29.04.2015

Kanaren: Nach Trawler-Untergang droht Ölkatastrophe

Nach dem Untergang des russischen Fischtrawlers "Oleg Naydenov" drohe den Kanarischen Inseln eine Ölkatastrophe, schreibt der Spiegel. Das 108 Meter lange Fangschiff war in der Nacht zum 15. April rund 25 Kilometer südlich des auch bei deutschen Touristen beliebten Badeortes Maspalomas mit rund 1.400 Tonnen Schiffsdiesel an Bord gesunken und liege jetzt in einer Tiefe von 2.400 Metern auf dem Grund des Atlantiks. Verletzte oder Tote gab es bei dem Untergang nicht, die 72-köpfige Besatzung wurde in Sicherheit gebracht. Das in Murmansk beheimatete Fabrikschiff war am Samstag, den 11. April, vor dem Hafen von Las Palmas aus noch unbekannter Ursache in Brand geraten und hatte nach Angaben regionaler Medien die Hauptstadt der Insel Gran Canaria mit einer dichten, stinkenden Rauchwolke überzogen. Das Feuer wurde jedoch nicht gelöscht, sondern das Schiff aufs offene Meer hinausgeschleppt. Gegen die "Oleg Naydenov" waren in den letzten Jahren wiederholt Vorwürfe illegaler Fischerei erhoben worden. 2012 hatte die Umweltorganisation Greenpeace das Schiff vor der westafrikanischen Küste attackiert und im Januar 2014 hatte die Kriegsmarine des Senegal den Trawler zwei Wochen lang festgesetzt. Obgleich die Russen nur eine Fanglizenz für Guinea Bissau hatten, sollen sie auch vor der Küste des benachbarten Senegal gefischt haben.
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28.04.2015

Merzig: "Schutzschirmverfahren" soll B. Paulus vor Insolvenz retten

Die Geschäftsführung des Tiefkühlkost-Herstellers B. Paulus im saarländischen Merzig hat am 17. April wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Antrag auf ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Ein so genanntes "Schutzschirm-Insolvenzverfahren" soll die Sanierung des vor 60 Jahren von Berthold Paulus gegründeten TK-Produzenten ermöglichen. Die Geschäftsführer, die Geschwister Susanne Gross und Bernhard Paulus, bleiben verfügungsbefugt, führen die Geschäfte jedoch unter Aufsicht des vom Insolvenzgericht Saarbrücken bestellten Rechtsanwalts Günter Staab. Unterstützt wird dieser vom Völklinger Rechtsanwalt Michael J. W. Blank, der zum Sanierungsgeschäftsführer bestellt wurde. Der Geschäftsbetrieb an den saarländischen Standorten Merzig und Rehlingen mit derzeit 200 Mitarbeitern soll weiterlaufen. "Alle 106 Arbeitsplätze in der 'Werkstatt für behinderte Menschen' und deren Betreuer bleiben erhalten", teilte Blank mit. Die thüringischen Standorte in Bad Langensalza und Eigenrode werden jedoch geschlossen, die dortigen Arbeitsverhältnisse wurden bereits betriebsbedingt gekündigt.
28.04.2015

Frankreich: Forellenproduzent Aqualande liebäugelt mit Deutschland

Die französische Groupe Aqualande - integrierter Forellenzüchter und -räucherer - hat ihre Produktion in den letzten zwei Jahren von 6.000 auf 10.000 t ausgebaut und konnte den Umsatz auf 65 Mio. Euro nahezu verdoppeln, schreibt das Portal IntraFish. Doch inzwischen habe Aqualande ihr Kapazitätslimit (im Bereich der Weiterverarbeitung) erreicht, sagt Morten Klausen, Exportleiter des in Roquefort ansässigen integrierten Produzenten. Deshalb wollen die Franzosen nicht weit von ihrer Fabrik bei Bordeaux eine zweite Räucherei errichten, die nach Betriebsstart 2017 die Leistungsfähigkeit auf 6.000 t Räucherforelle steigern soll. 80 Prozent ihrer Forellenprodukte vertreibe Aqualande in Frankreich und sei bei allen führenden LEH-Filialisten unter der Marke Ovive oder unter Handelsmarke vertreten. In Kooperation mit Köchen sollen weitere VAP-Produkte wie Lasagne und Röllchen und neue Rezeptideen das Geschäft beleben. Neben dem Hauptgeschäft Räucherforelle - 70 Prozent des Umsatzes - werden frische und gefrorene Filets und Portionen wie auch Forellenkaviar produziert. Jetzt stecke Aqualande die Fühler nach Deutschland und ins Baltikum aus, berichtet Klausen. Für dieses Jahr sei ein Umsatz von 80 Mio. Euro angepeilt - ein beachtliches Plus von 23 Prozent.
27.04.2015

