In Vietnam sollen fast alle Pangasius verarbeitenden Betrieben ihre Produktion zeitweilig eingestellt haben, weil sie kaum mehr Rohware erhalten, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf Informationen der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP). Obgleich das Land jährlich Pangasius im Wert von 2 Mrd. USD (1,5 Mrd. Euro) exportiert, befindet sich die Branche im Niedergang: schätzungweise 80 Prozent der Züchter sollen inzwischen aufgegeben haben, die übrigen kämpfen mit hoher Verschuldung. Verantwortlich für das Disaster seien die Weltfinanzkrise und Preise, die sich seit 2008 im Niedergang befinden. Der Direktor des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in der Provinz An Giang, Phan Thi Yen, wird von der Zeitung 'Tuoi Tre' mit einer Kalkulation zitiert, die die Situation der Farmer erhellt. Demnach liegen die Produktionskosten für Pangasius bei 23.000 bis 24.000 VND oder 1,08 bis 1,13 USD/kg (0,80 bis 0,84 Euro/kg), während die Verarbeiter den Züchtern nur 18.000 bis 19.000 VND (0,85 bis 0,89 USD/kg bzw. 0,63 Euro bis 0,66 Euro/kg) zahlen. Einige Farmer sähen sich gezwungen, ihren Fisch im Lande zu vermarkten oder an Produzenten von Trockenfisch zu verkaufen - langfristig keine Lösung des Problems. Die VASEP rechnet damit, dass Vietnam Ende diesen Jahres eine Produktionskapazität für Pangasius von nur noch 50.000 t besitze - darunter 30.000 t, die vertikal integrierte Verarbeiter produzieren, und 20.000 t aus den Farmen "unabhängiger" Züchtern.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat fünf neue Mitarbeiter eingestellt. Ab Oktober wird sich Esther Luiten als European Manager Commercial Marketing darum kümmern, interessierte Wirtschaftsunternehmen in das ASC-Programm aufzunehmen. Diese Integration sei entscheidend, um das Programm zu etablieren sowie Nachfrage und Angebot in den verschiedenen europäischen Märkten zusammenzubringen. Esther Luiten besitzt mehr als zehn Jahre Berufserfahrung im Seafood-Sektor. So war sie unter anderem stellvertretende Direktorin der North Sea Foundation und gehörte dem Stakeholder Council des Marine Stewardship Councils (MSC) an. Zuletzt verantwortete sie für The Sustainable Trade Initiative (IDH) das Aquakultur-Programm. Auf dem Fischwirtschaftsgipfel 2011 hatte Esther Luiten schon für den ASC an einer Podiumsdiskussion teilgenommen.
In einer Forellenzucht im österreichischen Bezirk Klagenfurt-Land (Kärnten) bedroht die Fischseuche VHS einen Gesamtbestand von 70 Tonnen, schreibt die in Klagenfurt erscheinende Kleine Zeitung. Die Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS), umgangsprachlich als Forellenseuche bezeichnet, befällt vor allem die Regenbogenforelle, sagt Landesfischereiinspektor Wolfgang Honsig-Erlenburg. Die heimische Bachforelle sei nicht betroffen. Tritt sie in Fischzuchten oder dicht besiedelten Fischgebieten auf, können ihr bis zu 100 Prozent der Tiere zum Opfer fallen. Im aktuellen Fall hat die Veterinärabteilung der Bezirkshauptmannschaft die umgehende Sperrung des Betriebes veranlasst. Sämtliche Fische, die Anzeichen der Erkrankung aufweisen, müssen getötet werden. Alle Geräte wie Becken, Kescher und Stiefel, die mit den befallenen Tieren oder mit dem Wasser in Berührung gekommen sind, müssen desinfiziert werden.
