10.04.2015

Aalbesatz: 300.000 Glasaale für die Elbe

Mit dem Aussetzen von fast 300.000 Glasaalen bei Geesthacht nahe Hamburg soll der Fischbestand in der Elbe stabilisiert werden, schreibt das Hamburger Abendblatt. Zum zehnten Mal haben am Donnerstag Sport- und Berufsfischer sowie Vertreter der niedersächsischen Landwirtschaftskammer zwischen Schnackenburg (Landkreis Lüchow-Dannenberg) und Geesthacht Jungaale ausgesetzt, und zwar fast 300.000. Die Tiere wachsen in diesen Gewässerbereichen in natürlicher Umgebung auf und könnten nach sechs bis zehn Jahren als erwachsene Tiere die Elbe verlassen, um in ihr Laichgebiet im Atlantik zu wandern. Vorteil der Elbe sind die wenigen Hindernisse: nur die Staustufe bei Geesthacht müssen die Aale bei ihrer Wanderung zurück ins Meer überwinden. Die Kosten der Aktion belaufen sich auf 43.000 Euro. Etwa 60 Prozent hiervor werden von der EU und dem Land Niedersachsen getragen, gut 40 Prozent übernehmen Fischer, Angler und Fischereirechtsinhaber. Sie sind in der Gemeinschaftsinitiative Elbefischerei zusammengeschlossen. Ähnliche Aktionen laufen auch in anderen Elbanrainerländern, so dass insgesamt rund drei Millionen Jungaale ausgesetzt werden.
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10.04.2015

Dänemark: Zwei großen Fischereien starten MSC-Verfahren

Zwei große dänische und schwedische Fischereien auf Schwarmfisch haben Ende März mit einer Bewertung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) begonnen, und zwar durch den unabhängigen Zertifizierer MRAG Americas. Geprüft werden die Fischereien auf Sandaal (Ammodytes marinus), Sprotte (Sprattus sprattus sprattus), Stintdorsch (Trisopterus esmarkii) und den im Frühjahr laichenden Hering in der westlichen Ostsee, die von Fischern der Dänischen Schwarmfisch-Produzentenorganisation (DPPO) und der Dänischen Fischer-Produzentenorganisation (DFPO) betrieben werden. Die letztgenannte Heringsfischerei ist ein Joint-Venture von DPPO, DFPO und der Schwedischen Pelagischen Föderation der Produzentenorganisationen (SPFPO), die in Nordsee, Kattegat, Skagerrak und der westlichen Ostsee operieren. Zur Zertifizierung steht eine Gesamtfangmenge von 500.000 Tonnen Fisch. "Im Erfolgsfall können wir dem Markt Fischöl und Fischmehl aus nachhaltiger Quelle anbieten", sagt DPPO-Vertreter Claus Sparrevohn. Während der Hering vor allem in Dänemark und Skandinavien verkauft wird, werden Sandaal, Sprotte und Stintdorsch zu Fischöl für die Aquakultur und Fischmehl verarbeitet.
09.04.2015

Harrislee: Larsen Danish Seafood wird Larsen Danish Seafood

Der derzeit unter dem Namen CiG Larsen Danish Seafood firmierende Fischverarbeiter wird demnächst wieder Larsen Danish Seafood heißen. Das teilte der Kieler Rechtsanwalt Wilhelm Salim Khan Durani mit, der gestern den Verkauf des deutsch-dänischen Industriebetriebes an das färingische Fischereiunternehmen Christian í Grótinum (CiG) endgültig vollzogen hat. Neuer Geschäftsführer der CiG Larsen Danish Seafood GmbH in Harrislee und der CiG Larsen Danish Seafood (Leegina) GmbH in Bremerhaven wird Bogi Rasmussen. "Die Standorte in Harrislee und Bremerhaven bleiben bestehen und der überwiegende Teil der 300 Arbeitsplätze wird erhalten", betonte erneut Durani, der für die Kieler Sozietät Cornelius + Krage die Insolvenz des Fischproduzenten verwaltet hatte. "Wir sind nun in der gesamten Wertschöpfungskette tätig - vom Fischfang über die Verarbeitung bis zum Vertrieb der Produkte", hob Rasmussen hervor. Insgesamt 10 Mio. Euro will CiG in den nächsten Jahren in Larsen investieren. Zunächst sollen für 2,5 Mio. Euro im Werk in Harrislee eine Wasseraufbereitungsanlage installiert und Maßnahmen zur Vermeidung von Geruchsemissionen ergriffen werden.
08.04.2015

