24.10.2013

Klimawandel lässt Kaltwasser-Plankton schwinden

Die globale Erwärmung der Meere bedroht die Nahrungsquelle für wichtige Weißfischarten, das Kaltwasserplankton. Forschungen unter Leitung der Deakin University (Warrnambool/Australien) und der britischen Swansea University (Swansea/Wales) haben ergeben, dass sich der kleine Zehnfußkrebs Calanus finmarchicus nicht an die steigenden Meerwassertemperaturen anpasst, sondern dass sich sein Verbreitungsgebiet zunehmend auf die Polargebiete beschränkt. Die Wissenschaftler zeigten sich erstaunt darüber, dass das Plankton, das etwa ein Jahr alt wird, innerhalb von 50 Jahren bzw. 50 Generationen keinerlei Zeichen der evolutionären Anpassung an die gestiegenen Wassertemperaturen gezeigt hat. C. finmarchicus ist Hauptnahrung für Fische wie den Kabeljau und den Seehecht. Gleichzeitig haben die Forscher jedoch eine Zunahme des Warmwasser-Planktons Calanus helgolandicus registriert, das wiederum eine Rolle beim Aufstieg neuer Fischereien auf Warmwasserfischarten spielen könnte. So genannte "Plankton-Rekorder", die in Meeren der südlichen Hemisphäre installiert sind, werden den Wandel weiter dokumentieren.
Länderreport Länderreport
23.10.2013

Norwegen: Kreuzung von Zucht- und Wildlachsen erstmals quantifiziert

Erstmals konnten Wissenschaftler mit einer neuen Methode nachweisen, in welchem Umfang sich entflohene Zuchtlachse mit Wildlachsen in der Natur kreuzen, meldet Fish Information & Services (FIS). Die so genannten Escapees - aus Farmen entflohene Lachse - werden als eines der ernsthaftesten ökologischen Probleme der Fischfarmindustrie eingestuft. "Methodische Grenzen schufen jedoch Unklarheit hinsichtlich der Dimension des Problems", sagt Kevin Glover, leitender Wissenschaftler am Institut für Meeresforschung in Norwegen (IMR). Jetzt haben Forscher 20 Flüsse entlang der norwegischen Küste untersucht, in denen schon früher Genproben gezogen worden waren. Diese konnten mit aktuellen Proben verglichen werden. "Die neuen Ergebnisse zeigen erhebliche Veränderungen in fünf der 20 untersuchten heimischen Populationen. Die größten Veränderungen fanden wir in Loneelva, Vosso und Opo, wo die Introgressionsraten zwischen 31 und 47 Prozent lagen", erklärt Glover. Introgression ist die Einführung von Genen einer Population in den Genbestand einer anderen durch wiederholte Kreuzungen. Allerdings scheint es in Flüssen, in denen die Wildlachsbestände besonders stark sind, zu weniger Kreuzungen zu kommen. In einem nächsten Schritt sollen Methoden erarbeitet werden, mit denen die biologischen Konsequenzen unterschiedlicher Grade dieser Introgression quantifiziert werden können.
23.10.2013

Norwegen: Kabeljau-Quote sinkt 2014 leicht auf 993.000 t

Die Fangquote für den Kabeljau in der Barentssee wird im kommenden Jahr mit 993.000 t etwas geringer ausfallen als die TAC 2013, meldet das Portal IntraFish. Im vergangenen Jahr war die Kabeljauquote gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf die Rekordhöhe von einer Million Tonnen angehoben worden. Norwegens Kabeljauquote wird 2014 bei 443.735 t liegen, darunter 21.000 t Küstenkabeljau und 7.000 t Forschungsfänge. Eine Herausforderung stelle die Senkung der Schellfisch-Quote von 200.000 t auf 178.500 t da, denn die Kabeljaufischer haben oft Schellfisch als Beifang in ihren Netzen.
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23.10.2013

