Christian Brink hat zum 1. Januar diesen Jahres seinen 50 %igen Anteil am dänischen Muschelproduzenten Johs. Jensen verkauft und ist zum 1. April 2013 ausgeschieden. Der Marketing- und Verkaufsexperte hatte seit seinem Eintritt 2009 gemeinsam mit Johs. Jensen die neue Marke "Jegindø" aufgebaut. Johs. Jensen liefert jährlich etwa 1.000 Tonnen frische Limfjord-Muscheln, von denen die meisten aus Seilkulturen stammen.
Der norwegische Schwarmfisch-Produzent Norway Pelagic steht angesichts erheblich geringerer Heringsquoten in diesem Jahr vor Herausforderungen, schreibt das Portal IntraFish. "Als Lösung sehe ich die Verarbeitung von mehr Fisch in weniger Fabriken", meint Geschäftsführer Tor Vikenes. Außerdem wolle Norway Pelagic, die jährlich rund 400.000 Tonnen pelagischer Fische exportieren, neue Produkte auf Märkten anbieten, die besser zahlen: "Japan und Deutschland sind unsere besten Märkte und das wollen wir besser entwickeln." Ein Beispiel: bislang verkaufe Norway Pelagic nur geringe Mengen Fischrogen. Rogen-Produkte sollen nicht nur in Asien - Japan, Russland - angeboten werden, sondern auch in Deutschland. Auf der anderen Seite soll Matjes, ein Produkt vor allem für den deutschen Markt, verstärkt auch in den Niederlanden und Dänemark vermarktet werden. Um die Produktion kosteneffizienter zu gestalten, hat der Hersteller seine Verarbeitung im norwegischen Maloy konzentriert. So wurde dort eine Produktionslinie für Hering, Makrele und Seelachs von Domstein Fish übernommen. Der Anteil an der Schwarmfisch-Verarbeitung von Shetland Catch (Lerwick) wurde von 25 auf 50 Prozent erhöht. Shetland Catch gilt mit einer Kapazität von etwa 1.000 t pro Tag als größte europäische pelagische Fabrik. Das Jahr 2012 hat Norway Pelagic mit Nettoeinnahmen von 476,5 Mio. Euro (2011: 482,6 Mio. Euro) abgeschlossen, das EBITDA betrug 10,4 Mio. Euro (2011: 22,3 Mio. Euro).
Irlands Fischwirtschaft hat ambitionierte Wachstumspläne: bis zum Jahre 2020 soll der Sektor von derzeit 822 Mio. Euro Jahresumsatz auf dann eine Milliarde Euro zulegen. Das äußerte der Geschäftsführer der Irischen Seefischereibehörde (BIM), Jason Whooley, vergangene Woche auf der Veranstaltung "Irish Seafood - Becoming a Global Seafood Player" in der Hauptstadt Dublin. Angesichts eines Anteils von nur 3,4 Prozent am Gesamtumsatz der irischen Lebensmittelwirtschaft von 24 Mrd. Euro per anno besitze der Seafood-Sektor überdurchschnittliches Potential, meint Irlands Landwirtschafts- und Fischereiminister Simon Coveney. Wachstum sehe er zum einen in der Aquakultur, deren Expansion insbesondere durch mehrere geplante große Bio-Lachsfarmen an der Westküste betrieben werden soll. In der Fischerei werde das ab 2014 stufenweise kommende Discard-Verbot höhere Fangquoten begünstigen und die marine Biomasse steigern. Außerdem können Fischarten wie der Boarfish (lat. Pentacerotidae, dt. Panzerköpfe), eine Barschart, die ehemals nur für die Fischmehl-Produktion verwendet wurde, die Exportumsätze insbesondere im Asiengeschäft erhöhen.
Hoang Long Seafood ist als erster vietnamesischer Tilapia-Farmer und -Verarbeiter vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) zertifiziert worden. Das teilt der strategische Partner von Hoang Long Seafood, DKSH, mit. Hoang Long Seafood setzt damit seinen Weg in puncto Nachhaltigkeit fort, nachdem die Vietnamesen bereits im November 2012 für ihre Pangasius-Produktion das ASC-Zertifikat erhalten hatten. Auch DKSH unterstützt den ASC und IDH, die holländische Initiative für nachhaltigen Handel, bereits seit mehreren Jahren bei der Umsetzung der ASC-Standards in Vietnam mit Sachverstand sowie finanziell.
Argentiniens Fischerei auf den Schwarzen Seehecht (Dissostichus eleginoides) in den Gewässern des südamerikanischen Landes hat die Zertifizierung nach den Prinzipien und Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragt, teilt der MSC mit. Auftraggeber sind vier Fischereiunternehmen - Estremar, Pesantar, Argenova und San Arawa -, deren sieben Fangschiffe zusammen die gesamte Quote für den gefragten Fisch im Argentinischen Meer halten. Gefischt wird ganzjährig mit Grundschleppnetzen, Grundlangleinen und Fallen. Die TAC belief sich 2012 auf 3.500 Tonnen. Der 'Patagonian toothfish' (weitere Namen: merluza negra, bacalao de profundidad, Chilean sea bass) wird vor allem in die USA, nach Japan und in die Europäische Union exportiert. Die Überprüfung der Fischerei erfolgt durch den unabhängigen Zertifizierer Organización Internacional Agropecuaria (OIA) und soll voraussichtlich sieben Monate dauern, so dass eine MSC-Zertifizierung noch in diesem Jahr erfolgen könnte.