Bodensee: Anhaltende Fangrückgänge fördern Aquakultur-Diskussion

Die Fischfänge im Bodensee waren auch im vergangenen Jahr wieder rückläufig. Insgesamt landeten die 110 Berufsfischer, davon 36 in Baden, im Jahre 2014 noch 470 Tonnen an, und zwar vor allem Felchen, den Brotfisch der Bodenseefischer, schreibt der Südkurier (Konstanz). Die badischen Fischer fingen rund 49 Tonnen Blaufelchen und 46 Tonnen Gangfelchen - im Mittel der vergangenen zehn Jahre sei das ein Minus von 40 Prozent. Von derartigen Ergebnissen könne keiner der Fischer mehr leben, klagten diese auf der Hauptversammlung des Verbandes Badischer Berufsfischer in Haltnau.
Länderreport Länderreport
07.04.2015

Austern: 'Oyster Boat' startet kommerzielle Zucht von Europäischen Austern

Die dänische Oyster Boat, seit Februar eine 51%ige Tochtergesellschaft von Jeka Fish, beginnt nach einer vierjährigen Versuchsphase mit der kommerziellen Zucht von Europäischen Austern, schreiben die Undercurrent News. Oyster Boat-Geschäftsführer Laurits Bernitt betreibt seit vier Jahren versuchsweise eine Zucht für die Ostrea edulis am Nissum Fjord gut 25 Kilometer südlich von Lemvig, der nur durch eine schmale Nehrung von der Nordsee getrennt ist. Das Wasser in der Region habe einen hohen Salzgehalt. Der Fjord mit einer Wasserfläche von 7.000 Hektar soll seit 1986 frei sein von den infektiösen Muschelkrankheiten Bonamia ostreae und Marteilia refringens. In einem ersten Drei-Jahres-Zeitraum solle Oyster Boat bis zum Jahre 2018 eine jährliche Erntemenge von zunächst 30 Tonnen erreichen und einen Umsatz von 200.000 USD erwirtschaften. In den folgenden drei Jahren solle die Produktion auf 136 Tonnen steigen und mit ihr der Umsatz auf rund 1 Mio. USD. Reizvoll und möglich erscheint diese Entwicklung angesichts gestiegener Preise für die Europäische Auster: für 2007 notierte die Welternährungsorganisation FAO noch 4,30 USD/kg, 2011 schon 9,- USD/kg.
07.04.2015

Langsand Laks will 2016 wieder in die Gewinnzone

Die weltweit erste landgestützte Zucht für Atlantischen Lachs, die dänische Langsand Laks, hat 2014 im zweiten Jahr in Folge Verluste notiert, schreibt das Portal IntraFish. Die Kreislaufanlage in Hvide Sande bei Ringkøbing, die 2013 mit der Produktion begonnen hatte, meldet für letztes Jahr Betriebsverluste in Höhe von 2 Mio. Euro, nachdem 2013 ein Minus von fast 700.000 Euro verzeichnet worden war. 2014 wurden 352 Tonnen Lebendlachs verkauft. "Das Jahresergebnis war geringer als veranschlagt und wird als nicht zufriedenstellend bewertet", schreibt der Vorstand im Jahresbericht. Das Ergebnis muss im Kontext der Probleme gesehen werden, mit denen Langsand Laks zu kämpfen hatte, die nun aber offenbar behoben sind. Für eine Umgestaltung und Reinigung der Recircanlage war die auf 1.000 t Jahresproduktion ausgelegte Farm Ende November komplett gelert worden. Um die Finanzsituation von Langsand zu stärken, wurde das Anteilskapital von 1,3 Mio. Euro auf Null gesetzt und frische Gelder in Höhe von 803.000 Euro eingezahlt. Nachrangige Darlehen in Höhe von 1,9 Mio. Euro wurden abgeschrieben. Für 2015 erwarte der Vorstand erneut Verluste, für 2016 hoffe man auf das Erreichen der Gewinnzone.
TK-Report TK-Report
02.04.2015

Völkingen: Fischzucht-Abenteuer ist am Ende

Der Völklinger Stadtrat hat am Montagabend beschlossen, die Meeresfischzucht Völklingen GmbH (MFV) bis zum 30. Juni 2015 zu liquidieren. "Fische raus, Licht aus, Tür zu", schreibt pointiert Doris Döpke, die das Projekt als Redakteurin der Saarbrücker Zeitung (SZ) jahrelang begleitet hat. "Unverzüglich" sollen jetzt die verbliebenen Doraden, Wolfsbarsche und Gelbschwanzmakrelen abgefischt und verkauft werden, insgesamt rund 180 Tonnen, teilt Wolfgang Bintz (CDU) mit, Völklinger Bürgermeister und seit Herbst 2014 Geschäftsführer der Stadtwerke. Der bis Ende März angestrebte Verkauf der MFV war zuvor gescheitert. Über 20 Interessenten hätten sich gemeldet, doch keiner wollte mehr als einen Euro zahlen. Noch immer sei der Rat offen für einen Verkauf, forciere jedoch parallel das Ende des Projektes, schreibt die SZ. Für die Schließung sind mehr als 20 Mio. Euro Kredite und eine weitere Million Euro an Liquidationskosten zu kalkulieren. Derweil habe die Saar-LB den durch die Fischzucht in Schieflage geratenen Völklinger Stadtwerken für Mai weitere Kredite angekündigt. Über die Lehre aus Völklingen kann diskutiert werden. "Denkbar, dass Völklingen so auch neuer, vielleicht zukunftsweisender Technologie einen Bärendienst erwiesen hat", schreibt Doris Döpke in einem SZ-Kommentar.
02.04.2015