Der Fund von Lachsgräten in einer Höhle im Kaukasus widerlegt die Hypothese, dass der enge Speiseplan des Neandertalers dazu beitrug, dass er vom modernen Menschen verdrängt wurde, schreibt das Portal Scinexx. Demnach waren die Neandertaler in der Wahl ihrer Nahrung zu stark eingeschränkt und jagten nur große pflanzenfressende Säugetiere wie Pferd, Bison und Mammut, während der anatomisch moderne Mensch, der Homo sapiens, ein breiteres Nahrungsspektrum nutzte, darunter auch Fisch. Jetzt wurde in einer Höhle an den nördlichen Hängen des Kaukasusgebirges ein ganzer Berg von Lachsgräten entdeckt. Asiatische Höhlenbären und Höhlenlöwen scheiden als Konsumenten aus, meint Hervé Bocherens, Wissenschaftler an der Universität Tübingen. Denn dann hätte die Isotopenverteilung von Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel in Kollagenproben aus Bären- und Löwenknochen Hinweise auf den Lachsverzehr liefern müssen. Doch die Bären waren wie ihre europäischen Pendants reine Vegetarier und die Löwen erbeuteten pflanzenfressende Tiere der trockenen Gebiete. Nach dem Ausschlussverfahren komme nur der Neandertaler als Lachs-Esser in Frage. Wenn also die Ernährung von Neandertaler und "anatomisch modernem Menschen" nicht grundsätzlich verschieden war, kann ein vermeindlich zu enger Speiseplan nicht der Hauptgrund für den Untergang dieses Menschen sein. Damit muss sich auch das Fisch-Marketing von dem simplen Warnhinweis verabschieden: Wer keinen Fisch ist, stirbt aus.
Im hessischen Hessenaue (Kreis Groß-Gerau) hat die Fischmaster-IP-Services mit der Produktion von Zander-Setzlingen begonnen, meldet das Portal der Zeitung Main-Spitze. Seit Ende Mai produziert der Treburer Unternehmer Eric Nürnberger auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrdepots Hessenaue 15 bis 20 Zentimeter große Jungfische für die weitere Aufzucht in Fischereibetrieben. Durch eine ausgeklügelte Licht- und Wassertemperatursteuerung kann Nürnberger ganzjährig Jungfische liefern. In vier Temperaturzonen wird den Zandern der Jahreslauf vorgegaukelt. Aus dem "Sommer"-Laichbecken mit 20 °C kommen sie in das "Winterbecken", in dem die auf 9 °C absinkende Wassertemperatur und die Lichtsteuerung Winterzeit suggerieren. Nach sechs Wochen steigen die Temperaturen und bei 23 °C erlangen die Fische ihre Handelsgröße. Den Strom für die Zucht erzeugt eine 95 kWP-Photovoltaikanlage, das über ein Speichersystem auch nachts Energie liefert. Die Zander sind vollständig an Trockenfutter adaptiert. In diesem Jahr produziert der IT-Spezialist 200.000 Jungfische. Voll ausgebaut sollen in den insgesamt 28 Becken jährlich zwei Millionen Zander-Setzlinge produziert werden.
Das Fischrestaurant 'Fisherman Tom' hat nach einem erfolgreichen Start in Wien jetzt Mitte September auch in Wiesbaden eröffnet, melden die Ad Hoc News. In Wiesbadens Flanier- und Fressmeile, der Glockengasse, wird in stilvollem Ambiente dasselbe Konzept wie in Österreichs Hauptstadt verfolgt. "Wir bieten unseren Gästen ausschließlich frischen Fisch", sagt Geschäftsführerin Sandra Kalder. Drei Mal pro Woche erhalte der jeweilige Küchenchef fangfrischen Fisch, wobei "höchste Qualität und ökologische Standards" im Fokus stünden. Bedient werde ein "mittleres Preissegment". Unter den Vorspeisen finden sich Venusmuscheln in Knoblauch-Sahne-Sud für 6,70 Euro oder Sylter Matjesfilets mit Fisherman Tom Soße für 8,90 Euro, an Hauptgerichten gibt es etwa 'Ossobuco vom Seeteufel' (Seeteufelmedaillons in pikanter Tomaten-Gemüse-Soße) für 13,50 Euro oder eine ganze Bachforelle im Ofen gebacken mit Zitronenbutter für 10,80 Euro. An der preislichen Spitze findet sich der ganze kanadische Hummer in französischer Fassbutter für 38,90 Euro oder der ganze Langustenschwanz in Limetten-Minz-Butter für 59,90 Euro. Im kommenden Jahr will Kalder auch in Dresden, Leipzig, Stuttgart und im spanischen Palma de Mallorca eröffnen.
