Das weltweit größte Seafood-Unternehmen, die japanische Maruha Nichiro Holdings, hat Toshio Kushiro zu ihrem neuen Präsidenten berufen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Kushiro war seit 1. April 2009 Vizepräsident und Generaldirektor. Der bisherige Vorstandschef Yuji Igarashi übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat. Die Maruha Nichiro Holdings entstand 2007 als Zusammenschluss der Maruha-Gruppe und der Nichiro Corporation. Jährlich setzt Maruha 5,7 Mrd. € um. In den USA und Europa werden eigene Niederlassungen unterhalten.
Die nordwest-spanische Region Galicien hat im vergangenen Jahr – von Januar bis November 2009 – 97.245 t Fischkonserven exportiert. Das ist ein Minus von 10,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, schreibt Fish Information & Services (FIS) unter Bezugnahme auf aktuelle Zahlen der Vereinigung der Fischkonserven-Produzenten (ANFACO). Der Wert der Ausfuhren lag mit 331 Mio. € sogar 14% niedriger als 2009. Stabil blieb hingegen der Absatz auf dem spanischen Binnenmarkt, der 305.328 t (+0,2%) im Wert von 1,1 Mrd. € (+2,2%) aufnahm. Galicien produziert 86% der spanischen Fischkonserven und 74% der Exportware. 67 Fabriken beschäftigen direkt fast 11.950 Menschen und tragen in Galicien 2,8% zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.
Die Japaner haben im Dezember 3,4% weniger Fisch und Seafood gegessen als im selben Monat des Vorjahres, meldet The Suisan Times. Dennoch gab jeder Haushalt des Landes im Schnitt noch immer 96,- € pro Monat für Seafood aus, davon 50,- € für frische Produkte. Rückläufig ist der Verzehr von Frischfisch (-6,1%), Muscheln (-2,3%), geformten Fischprodukten (-1,4%), sonstigem verarbeitetem (-2,1%) sowie getrocknetem Seafood und Algen (-9,2%). Ein beachtliches Plus verzeichneten hingegen Sardinen (+19,4%) und Krebse (+12,7%), Bonito und Makrele. Auch Sushi legte moderat um 0,4% zu.
Das Dach einer Fischzuchtanlage der Holsten-Stör in Plön ist am Montagabend eingestürzt. Der Schaden belaufe sich auf mehrere hunderttausend Euro, melden die Kieler Nachrichten. „Das Dach ist mit hoher Wahrscheinlichkeit unter der Schneelast zusammengebrochen“, vermutet Plöns Wehrführer Horst Stüwe. Bei dem Objekt handelt es sich um die ehemalige Tennishalle der ostholsteinischen Stadt, die der Kieler Arzt und Erfinder Dr. Uwe Ballies vor vier Jahren zu einer Störzuchtanlage umbaute. Das Dach ist auf voller Länge in das Gebäude gestürzt. Dabei seien einige Störe aus den Bassins gespült worden, sagte Andreas Jüttner, Rechtsanwalt des Züchters. „Die eigentliche Fischzuchtanlage hat aber weit weniger abbekommen, als wir angesichts des ersten Eindrucks befürchtet hatten“, kommentierte Jüttner. Alle fünf Becken seien noch dicht, Sauerstoffpumpen und Fütterungsautomaten funktionieren und die Wassertemperatur sei über Nacht nur um ein Grad gesunken. Das Gros der Fische, insgesamt rund 45 Tonnen Störe mit einem Marktwert von knapp einer Million Euro, ist gesund. Da Holsten-Stör an mehreren Standorten produziert, können die Tiere in andere Anlagen transportiert werden.
Der Discounter Netto hat seit Januar auch Frischfisch im Sortiment, teilt die Zentrale im bayerischen Maxhütte-Haidhof mit. In einem Pilotprojekt gibt es von Donnerstag bis Sonnabend ein wöchentlich wechselndes Angebot im SB-Kühlregal. Netto nennt zunächst sechs Produkte: Seelachsfilet aus MSC-zertifizierter Fischerei, Lachsfilet aus norwegischer Zucht, Regenbogenforellen aus kontrollierter Aquakultur in Deutschland und Österreich, Welsfilet aus niederländischer Zucht sowie Kabeljaufilet und Viktoriaseebarschfilet aus ebenfalls zertifizierter nachhaltiger Fischerei. Das Frischfisch-Sortiment wird es nicht in Filialen mit Bedientheken sowie in Plus- und Netto-City-Filialen geben. Ein Blick auf den aktuellen Handzettel norddeutscher Netto-Filialen weist für diese Woche Regenbogenforellen im Angebot aus - 100g für 0,79 €. Netto Marken-Discount ist nach Übernahme von 2.300 Plus-Filialen mit jetzt rund 4.000 Geschäften und über 50.000 Mitarbeitern der drittgrößte Discounter in Deutschland. Mit rund 4.000 Artikeln bietet Netto das größte Lebensmittel-Sortiment in der Discount-Branche.
