Der Aufsichtsratsvorsitzende des polnischen Lachsproduzenten Morpol ist nach nur viermonatiger Amtszeit ausgeschieden, teilt Morpol-Geschäftsführer Jerzy Malek mit. Ebbe Pelle Jacobsen, berufen im Oktober 2011, ist damit der dritte Vorsitzende, der innerhalb der letzten zehn Monate gegangen ist, notiert das Portal IntraFish. Im Mai 2011 war James Stove Lorentzen mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden. Seine Nachfolgerin Thorild Widvey schied zusammen mit zwei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern im Herbst aus. Im Juni 2011 hatte Finanzdirektor Steven Rafferty die Gruppe aus nicht genannten Gründen verlassen. An seine Stelle war Mariusz Redazka getreten, der nur wenige Tage nach Arbeitsantritt wieder ausgeschieden war. Weder für das Ausscheiden von Redazka noch von Jacobsen nannte der Lachssproduzent irgendwelche Gründe. Seit dem 12. Dezember 2011 ist die Stelle des Finanzdirektors bei Morpol vakant. In einer Mitteilung an die Börse in Oslo kündigte Morpol an, „zu gegebener Zeit“ die Neubesetzung des Vorstands bekannt zu geben.
Vor der mexikanischen Westküste haben Wissenschaftler bislang nicht genutzte Seehecht- und Langostino-Bestände entdeckt, deren Befischung die nationale Produktion des Landes erheblich steigern würde, meldet Fish Information & Services (FIS). Derzeit beschränke sich die mexikanische Fischerei auf wenige Arten: kleine Pelagische (Sardine, Makrele), größere Spezies wie Thunfisch, außerdem Tintenfisch und Garnelen. Nun haben Wissenschaftler des Biologischen Forschungszentrums des Nordwestens (CIBNOR) an der Pazifikküste - und zwar an der Westküste der Baja California Sur (BCS) - Langostinos (Pleuroncodes planipes) und Pazifischen Seehecht (Merluccius productus) entdeckt, von denen nach konservativen Schätzungen jährlich jeweils 40.000 bis 100.000 Tonnen entnommen werden könnten. Nach einer im Juni 2011 unternommenen ersten Forschungsfahrt gehen die Biologen von einem Seehecht-Bestand von rund 250.000 Tonnen aus. Die Langostino-Bestände werden auf 460.217 Tonnen in der Periode Winter-Frühjahr sowie 275.711 Tonnen im Sommer-Herbst-Halbjahr geschätzt.
Die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Doraden- und Wolfsbarsch-Farm, die der griechische Zücher Selonda in Nordwales betreibt, ist verkauft worden, schreibt das Portal IntraFish. Die neu gegründete Anglesey Aquaculture Ltd., hinter der ein Finanzkapitalunternehmen stehe, sichert mit der Übernahme 32 Arbeitsplätze. Die 2002 von Selonda in Dinmor Quarry auf der Insel Penmon errichtete Zucht produziert jährlich 1.000 Tonnen der beiden Fischarten.
Auf der Neujahrsauktion im Tokioter Fischmarkt Tsukiji wird traditionell ein Roter Thun zu einem extrem hohen Preis versteigert, doch das Ergebnis in diesem Jahr brach alle historischen Rekorde. Ein Thunnus thynnus von 269 Kilo Gewicht wurde für umgerechnet 566.350 Euro oder 56,49 Mio. Yen an den Sushi-Gastronomen Kiyoshi Kimura verkauft, schreibt Fish Information & Services (FIS). Zum Vergleich: im vergangenen Jahr wurden für ein Exemplar von 342 Kilo umgerechnet 296.790 Euro erlöst. Der Geschäftsmann verstehe seinen Kauf auch als Geste der moralischen Stärkung für Japan, das unter den Folgen des Erdbebens und Tsunamis im März 2011 sowie der daraus resultierenden nuklearen Katastrophe in Fukushima leide. Die Japaner gelten als die weltweit größten Konsumenten von Thunfisch, jährlich werden im Land rund 600.000 Tonnen verzehrt. Beim Pazifischen und Atlantischen Roten Thun sollen 80 Prozent der globalen Fangmenge auf den japanischen Markt gehen.