Island: "Heringsfjord" Kolgrafafjör∂ur soll eventuell geschlossen werden

Der Gemeinderat von Grundarfjör∂ur auf der westisländischen Halbinsel Snæfellsnes hat den Umweltminister des Landes aufgefordert, umgehend den Kolgrafafjör∂ur-Fjord zu schließen, um ein erneutes Massensterben von Heringen zu verhindern. In dem Fjord verendeten Anfang dieses Jahres rund 50.000 t Hering. Eine Schließung des Fjordes durch Erdmassen oder Felsen sei möglich, verlange jedoch eine Umweltverträglichkeitsprüfung, schreibt die Icelandic Review. Derzeit würden Untersuchungen durchgeführt, wie eine Wiederholung der letztjährigen Katastrophe vermieden werden könne. Helgi Jenssen, Vertreter der isländischen Umweltbehörde, sagte, wahrscheinlich müsse man den Hering woanders hin leiten - die Frage sei nur, wie das geschehen könne.
22.10.2013

Mecklenburg-Vorpommern: Aquakultur in Born führte erstmals Besucher

In der Versuchsanlage der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern in Born auf dem Darß fanden in diesem Jahr erstmals öffentliche Führungen statt, teilt das Landwirtschaftsministerium mit. Von Mai bis Oktober bestand einmal im Monat die Möglichkeit, die neuen experimentellen Aquakulturanlagen für die Zucht von Forellen, Stören und Zandern zu besichtigen und sich über Inhalte und Ziele der Erforschung der Anlagen, von Fischzuchtlinien, der Besonderheit von Brackwasser in Aquakulturanlagen oder der Wiederansiedlung von Stören zu informieren. Insgesamt kamen mehr als 100 Besucher. Seit 30 Jahren leben in Born beispielsweise Forellen unter Brackwasserbedingungen. Um festzustellen, wie robust diese Fische im Vergleich zu Importforellen sind, führt das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummersdorf bei Rostock ein Pilotprojekt durch. In Kooperation mit dem Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems und dem Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei sowie der BIMES-Binnenfischerei und der Forellenzucht Uhthoff sollen die Ergebnisse im Jahr 2015 vorgelegt werden. Die Landesregierung finanziert das Projekt mit mehr als 900.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds und des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
22.10.2013

Irland: Quallen führen zum Tod tausender Farmlachse

Bis zu 20.000 Zuchtlachse sind in den vergangenen Tagen vor der irischen Inselgruppe Clare Island (Co. Mayo) aufgrund eines massenhaften Vorkommens von Quallen verendet, meldet die Irish Times. Marine Harvest, Eigner der Lachszuchten, teilte mit, Ursache für die Quallenmassen seien höhere Meerwassertemperaturen. Durch zügiges Abfischen der Gehege auch in Farmen vor der Grafschaft Donegal versuchten die Norweger, die Schäden zu begrenzen. Als Vorsichtsmaßnahme wurde die Fütterung reduziert, um die Aktivität der Lachse zu dämpfen und damit die Gefahr eines Erstickungstodes zu reduzieren. Schon Ende August waren in Ballyferriter (Dingle) tausende Leuchtquallen angeschwemmt worden.
21.10.2013

Dänemark: Vega Sea-Gruppe enttäuschte Anleger

Der dänische Finanzinvestor Maj Invest Equity hatte im vergangenen Jahr keine Freude an seiner Beteiligung an der Vega Sea Group. "Es war ein schlechtes Jahr, gar keine Frage", zitiert das dänische Portal Food-Supply Erik Holm, geschäftsführender Gesellschafter bei Maj. 2012 war das Private Equity-Unternehmen mit 45 Prozent bei der Gruppe eingestiegen, die 2010 aus Vega Salmon (Roald Vedelgart) und Seamore (Kent Jensen) gebildet worden war. Die hohen Lachsrohwarenpreise und Anlaufschwierigkeiten bei der Vega Salmon-Fabrik in Handewitt hatten dazu geführt, dass ein Gewinn von 5,8 Mio. Euro 2011 in ein Minus von 1,2 Mio. Euro im vergangenen Jahr mutierte. Dabei war geplant, dass die deutsche Fabrik den Umsatz von Vega Sea in vier bis fünf Jahren auf eine Milliarde DKK - gut 134 Mio. Euro - heben soll. "Vor allem die zweite Hälfte des Geschäftsjahres war äußerst schlecht", erklärte Keld Askær, seit Juli 2013 CEO bei Vega Sea. Inzwischen habe Vega allerdings wieder begonnen schwarze Zahlen zu schreiben, betonte Maj Invest Equity.
21.10.2013

