Am kommenden Freitag, den 18. Oktober, beginnen in Berlin die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Fischrestaurantkette Nordsee. Hauptforderungen der NGG sind eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 6,5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten, eine Anhebung der untersten Entgeltgruppe von 7,46 Euro auf 8,50 Euro sowie die unbefristete Übernahme der Auszubildenden.
Tiefkühlkost wächst stärker als andere Lebensmittelwarengruppen im deutschen Markt. Das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) – der Branchenverband der deutschen Tiefkühlwirtschaft – rechnet für das Jahr 2013 wieder mit einem mengen- und wertmäßigen Zuwachs im Tiefkühlmarkt. Für das Gesamtjahr 2013 prognostiziert das dti einen Anstieg der Absatzmenge von Tiefkühlkost im Lebensmittelhandel von rund einem Prozent. Im Außer-Haus-Markt hingegen setzt sich der leicht rückläufige Trend aus dem vergangenen Jahr mit einem Minus von einem halben Prozent fort. Die Abschwächung im GV-Markt resultiert aus einer rückläufigen Besucherfrequenz und dem nach wie vor anhaltenden Strukturwandel im Gastronomiemarkt zulasten der Full-Service-Gastronomie.
Der Umsatz der Frosta AG lag in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 leicht über dem Vorjahr, teilt das Unternehmen mit. Verantwortlich hierfür war unter anderem die gute Entwicklung des Umsatzes der Marke Frosta in Deutschland, Ungarn und Polen. Dabei konnte die führende Marktstellung im Bereich Fertiggerichte in Deutschland und im Bereich Tiefkühlfisch in Osteuropa gehalten werden. In Deutschland wurde unter der Marke Frosta ein neues Fischkonzept eingeführt. Mit Schlemmerfilets, Fischpfannen und 'Feine Filets' wurde ein nach dem Frosta Reinheitsgebot einzigartiges Sortiment aufgebaut. Die erste Resonanz des Handels und der Verbraucher war nach Unternehmensangaben hervorragend.
Die Erzeugerpreise für Nordseekrabben befinden sich auf Talfahrt. Innerhalb weniger Wochen halbierten sich die Preise, teilt der Verband der Kutter- und Küstenfischer mit. Während die Fischer im Sommer rund 6 Euro/kg erhielten, sanken die Preise stellenweise bereits auf unter 3 Euro/kg. Traditionell bringt die Herbstsaison gute Fänge. Nach dem Ende der absatzstarken Monate im Sommer, insbesondere in Belgien und Nordfrankreich, kommt es normalerweise zu einem Rückgang der Preise bei steigenden Fängen. Ein Rückgang um mehr als 3 Euro/kg ist jedoch außergewöhnlich. Einzelne Kutter erreichen derzeit Spitzenfänge von 5-8 Tonnen pro Woche. Für eine nachhaltige, kostendeckende Fischerei muss nach Einschätzung von Branchenkennern ein Preis von 3 Euro/kg gehalten werden. Nutznießer der aktuellen Entwicklung sind die Verbraucher, die ihre Krabben zu deutlich günstigeren Preisen einkaufen können. Insbesondere traditionelle Krabbenfreunde in Norddeutschland hatten in der Hochpreisphase der vergangenen Monate ihren Krabbenkonsum deutlich reduziert.
Heute vor zehn Jahren wurde eines der größten Fischwerke Europas auf der Ostsee-Insel Rügen eröffnet, heißt es in einer Mitteilung der Euro-Baltic Fischverarbeitung in Sassnitz-Mukran. Die zur niederländischen Unternehmensgruppe Parlevliet & Van der Plas gehörende Fabrik geht auf einen Wunsch der Kutter- und Küstenfischer Mecklenburg-Vorpommerns zurück, die zu Beginn der 1990er Jahre den Aufbau von Kapazität der ersten Verarbeitungsstufe für Hering forderten. Inzwischen werden trotz schwankender Quoten 74 Prozent der deutschen Ostseeheringsquote in Mukran angelandet. "Die Fischereibetriebe haben unser Werk angenommen und auch mit der weiterverarbeitenden Industrie verbinden uns langjährige Geschäftsbeziehungen", sagt Dr. Uwe Richter, Geschäftsführer der Euro-Baltic. 30 Prozent der Gesamtproduktion entfallen laut Werkleiter Andreas Berthold auf Matjesfilets. Im dem Fischverarbeitungszentrum werden bis zu 50.000 Tonnen Hering pro Jahr filetiert, mariniert und schockgefrostet. Seit einigen Jahren werden auch Dorsch und Flunder aus der Küstenfischerei aufgekauft und verarbeitet. Auf rund 14.000 Quadratmetern arbeiten derzeit über 200 Beschäftigte an hochautomatisierten Sortier-, Filetier- und Frostanlagen.
