03.12.2013
Irland/Niederlande: P&P-Trawler wegen 50 Kilo Stöcker aufgebracht
Der holländische Frostfabriktrawler 'Annelies Ilena' wurde am 22. November von der irischen Marine aufgebracht, weil die Fischereikontrolle illegales Highgrading vermutete. Das zur niederländischen Parlevliet & Van der Plas-Gruppe gehörende 144 Meter lange Fangschiff hatte 200 Kilometer nordwestlich von Tory Island Stöcker für den afrikanischen Markt gefischt, als es einer regulären Kontrolle unterzogen wurde. Dabei fanden die Inspektoren der SFPA an Bord 50 Kilo Pferdemakrele, bei denen es sich ihrer Ansicht nach um Discard handelte. Kapitän und Schiffseigner wiesen den Vorwurf zurück. Dennoch wurde die 'Annelies Ilena' in den irischen Hafen Killybegs (Grafschaft Donegal) gezwungen. Der irische Staat forderte eine Kaution in Höhe von 5,9 Mio. Euro. Gegen diese Entscheidung legte P&P-Direktor Diek Parlevliet erfolgreich Berufung ein, so dass der Betrag auf 250.000 Euro reduziert wurde. Parlevliet bezeichnete den Vorwurf als unbegründet und die Reaktion angesichts eines Fischwertes von wenigen Dutzend Euro als unverhältnismäßig, heißt es in einer P&P-Pressemitteilung: "Das ist so, als wenn wir im Auto angehalten werden, weil wir mit 50,00005 km/h durch eine geschlossene Ortschaft gefahren sind." Hinsichtlich eines für den 10. Dezember anberaumten Termins vor dem Berufungsgericht von Donegal sei man zuversichtlich. Die 'Annelies Ilena' war bis vor einigen Jahren unter dem Namen 'Atlantic Dawn' für eine irische Reederei gefahren. Am 26. November konnte sie ihre Fangfahrt vor Westirland fortsetzen.
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