Der weltgrößte Lachsproduzent Mowi konnte seinen Gewinn (EBITDA) im 2. Quartal 2021 dank anziehender Nachfrage und steigender Preise um 27 % auf 178,2 Mio. Euro steigern, meldet IntraFish. Der Umsatz legte um 9,8 % auf 1 Mrd. Euro zu. Die Preise für Lachs lagen im 2. Vierteljahr in Europa um 18 % höher und in Amerika sogar nahezu 50 %. Dank gelockerter Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ist die Nachfrage im Foodservice-Segment wieder angezogen bei gleichzeitig anhaltend hoher Kaufbereitschaft für Lachs im Lebensmitteleinzelhandel, teilte Mowi-Geschäftsführer Ivan Vindheim mit. Obgleich die Erntemenge in Mowis Farmen mit 109.000 t etwas niedriger war als geplant, hob der Lachszüchter seine Planmenge für 2021 von bislang 445.000 auf 450.000 t an. Während die meisten Mowi-Produktionsregionen weltweit gute Ergebnisse präsentierten, meldete nur Mowi Canada East Verluste von 15 Mio. Euro, bedingt durch das Auftreten der Infektiösen Salmanämie (ISA) an einigen Farmstandorten. Die Handelsabteilung Mowi Consumer Products notierte bei ihrer Absatzmenge einen Zuwachs um 1,7 % auf 57.732 t.
Die Forellenzucht Flintbek in dem gleichnamigen schleswig-holsteinischen Ort hatte Ende Februar diesen Jahres ihre Schließung mitgeteilt, weil der Pachtvertrag nicht verlängert worden war. "Für Betreiber Stephan Lehr ein trauriger Moment, seit fast zwanzig Jahren hat der Fischwirtschaftsmeister dort Fische gezüchtet und verkauft", meldeten vor einem halben Jahr die Kieler Nachrichten. Doch inzwischen steht fest: die Fischzucht wird fortgesetzt. 21 km weiter östlich bei Emkendorf wird Lehr in Zukunft mit seinen MitarbeiterInnen das Teichgut Bokelholm bewirtschaften. Auf der etwa 30 Hektar großen Wasserfläche der Bokelholmer Fischteiche züchtet Stephan Lehr vor allem den Holsteiner Karpfen. Außerdem werden Besatzfische produziert. Geräuchert werden insbesondere Forellen, Lachsforellen, Saiblinge und Aale. Derzeit liefen noch die Bauarbeiten, teilte Mitarbeiterin Melanie Mauksch mit. 20 Autominuten südöstlich des Teichgutes, am Brahmsee, besaß Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt bis vor vier Jahren ein Ferienhaus.
Der russische Milliardär Vladimir Yevtushenkov (72) hat über sein Unternehmen AFK Sistema 49 Prozent der Anteile an dem Fischereiunternehmen Zarya auf der Halbinsel Kamtschatka gekauft, meldet IntraFish unter Berufung auf die Tageszeitung Kommersant. Yevtushenkov rangiert mit einem Vermögen von etwa 2,8 Mrd. Euro auf Platz 41 der Forbes-Liste der reichsten Russen. Mit der Beteiligung an Zarya könnte in dem bislang fragmentierten russischen Wildlachs-Sektor ein neuer Player aufsteigen, prognostiziert IntraFish. Russlands Lachsfischerei meldet in diesem Jahr Rekordfänge: Stand 9. August waren 394.210 t Pazifischer Wildlachs angelandet worden und damit 2,2-mal soviel wie im Jahre 2020 und immer noch 7 % mehr als 2019, teilt die Fischereibehörde des Landes, Rosrybolovstvo, mit. Zarya fängt jährlich über 20.000 t Buckellachs, Sockeye und Ketalachs hat damit einen Anteil von 10 % am Lachssektor auf Kamtschatka und von rund 5 % an der gesamten russischen Lachsproduktion. Das Fischereiunternehmen betreibt zwei Verarbeitungsbetriebe mit einer Tageskapazität von 460 t. 2020 setzte Zarya 39,4 Mio. Euro um und notierte ein Wachstum seines Nettogewinns binnen Jahresfrist um den Faktor 6,1 auf 22,8 Mio. Euro.