Mit einer Innovation ging der 28. Standort der Fischrestaurantkette Nordsee im Rhein-Main-Gebiet an den Start, schreibt die Plattform Café Future.net. In einem neuen Premium-Modul mit dem Namen "Frischeinsel" werden hochwertige Fischfilets, Seafood, Krusten- und Schalentiere angeboten und À-la-minute für eine gehobene Gästeschicht zubereitet. Das Repertoire erstreckt sich vom Zanderstück über Surf & Turf bis zur Languste, daneben wird ein Stammsortiment offeriert. Mit dem Modul will Nordsee in einer höheren Liga spielen. "Die erlesenen Zutaten sollen natürlich einen höheren Durchschnittsbon generieren", erklärt Alexander Bastian, Bezirksleiter Mitte. Während der klassische Bon pro Gast (Inhouse) sich auf etwa 8,90 Euro belaufe, soll er an der Edeltheke auf 15,- bis 20,- Euro kommen. "Realistisch rechnen wir mit 500 bis 700 Gästen pro Tag und einer Relation von Mitnahme-Geschäft zu Inhouse-Verzehr von 50:50." Ob und wann weitere Frischeinseln folgen, sei offen: "Erst Feinjustierung, dann Expansion." In der Region Rhein-Main bietet die Nordsee in jetzt 28 Filialen insgesamt 2.200 Sitzplätze und setzt dort 28 Mio. Euro per anno um. Der Take-away-Anteil liege bei 45 bis 55 Prozent, teilt Heinrich Jobi mit, Verkaufsleiter Mitte und Ost.
Der TK-Fischhersteller Pickenpack in Lüneburg will nach Angaben des NDR-Hörfunk 75 Mitarbeiter entlassen. Das bestätigte Silke Kettner, Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Lüneburg. Nachdem Pickenpack einige Aufträge verloren hatte, sei das Werk nicht mehr ausgelastet. Schon im vergangenen Jahr seien 70 bis 80 befristete Arbeitsverträge nicht mehr verlängert worden. Derzeit werde an einem Sozialplan für die Betroffenen gearbeitet, über den am 14. Oktober in zweiter Runde verhandelt werden soll. Bis Ende November soll für die Fischproduktion in Lüneburg mit ihren derzeit noch 600 Beschäftigten ein neues Standortkonzept erstellt werden.
Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme des größten Lachsverarbeiters im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), Morpol, durch den führenden Lachszüchter im EWR, Marine Harvest, nach der EU-Fusionskontrollverordnung freigegeben. Die Freigabe ist an die Bedingung geknüpft, dass der größte Teil von Morpols Lachszuchtaktivitäten in Schottland veräußert wird. Dies betrifft Lachszuchten auf den Shetland-Inseln mit einer Produktionsmenge von 11.000 t und auf den Orkney-Inseln von 7.000 t. Die Kommission hatte Bedenken, dass der Zusammenschluss in der ursprünglich angemeldeten Form den Wettbewerb auf dem Markt für die Zucht sowie die erste Verarbeitungsstufe von schottischem Lachs erheblich eingeschränkt hätte. Marine Harvest und Morpol konnten die Bedenken mit entsprechenden Verpflichtungsangeboten ausräumen. Das aus dem Zusammenschluss hervorgegangene Unternehmen hätte derart hohe Marktanteile gehabt, dass seine Wettbewerber keinen hinreichenden Wettbewerbsdruck hätten ausüben können. Entsprechend hätte die Übernahme wahrscheinlich zu Preiserhöhungen geführt, die zu Lasten der Verbraucher gegangen wären.
Der Discounter Aldi will zur kommenden Weihnachtssaison in seinen britischen Filialen frische Hummerschwänze zum Preis von 9,99 GBP (11,95 Euro) für 240g anbieten, schreibt die Tageszeitung Daily Mail. Damit werbe Aldi um Mittelklasse-Kunden, die derartige Produkte normalerweise bei der Supermarktkette Waitrose kaufen würden. Aldi konnte in Großbritannien seit der Finanzkrise erheblich zulegen und soll 2012 gut eine Million neuer Kunden gewonnen haben. Noch 2013 soll dort die 500. Aldi-Filiale eröffnen. Aldis Marktanteil auf der Insel lag 2012 bei 3,2 Prozent, inzwischen soll er auf 3,7 Prozent gewachsen sein. Der Gewinn der britischen Tochter stieg von 84 Mio. Euro (2011) um 124 Prozent auf 189 Mio. Euro (2012).
Dem chilenischen Lachsproduzenten Salmon Cupquelán, einer Tochter der kanadischen Cooke Aquaculture, droht ein Streik seiner Belegschaft, schreibt das Portal IntraFish. Die 119 der Gewerkschaft angeschlossenen Mitarbeiter, die 92 Prozent der Belegschaft ausmachen, fordern eine Lohnerhöhung um 15 Prozent, die Zahlung von Boni, die für vier Jahre eingefroren sind, sowie einen unentgeltlichen Transport zur und von der Arbeit, teilt Gewerkschaftssekretär Juan Carlos Arcos mit. Nachdem das Unternehmen am 4. September einen entsprechenden Tarifabschluss abgelehnt hatte, kündigte Gewerkschaftspräsident Pablo Veloso Mora jetzt an, für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen "bis zum bitteren Ende zu gehen".