Seit zehn Jahren führt das Hamburger Traditionsunternehmen Gottfried Friedrichs MSC-zertifizierte Fischprodukte. „Als wir im Jahr 2002 unseren Friedrichs Kodiak Wildlachs smoked eingeführt haben, waren wir einer der Pioniere in diesem Bereich und das erste Unternehmen in Deutschland, das einen MSC-zertifizierten, geräucherten Wildlachs anbot“, erinnert sich Kathrin Runge, Leitung Marketing/PR bei Gottfried Friedrichs. Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Büros in Deutschland, bestätigt: „Gottfried Friedrichs war vor zehn Jahren weltweit eines der ersten Unternehmen, das mit uns kooperiert hat.“ Noch heute ist der handgeangelte, MSC-zertifizierte geräucherte Wildlachs einer der Top-Seller im Friedrichs-Sortiment. „Wir waren bereits 1926 mit einem eigenen Büro in Seattle vertreten, da Alaska schon früh als Vorbild für nachhaltige Fischerei weltweit galt. Auch heute noch pflegen wir intensive Kontakte zu unseren Lieferanten vor Ort und kennen unsere Fischer größtenteils persönlich und mit Namen“, betont Kathrin Runge. Friedrichs hat auch als erster Anbieter in Deutschland sein gesamtes Herings- und Matjessortiment auf nachhaltige Fischerei umgestellt. Aktuell bietet Gottfried Friedrichs 30 Produkte mit MSC-Siegel an, die mittlerweile 40 Prozent seines Gesamtumsatzes ausmachen. Jetzt wird das Programm um MSC-zertifizierten Deutschen Caviar feinperlig, gewonnen aus dem schwarzen Rogen des Herings (90g, 2,49 bis 2,79 Euro UVP), erweitert. Das gleichmäßige, kleine Korn ist besonders aromatisch-würzig.
Marine Harvest, weltgrößter Lachszüchter, hat mit dem Wiederfang von Lachsen begonnen, die aus einem Gehege im nordnorwegischen Nordfjord entkommen waren, meldet das Nachrichtenunternehmen Bloomberg. Über die Weihnachtsfeiertage hatte das sehr heftige Sturmtief ‚Dagmar’ einen Käfig beschädigt, in dem etwa 139.000 Lachse mit einem Durchschnittsgewicht von vier Kilogramm gehalten wurden. Weil zwei Risse am Netzgehege relativ klein sind, vermutet das in Oslo ansässige, an der dortigen Börse notierte Zuchtunternehmen, dass die Zahl der entkommenen Fische nicht sehr groß sein dürfte. Örtliche Fischer fingen bislang 150, Marine Harvest fischte direkt an der Farm weitere 30 Lachse.
Der Forellenzüchter Christian Scherg im unterfränkischen Hafenlohr (Main-Spessart-Kreis), gut 40 Kilometer westlich von Würzburg, hält mehrere Europäische Störe (Acipenser spp.) für die Reinigung seiner Forellenteiche, schreibt die Main-Post. Tagsüber gründelt der Stör nach dem Spezialfutter, das der Züchter in die Anlage wirft. Dadurch wirbelt der Fisch den Schlamm vom Beckengrund auf und der „Schmutz“ wird, weil laufend frisches Bachwasser zufließt, durch Überlaufröhren hinausgeschwemmt. „Der Stör ist für Scherg also kein Opfer für die Pfanne, sondern ein teichwirtschaftliches Nutztier“, formuliert Autor Joachim Schwamberger plakativ. Um zu verhindern, dass die Störe den Forellen gefährlich werden, setze Scherg sie nur dort ein, wo letztere so groß sind, dass sich der Raubfisch für sie nicht interessiert. Christian Scherg räuchert in der Regel Samstags Forellen und Lachsforellen, gibt die beiden Salmoniden aber auch frisch geschlachtet an den Kunden ab. Im Main fischt er außerdem Hecht, Zander, Waller und je nach Saison und Fangglück einige andere Arten.