Hoonah Cold Storage, ein Käufer und Verarbeiter von Alaska-Wildlachs sowie weiteren Seafood-Produkten, hat sich der Purse Seine Vessel Owners Association (PSVOA) angeschlossen - jener Vereinigung, die die MSC-Zertifizierung des Wildlachses aufrecht erhalten will. Damit bilden jetzt wieder sechs Produzenten die MSC-Klienten-Gruppe, teilte PSVOA-Direktor Bob Kehoe mit: 10th & M Seafoods, E. C. Philips & Son, Silver Bay Seafoods, Hoonah Cold Storage, International Seafoods of Alaska sowie Ekuk Fisheries. Erst im August war Copper River Seafoods aus der Gruppe ausgeschieden, weil das Prüfverfahren für die Lachsfischerei im Prince William-Sund noch nicht abgeschlossen ist. Anfang September hatte auch Seanna Seafoods mit Sitz in Sitka Alaska erklärt, kein Interesse mehr am MSC-Label zu haben. Stattdessen werde Seanna in Zukunft das Nachhaltigkeitsprogramm des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI), das Responsible Fisheries Management (RFM), nutzen. Die vom ASMI unterstützte RFM-Zertifizierung wird seit 2012 von acht der größten Lachslieferanten aus Alaska favorisiert, die sich vom Marine Stewardship Council getrennt hatten: Trident Seafoods, Icicle Seafoods, Ocean Beauty Seafoods, Peter Pan Seafoods, Alaska General Seafoods, E & E Foods, Kwikpak Fisheries und North Pacific Seafoods.
Der grönländische Seafood-Exporteur Polar Seafood, größter privater Fischproduzent auf Grönland, blickt auf eine dreijährige Erfolgssträhne zurück. Polar Seafood, die ihr Hauptverkaufsbüro im dänischen Vodskov unterhält und unter der Tochter Polar Seafood Denmark mehrere Produktionsbetriebe in Esbjerg besitzt, fängt mit neun eigenen Trawlern insbesondere Garnelen, Kabeljau, Grönländischen Heilbutt, Rotbarsch und Schneekrabbe. Schon 2010 war für Polar Seafood mit einem Nettogewinn von 10,3 Mio. Euro (Umsatz: 260 Mio. Euro) das bis dato beste Jahr der 1984 begonnenen Unternehmensgeschichte. 2011 stieg der Nettogewinn auf 10,9 Mio. Euro (Umsatz: 288 Mio. Euro), um 2012 auf 20,2 Mio. Euro (Umsatz: 268,1 Mio. Euro) weiter zu wachsen. Das Wachstum ermöglichte 2012 die Übernahme von East Greenland Codfish, die das Unternehmensportfolio um Lodde, Hering und Makrele erweiterte. Im Sommer 2013 wurde der Kauf eines weiteren Schwarmfischfängers verhandelt, sagt der Vorstandsvorsitzende Henrik Leth. In Moskau erweiterte Polar den bestehenden Standort um ein Kühlhaus mit 4.500 Quadratmetern Fläche. Trotz dieser Investitionen rechne Polar Seafood für 2013 aufgrund niedriger Garnelen-Fangquoten mit schwächeren Gewinnen als im Vorjahr.
Die chilenische Fischerei auf den Seehecht, seit Jahren durch rückläufige Fangmengen gekennzeichnet, ist im August aus dem Programm des Marine Stewardship Councils (MSC) ausgeschieden, meldet das Portal IntraFish. Angesichts von Fangmengen, die heute nur noch ein Drittel jener 121.200 Tonnen sind, die im Jahre 2001 gefischt wurden, spricht die Industrievereinigung Sonapesca von einer Fischerei "in der Krise". Für 2013 lag die TAC bei 39.400 t, von denen etwa 60 Prozent - 23.640 t - auf die industrielle Fischerei entfallen und er Rest von 15.760 t auf die kleine und Küstenfischerei. Zwischen Januar und August wurden gerade einmal 26.686 t oder 67,7 Prozent der Quote gefischt.
Der Tiergarten Nürnberg ist im Juli vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert worden. Nicht nur die Zoobesucher erhalten künftig im Tiergartenrestaurant "Waldschenke" MSC-zertifizierten Fisch, sondern auch bei Robben, Pinguinen und Delfinen gehört er zum Menü. Fast 70 Tonnen Fisch fressen die Tiere jährlich, davon etwa die Hälfte Hering, sagt Lorenzo von Fersen, Artenschutzbeauftragter des Tiergartens. Bereits 2007 hatte die im Tiergarten angesiedelte südamerikanische Artenschutzgesellschaft für Wassersäugetiere - Yaqu Pacha - mit "Deadline" eine Kampagne zur Rettung der Weltmeere vor Überfischung, Müll- und Lärmverschmutzung initiiert.