Knud Bußmann (42) ist als Geschäftsführer der Landesvereinigung der Nordseekrabben- und Küstenfischer ausgeschieden. Der Diplom-Volkswirt hatte das Amt seit August 2004 inne. Die Geschäftsstelle der Vereinigung in Büsum wird vom 1. Vorsitzenden der Landesvereinigung Niels Friedrichsen geleitet, dem seit dem 6. Juli Frau Edda Kühl zur Seite steht. Die Landesvereinigung hat momentan 63 Mitglieder - etwa zwei Drittel der schleswig-holsteinischen Krabbenfischer. Sie ist einer von drei Verbänden, in denen die Unternehmer und Eigentümer der 177 deutschen Krabbenkutter zusammengeschlossen sind. Die MSC-Zertifizierung der deutschen Krabbenfischerei wird derzeit über den Landesfischereiverband Niedersachsen weitergeführt.
Die beiden französischen Fischereiunternehmen Euronor und Compagnie des Peches Saint Malo haben sich gemeinsam um eine Zertifizierung ihrer Fischereien auf Kabeljau und Schellfisch auf Grundlage der Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beworben. Beide Fangunternehmen gehören zur Produzentenorganisation FROM, die als Quoteninhaber fungiert und die gesamte französische TAC für Kabeljau und Schellfisch in der Nordostarktis auf die beiden Antragsteller verteilt. Euronor hatte im März diesen Jahres als erste französische Fischerei überhaupt ein MSC-Zertifikat erhalten, und zwar für ihre Seelachs-Fischerei (TAC 2007: 16.767 t). Die Reederei betreibt unter anderem drei Frostfabrikschiffe, die in der Nordostarktis Kabeljau und Schellfisch fangen. Die Compagnie des Peches operiert mit einer Flotte von 18 Frostfangschiffen und 170 Mann Besatzung sowohl vor Frankreich, Norwegen, den Färöer Inseln und Grönland als auch vor Guyana. An Bord wird Seafood gefrostet und gepackt für den Konsum in Europa, Asien und Nordafrika. Insgesamt nehmen damit jetzt sechs französische Fischereien am MSC-Programm teil.
Hans Schmitz, Fischhändler in Oberhausen und „ältester Einzelhändler der Innenstadt“, geht im Alter von 84 Jahren in den Ruhestand, schreibt das WAZ-Portal „Der Westen“. Als „eine Art Betriebsleiter“ werde in Zukunft Carsten Behrens mit seiner Frau Simone das Fisch- und Feinkost-Geschäft in der Marktstraße 104 führen. Das Feinkost-Geschäft kann in zwei Jahren 125-jähriges Jubiläum begehen: 1887 gründete Schmitz’ Großvater Josef Schmitz die „Fisch-, Wild-, Obst-, Delicatessen- und Landproduktenhandlung“, seit 1909 befindet sie sich am heutigen Standort. Seitdem wurde das Geschäft nur „behutsam modernisiert“. Im hinteren Bereich befindet sich heute ein Stehimbiss. Carsten Behrens will Fisch Schmitz als Familienbetrieb weiterführen. Er selber besitze Imbiss-Erfahrung und habe einige Jahre einen mobilen Fischhandel auf Wochenmärkten betrieben. Auch Simone Behrens wird mit einem Wagen auf Märkten stehen. Der Imbiss im stationären Geschäft soll um ein mediterranes Fischangebot erweitert werden, das Gesamtsortiment einschließlich der Salate werde eine Verfeinerung erfahren.
Greenpeace Schweden besitzt offensichtlich Videodokumente und elektronische Datenaufzeichnungen, die die illegale Fischerei dänischer Boote im Kattegat belegen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das zumindest behaupten die Umweltschützer in einem offenen Brief an die Tageszeitung Göteborgs-Posten (G-P). Die Fischerei erfolgte in einem Teil des Kattegats, den Schweden und Dänemark vom 1. Januar 2009 an als Schutzgebiet ausgewiesen hatten, um die Kabeljaubestände der Region zu schützen. Greenpeace installierte heimlich Überwachungselektronik auf sechs kleineren Fischerbooten aus dem nordseeländischen Hafen Gilleleje, die keine 15 Meter messen und deshalb nicht mit den von der EU geforderten satellitengestützten Überwachungssystemen (VMS) ausgerüstet sein müssen. Fünf der sechs Schiffe hätten sich in den Schutzgebieten aufgehalten, drei seien bei illegaler Fischerei gefilmt worden und zwei seien mit geringer Geschwindigkeit so systematisch herumgefahren, dass dies auf Schleppnetzfischerei hinweist.
Nicht nur Fischprodukte, sondern auch Gemüsekonserven und Molkereiprodukte führt die Fischhändlerin Cornelia Müller in ihrem Wagen. Die Märkische Oderzeitung porträtierte Ende August die Inhaberin des Fischhandels Müller, die seit 18 Jahren im Raum Oderberg nahe der deutsch-polnischen Grenze Klingeltouren fährt. Neben losem Frisch- und Räucherfisch verkauft die gelernte Molkereifacharbeiterin auch Lebensmittel, die nicht dem Fischsortiment zuzurechnen sind. Im strukturschwachen Osten Brandenburgs profitiert Cornelia Müller vom Niedergang der kleinen Lebensmittelgeschäfte. Von Dienstag bis Donnerstag ist sie zwischen Bernau, Oderberg und anderen Orten des Oderbruchs unterwegs – und zwar nicht nur von Ort zu Ort, sondern teilweise auch von Tür zu Tür. Wer den Weg zum Markt nicht auf sich nehmen möchte, den besuche sie persönlich, schreibt die Zeitung. In Oderberg kaufen bei einem Stopp 20 bis 30 Kunden.