Nico Klein (32) aus der nordrhein-westfälischen Gemeinde Möhnesee wird ab Anfang September ein breites Fischsortiment dem Kunden ins Haus liefern, meldet der Soester Anzeiger online. Unter der Firmierung "Forellenwerk" produziert Klein gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Stephan Austermann in einer Manufaktur in Rheda-Wiedenbrück ein breites Sortiment vom Frischfisch über Räucherfisch bis zum Fischsalat. Bis zum Mittwoch jeder Woche können Kunden ihre Bestellungen aufgeben. Dann werden die aus der Region stammenden Fische – überwiegend Forellen, Welse und Aale – tagesfrisch verarbeitet und einmal wöchentlich am Freitagnachmittag zwischen 15:00 und 20:00 Uhr ausgeliefert. "Mein Forellenwerk sowie Fisch aus der Region frisch auf den Tisch zu bringen, war schon immer mein Traum", sagt Nico Klein, der nach einer Ausbildung zum Fischwirt für Fluss- und Seenfischerei vor drei Jahren am Starnberger See seinen Fischwirtschaftsmeister machte. Hauptberuflich arbeitet er als Fischwirt für den Ruhrverband Möhnesee.
Im norddänischen Fischereihafen Skagen hat die unter dem Namen Skagen Salmon errichtete landgestützte Lachszucht erstmals Fischeier für ihre Smoltanlage erhalten, meldet das dänische Fiskerforum. In Skagen haben die Investoren Astrid Fiskeri, Petri Holding und Sustainable Food Invest für 300 Mio. DKK – gut 40 Mio. Euro – eine Lachsfarm mit einer Fläche von 19.000 qm errichtet, die in ihrer letzten Ausbaustufe jährlich 3.300 t Lachs produzieren soll. Nach dem jetzt erfolgten Erstbesatz soll es noch knapp 24 Monate dauern, bis die Fische in der Salzwasseranlage auf ihr letztendliches Marktgewicht von durchschnittlich 4 kg abwachsen können. Die volle Kapazität soll bis 2025 erreicht sein, vielleicht bereits im Jahr 2024. Skagen Salmon wirbt für seine landgestützte Farm mit dem Argument der Nachhaltigkeit: die Zucht habe nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt, sie könne potentiell C02-negativ sein und ihre Abfallprodukte können in Zukunft zur Produktion von Biokraftstoff verwendet werden. Sobald diese Voraussetzungen erfüllt seien, dürfte die Zucht gegenüber norwegischen Meeresfarmen konkurrenzfähig sein, schreibt das Portal FødevareWatch. Die für die Anlage benötigte Energie werde auch aus Sonne- und Windenergie gewonnen.
Fischer und Fischzüchter können einen finanziellen Ausgleich für Schäden erhalten, die durch geschützte Arten wie Kormoran, Grau- und Silberreiher, Fischotter oder Biber verursacht werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat gemeinsam mit den Bundesländern eine Rahmenrichtlinie erarbeitet, wonach Binnenfischern, Betreibern von Aquakulturen und der kleinen Küstenfischerei Schäden in Höhe von bis zu sieben Millionen Euro ersetzt werden können. Die Richtlinie wurde von der EU-Kommission genehmigt. "Dass es in Deutschland gelungen ist, geschützte Arten wieder anzusiedeln, ist eine Bereicherung für unsere Ökosysteme. Gleichzeitig hat die Zahl der Schäden in der Fischerei und Aquakultur dadurch deutlich zugenommen", kommentierte Bundesministerin Julia Klöckner die Richtlinien und betonte: "Die Einbußen für https://www.fischmagazin.de/willkommen.htmdie Betroffenen sind drastisch, teils existenzbedrohend. So hat sich etwa die Zahl der Kormorane in den vergangenen 25 Jahren verzwanzigfacht. Sie fangen in Deutschland mittlerweile mehr als 20.000 Tonnen Fisch pro Jahr - etwa genauso viel wie die Berufs- und Angelfischer."
80 Prozent aller deutschen Unternehmen sind aktuell in Sorge wegen zunehmenden Rohstoffmangels. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nach einer Befragung von rund 3.000 Betrieben. Materialengpässe und höhere Kosten seien die Folge. Das betrifft auch Verpackungen. Bereits Ende Januar hatte die BBC in Großbritannien darüber berichtet, dass der Boom der Online-Bestellungen während der Pandemie auch die Nachfrage nach Kartonagen hat in die Höhe schnellen lassen. Das multinationale Verpackungsunternehmen DS Smith sagte, das Problem liege zum Teil in der gestörten Recyclingkette. Vor der Pandemie, als die meisten Lieferungen in Großgebinden an Geschäfte und Restaurants erfolgten, fanden die Verpackungen über Recyclingfirmen schnell ihren Weg zurück in das System. „Alle unsere Kartons werden aus recyceltem Material hergestellt“, teilte Miles Roberts mit, Chef des Konzerns, der auch in Deutschland fast zwei Dutzend Niederlassungen unterhält. Jetzt bedeute es eine Herausforderung, dass viele Verpackungen in Privathäusern und Garagen lagerten.
Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Meeresfrüchten blieb im Jahr 2020 mit 14,1 kg trotz der langwierigen Schließungen von Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung auf einem hohen Niveau. Das teilte das Fisch-Informationszentrum (FIZ) anlässlich seiner diesjährigen Pressekonferenz heute in Hamburg mit. "Die hohe Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten im letzten Jahr hat es für die deutsche Fischwirtschaft zu einer großen Herausforderung werden lassen, die Versorgung mit sicheren Lebensmitteln aus dem Meer aufrechtzuerhalten", erklärte René Stahlhofen, Vorsitzender des FIZ, denn: "Während die Unternehmen, die vor allem an den Lebensmitteleinzelhandel liefern, mit Sonderschichten der schlagartig erhöhten Nachfrage entsprechen mussten, sahen sich die Unternehmen mit einem Kundenkreis aus Gastronomie, Hotellerie und Eventbranche einer unerwarteten Disruption ihrer Geschäftstätigkeit gegenüber." Für ihren Einkauf im Lebensmitteleinzelhandel gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr 4,7 Mrd. Euro aus, was einer Zunahme von 16,4 Prozent entspricht. Insgesamt kauften die Haushalte 457.630 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte. Das ist eine Steigerung von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Heute ist es kaum mehr vorstellbar: vor gut 50 Jahren sollte die alte Fischauktionshalle in Hamburg-Altona abgerissen werden. In diesem Jahr wird eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der deutschen Ingenieursbaukunst 125 Jahre alt, meldet das Hamburger Abendblatt. Nachdem eine Bürgerinitiative sich in den 1970er-Jahren für den Erhalt der Eisen-Glas-Backstein-Konstruktion eingesetzt hatte, stellte die Hamburger Bürgerschaft den 1896 errichteten dreischiffigen Bau im Jahre 1976 unter Denkmalschutz - gegen den Willen des Senats der Hansestadt. Kaiser Wilhelm II. soll zugegen gewesen sein, als die Fischauktionshalle eingeweiht wurde. Auf den im damals noch holsteinischen Altona errichteten Marktplatz reagierten die Hamburger 1898 mit dem Bau einer eigenen Fischauktionshalle ein Stück weiter östlich. Diese wurde aber bereits 1971 abgerissen, um nach dem Willen des Senats Hochhäusern für Büros und Geschäfte zu weichen. Seit Frühjahr 2005 betreibt der Hamburger Großgastronom Jens Stacklies die bis zu 4.500 Menschen fassende Veranstaltungsfläche der Fischauktionshalle und nutzt sie für Feste, Preisverleihungen, Firmenjubiläen oder Produktpräsentationen. Im ersten Coronajahr mussten allerdings 120 geplante Veranstaltungen alleine in der Fischauktionshalle ausfallen. Umsatzverlust nach Angaben des Abendblattes: 6,5 Mio. Euro.
Schottlands Lachszüchter haben im ersten Halbjahr 2021 33.638 t ganze frische Lachse in die Europäische Union (EU) exportiert, teilt die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO) auf Basis aktueller Zahlen der britischen Zollbehörde HMRC mit. Während die Volumina eine Rekordmenge darstellten - ein Plus von 67 % gegenüber dem Vorjahreshalbjahr -, zeigten sich die Exporteure enttäuscht von den Preisen, die sie erzielten: mit einem Ausfuhrwert von 183,4 Mio. GBP (= 216,4 Mio. Euro) lag der Wert 43 % niedriger als im 1. Halbjahr 2020. Insgesamt exportierte Schottland in diesem Zeitraum 50.635 t Lachs - ein Plus von 63 % - im Wert von 303 Mio. GBP (= 357,5 Mio. Euro) - ein Zuwachs von nur 42 %. Intensiven Wettbewerb im Markt und negative Auswirkungen des Brexit auf die Lieferketten macht SSPO-Leiter Tavish Scott für das nicht zufriedenstellende Ergebnis verantwortlich. Die mit dem Brexit verbundenen zusätzlichen Kosten für die Lachsbranche würden sich auf 13 Mio. Euro summieren. Alleine bürokratischer Mehraufwand schlage sich in Kosten von monatlich 120.000 GBP (= 141.569 Euro) nieder. Drittstaaten kauften in den ersten sechs Monaten 16.997 t (+ 54 %) schottischen Lachs für 119,6 Mio. GBP (= 141,1 Mio. Euro, + 41 %).