Die Lebensmittelhändler Lidl und Kaufland lassen den Verkauf russischer Produkte vorläufig auslaufen, meldet die Berliner Zeitung (BZ). "Diese werden aktuell nicht nachbestellt. Bereits im Verkauf befindliche Ware wird nicht vernichtet und die restlichen Bestände werden bis auf weiteres abverkauft", teilte die Schwarz-Gruppe in Neckarsulm, die Muttergesellschaft beider Filialisten, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Viele Fischer an Deutschlands Nord- und Ostseeküste haben derzeit die Fischerei eingestellt, weil der hohe Preisanstieg bei Schiffsdiesel keine wirtschaftlich auskömmliche Fischerei möglich mache, meldet die Deutsche Presseagentur (dpa). Denn seit Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar haben nicht nur die Benzinpreise in Deutschland enorm zugelegt, sondern auch die Preise für Schiffsdiesel, der weitgehend steuer- und zollfrei ist.
Ursprünglich hatte der Lebensmittelhändler Followfood seine eigene Fischfabrik am russischen Peipussee trotz des Krieges in der Ukraine weiter betreiben wollen. Jetzt haben sich die Inhaber und Geschäftsführer Jürg Knoll und Harri Butsch aus Solidarität mit der Ukraine entschlossen, "den Betrieb vorerst auf Eis zu legen".
Der Zustellgroßhändler Chefs Culinar unterstützt Flüchtende aus der Ukraine mit Geld- und Sachspenden, teilen die Kieler mit. "Die Citti/Chefs Culinar Unternehmensgruppe ist bestürzt und fassungslos angesichts der Kriegshandlungen in der Ukraine und erklärt sich solidarisch mit den Menschen, die in ihrer Heimat unfassbares Leid ertragen müssen oder gezwungen sind, ihr Land zu verlassen", heißt es in einer Unternehmensmitteilung.
Ein Tiefkühllager des größten Importeurs von Norwegerlachs in der Ukraine ist am frühen Samstagmorgen um 3:50 Uhr von der russischen Artillerie zerstört worden, meldet das Portal IntraFish. Das TK-Lager der Universal Fish Company (UFC) sei mit 4.000 t Frostfisch gefüllt gewesen, als es in Brand geschossen wurde.
Ein Logistikzentrum der litauischen Surimi-Gruppe Viciunai in der Ukraine ist am vergangenen Wochenende durch Beschuss in Brand geschossen und dadurch völlig zerstört worden, meldet das Portal IntraFish. Das Kühlhaus stand etwa 15 km nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Finless Foods bietet als erster zellbasierten Fisch in den Vereinigten Staaten an. Anfang März gab das in San Francisco ansässige Start-up den Abschluss seiner Serie-B-Finanzierung in Höhe von insgesamt 34 Mio. USD unter der Leitung von Hanwha Solutions bekannt.
Die USA stufen ihren Handelsstatus mit Russland als Strafe für dessen Einmarsch in die Ukraine drastisch herab, teilte heute US-Präsident Joe Biden mit. Außerdem verbieten sie die Einfuhr von russischem Seafood, Alkohol und Diamanten.
Angesichts der Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf seinen Einmarsch in die Ukraine ist unsicher, wie der Marine Stewardship Council (MSC) die MSC-Zertifizierungen russischer Fischereien für Pazifischen Pollack und andere Fischarten handhaben wird, schreibt das Portal IntraFish. Der MSC habe bislang nur mitgeteilt, dass er "die Situation weiterhin beobachten und bewerten" werde. Insbesondere Russlands Weißfisch-Fischereien stehen für einen erheblichen Anteil der weltweit MSC-zertifizierten Produkte.
Followfood stellt den Betrieb seiner Zander-Verarbeitung in Russland bewusst nicht ein, schreibt das Handelsblatt. Bereits seit 20 Jahren betreibt Followfood, zunächst noch unter dem Namen Fish & more, eine Fabrik am Peipussee nahe der Grenze zu Estland, gut 400 km südwestlich von St. Petersburg. Dort verarbeiten 80 Mitarbeiter Zander für den deutschen Markt. Mitgründer Jürg Knoll ist schockiert über den Angriff Putins auf die Ukraine. Aber: "Wenn wir dichtmachen, kämen unsere langjährigen Mitarbeiter in Existenznot. Mit einer Schließung würden wir die Falschen bestrafen."