Argentinien hat in den ersten elf Monaten 2011 insgesamt 396.165 Tonnen Fisch und Muscheln im Wert von 1.279,2 Mio. USD ausgeführt. Das gehe aus einer aktuellen Statistik des Nationalen Dienstes für Gesundheit und Lebensmittelqualität (SENASA) hervor, schreibt Fish Information & Services (FIS). Auf Basis Menge entspreche dies einem leichten Rückgang von zwei Prozent, während der Exportwert gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum 14 Prozent gestiegen sei - damals wurden 389.165 Tonnen im Wert von 1.127 Mio. Euro ausgeführt. Die Ausfuhrmenge verteilt sich im Verhältnis 2:1 auf Fischprodukte (265.732 t für 648,2 Mio. USD) und Muscheln (130.433 t für 631 Mio. USD). Der Wertzuwachs sei allerdings vor allem auf die stabile argentinische Währung und steigende Kosten, mit denen die Branche zu kämpfen habe, zurückzuführen, urteilt das Portal Pescare. Die Liste der exportierten Produkte wird weiterhin angeführt vom Seehecht, mit dem mehr als ein Viertel der Ausfuhrerlöse erwirtschaftet wurden (siehe Tabelle!). Die vier wichtigsten Märkte für argentinisches Seafood waren von Januar bis November weiterhin Spanien (96.953 t für 380 Mio. USD), gefolgt von Brasilien (47.373 t für 140,8 Mio. USD), Italien (25.472 t für 112,6 Mio. USD) und mit größerem Abstand die USA (15.884 t für 78,6 Mio. USD).
Im russischen St. Petersburg hat die Polizei ein illegales Kaviar-Lager in der Leichenhalle eines Krankenhauses beschlagnahmt, meldet Focus Online. Ein Mitarbeiter der Leichenhalle sowie ein Geschäftsmann seien festgenommen worden. Die beiden Verdächtigen hätten erklärt, die 175 Kilogramm Kaviar - überwiegend roter Lachskaviar, aber auch 38 Kilo Störrogen - seien für die Silvesterparty der Krankenhausangestellten vorgesehen gewesen. Dabei handelt es sich nur um den - mit Blick auf den Fundort - spektakulärsten Fund von illegalem Kaviar. Gerade vor den Feiertagen zum Jahresende hatte Russlands Polizei wiederholt Schmuggelware entdeckt, dokumentiert ein Artikel auf dem irischen Portal The Journal. Einen Tag nach dem Krankenhausfund wurden in St. Petersburg weitere 100 Kilo gefunden, die für den illegalen Verkauf auf dem lokalen Markt bestimmt waren.
Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben am 2. Januar das Fangfabrikschiff „Jan Maria“ zeitweilig am Auslaufen gehindert, um gegen die EU-Fischereipolitik zu demonstrieren. An den Haltetauen des 117 Meter langen Trawlers machten sich Kletterer fest, Taucher befestigten eine Kette an der Schiffsschraube. Auf großformatigen Bannern hatte Greenpeace seine Kritik in Slogans formuliert: „Keine Steuergelder für Meereszerstörung“. In die „Jan Maria“ seien seit 1999 mehr als 23 Millionen Euro direkte und indirekte EU-Fördergelder geflossen, heißt es in einem aktuellen Greenpeace-Bericht. Die EU-Kommission habe jedoch sich und ihrer Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) „ein Versagen auf ganzer Linie bescheinigt“. Die überdimensionierte EU-Fangflotte sei für die „massive Überfischung“ der EU-Gewässer verantwortlich und beute andere Meeresregionen wie Westafrika aus.