Räucherlachs: Suempol plant Großbetrieb in Holland

Die polnische Lachsräucherei Suempol plant den Bau eines großen Produktionsbetriebes in Holland, schreibt das Portal IntraFish. Die Pläne sind Teil einer Expansionsstrategie, zu der die Übernahme der französischen Räucherei Marcel Baey im Juli 2013 gehörte. Jetzt breitet Suempol sich in Nordeuropa aus. Im vergangenen Jahr wurde ein Vertriebsbüro in den Niederlanden eröffnet, im kommenden Jahr solle eine Produktion folgen, kündigte Marcin Wojciuk an, Geschäftsführer der Suempol-Tochter Norfisk in Berlin. Details wollte der CEO noch nicht preisgeben, verriet nur: "Es wird die größte in den Niederlanden." Baubeginn: 2016. Im vergangenen Jahr verarbeitete Suempol 60.000 t Rohmaterial und meldete einen Umsatz von rund 240 Mio. Euro. Das Ebitda für 2014 lag nach Prognosen von Anfang Dezember bei etwa 9,6 Mio. Euro und war damit insbesondere im Vergleich mit den zwei vorangegangenen Jahren zufriedenstellend.
Länderreport Länderreport
27.04.2015

Deutschland: MSC-Siegel für den "Rügenhering"

Die Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer hat vergangene Woche für ihre Schleppnetzfischerei auf den Hering in der westlichen Ostsee das MSC-Zertifikat erhalten, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Dr. Till Backhaus, Landwirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, gratulierte der Fischerei am Dienstag anlässlich der Zertifikatsübergabe in Schwerin für ihre langjährigen Bemühungen um eine nachhaltige Bewirtschaftung des Heringsbestandes. Dank des MSC-Siegels erhalten die Fischer von ihren Abnehmern jetzt einen höheren Preis. Das bestätigte Dr. Uwe Richter, Geschäftsführer der Euro-Baltic Fischverarbeitungs GmbH in Sassnitz: "In Deutschland fordern viele wichtige Handelshäuser, Markenproduzenten und verarbeitende Unternehmen einen Nachhaltigkeitsnachweis für die Rohware. Die MSC-Zertifizierung liefert diesen Nachweis. Den dadurch entstandenen Marktvorteil können wir an die gesamte zertifizierte Heringsfischerei weitergeben und den Fischern ab sofort, je nach Größensortierung, bis zu 30 Prozent mehr pro Kilo zertifizierten Hering bezahlen."
25.04.2015

Aquaponik: "Solargewächshaus" könnte Energieplus erwirtschaften

Im badischen Neuenburg erprobt das Unternehmen EBF ein solares Aquaponik-Gewächshaus, das Gemüse, Kräuter und Fisch ausschließlich mit Hilfe von Solarenergie produzieren soll, schreibt das südhessische Echo Online (Darmstadt). Initiator ist der Physiker und Energieeffizienzberater Franz Schreier, der in Neuenburg am Rhein für 550.000 Euro ein 200 Quadratmeter großes Hightech-Gewächshaus gebaut hat. Der Energiedienstleister Badenova (Freiburg) hat das Pilotprojekt aus seinem Innovationsfonds mit 168.000 Euro gefördert, schreibt Echo. Im Gewächshaus wachsen Salat, Basilikum und Tomaten, außerdem werden derzeit Störe, demnächst Zander gezüchtet. Die Beleuchtung erfolgt über Schwefel-Plasmalampen, deren Lichtspektrum an die Bedürfnisse der Pflanzen besser angepasst sei als das von LED-Leuchten. Die benötigte Energie erzeugen Solarpanels, und zwar eventuell mehr als die Aquaponikanlage verbraucht. Die regionale Vermarktung der Produkte vor allem an die Gastronomie soll unter der von Schreier eingetragenen Marke "ownfoods" erfolgen, schreibt die Badische Zeitung. Wenn im Jahre 2022 die baden-württembergische Landesgartenschau nach Neuenburg kommt, sollen dort drei weitere Solargewächshäuser stehen und die Fortentwicklung der Aquaponik-Technik verdeutlichen.
TK-Report TK-Report
14.04.2015

MSC: Aktionswoche für Außer-Haus-Anbieter vom 6. bis 12. Juni

Im dritten Jahr in Folge führt der Marine Stewardship Council (MSC) wieder eine Aktionswoche für Außer-Haus-Anbieter durch. Vom 6. bis 12. Juni 2015 können Gastronomen und Gemeinschaftsverpfleger mit fairen und nachhaltigen Angeboten aus der Fischerei bei ihren Tischgästen punkten. Während der Aktionswoche solle jeden Tag ein Gericht mit MSC-zertifiziertem Fisch angeboten werden, empfiehlt der MSC. Ebenso informativ wie unterhaltsam soll die Aktionswoche werden, die 2013 erstmals unter dem Motto "Schwarz auf Weiß - Wahrhaftiges aus der Welt der nachhaltigen Fischerei" durchgeführt wurde. Die gleichnamige achtseitige Zeitung will "ohne erhobenen Zeigefinger und wissenschaftliches Fachchinesisch" Wissenswertes rund um das MSC-Programm vermitteln, über Fischarten und Fangmethoden. Interviews mit Fischern, Seemannsweisheiten und ein Meerjungfrauen-Horoskop lockern die Fakten auf. Als visuelle Unterstützung stellt der MSC eine mehrteilige Posterserie für den Gästebereich, Tischaufsteller, Aufkleber für die Kleidung der Mitarbeiter und kleine Give-aways für die Gäste zur Verfügung. MSC-Bilddateien machen eine Slideshow für das Haus-TV möglich. An der kostenfreien MSC-Aktionswoche können alle MSC-zertifizierten Foodservice-Standorte mit gültiger Lizenzvereinbarung teilnehmen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.msc.org/schwarzaufweiss.
13.04.2015

