Fangschiffe, die offensichtlich indirekt von der Pacific Andes Holdings kontrolliert werden, stehen auf der schwarzen Liste illegal aktiver Fischereiboote, schreibt IntraFish. Dieser Aspekt findet in Norwegen derzeit Interesse, weil die China Fishery Group, deren größter Anteilseigner wiederum die Pacific Andes Holdings ist, einen Antrag auf Listung an der Börse in Oslo gestellt hat. In Rede stehen die beiden Schiffe ‚West Ocean’ und ‚North Ocean’, die nach Angaben der Conservation of Antarctic Marine Living Resources (CCAMLR) in der südlichen Hemisphäre illegal gefischt haben sollen. Eigner ist die Sunhope Investment, bei der Ng Joo Siang, Geschäftsführer der Pacific Andes Holdings, Aufsichtsratsvorsitzender ist. Es spreche einiges dafür, dass Pacific Andes die Sunhope Investments kontrolliere, meint Gunnar Album, Fischereiberater bei der Umweltschutzorganisation Friends of the Earth Norwegen. Die Osloer Börse prüft die China Fishery Group derzeit und will eventuell beim nächsten Vorstandstreffen am 17. Februar über die Notierung entscheiden.
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat drei neue unabhängige Schiedsrichter (Independent Adjudicators) berufen. Die drei einschlägig erfahrenen Juristen sollen umstrittene Entscheidungen der Zertifizierer prüfen. Denn die Welternährungsorganisation (FAO) fordert ein unparteiisches Einspruchsverfahren als integralen Bestandteil eines Zertifizierungssystems durch Dritte. 2006 war als erster Schiedsrichter Michael Lodge berufen worden. Da sich die Zahl der zertifizierten oder im Verfahren befindlichen Fischereien seitdem verdreifacht hat, sind nun weitere engagiert worden. Ihre breitere geographische Streuung soll Verfahrensdauer und Reisekosten reduzieren. Melanie Carter (Großbritannien) arbeitet seit 25 Jahren als Rechtsanwältin im Bereich des Öffentlichen und Verwaltungsrechts, seit 2008 bei Bates, Wells & Braithwaite LLP. Eldon Greenberg (USA), spezialisiert auf Fragen des Umweltschutzes und der natürlichen Ressourcen, ist Kompagnon bei Garvey Schubert Barer in Washington, D.C., und Wylie Spicer (Kanada) arbeitet seit 35 Jahren als Anwalt mit einem Schwerpunkt Seerecht.
Domstein, norwegisches Zucht- und Fangunternehmen für Weißfisch, hat für seinen gefarmten Kabeljau eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung von Friend of the Sea (FoS) erhalten. Domstein nutzt beispielsweise spezielle Käfige, um Escapes zu verhindern, und besitzt Notfallpläne, falls dennoch Fische ausbrechen sollten. Auf den Farmen wird nur Futter ohne GMO verwendet. Der Futtereinsatz ist optimiert, um die Bodenfauna in 65 Meter Tiefe unter den Gehegen möglichst nicht nachteilig zu beeinflussen. Tone Karstensen von Domstein Fish betonte aber, man habe schon vorher die Umweltzertifizierungen nach ISO 14001 und KRAV erhalten. Für seine Kabeljau-Fischerei hatte Domstein bereits Anfang 2009 eine MSC-Zertifizierung erhalten.
Ein Unternehmer aus Nordrhein-Westfalen hat vor dem saarländischen Verfassungsgericht Beschwerde gegen die Meeresfischzuchtanlage in Völklingen erhoben, schreibt die Saarbrücker Zeitung. Heribert Reinhardt, dessen Unternehmen Agintec Fischzuchtanlagen herstellt, klagt, weil es nicht Aufgabe von Stadtwerken sei, sich privatwirtschaftlich zu engagieren und außerdem seiner Firma durch dieses Engagement ein Schaden entstanden sei. Darüber hinaus sei die Genehmigung für die Anlage „unrechtmäßig erteilt“ worden. Reinhardt kritisierte, dass es sich bei der Anlage in Völklingen um ein Experiment handele. Wenn das schief gehe, müsse wohl der Steuerzahler dafür aufkommen. Prof. Uwe Waller, der die Fischzucht wissenschaftlich betreut, entgegnete: „Wir kommen nicht ins Saarland, weil wir es vielleicht können, sondern weil wir es können.“ Noch in diesem Monat soll der Forschungsteil der Zucht in Betrieb gehen. Waller: „Das Projekt ist international eingebunden. Beteiligt sind neben Vietnam und Thailand auch Belgien und die USA. Vom Erfolg bin ich überzeugt, da wir alles tun, um die Biologie der Tiere in den Anlagen abzubilden.“
Der niederländische Seafood-Lieferant Culimer investiert 6,5 Mio. € in den Ausbau seiner Kühlkapazität im Bereich Superfrozen, und zwar sowohl in Holland als auch in Vietnam, schreibt das Portal IntraFish. Schon Ende dieses Jahres soll in Vietnam ein Kühlhaus für die Lagerung von 1.200 t Ware bei -60 Grad Celsius fertiggestellt werden. In Rotterdam soll die Superfrozen-Kapazität von derzeit 80 auf demnächst 800 t ausgebaut werden. Mit dem letztgenannten Bau werde im Juli begonnen, die geplante Fertigstellung erfolge im Laufe des kommenden Jahres.
