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03.08.2010

Kanada: Wildlachs im Fraser River nach neun Jahren zertifiziert

Die umstrittene Wildlachsfischerei im kanadischen Fraser River hat nach einem Zertifizierungsprozess von neun Jahren jetzt das Label des Marine Stewardship Council (MSC) erhalten. Anfang Juli hatten schon drei andere Fischereien auf den Sockeye-Wildlachs in der Provinz British Columbia eine MSC-Zertifizierung erhalten. Die Fischerei im Fraser River ist jedoch bei Umweltschützern besonders umstritten. Ein unabhängiger Schiedsrichter hat den Widerspruch der NGOs jetzt jedoch verworfen. Die Kritiker hatten vor allem darauf verwiesen, dass in den Flusssystemen Mitte der 1990er Jahre jährlich noch 25.000 t Sockeye-Wildlachs gefangen worden waren, inzwischen nur noch 5.000 bis 8.000 t . Im vergangenen Jahr war die Sockeye-Fischerei im Fraser River geschlossen worden, weil die Zahl der Rückkehrer zu gering war. Das jetzt dennoch vergebene MSC-Zertifikat ist deshalb an 17 Bedingungen geknüpft, die den Status der Fischerei verbessern sollen. Sie müssen teils schon im kommenden, teils innerhalb der nächsten fünf Jahre realisiert werden. Christina Burridge, Sekretärin der Canadian Pacific Sustainable Fisheries Society, meinte, der Zertifizierungsprozess sei „schmerzhaft, aber lohnenswert“ gewesen. Sie schätzt, dass der MSC-Status der vier Fischereien – Nass, Skeena, Barkley und Fraser River – den Fischern zusätzliche 7,5 Mio. € bescheren könne.
02.08.2010

Forellenzucht: Gemeinde lehnt Erweiterung der Anlage Feldmann ab

Die Fischzucht Feldmann in Zell am Andelsbach will ihre Produktion erweitern. Der Gemeinderat Krauchenwies hat sich jedoch gegen das Vorhaben ausgesprochen, schreibt der Südkurier. Entscheidend für die Ratsmitglieder seien vor allem die enorme Menge des entnommenen Grundwassers, Ängste vor möglicher Kontamination, Negativerfahrungen in der Vergangenheit sowie Auswirkungen auf die Belange der Krauchenwieser Trinkwasserverordnung. Die Fischzucht benötigt im Jahr 1,26 Millionen Kubikmeter Wasser, während der Trinkwasserbedarf der Gemeinde aus dem gleichen Schutzgebiet 220.000 Kubikmeter betrage. Da das Grundwasser nach dem Kontakt mit den Brutbecken wieder in den Andelsbach geleitet würde und dieser mit dem Grundwasser eine Einheit darstelle, könne die Gemeinde eine Kontamination nicht ausschließen. Die Auswirkungen möglicher Gefährdungen durch Fischseuchen oder Tiermedikamente seien nicht hinreichend untersucht. Schließlich sei es im Falle einer anderen Fischzuchtanlage zu einer ungenehmigten anhaltenden Überschreitung der Grundwasser-Entnahmemenge gekommen. Jetzt wird das Landratsamt Sigmaringen über die Genehmigung entscheiden. Heiner Feldmann, Inhaber der Fischzucht, produziert an verschiedenen Standorten pro Jahr etwa 1.000 t Forellen, Lachsforellen und Saiblinge.
Länderreport Länderreport
02.08.2010

Bangladesch: Strikte EU-Einfuhrkontrolle für Garnelen

Shrimps aus Bangladesch werden seit dem 15. Juli bei der Einfuhr in die Europäische Union strenger kontrolliert. Mindestens 20 Prozent der Sendungen sollen jetzt getestet werden, schreibt World Fishing. Die Behörden in Brüssel entschlossen sich zu dieser Maßnahme, nachdem bei einer Kontrollmission des Food and Veterinary Office (FVO) der EU im Januar in dem südostasiatischen Land weiterhin ernste Mängel festgestellt worden waren. So habe Bangladesch seine Laborkapazitäten für die Untersuchung der Garnelen auf unerlaubte Substanzen seit 2008 nicht hinreichend erweitert. Bangladesch exportiert jährlich Shrimps im Wert von rund 386 Mio. €. Garnelen sind damit das drittwichtigste Exportgut des Landes. Da die EU Bangladeschs wichtigster Garnelenmarkt ist, sprach Maqsudur Rahman, Vizepräsident der Exporteursvereinigung für Tiefkühl-Lebensmittel, von einem „schweren Rückschlag“. Die Industrie habe die Behörden des Landes wiederholt aufgefordert, ihre Produkte im Labor zu untersuchen - jedoch ohne nennenswerte Folgen. Im zweiten Halbjahr 2009 hatte Bangladesch freiwillig die Ausfuhr von Frischwassergarnelen ausgesetzt, nachdem in mehr als 50 Sendungen für die EU das krebserregende Antibiotikum Nitrofuran entdeckt worden war.
30.07.2010

