Der norwegische Lachsproduzent SalMar hat nach mehr als einem Jahr Bauzeit eine 16.000 Quadratmeter große Verarbeitung in Betrieb genommen, meldet das Portal IntraFish. Das 63 Mio. Euro-Objekt soll „die weltweit modernste Fabrik“ ihrer Art sein. Fünfmal so groß wie die bisherige SalMar-Produktion, können dort im Einschichtbetrieb jährlich 60.000 t Lachs verarbeitet werden. SalMar ist der drittgrößte Lachszüchter in Norwegen mit einem Gruppenumsatz von in diesem Jahr rund 380 Mio. Euro. Norwegens Premierminister Jens Stoltenberg sprach bei einem Besuch vor Ort von einer „beeindruckenden Geschichte“.
Der lettische Fischproduzent Karavela, Hersteller insbesondere von Fisch- und Muschelkonserven, hat seine Fabrik in der Landeshauptstadt Riga um eine Lachsräucherei erweitert, meldet das Portal IntraFish. Zunächst sollen monatlich 100 t Lachs geräuchert und geschnitten werden. Bisherigen Investitionen von einer Million Euro sollen weitere 3 Mio. Euro folgen, um ein neues Produkt - Makrelenfilets in der Dose - auf dem französischen Markt zu etablieren. So will Karavela seinen Umsatz von in diesem Jahr 13 Mio. Euro bis 2012 auf 25 Mio. Euro verdoppeln.
Der vietnamesische Shrimp-Züchter Minh Phu Seafood hat alleine in den ersten acht Monaten dieses Jahres 12.631 t Seafood im Wert von 99,6 Mio. Euro exportiert - ein Plus von 44 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (1-8/2009: 69,2 Mio. Euro). Hauptmarkt sind weiterhin die USA mit 46 Prozent oder 46,4 Mio. Euro Exportwert, gefolgt von Japan (14 Prozent) sowie Südkorea und der EU mit jeweils 12 Prozent. Alleine im August führte Minh Phu 2.646 t Seafood für 22 Mio. Euro aus.
Schottlands Fischereiflotte hat im vergangenen Jahr ihr bestes Umsatzergebnis im gesamten Jahrzehnt erwirtschaftet, meldet das Portal IntraFish. Einer aktuellen Statistik zufolge landeten die Fangschiffe insgesamt 378.000 t Fisch und Seafood im Wert von 527,2 Mio. Euro an - ein Plus von zehn Prozent nach Wert und von zwei Prozent auf Basis Menge. Dabei verteilt sich der Umsatz nahezu paritätisch auf die drei Produktkategorien Muscheln, demersale sowie pelagische Fische, die jeweils zwischen 170 und 180 Mio. Euro zum Gesamtumsatz beitrugen. Auf der Basis Menge sah das Ergebnis naturgemäß anders aus: so wurden 69.000 t Muscheln, 103.000 t Bodenfische und 206.000 t Schwarmfische angelandet. Das pelagische Segment profitierte von einem Preisanstieg bei Makrele um zehn Prozent gegenüber 2008, außerdem landeten die schottischen Schiffe 39 Prozent mehr Makrelen an. Damit hat 2009 Makrele den Kaisergranat als bislang für die Flotte wichtigste Spezies abgelöst.
Die kanadische Fischerei auf Eismeergarnelen (Pandalus borealis) von Fogo Island aus ist am 17. September in die Hauptbewertungsphase einer MSC-Zertifizierung eingestiegen, teilt der Marine Stewardship Council mit. Die Fischerei operiert innerhalb der kanadischen Shrimpfanggebiete 5, 6 und 7 im nordwestlichen Atlantik - vor der Küste von Neufundland und Labrador, und zwar vom Hopedale Channel bis zum Südosten Neufundlands. Bei der küstennahen Fischerei werden Schleppnetze verwendet. Mit einer Fangmenge von in diesem Jahr 58.131 Tonnen (bis Mitte September) ist die Kaltwassergarnele eine ökonomisch bedeutende Spezies. Der Antragsteller für die Zertifizierung, die Fogo Island Co-operative Society Ltd., war schon Teil einer MSC-Zertifizierung für die nördliche Tiefseegarnele, die die Kooperative gemeinsam mit anderen Garnelen-Produzenten besaß. Hauptprodukt der Fischerei sind gekochte und geschälte Shrimps, die zu 90 Prozent nach Europa und zu 10 Prozent in die USA verkauft werden. Die Bewertung durch den unabhängigen Zertifizierer Global Trust Certification wird voraussichtlich zehn bis elf Monate dauern, so dass mit einer Zertifizierung frühestens im Spätsommer 2011 zu rechnen ist.