Ehemalige Betriebsräume der Flamingo-Fischverarbeitung am Bremerhavener Lunedeich sind für 228.000 € aus Bundes- und städtischen Mitteln zu einer Kinderkrippe ausgebaut worden, schreibt die Nordsee-Zeitung. Von den 16 Plätzen für Kinder unter drei Jahren werden 12 betrieblich gefördert. Sieben im Fischereihafen ansässige Betriebe investieren „zumindest bis 2013“ in den Krippenbetrieb, teilte Leiterin Marika Büsing mit. Darunter seien Deutsche See, die FBG, Frosta und Fiedler. Lutz Natusch als Dehoga-Vorsitzender betonte, die Krippe „wird bis in die Gastronomiebetriebe im Schaufenster ausstrahlen.“
Am 7. Februar 1885 - gestern vor 125 Jahren - lief das dampfgetriebene Fangschiff „Sagitta“ aus dem preußischen Fischereihafen an der Geeste aus. Das Ereignis begründete in der Fischwirtschaft den Anfang vom Ende der Segelschiffs-Epoche. Eigner der Sagitta war der Fischhändler Friedrich Busse (1835-1898). Er hatte den 33 Meter langen, knapp sechseinhalb Meter breiten und auf 148 Bruttoregistertonnen vermessenen Dampfer auf der Wencke-Werft in Bremerhaven bauen lassen. Busse hatte 1868 in Geestemünde eine Fischgroßhandlung eröffnet, um schließlich frische Seefische per Eisenbahn auch ins Binnenland zu transportieren. Da die Segler, die Geestemünde anliefen, zu wetterabhängig waren und daher die benötigten Fischmengen nicht regelmäßig anlanden konnten, bestellte er den ersten deutschen Fischdampfer, gebaut nach englischem Vorbild. Auf ihrer ersten dreitägigen Fangreise stieß die Sagitta bis Island vor. Pro Fahrt fischte sie im Schnitt zunächst nur 20 Zentner, da mit Langleine gearbeitet wurde. Erst ein Jahr später wurde ein Baumschleppnetz verwendet.
In Myanmar erwarten acht fischverarbeitende Betriebe die Genehmigung für den Export ihrer Produkte in die Europäische Gemeinschaft, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die neu zu erstellenden Zertifizierungen sollen garantieren, dass die Betriebe kein Seafood aus illegaler und nicht dokumentierter (IUU) Fischerei ausführen. Im Januar 2009 hatten sich in dem asiatischen Land noch 23 Betriebe, drei Anlandestellen, drei Farmen und zwei Fangschiffe bereit erklärt, eine Überprüfung durch EU-Inspektoren zuzulassen, doch im Oktober wurden nur acht Fabriken und zwei Häfen überprüft. Dabei handele es sich um folgende Unternehmen: United KMK, Great International Fisheries, Shwe Yamone Manufacturing, May Yu Marine Products, Twin Brothers Seafood Cold Store, Myint Myat Hein, Ghani Win International Modern Processing Plant and Cold Store sowie General Food Technology Industry, schreibt die Myanmar Times. Myanmar exportiert nur fünf bis zehn Prozent seines Fischs direkt in die EU, verschifft jedoch jährlich 80.000 bis 100.000 t zur Veredelung nach Thailand, das wiederum einen Teil hiervon nach Europa verkauft.
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Omega-3-Fettsäuren helfen eventuell gegen psychische Erkrankungen. Diesen Schluss lassen neue Erkenntnisse zu, die Forscher um Prof. Dr. Paul Amminger von den Universitäten Wien und Melbourne gewonnen haben. Die Wissenschaftler führten eine einjährige Studie mit 41 Probandinnen durch, die alle einer Risiko-Gruppe für eine Psychose-Erkrankung angehörten. Sie nahmen zwölf Wochen lang Fischölkapseln mit 1,2 Gramm mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren ein. 40 Probandinnen einer Kontrollgruppe erhielten nur Plazebos. Im Laufe der Beobachtungszeit entwickelten nur 4,9 Prozent jener Gruppe, die Fischölkapseln einnahmen, eine Psychose. In der Kontrollgruppe waren es 27,5 Prozent. Die Probanden, die Omega-3-Fettsäuren einnahmen, erfuhren Besserung in den Symptomen und den daraus resultierenden Einschränkungen im Alltag, und zwar in einem Maße, das die Betroffenen selbst spüren und wahrnehmen konnten. Etwa 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung leiden an psychotischen Erkrankungen. Die Forschungsergebnisse wurde in der aktuellen Februar-Ausgabe der renommierten psychiatrischen Fachzeitschrift „Archives of General Psychiatry“ veröffentlicht.