Der polnische Lachs- und Weißfischverarbeiter Milarex, 100%ige Tochter des schwedischen Beteiligungskapital-Fonds Summa Equity, meldet für 2020 ein "erhebliches Umsatzwachstum", schreibt IntraFish - trotz der Corona-Pandemie. Allerdings gehe der Marktanteil von Deutschland, größter Markt für Milarex, mit wachsendem Geschäft zurück, sagt CEO Thomas Farstad. Im Rahmen des wichtiger werdenden Themas Nachhaltigkeit stellen die Polen u.a. eine vollständig recycelbare Räucherlachs-Verpackung vor, ergänzt um einen QR-Code auf der Packung, anhand dessen der Kunde den Fisch bis zur Farm zurückverfolgen könne.
Der Lachszüchter Atlantic Sapphire meldet, dass er für den Lachs aus seiner landgestützten Fischfarm in Miami einen Preis von 9,40 UDS/kg (= 7,60 Euro/kg) erzielt habe und damit erheblich mehr als der Referenzpreis am Markt, meldet IntraFish. Analysten zeigten sich erstaunt. Alexander Aukner von DNB Markets erklärte den Preis jedoch auch mit der sehr kleinen Menge von 166 t, die Atlantic Sapphire im letzten Quartal 2020 nur abgefischt habe: es sei schwer, dies auf große Menge hochzurechnen. In seiner oft als Pilotanlage bezeichneten Kreislaufanlage im dänischen Hvide Sande erntete der Züchter im 3. Quartal 2020 insgesamt 341 t, die im Durchschnitt 33,- DKK/kg (= 4,44 Euro/kg) erlösten.
Der Hamburger Fernsehkoch Steffen Henssler (48) bereitet die Eröffnung von Sushi-Restaurants in München und Frankfurt vor. In beiden Städten ist Henssler zunächst mit einem Pop-Up-Lieferdienst unter dem Namen "GO by Steffen Henssler" gestartet. In den kommenden Monaten soll dann in München-Bogenhausen ein Restaurant mit rund 70 Plätzen eingerichtet werden, damit seine Fans die gesamte Sushi-Auswahl auch vor Ort genießen können. Im Zentrum von Frankfurt laufen die Bauarbeiten für ein weiteres 70 Plätze-Restaurant, dessen Eröffnung für das erste Quartal 2021 geplant sei. Auch in der Main-Metropole startete Henssler bereits im Dezember mit einem Sushi-Lieferdienst aus dem Luxushotel Villa Kennedy. In seiner Heimatstadt Hamburg betreibt er seit mehreren Jahren erfolgreich mehrere Sushi-Lokale.
Die Venusmuschelzucht von Lenger Seafood Vietnam ist nach einer Prüfung durch die unabhängige Control Union als erste Clam-Farm in dem südostasiatischen Land nach dem Muschel-Standard des ASC als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt der ASC mit. Weltweit gebe es zwar noch zwei weitere Venusmuschelfarmen, die ein entsprechendes Zertifikat trügen, doch neu im ASC-Programm sei die zertifizierte Species Meretrix lyrata, englisch "hard clam". Die Farm liegt in der Provinz Nam Dinh im Norden des Landes. Vietnam ist vor allem dank seiner ASC-zertifizierten Shrimp- und Pangasius-Zuchten global das Land mit der größten produzierten Menge an ASC-zertifiziertem Fisch und Seafood. Nach dem ASC Bivalve Standard wiederum sind weltweit inzwischen 260 Farmen zertifiziert, vor allem Zuchten für Austern und Muscheln.
Das nächste North Atlantic Seafood Forum (NASF), das ursprünglich im März 2021 hätte stattfinden sollen, ist jetzt auf den 8. bis 10. Juni 2021 verschoben worden, teilt der NASF mit. "Wir haben auf die Industrie gehört," sagt NASF-Geschäftsführer André Akse: "Viele unserer ständigen Besucher fürchten jetzt, dass sowohl der Brexit wie auch die Herausforderungen durch COVID-19 im 1. Quartal 2021 ihre volle Aufmerksamkeit erfordern werden, so dass eine Teilnahme am NASF im März schwierig werden könnte." Der NASF 2021 wird als ausschließlich digitale Konferenz veranstaltet. In den genannten drei Tagen können die Teilnehmer mehr als 150 Präsentationen von Führungskräften und Experten der Seafood-Branche folgen. Im Rahmen des Seafood-Forums soll es auch mehrere Diskussionsrunden und digitale Treffpunkte geben, wo die Teilnehmer mit anderen Delegierten und führenden Unternehmen der Branche kommunizieren können. André Akse rechne angesichts der digitalen Ausrichtung und der damit erleichterten Teilnahme mit 2.500 Delegierten. Bislang zählte die weltweit größte Wirtschaftskonferenz der Seafood-Branche rund 850 Besucher aus 35 Ländern und 300 Unternehmen.