Schottland: SSC kauft Biolachs-Züchter West Minch

Der schottische Biolachs-Züchter West Minch ist von der Scottish Salmon Company (SSC) gekauft worden, meldet das Portal IntraFish. Nun will der Lachsproduzent auf den Hebriden seine Produktion von bislang 1.800 t auf 7.000 bis 8.000 t ausbauen, kündigte der bisherige Alleininhaber und jetzige Geschäftsführer Angus MacMillan an. Er hatte West Minch 1985 gegründet. Aufgrund der derzeitigen globalen Wirtschaftskrise sei die Beschaffung von Bankkrediten schwierig. SSC - ehemals bekannt als Lighthouse Caledonia - sei jedoch finanzstark genug, um eine Expansion zu finanzieren. West Minch besitzt eine eigene Brutanstalt, elf Meer- und Süßwasserfarmen sowie einen eigenen Verarbeitungsbetrieb in Benbecula. SSC, jetzt 100%iger Eigner von West Minch, werde danach streben, bei der Verarbeitung Synergien zu nutzen. MacMillan erklärte jedoch, nicht nur die Marke „Hebridean“ bleibe erhalten, sondern auch die 65-köpfige Belegschaft. Vielmehr rechne er mit Neueinstellungen innerhalb der kommenden zwölf Monate. West Minch ist seit 2001 durch die Soil Association sowie von Freedom Food zertifiziert. Der Biolachs wird - ganz, filetiert oder geräuchert - zur Hälfte in Großbritannien verkauft, der Rest in andere europäische Länder exportiert, insbesondere auch nach Deutschland und Frankreich.
TK-Report TK-Report
30.07.2010

Japan: Nissui kauft McDonald’s-Lieferanten Delmar

Nippon Suisan Kaisha (Nissui), weltweit zweitgrößtes Seafood-Unternehmen auf Basis Umsatz, hat den Produzenten Delmar gekauft, meldet die Suisan Times. Delmar (Jahresumsatz 2009: 76,5 Mio. €) produziert im thailändischen Chiba TK-Fischprodukte wie Fischfrikadellen und Fischstäbchen für die Gastronomie, darunter die McDonald’s-Franchisefilialen in Japan. Nissui meldete für das letzte, am 31. März abgeschlossene Geschäftsjahr einen Betriebsgewinn von 53,9 Mio. €, ein Plus von 97 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
30.07.2010

Kanada: Fischerei auf Kohlenfisch erhält MSC-Zertifizierung

Die kanadische Fischerei auf Kohlenfisch (Anoplopoma fimbria) in der pazifischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) des Landes ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Antragsteller und MSC-Kunde ist die Wild Canadian Sablefish (WCS), deren insgesamt 48 lizensierte Schiffe teils mit „longline Korean traps“ fischen, teils mit „hook and line“. 2010/2011 betrug die Quote für die Fischerei 2.350 t. 75 Prozent des kanadischen Säbelfischs werden nach Japan exportiert (seegefrostet, bearbeitet und mit J-Schnitt), 25 Prozent werden nach USA, Europa, China und in den Mittleren Osten verkauft und die verbleibenden fünf Prozent werden im Lande als Filet oder Steak, teilweise geräuchert gehandelt. Kerry Coughlin, MSC-Regionaldirektor für Amerika, begrüßte die Fischerei als inzwischen fünfte in der kanadischen Provinz British-Columbia, die eine MSC-Zertifizierung erhalten hat.
30.07.2010