Der Konsum von Fisch hat sich in Österreich im vergangenen Jahr von 7,8 Kilo auf 7,5 Kilo pro Kopf verringert. Das teilt Statistik Austria heute mit, schreibt die Tageszeitung Der Standard aus Wien. Der Verzehr von Fleisch stieg hingegen von 98,4 Kilo auf rund 100 Kilo. Insgesamt standen den Österreichern im Jahre 2009 gut 62.700 Tonnen Fisch zur Verfügung, wovon 3.000 Tonnen im eigenen Land produziert wurden. Das Agraraußenhandelsvolumen Österreichs ging im Vorjahr in toto von 16,5 Mrd. Euro (2008) auf zuletzt 15,3 Mrd. Euro (2009) zurück.
Der Lachszüchter Marine Farms hat die Ernte auf allen Farmen von Hoganess Salmon gestoppt, nachdem etwa 6.000 Fische im Rahmen einer Medikamentenbehandlung verendet waren, schreibt das Portal IntraFish. Die Lachse an der Westküste der Shetland-Inseln waren routinemäßig mit einem Mittel gegen Lachsläuse behandelt worden. Wie es zu den Todesfällen kommen konnte, ist bislang unklar. Die Marine Farms-Tochter Lakeland Group kooperiert mit der Schottischen Umweltschutzbehörde (SEPA), der Tierschutzorganisation Scottish SPCA, der Lebensmittelbehörde (FSA) und örtlichen Veterinären, um die Ursache zu identifizieren. In jedem Fall solle garantiert werden, dass kein Lachs aus den betroffenen Zuchten in die Nahrungskette gelangt. Experten haben bislang festgestellt, dass offensichtlich nicht zugelassene Anti-Läusemittel verwendet worden sind. „Die Möglichkeit, dass Inhaltsstoffe falsch eingesetzt worden sind, deutet darauf hin, dass unternehmensinterne Systeme versagt haben. Wir werden uns so schnell wie möglich darum kümmern“, teilte das Unternehmen mit.
Der Tiefkühlproduzent Iglo verzeichnete im ersten Halbjahr 2010 ein Umsatzwachstum von 3,5 Prozent gegenüber 2009. Damit habe sich Iglo besser entwickelt als der deutsche Gesamtmarkt für Tiefkühlkost. Dort ging der Umsatz im Vergleich zu 2009 um 1,5 Prozent zurück, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Umsatzgewinn ist zum Teil auf die Einführung eines TK-Geflügelsortiments zum Jahresanfang zurückzuführen. Doch auch in den etablierten Sortimenten habe sich der Tiefkühlspezialist positiv entwickelt. Bei TK-Fisch besitze Iglo einen Marken-Marktanteil von 20 Prozent, bei TK-Gemüse 34 Prozent. Der Klassiker Iglo-Fischstäbchen, im Handel seit 1959, sei mit einem Marken-Marktanteil von 54 Prozent Marktführer. Auch die hochwertigen Lachs-Filetstäbchen, die „vor allem von genuss- und lifestyleorientierten Verbrauchern gekauft“ werden, gehörten zu Wachstumstreibern.
Die norwegische Fischzucht-Gruppe Marine Farms trennt sich von ihrer Offiziersbarsch-Farm in Belize, meldet das Portal IntraFish. Die Norweger züchten den Cobia (Rachycentron canadum) in Vietnam und Belize. Beide Farmen zusammen hätten im zweiten Quartal 2010 vor Zinsen und Steuern (EBIT) Verluste von 5,8 Mio. € beschert. Insgesamt meldete Marine Farms jedoch für das zweite Quartal einen Umsatz, der mit 37,5 Mio. € beachtliche 35 Prozent über dem Vorjahresergebnis liege. Das EBITDA der Gruppe war mit 7,1 Mio. € gegenüber dem Vorjahresquartal 42 Prozent höher, das EBIT betrug 5,4 Mio. € im Vergleich zu 3,4 Mio. € in II/2009. „Die Verbesserung resultierte vor allem aus den historisch hohen Preisen und gestiegenen Mengen bei Lachs in Großbritannien sowie höheren Preisen für Wolfsbarsch und Dorade in Spanien“, teilte Marine Farms mit. Zu der Gruppe gehören die schottische Lachsfarm Lakeland und die spanische Farm Culmarex. Lakeland erzielte bei Lachs ein EBIT von 1,80 €/kg, ein Plus von 14,4 Prozent. Das EBIT bei Bream und Bass war weiterhin negativ mit -0,21 €/kg gegenüber -0,91 €/kg im zweiten Quartal 2009, das Verkaufsvolumen stieg bei den beiden mediterranen Fischen jedoch um 60 Prozent.
Immer weniger Heringe: Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will sich angesichts eines dramatischen Schwundes von Heringen für einen besseren Schutz einsetzen. „Das größte Problem sehen wir beim Heringsbestand in der westlichen Ostsee“, sagte Aigner am Montag beim Besuch des Instituts für Ostseefischerei in Rostock. Das Niveau sei das niedrigste, das jemals festgestellt worden sei. Deutschland will nach Aigners Worten mit der EU-Kommission, betroffenen Bundesländern und Fischereiverbänden nach Lösungen suchen, um die schwierige Lage für die Fischer in den nächsten zwei Jahren zu überbrücken.