Ecuador: Shrimps von Tropical Aquaculture jetzt mit ASC-Zertifikat

In Ecuador ist mit der Industrial Pesquera Santa Priscila S.A. (IPSP) eine weitere Garnelenzucht (Litopenaeus vannamei) nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert worden. Ende letzten Jahres hatten zwei Auditoren der Control Union Peru SAC die bei Santa Elena im Südwesten des Landes gelegene Chanduy-Farm zur Prüfung besucht. Der Besatz für die Farm mit einer Fläche von 3.500 Acres, etwa 1.400 Hektar, stammt aus eigenen Brutanstalten. Chanduy produziert für die Marke 'Blue Foot White Shrimp' des in Vermont (USA) ansässigen Handelsunternehmens Tropical Aquaculture Products. Auf den Einsatz von Antibiotika werde verzichtet. Auditiert wurden auch die zwei Verarbeitungsbetriebe der IPSP, und zwar im Hinblick auf eine Produktkettenzertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC), die auch die Rückverfolgung ASC-zertifizierter Seafood-Produkte ermöglicht. Die IPSP produziert nach eigenen Angaben jährlich mehr als 32.000 t Shrimps und exportiert sie vor allem gekocht mit Kopf und frisch in der Lake gefroren nach Europa, in die USA sowie nach Lateinamerika und Asien. Monatlich verschiffe das Unternehmen, das auch Tilapia und Früchte produziert, 130 Container.
02.04.2015

Mecklenburg-Vorpommern: Keinerlei Antibiotikarückstände in Fischprodukten

Im Jahre 2014 wurden in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 4.293 Tiere und vom Tier stammende Lebensmittel auf Antibiotika untersucht. Die meisten Proben stammten von Tieren, die im Tierhaltungsbetrieb oder auf dem Schlachthof beprobt wurden. "Wir haben in unserem zertifizierten Labor nur bei 0,16 % beziehungsweise 7 Proben Rückstände von Antibiotika oberhalb der zugelassenen Höchstwerte nachgewiesen", teilte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mit und urteilte: "Diese 7 sind natürlich zu viel. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass der absolute Großteil der Lebensmittel ohne Probleme gegessen und genossen werden kann." In Fischprodukten wurden dabei keinerlei Antibiotikarückstände gemessen, sondern nur in Rinder-, Schweine- und Geflügelproben. Backhaus betonte, dass "im Gegensatz zu anderen Studien eine repräsentative Probenzahl" zugrundegelegt worden sei - "gerade wenn ich daran denke, dass Verbände mit 60 Proben einen riesigen Medienhype entwickeln." In den auf Einzelhandelsstufe gezogenen Proben konnten keine Antibiotika nachgewiesen werden.
01.04.2015

Marel legt dänische Standorte zusammen

Marel wird seine Aktivitäten auf der dänischen Insel Bornholm bis Ende des Jahres mit seinem zweiten dänischen Standort in Aarhus zusammenführen, teilt der isländische Anlagenbauer mit. In seinem Betrieb in Rønne, der größten Stadt auf Bornholm, entwickelt und baut Marel Portionierungstechnik für die Fleisch-, Fisch- und Geflügelindustrie. Von der Bündelung in Aarhus verspreche sich Marel Effizienzsteigerungen, eine leichtere Akquise qualifizierter Mitarbeiter und damit eine bessere Aufstellung für zukünftiges Wachstum, heißt es in einer Pressemitteilung. Den 43 betroffenen Beschäftigten auf Bornholm biete Marel Unterstützung an und die Möglichkeit, sich um Stellen in Aarhus zu bewerben. Klaus Holm, Vorsitzender der dänischen Metallergewerkschaft 'Dansk Metal Bornholm', äußerte im dänischen Fernseh- und Radiosender DR sein Bedauern auch mit Blick auf die Kollateralschäden, da Marel auf Bornholm (40.000 Einwohner) zahlreiche Zulieferer gehabt habe.
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