktanteil im Tiefkühlmarkt (LEH inkl. Discounter) ist laut Nielsen-Daten um 0,3 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent gestiegen - Iglo ist damit Marktführer. Den Zuwachs führt Iglo auf die Tranformationsstrategie hin zu pflanzenbasierten Produkten sowie auf den generellen Nachfrageanstieg bei Tiefkühlprodukten zurück.
Die britischen Lebensmittelexporte in die Europäische Union sind in den ersten drei Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahr um 47 Prozent zurückgegangen, meldet das Magazin Fish Farmer unter Verweis auf aktuelle Zahlen der Food and Drink Federation (FDF). Dabei hat es die Fischwirtschaft offenbar besonders getroffen: die Fischexporte in die EU über sämtliche Arten lagen 52 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Verluste beim schottischen Lachs sind mit -19,7 Prozent im ersten Quartal 2021 vergleichsweise "moderat". Zum Vergleich: Käse-Exporte nach Europa sollen um 71,7 Prozent rückläufig sein, Whisky habe 32,3 Prozent verloren und Lamm 14,3 Prozent. Dabei sind die Exporte in sämtliche EU-Staaten eingebrochen: nach Irland um 70 Prozent, nach Spanien um 62 Prozent, nach Italien um 61 Prozent und nach Deutschland um 55 Prozent, schreibt der Daily Record. Entsprechend ist der Ausfuhranteil in Nicht-EU-Länder von 40 Prozent im 1. Quartal 2020 auf 55 Prozent im 1. Quartal 2021 gestiegen. Faktisch haben die Exporte in diese Drittstaaten jedoch nur um 0,3 Prozent zugenommen, denn insgesamt ist der Wert britischer Lebensmittelexporte in dem Quartal von 5,1 Mrd. GBP (= 5,9 Mrd. Euro) im Vorjahr auf nur noch 3,7 Mrd. GBP (= 4,3 Mrd. Euro) eingebrochen - "ein Desaster für unsere Industrie", urteilt Dominic Goudie, Leiter Internationaler Handel bei der FDF.
Da immer mehr pflanzliche Alternativen für Fisch in den Handel kommen, hat die Verbraucherzentrale Hamburg diese veganen und vegetarischen Produkte unter die Lupe genommen. Das Fazit der Verbraucherschützer: gut für die Umwelt, mittelmäßige Nährstoffbilanz und erheblich teurer als die "Originale". Als klaren Pluspunkt sieht Verbraucherschützerin Jana Fischer die Herkunft der Hauptzutaten aus Europa: "Kürzere Transportwege verringern den Kohlendioxidausstoß und bremsen den Klimawandel."