Makrelen-Konflikt: EU hat offenbar Einigung mit Island erzielt

Die Europäische Union und Island haben sich offenbar bei ihren Verhandlungen über die Makrelenfangquoten für das kommende Jahr geeinigt, schreibt IntraFish. Das Portal beruft sich dabei auf ein "Dokument", das seiner Schwesterpublikation Fiskeribladet Fiskaren vorgelegen habe und in dem die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten darüber informiere, dass man mit Island eine Lösung in der Makrelenfrage gefunden habe. Demnach erhalte Island, das bislang keinerlei TAC besaß, einen Anteil von 11,9 Prozent an der Makrelenquote von 890.000 Tonnen (2014), der sich aus Reduzierungen anderer Quoteninhaber speise. So werde der EU-Quotenanteil von bisher 64,5 Prozent auf 46,7 Prozent reduziert und Norwegen bekomme statt 26,5 Prozent nur noch 21,3 Prozent der Gesamt-TAC. Profiteure sind neben Island auch die Färöer Inseln, deren Anteil von 4,63 Prozent auf 12 Prozent steige sowie Russland, das 8,1 statt 4,5 Prozent erhalte. Für Norwegen entspreche die Senkung auf Basis eines Kilopreises für Makrele ab Boot von 10 NOK (1,20 Euro) Mindererträgen von 460 Mio. NOK (56,4 Mio. Euro) - das seien bei 4.500 Makrelenfischern rund 100.000 NOK (12.256 Euro) weniger Umsatz für den einzelnen Fischer. Das neue Abkommen werde von zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten befürwortet, allerdings hätten sich Großbritannien und Nordirland weniger "enthusiastisch" gezeigt, während Irland als bislang einzige Nation die Vereinbarung komplett ablehne.
17.10.2013

Deutschland: Norwegischer Skrei wird immer populärer

Deutschland hat von Januar bis April diesen Jahres 1.400 Tonnen frischen Kabeljau aus Norwegen importiert, und zwar insbesondere Skrei, schreibt das Portal IntraFish. "2013 war die bislang beste Skrei-Saison in Deutschland. Die Verkäufe haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt", teilte Kristin Pettersen mit, Repräsentantin des Norwegischen Seafood-Rats (NSC) in Deutschland. Und die Absatzmenge von 650 t im Jahre 2012 war schon gegenüber der Menge 2011 eine Steigerung um mehr als 100 Prozent. Rund 30 Prozent der Deutschen könnten inzwischen mit dem Wort 'Skrei' etwas anfangen. Zur anstehenden Skrei-Saison 2014 wolle der NSC mit einer neuen Marketing-Kampagne den Bekanntheitsgrad auf 34 Prozent erhöhen, kündigt Pettersen an: "Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber absolut realistisch." An den Theken im Einzelhandel gebe es inzwischen ein bemerkenswertes Wissen über den Skrei, das dem Kunden mitgeteilt werde. "Die Deutschen verbinden mit Norwegen generell Fjorde und Lofoten. Und sie scheinen die Vorstellung zu mögen, dass der Skrei in den Laichgründen der Lofoten 'Liebe findet'," meint Kristin Pettersen.
17.10.2013

ASC: Bislang 19 Zertifizierer zugelassen

Weltweit haben in den letzten zwei Jahren 60 Auditoren die Kompetenz und Berechtigung erworben, Zuchten für Fisch und Meeresfrüchte auf Grundlage der Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zu prüfen. Jüngst wurde Anfang Oktober eine Gruppe von 20 Personen in Vietnam auf den ASC-Standard für Pangasius geschult, teilt der ASC mit. Seit September 2011 haben 19 unabhängige Zertifizierer die Akkreditierung erhalten, um ASC-Prüfungen für die Produktkette, die Chain of Custody, durchzuführen. Für das letzte Quartal 2013 sollen sechs weitere Auditoren-Schulungen durchgeführt werden: im britischen Stirling vom 7. bis 9. Oktober für Muscheln - eine endgültige Version des Handbuchs liegt jetzt vor - und vom 10. bis 12. Oktober für Lachs, in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen vom 16. bis 18. Oktober für Regenbogenforelle und schließlich im thailändischen Bangkok zunächst vom 2. bis 4. Dezember für Shrimps sowie vom 5. bis 7. Dezember für Tilapia. Der Ort für eine Schulung auf die Standards für das Seeohr vom 18. bis 20. November steht noch nicht fest.
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