Haan: Brand bei Fisch Schälte verursacht fast 150.000 Euro Schaden

Das Fischfachgeschäft Schälte im nordrhein-westfälischen Haan (Kreis Mettmann) ist am 30. März durch einen Brand schwer beschädigt worden, schreibt die örtliche Presse. Auslöser war der Brand einer Fritteuse, bei dem Inhaber Patrich Schälte leichte Brandverletzungen erlitt. Der Brand wiederum wurde durch einen technischen Defekt am Thermostat des Gerätes ausgelöst, zitiert das Wochenblatt "Hallo Haan" Brandexperten vom Kommissariat 11 in Mettmann. Durch den Brand, aber auch durch Rauch und Ruß entstand in den Geschäftsräumen (Neuer Markt 56) ein Gesamtsachschaden, den Patrick Schälte im Gespräch mit FischMagazin auf bis zu 150.000.- Euro schätzte. Die Brüder Patrick und Stephan Schälte, die das Geschäft neben dem Hauptsitz in Solingen und einer Filiale in Hilden betreiben, müssen die Räumlichkeiten in Haan jetzt komplett sanieren - obwohl die letzte Umbaumaßnahme noch nicht lange zurückliege. Um den Verkauf trotz des Unglücks weiterzuführen, wurde vor dem Geschäft ein Verkaufswagen von Borco-Höhns aufgestellt, aus dessen 4,50 Meter-Theke seit Gründonnerstag wieder Kunden bedient werden. "Wir können fast das gesamte Sortiment anbieten. Bei gutem Wetter grillen wir sogar", berichtet Schälte, obgleich der Imbissbereich derzeit quasi weggefallen sei. Spätestens Ende Juni soll Fisch Schälte in Haan wieder eröffnet werden.
13.04.2015

Alaska: MSC-Verweigerer unterstützen wieder das Nachhaltigkeits-Label

Mehrere jener Wildlachs-Verarbeiter in Alaska, die sich lange Zeit gegen eine Verwendung des MSC-Labels gesträubt hatten, haben sich jetzt mit dem Marine Stewardship Council (MSC) geeinigt, schreibt das Portal IntraFish. Ihre Entscheidung, sich der Klienten-Gruppe, der 2014 gegründeten Alaska Salmon Processors Association (ASPA), anzuschließen, hängt auch mit den aktuellen Fischereiprognosen zusammen: Alaska erwartet für die kommende Saison beachtliche Sockeye- und Pink-Fänge. Angesichts noch vorhandener Lagerbestände werden Alaskas Verarbeiter weltweit nach Absatzmärkten suchen müssen. Zu den Produzenten, die sich jetzt dem MSC-Programm anschließen, gehören mit Trident Seafoods, Ocean Beauty, Peter Pan und Icicle Seafoods führende Unternehmen, mit dabei sind außerdem Alaska General Seafoods, Kwikpak Fisheries, Leader Creek Fisheries, North Pacific Seafoods, Triad Fisheries und Yukon Gold. Die Gruppe hat weitere interessierte Lachsverarbeiter aufgefordert, sich zu denselben Konditionen an dem Kosten teilenden Projekt zu beteiligen. Die Betriebe werden weiterhin auch das Responsible Fisheries Management (RFM)-Zertifizierungsprogramm des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI) unterstützen.
10.04.2015

Warenrückruf: Kugelfisch statt Seeteufelfilet

Metro Cash & Carry Deutschland und das Schwesterunternehmen C+C Schaper haben am 2. April vorsorglich das Tiefkühlprodukt "Horeca Select Seeteufelfilet 170-230g" (1 kg) mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 28.10.2015 und 12.01.2016 zurückgerufen. "Proben haben ergeben, dass in dem Produkt auch Bestandteile einer anderen Fischart enthalten sein könnten", heißt es in der Pressemitteilung der Metro. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz spricht von "stachliger Kugelfisch", der statt des Lophius americanus in den Beuteln enthalten sein könnte. Metro und Schaper haben alle betroffenen Bestände der Ware aus dem Verkauf genommen. Betroffene Kunden wurden parallel telefonisch oder per Post informiert. Die Metro Cash & Carry Deutschland betreibt mit ihren beiden Marken Metro Cash & Carry und C+C Schaper mit mehr als 15.000 Mitarbeitern 107 Cash & Carry-Märkte in Deutschland.
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