Österreich: Flutwelle zerstört Fischzucht - 400.000 Euro Schaden

Eine Flutwelle hat eine Fischzucht im österreichischen Waldviertel nahezu vollständig zerstört, schreibt die Tageszeitung Kurier. Vor wenigen Tagen ließ eine eineinhalb Meter hohe Flutwelle die Dämme fast aller 22 Erdteiche der Fischzucht Bründl-Mühle in Großreinprechts (Bezirk Zwettl) brechen und spülte Forellen, Saiblinge und hunderttausende Setzlinge in den Kremsfluss. Thomas Muschl und seine Frau Regina konnten nur tatenlos zusehen, wie die Wassermassen ihre Arbeitsräume im Keller und zwei Aufzuchtgebäude fluteten, außerdem zwei Firmenwagen mitrissen. Der Schaden wird auf mindestens 400.000 Euro geschätzt. Für den Großteil werde er selbst aufkommen müssen, weil Versicherungen derartige Risiken nicht übernehmen, erklärte Thomas Muschl, Vater von zwei Jungen. „Wir hoffen, dass uns der Katastrophenfonds unterstützt.“ Viele Freiwillige halfen beim Reparieren der Dämme und Reinigen der verschmutzten Teiche. Mit den noch vorhandenen Forellenbeständen handelt das Ehepaar auf den Märkten im 40 Kilometer entfernten Krems.
29.07.2010

USA: Pangasius-Importeur zur Zahlung von 64 Mio. US-Dollar verurteilt

Ein Seafood-Importeur aus dem US-Bundesstaat New Jersey ist wegen der betrügerischen Einfuhr von Pangasius zu einer Haftstrafe von 22 Monaten sowie zur Zahlung von 64 Mio. USD (49,2 Mio. €) verurteilt worden. Die Meldung über die für europäische Verhältnisse ungewöhlich schwere Strafe findet sich in mehreren US-Nachrichtenquellen. Thomas George (61), Gründer und früherer Geschäftsführer der Sterling Seafood Corp. in Cresskill/New Jersey, hatte zugegeben, zwischen Juni 2004 und Juni 2006 insgesamt 5.280 t Pangasius hypophthalmus aus Vietnam importiert zu haben. Er hatte die Ware jedoch vorsätzlich als Zackenbarsch (grouper) oder Seezunge (sole) deklariert, um Antidumping-Zölle zu umgehen, die US-Importeure seit Januar 2003 auf Pangasius aus Vietnam zahlen müssen. US-Distriktrichter Faith Hochberg verurteilte den Händler außerdem zur Zahlung von 50.000 USD (38.500,- €) an die National Fish and Wildlife Foundation.
29.07.2010

Irland: Polyvalente Makrelenfischerei erhält MSC-Zertifizierung

Die Irish Pelagic Sustainability Association (IPSA) hat für ihre Makrelenfischerei nach erfolgreicher 19-monatiger Überprüfung eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Damit dürfen gemäß den MSC-Statuten nicht nur die Fänge der im Oktober beginnenden neuen Saison unter dem blauen Logo für nachhaltiges Management und ökologische Unbedenklichkeit vermarktet werden, sondern auch gefrorene Makrelen der vergangenen Fangsaison. Eibhlin O’Sullivan, Geschäftsführerin der Irish South & West Fish Producers Organisation, begrüßte die Zertifizierung, da Makrele eine wichtige Spezies für die Irische Polyvalente Flotte sei. Polyvalent bedeutet, dass die Schiffe ihre Fischerei in Abhängigkeit von Bestands- und Marktsituation betreiben. Unter dem Dach der IPSA befischen insgesamt 20 Schiffe mit pelagischen Schleppnetzen eine Fangquote von derzeit 6.000 Tonnen. Ein sog. Umweltmanagement-System (Environmental Management System – EMS) an Bord hat in den vergangenen Jahren für geringe Beifangquoten gesorgt. Die Makrelen werden in Europa, Russland und Afrika vermarktet. Toby Middleton, Regionalmanager des MSC, ist angesichts des großen Interesses an zertifizierter Makrele in Europa überzeugt, dass sich die Zertifizierung für die Fischerei auszahlen werde.
29.07.2010

USA: Neue Studie schürt Debatte über Pangasius-Qualität

Der Verzehr von belastetem Pangasius aus Vietnam könne „ernsthafte langfristige Folgen für die menschliche Gesundheit“ mit sich bringen, heißt es in einem jüngst veröffentlichten Bericht des US-amerikanischen Exponent Inc’s Center for Chemical Regulation and Food Safety. Doch ein zahlender Auftraggeber dieser kritischen Studie ist die Interessenvertretung der US-amerikanischen Welszüchter (Catfish Farmers of America). Insofern bezeichnet der Handelsverband der US-Fischwirtschaft, das National Fisheries Institute (NFI), die Veröffentlichung als „zentralen Teil einer Wettbewerbskampagne“. In seiner Kritik des Berichts hebt das NFI auf mehrere angesprochene Punkte ab.
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