Das Unternehmen Vergro Fish BV hat alle Aktivitäten vom Heringsverarbeiter Neptunus aus Enschede übernommen. Durch diese Übernahme erweitert der Heringsverarbeiter aus Almelo seine Exporttätigkeiten nach Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz. Vergro Fish gehört seit dem 1. September mehrheitlich zu Haasnoot Vis, eine Minderheitsbeteiligung hält der Gründer von Vergro Fish, Hans ten Vergert. Dieser wird zusammen mit Martin Haasnoot die Geschäftsführung übernehmen. Vergro Fish wurde 2003 gegründet, beschäftigt etwa 20 Mitarbeiter und ist spezialisiert auf holländischen Doppelmatjes im Frischebereich, der unter MAP an Supermärkte und den Foodservice geliefert wird. Neptunus beschäftigt ebensoviele Mitarbeiter und konzentriert sich auf die Verarbeitung von Doppelmatjes im Tiefkühlbereich, bietet aber auch frische Heringsprodukte wie Matjesfilets in Öl und Marinaden an. Geplant ist eine Zusammenlegung der Produktion von Doppelmatjes am Standort Enschede. Der Betrieb in Almelo wird umgebaut und auf die Verarbeitung von anderen Heringsprodukten ausgelegt. Laut Geschäftsführer Martin Haasnoot soll die Marke „Neptunus“ beibehalten und ausgebaut werden. Zielgruppe bleibt nach Angabe von Hans ten Vergert der LEH sowie der Foodservice.
Jüngste Presseberichte signalisieren, dass die US-amerikanische Behörde für Lebensmittelüberwachung und Arzneimittelzulassung (FDA) in den kommenden Wochen ihre Zustimmung zu dem genetisch veränderten Lachs von AquaBounty Technologies geben könnte. Doch führende Produzenten von konventionellem Lachs beobachten das ohne Besorgnis, schreibt das Portal IntraFish. "Ich bezweifele, dass die Verbraucher diesem Produkt ihre Zustimmung geben werden", meint Geir Molvik, technischer Farmleiter bei Cermaq. Auch Bakkafrost, Lachszüchter auf den Färöer Inseln, misst der anstehenden FDA-Entscheidung keine größere Bedeutung bei. Bakkafrost verfolge in seiner Unternehmenspolitik das Ziel, in seinem Lachs keinerlei genetisch modifizierte Produkte einzusetzen, sagt Bakkafrost-Geschäftsführer Regin Jacobsen. Denn derzeit sei beim Konsumenten ein Trend hin zu natürlichen Erzeugnissen zu beobachten. Und die Mitglieder der neu gegründeten Global Salmon Initiative (GSI), die 70 Prozent der weltweiten Farmlachs-Menge repräsentieren, wollen bis zum Jahr 2020 ihre gesamte Produktion nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifizieren lassen. "Und derzeit kann GM-Lachs nicht vom ASC zertifiziert werden, außerdem hat noch niemand an einer Korrektur dieser Position gearbeitet", sagt Esther Luiten, Marketingmanagerin beim ASC.
In Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) wurde heute der Grundstein für die erste Garnelenfarm des Bundeslandes gelegt, teilt das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mit. Damit werde die Aquakultur des Landes gestärkt, die dort an 22 Standorten betrieben wird. Die Garnelen Farm Grevesmühlen GmbH & Co. KG plant eine Jahresproduktion von 16 Tonnen White Tiger Garnelen (Litopenaeus vannamei). Die Aufzucht von Shrimps in Kreislaufanlagen ermöglicht eine lückenlose Dokumentation der Produktion. Sie ist garantiert antibiotikafrei - zum einen, weil der Einsatz von Antibiotika in der Fischzucht in Deutschland unerwünscht ist, zum anderen, weil der Antibiotikaeinsatz die Bakterien in den Biofiltern, denen die zentrale Bedeutung für die Reinhaltung des Wassers in einer Kreislaufanlage zukommt, töten würde. Dies hätte den Zusammenbruch der Produktion zur Folge. In Grevesmühlen werden nur Bestände eingesetzt, die über mehr als sechs Generationen krankheitsfrei bestätigt sein müssen. Das Investitionsvorhaben wird mit mehr als 800.000,- Euro aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) und des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Die Green Aqua Farming, die diese Anlage plant und baut, betreut außerdem zwei weitere Investoren in Mecklenburg-Vorpommern. #
In Hamburg hat das gestrige Orkantief 'Christian' das Dach des Tiefkühlservices der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH großflächig abgedeckt und auf die angrenzende Große Elbstraße geschleudert. Ein auf der Straße parkender Smart wurde von den rund 300 Quadratmetern der Dachkonstruktion leicht beschädigt. Einsatzkräfte der Hamburger Feuerwehr räumten in den späten Nachmittagsstunden die Trümmer von der Straße. Dipl.-Ing. Thomas Krzesinski, bei der FMH für die Technik verantwortlich, betonte jedoch, dass nur das Trockenlager des Gebäudes betroffen sei, nicht das Tiefkühlhaus. Auch dort sei der Schaden überschaubar, das Dach provisorisch repariert.
Der holländische Garnelen-Lieferant Heiploeg durchläuft offenbar eine Phase des Wandels, mehrere führende Mitarbeiter verließen innerhalb der letzten Monate das Unternehmen, schreibt das Portal IntraFish. Nachdem CEO Jan Ernst Veenman im Oktober 2012 sehr plötzlich gegangen war, folgte zunächst im Frühjahr 2013 der Abschied von Finanzdirektor (CFO) Herman Heijtmeijer, an dessen Stelle Hans Wielinga trat, und im September wechselte Marketingleiterin Margreet Van Harn zu Marine Harvest VAP Europe. Nach Angaben des neuen Marketingleiters Edo Abels leite Wielinga das Unternehmen gemeinsam mit dem kommissarischen CEO Jasper Schrijver. Brancheninsider bewerten den Personalwechsel als Folge der finanziellen Schwierigkeiten von Heiploeg und äußerten gegenüber IntraFish, dass Teile der Gruppe zum Verkauf stünden. Die Rabobank, die im vergangenen Sommer gemeinsam mit ABN AMRO, der Friesland Bank und Landsbanki Heiploeg im Rahmen einer Umschuldungsmaßnahme mit einem Volumen von 157 Mio. Euro übernommen hatte, habe "einigen Unternehmen" die Bücher der Gruppe zur Einsicht gegeben. Wie viele andere europäische Garnelenlieferanten leide Heiploeg unter der EMS-Krise in Asien. Die Rabobank lehnte es ab, die Verkaufsgerüchte zu kommentieren.
Als "nicht alltäglich" bezeichnet Österreichs Polizei zwei größere Fischdiebstähle in Niederösterreich. Zunächst verschwanden aus einem Teich in Hofamt Priel 2.000 Karpfen mit einem Gesamtgewicht von rund vier Tonnen, schreibt der Kurier. Der Schaden betrage rund 8.000,- Euro. Experten stehen vor einem Rätsel. "Dazu braucht man zehn bis fünfzehn Leute und große Behältnisse, in die man die Fische reingeben kann", kommentiert Gregor Gravogl, Geschäftsführer des niederösterreichischen Fischereiverbandes. Rund 75 Kilometer oder eine Autostunde südlich fehlen einer Familie in der Gemeinde Texingtal (Bezirk Melk) hunderte Forellen, meldet der Österreichische Rundfunk (ORF). Die Fischzüchter gehen davon aus, dass mindestens zwei Drittel der 500 eingesetzten Forellen verschwunden sind. Die Züchter gehen davon aus, dass eine Diebesbande am Werk gewesen sein müsse. Ein Ermittler aus Melk betont jedoch: "Solche Diebstähle kommen allerdings nur sehr selten vor."