Der dänische Fischzüchter AquaPri meldet für das zu Ende gehende Jahr 2020 zumindest eine Kostendeckung, schreibt Verkaufsleiter Morten Holm in dem diesjährigen Weihnachtsbrief des Unternehmens an seine Kooperationspartner. "Trotz der umfassenden Lockdowns in der ganzen Welt steht die Zeit nicht still - auch nicht bei AquaPri", betont Holm und kündigt in mehreren Bereichen des in ganz Dänemark operativen Züchters Expansion an. So soll die Forellenfarm Voldbjerg Fiskeri nach einem Umbau dreimal soviel produzieren - 450 statt bislang 150 Tonnen - , und zwar ohne Erhöhung der Nährstoffemissionen. Die landgestützte AquaPri-Zuchtanlage in Vejen wird für die Produktion größerer Mengen umgerüstet, die Arbeiten seien schon weit vorangeschritten. Darüberhinaus hat AquaPri sein Engagement für eine ASC-Zertifizierung sowohl für die Zuchten an Land als auch für die Meeresfarmen intensiviert. Holm: "Wir hoffen, unseren Kunden in aller Welt schon bald Lachsforellen und Forellenkaviar mit ASC-Zertifikat […] anbieten zu können." Für 2020 wird konstatiert: coronabedingt war AquaPri mit Auftragsstornierungen bei Lachsforellen und Rogen konfrontiert, die Verkaufszahlen von Zander und verarbeitetem Kaviar gingen zurück und auch die Nachfrage nach Aal war leicht rückläufig. Positiv dabei, schreibt Morten Holm: "Glücklicherweise können wir stattdessen große Mengen an Zuchtaalen anbieten."
Die Fischereiminister der EU-Mitgliedsstaaten haben sich in den Morgenstunden auf Gesamtfangmengen und Fangquoten für 2021 für die Bestände in der Nordsee und im Nordost-Atlantik geeinigt, teilt der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) heute mit. Für die Bestände, die gemeinsam mit Großbritannien bewirtschaftet werden, sind endgültige Quotenfestsetzungen für 2021 erst möglich, wenn die Verhandlungen über ein Brexitabkommen abgeschlossen sind.
Der langjährige Direktor des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LALLF), Prof. Dr. Dr. Frerk Feldhusen, ist gestern in den Ruhestand verabschiedet worden. Ab 1. Januar 2021 übernimmt Dr. Stephan Goltermann die Leitung dieser oberen Landesbehörde. Feldhusen leitete das LALLF seit dessen Gründung am 1. Oktober 2005. Zuvor hatte er bereits 20 Jahre lang in der Lebensmittelhygiene und -überwachung gearbeitet, unter anderem als Leiter des Veterinärinstituts für Fische und Fischwaren in Cuxhaven. Unter dem Dach des LALLF arbeiten unter anderem das Landesamt für Fischerei und die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei.
Im September 2019 wurde der Edeka-Markt in der Wolfsburger Teichbreite abgerissen, jetzt hat die Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover am 3. Dezember 2020 an derselben Stelle (Ecke Schulenburgallee/Allerstraße) das E-Center Wolfsburg Nordstadt eröffnet, melden die Wolfsburger Nachrichten. Der moderne Center-Neubau unter der Leitung von Jörg Lilienkamp besitzt auch eine Fischbedientheke, an der "Die Fischwerker" aus Hamburg, besser bekannt als Hagenah, Frischfisch, Räucherfisch und weiteres Seafood anbieten.
In der Schweiz hat das Start-up Wild Foods mit seinem Produkt "Wood Smoked" eine "bio-vegane Alternative zu Lachs" kreiert. In Frutigen im Berner Oberland produziert der gelernte Grafiker und Hilfskoch Juval Kürzi aus Karotten, Sonnenblumenöl, Apfelessig und Meersalz ein Lachsimitat. Hierfür werden die Karotten "in traditionellem Verfahren mit hochalpinem Fichtenholz geräuchert". Die Rückmeldungen und Bestellungen stimmten Kürzi derart zuversichtlich, dass er in Räumlichkeiten des früheren Hotels Rustica eine Produktion eingerichtet hat. "Richtig durch die Decke ging das Interesse im September am Vegan Festival in Zürich", berichtet der Produzent dem Portal Berner Oberländer. "Wood Smoked" in einer von dem Grafiker selbst designten Verpackung werde von Bioläden nachgefragt, aber auch von Groß- und Einzelhändlern, selbst von Konzernen. Anfang Dezember produzierte Kürzi mit sechs Mitarbeitern bereits wöchentlich aus 400 kg Karotten 250 bis 400 kg veredelten "Wood Smoked". Der Preis im eigenen Online-Shop: 9,90 CHF(= 9,16 Euro)/130g, das heißt 76,15 CHF (= 70,46 Euro)/kg.