Bei dem Seminar über den Zustand der europäischen Fischbestände am 14. September 2010 in Brüssel zeigten die hochrangigsten Wissenschaftler der EU vielfache Trends zur Verbesserung der Lage der europäischen Fischbestände:
Die Stadt Bremerhaven hat zwei ehemalige Direktoren des Alfred-Wegener-Instituts zu Ehrenbürgern ernannt. Am vergangenen Freitag ehrten Bremerhavens Oberbürgermeister Jörg Schulz und Stadtverordnetenvorsteher Artur Beneken Prof. Dr. Dr. Gottfried Hempel (82), Gründungsdirektor des AWI von 1981 bis 1992, sowie Prof. Dr. Jörn Thiede (69), Leiter des AWI von 1997 bis 2007, mit der höchsten Auszeichnung der Stadt. In einem Festakt würdigte OB Schulz ihren Beitrag „zur erfolgreichen Entwicklung des Wissenschaftsstandorts Bremerhaven“. Das 1980 gegründete Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) wuchs schon unter Hempel zu einer Einrichtung mit mehr als 300 Beschäftigten, die in Thiedes Amtszeit massiv ausgebaut wurde und heute mehr als 800 Mitarbeiter hat. An Bord der Forschungsschiffe, in den Instituten oder in der Biologischen Anstalt Helgoland werden direkt oder indirekt auch fischereilich relevante Themen bearbeitet. Der Meeresbiologe Hempel hat ein halbes Jahrhundert lang an allen Standorten der Fischereiforschung geforscht und gelehrt.
Der polnische Lachsräucherer Morpol hat das norwegische Fischfarm-Unternehmen Marine Farms nahezu vollständig übernommen, meldet das Portal IntraFish. Morpol hatte sukzessive insgesamt 90,5 Prozent der Marine Farms-Aktien für zusammen etwa 76,3 Mio. Euro gekauft. Allerdings wollen die Polen voraussichtlich nur die schottischen Lachszuchten von Marine Farms - Lakeland - behalten. Unklar ist noch, ob Zuchten für Offiziersbarsch in Vietnam sowie für Dorade und Wolfsbarsch in Spanien, die ebenfalls zu Marine Farms gehören, weiterverkauft werden sollen. Lakeland habe „durchgehend gute Ergebnisse geliefert“, heißt es in einer Börsenmitteilung von Morpol. In diesem Jahr werde Lakeland voraussichtlich 12.000 Tonnen Lachs produzieren und im kommenden Jahr sollen schon 14.000 Tonnen verkauft werden. Damit kann Morpol jetzt zusammen mit den Fischen aus seinen jüngst erworbenen Zuchten von Mainstream Scotland, Westray Salmon und Rysa Salmon auf jährlich 25.000 Tonnen eigene Rohware zurückgreifen.
Wolfgang Kohls (55), bisheriger Geschäftsführer von Pickenpack – Hussmann & Hahn Seafood (PHHS) in Lüneburg, ist am Montag überraschend von seinem Amt freigestellt worden. Die Geschäftsführung des Icelandic-Tochterunternehmens liegt derzeit allein in den Händen des Vorstandsvorsitzenden Finnbogi A. Baldvinsson, der PHHS 1999 gemeinsam mit Partnern von der Gründerfamilie Pickenpack gekauft und 2005 an Icelandic veräußert hatte. Gründe für die Entlassung wurden bislang nicht bekannt. „Goldene Löffel hat er jedenfalls nicht geklaut“, zitiert der Tiefkühl-Report Mitarbeiter. Der studierte Lebensmitteltechnologe Kohls war 1997 zu Pickenpack gekommen und agierte seite 2001 als Geschäftsführer. In dieser Funktion hatte er PHHS zu seiner heutigen Bedeutung aufgebaut. „Jedes zweite Fischstäbchen in Deutschland stammt mittlerweile von uns“, hatte Kohls im Interview mit FischMagazin (Ausgabe Juli/August) erklärt. In Lüneburg produzieren 240 Mitarbeiter jährlich etwa 70.000 Tonnen Tiefkühlfisch (Fertigware), davon 25.000 Tonnen Fischstäbchen
Frankreichs größter Lachshändler, Direct Ocean aus Boulogne-sur-Mer, erwartet, dass die Verkaufsmenge bei Lachs in diesem Jahr um 20 Prozent einbrechen könnte, bedingt durch einen Preisanstieg von ebenfalls gut 20 Prozent. „In der ersten Jahreshälfte waren unsere Lieferungen und Verkäufe größtenteils noch durch Kontrakte gedeckt, so dass unsere Kunden von den höheren Preisen zunächst nichts zu spüren bekamen“, sagt Direct Ocean-Geschäftsführer Sebastien Roussel. Im zweiten Halbjahr sehe dies jedoch ganz anders aus: „Für 2010 erwarten wir einen Anstieg unserer Verkaufspreise um durchschnittlich 20 Prozent, deshalb halte ich es für realistisch, einen Mengenrückgang von 20 Prozent zu prognostizieren.“ Roussel kalkuliert daher für das Gesamtjahr einen Umsatz auf Vorjahresniveau bei entsprechend geringeren Mengen. Um den Preiseinfluss zu kontern arbeitet Direct Ocean an einer einkaufsseitigen Diversifizierung und kauft mehr Wildlachs. Noch vor einem Jahr habe der Wildlachsanteil im TK-Bereich bei nur 3 Prozent gelegen, in diesem Jahr seien es 25 Prozent. Das Boulogner Unternehmen beliefert vor allem Industriekunden, aber auch Großverbraucher und zunehmend den LEH, der in diesem Jahr einen Umsatzanteil von beinahe 20 Prozent habe, lange Zeit waren es etwa 3 Prozent. Direct Ocean importierte 2009 etwa 20.000 t Lachs, davon 13.000 t aus Chile, und notierte einen Umsatz von 40 Mio. Euro.