Stührk Delikatessen will im Rahmen eines Pilotprojektes demnächst frisch gefangene Nordseekrabben direkt in Schleswig-Holstein von Hand schälen lassen, teilt das in Marne ansässige Unternehmen mit. Der Test solle gemeinsam mit umliegenden Werkstätten für Menschen mit Handicap in dem IFS- und HACCP-zertifizierten Produktionsbetrieb von Stührk durchgeführt werden. Durch den Wegfall langer Transportwege und durch die komplette Veredelung des Produktes im Landkreis Dithmarschen entstehe ein regionales Produkt in einmaliger Frische, das gleichzeitig das Ergebnis eines sozialen Projektes in einer strukturschwachen Region sei, hob Stührk die Vorteile hervor. Der Feinkost-Produzent ist optimistisch, dass die Verbraucher die Frische, die Regionalität und den Umweltnutzen honorieren werden.
Ab dem 15. November bietet SPAR als erster Händler in Europa Dosenthunfisch aus MSC-zertifizierter Fischerei an, meldet der Marine Stewardship Council (MSC). Der Echte Bonito (Skipjack-Thunfisch) für die SPAR-Dosenprodukte in Österreich stammt aus einer Fischerei, die gemeinsam von acht Inselstaaten im Westlichen und Mittleren Pazifik betrieben wird. Die Fischerei ist wirtschaftlich von großer Bedeutung, da sie etwa 50 Prozent des Skipjack-Fangs der Region erbringt. Das Management der Fischerei ist vorbildlich, erklärt Marnie Bammert, stellvertretende Europa-Direktorin des MSC: "Alle Schiffe der Fischerei werden auf allen Fangfahrten von einem unabhängigen Beobachter begleitet, der alles registriert, was gefangen wird." Außerdem hat die Fischerei verbindliche Mindestanforderungen für die Vergabe von Fanglizenzen eingeführt, ein Fangverbot für die hohe See sowie eine Seetage-Regelung. Durch den Verzicht auf Lockbojen bzw. Fischlocker (engl. Fish Aggregation Devices = FADs) liege der Beifang der MSC-zertifizierten Skipjack-Fischerei bei nur 0,0009 Prozent des Gesamtfanges. Delfinbeifänge spielten keine Rolle, da Delfine nur im Östlichen Pazifik gemeinsam mit Gelbflossen-Thunfisch auftreten.
Der weltgrößte Lachsproduzent Marine Harvest hat Mitte Oktober weitere rund 8 Mio. Aktien des polnischen Lachszüchters und -räucherers Morpol gekauft. Nach zwei Transaktionen im Wert von fast 11,7 Mio. Euro hält Marine Harvest damit 91,9 Prozent an Morpol, schreibt das Portal IntraFish. Kolbjørn Giskeødegård, Analyst bei Nordea Markets, rechnet nach Überschreiten der Marke von 90 Prozent der Unternehmensanteile damit, dass Morpol im Laufe des 4. Quartals von der Osloer Börse genommen werde. Einer derjenigen, die sich von ihren Morpol-Aktien trennten, ist Ole-Eirik Leroy, Vorstand von Marine Harvest und neues Vorstandsmitglied von Morpol.
Eine Delegation aus Norwegen hat vergangene Woche mit der chinesischen Lim Shrimp Organization (LSO) eine Vereinbarung über den Bau einer landgestützten Zucht für atlantischen Kabeljau und Lachs unterzeichnet, meldet das Portal IntraFish. Derzeit arbeiteten die Projektpartner, darunter die norwegische Gruppe Futurama und der Hersteller für Kreislaufanlagen AquaOptima, einen Geschäftsplan für das Projekt mit dem Namen Aquapolis aus, teilte AquaOptima-Geschäftsführer Idar Schei mit. Die Zucht, die voraussichtlich im chinesischen Hainan stehen werde, soll Chinas Lebendfischmarkt insbesondere mit frischem Kabeljau beliefern.