40 Fischereibetriebe aus Österreich und Oberitalien hatten rund 70 Fischerzeugnisse zur Verkostung eingereicht, um an der 2. Alpe-Adria-Fischprämierung teilzunehmen. Die Sieger des Wettbewerbs wurden am 30. Januar auf der diesjährigen Agrarmesse im österreichischen Klagenfurt bekanntgegeben und von Agrarreferent LR Josef Martinz ausgezeichnet. „Der Alpe-Adria-Raum bietet eine große Vielfalt und eine hervorragende Qualität an Fisch-Produkten, die durch diese Fischprämierung ins Rampenlicht rücken sollen“, unterstrich Landesrat Martinz die Bedeutung der Veranstaltung. Die Qualitätsinitiative wird vom Landesverband der bäuerlichen Direktvermarkter Kärnten, der Landwirtschaftskammer Kärnten, dem Verein der Kärntner Fischzüchter und dem Genussland Kärnten gemeinsam organisiert. Sie ist auch als Orientierungshilfe für Fischzüchter, Teichwirte und bäuerliche Direktvermarkter gedacht. Dabei werden die Proben nicht nur von einer Fach-Jury verkostet, sondern auch einer bakteriologischen Prüfung unterzogen. Von den 70 Einreichungen aus Kärnten, Oberösterreich, Tirol, der Steiermark und Italien wurden 16 mit Gold, 27 mit Silber und 17 mit Bronze ausgezeichnet. Genannt sei ein Beispiel aus der Steiermark, das die Kleine Zeitung heraushebt. Hannes Igler von der Fischzucht Igler aus Kalwang, gegründet 1890, erhielt zweimal Gold für seinen arktischen Saibling, kalt geräuchert und gebeizt, eine silberne Prämierung für sein geräuchertes Bachforellenfilet sowie Bronze für eine kalt geräucherte Lachsforelle.
Hollands Vereinigung der Züchter von Muscheln in Hängekultur (Vereniging Zeeuwse Hangcultuurkwekers) haben das Hauptverfahren einer MSC-Zertifizierung begonnen, teilt der Marine Stewardship Council mit. In der 1994 gegründeten Vereinigung sind vier Mitglieder zusammengeschlossen, die im Wattenmeer und im Delta des Ijsselmeers Muscheln in Seilkulturen züchten. Die Saat für die Miesmuscheln wird in speziellen Kollektoren gesammelt und wächst schließlich an Seilen oder Netzen ab. Pro Jahr werden insgesamt 500 bis 900 Tonnen dieser Muscheln geerntet und vor allem in Belgien und Holland an den Einzelhandel und die Gastronomie vermarktet. Die Fischerei lässt sich im Rahmen des MSC-Programms für die sogenannten „erweiterten Fischereien“ zertifizieren, wobei SGS Nederland als unabhängiger Zertifizierer die Begutachtung übernimmt. Das niederländische Landwirtschaftsministerium fördert das Zertifizierungsverfahren mit bis zu 100.000 Euro je Projekt. Jaap Geleijnse, Präsident der Vereinigung, verspricht sich von der Zertifizierung die Bestätigung, dass die Muschelproduktion „nachhaltig ist und den höchsten Standards entspricht“.
Wissenschaftler der spanischen Universitäten in Almeria und Malaga haben für die marine Fischzucht ein Futter mit probiotischen Inhaltsstoffen entwickelt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Probiotische Mikrorganismen sind lebende Organismen, die die Gesundheit der Fische fördern sollen. Zum einen stärken sie das Immunsystem, zum anderen erhöhen sie den Nährwert des Futters. Der Ständige Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit der EU-Kommission (SCFCAH) hatte den Einsatz von Probiotika in der Aquakultur schon vor geraumer Zeit genehmigt. Zugelassen ist beispielsweise das Produkt Bactocell, ein Probiotikum auf der Basis des Bakteriums Pediococcus acidilactici. Es soll etwa bei Regenbogenforellen das Wirbelkompressionssyndrom (VCS) verhindern und bei Garnelen eine Steigerung der Überlebensrate sowie der Wachstumsrate bewirken.
Die Heiploeg-Gruppe kündigt an, ihre Fabrik Goldfish in Volendam zu schließen und die Produktion an den Hauptsitz in Zoutkamp zu verlagern, heißt es in einer inoffiziellen Mitteilung des Garnelenproduzenten. Zum kommenden 1. April sollen die bisher in Volendam produzierten Frischprodukte wie Flusskrebsschwänze und tropische Garnelen sowie TK-Produkte wie Kaisergranat in die Herstellung in Zoutkamp integriert werden. Dort sollen zusätzliche Spätschichten gefahren werden. Zum 1. Juni wird der Betrieb in Volendam endgültig geschlossen. Von der Zusammenführung der Produktion verspricht sich Heiploeg Qualitätsverbesserungen und Kostensenkungen. Die Produktionsverlagerung wird in den Händen von Michel Veerman, Produktionsleiter bei Goldfish, liegen, dem Jan Kort aus der Personalabteilung und Eric Eisenga aus dem Verkauf assistieren. Auf die Heiploeg-Töchter Morubel in Oostende und die Büsumer Fischereigesellschaft (BFG) in Wöhrden soll die Umstrukturierung keine Auswirkungen haben.
Der norwegische Weißfisch-Verarbeiter Aker Seafoods hat sich von seinem langjährigen Geschäftsführer Yngve Myhre getrennt, meldet das norwegische Portal IntraFish. Interimistisch hat seit heute Liv Monica B. Stubholt die Leitung von Geschäftsführung und Präsidium inne. Myhre hatte die beiden Posten im Jahr 2001 übernommen, als der Produzent noch als Norway Seafoods firmierte. Das ehemals reine Fangunternehmen stieg dann als Aker Seafoods auch in die Weiterverarbeitung des Weißfischs ein. Vorstandsvorsitzender Frank O. Reite, dessen Converto Capital Management 65,9 Prozent der Anteile an Aker Seafoods hält, erklärte, Aker solle „rationeller“ aufgestellt werden. Die übrige Geschäftsführung bleibe jedoch im Amt.