Der neue Tiefkühlproduzent The Seafood Traders (TST) zieht das Interesse internationaler Investoren auf sich, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf nicht genannte "Quellen". Demnach soll die in Hongkong ansässige Pacific Andes, Minderheitsgesellschafter beim TK-Produzenten Pickenpack (Lüneburg), Kontakt zum TST-Mehrheitsgesellschafter Nippon Suisan Kaisha (Nissui) in Tokio aufgenommen haben, um über eine mögliche Fusion zu sprechen. "Der Schritt würde für beide Seiten Sinn ergeben", meint das Autorenteam von IntraFish. Nissui hatte im letzten Quartalsbericht 2012 für seine Investitionen in die Leuchtturm Beteiligungs- und Holdinggesellschaft, die TST-Mutter, ein Ergebnis "schlechter als erwartet" gemeldet. Auf der anderen Seite gelte die Pickenpack-Produktion in Lüneburg - gemessen an modernen Industriestandards - als "veraltet". Eine Modernsierung würde jedoch Millionen verschlingen. Gleichzeitig hatten Brancheninsider schon den Markteintritt von TST kritisiert, weil damit Überkapazitäten im Segment tiefgekühlter Fischprodukte geschaffen würden. Die Folge: ein scharfer Wettbewerb, der in diesem Geschäft zu "hauchdünnen Margen" führe. Sämtliche Offiziellen - ob bei Pacific Andes, Nissui Europe und Tokio wie auch Leuchtturm-Geschäftsführer Finnbogi Baldvinsson - lehnten jede Stellungnahme ab.
Steigende Anfuhren und fallende Erzeugerpreise kennzeichnen die Marktsituation für wichtige Fischarten der deutschen Kutterfischerei. Das teilt der Verband der Kutter- und Küstenfischer in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung mit. Danach ging der Preis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei Kabeljau um 13% zurück, bei Schellfisch um 15%, bei Seelachs sogar um 25%. Die Schollenpreise verharren schon länger auf einem kaum noch kostendeckenden Niveau von rund 1Euro/kg. Die Ursache dafür sind steigende Fänge und größere Anfuhren auf dem europäischen Markt. Die Statistik für Schottland und England zeigt bei den wichtigsten Arten einen Anstieg der Anlandungen um 20-50 % im Vergleich zum Vorjahresbeginn. Obwohl die Quoten bei vielen Arten heraufgesetzt wurden, ist die Ausfischung der Jahresquoten in den ersten Monaten höher als im Vorjahr.
Es gibt Anzeichen, dass sich das restriktivere Fischereimanagement in der Nordsee positiv auf die gesamte dortige Fischgemeinschaft auswirkt. Das zumindest besagt eine Studie, die Biologen des Thünen-Instituts für Seefischerei in Hamburg jetzt veröffentlicht haben. Demnach wiesen 27 der 43 bewerteten Fischbestände einen guten ökologischen Zustand auf. Die Wissenschaftler zogen für ihre Untersuchung drei Bewertungskriterien heran: die Nutzungsraten, die Bestandsgrößen und die Bestandsstrukturen. Nach diesen Kriterien werteten sie Daten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) aus sowie Ergebnisse eigener Forschungsreisen und Statistiken über die Anlandungen der kommerziellen Fischerei. Diese Einzelbewertungen der Bestände führten sie in eine Gesamtbewertung zusammen.
Wenn ein Fischprodukt das blau-weiße Label des Marine Stewardship Councils (MSC) trägt, dann kann der Verbraucher sicher sein, dass der Fisch aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei stammt. Das haben jetzt wieder umfangreiche DNA-Tests im Auftrag des MSC ergeben. 2012 ließ die Umweltorganisation 381 Proben verpackter LEH-Produkte, aus Frischfisch-Theken und aus der Betriebsgastronomie ziehen - und zwar in 14 verschiedenen Ländern. Das Ergebnis: nur bei drei Proben, also bei nicht einmal einem Prozent der Testprodukte war die Etikettierung falsch. Und hier lag zweimal der Fall vor, dass Atlantischer Kabeljau als Pazifischer Kabeljau ausgewiesen war - beide aber stammen aus MSC-zertifizierter Fischerei. Nur eine dritte Probe - Atlantischer Kabeljau - hat offenbar ihren Ursprung in nicht-zertifizierter Fischerei der Barentssee. Chelsea Reinhardt, beim MSC für die Lieferkette zuständig, hob hervor, dass bei der Probenziehung ein besonderes Augenmerk auf Fischarten und Bestände gelegt wurde, bei denen von einem erhöhten Risiko einer Warenunterschiebung ausgegangen werden könne.
Die Blaue Garnele (Litopenaeus stylirostris) ist am 8. März 2013 als neue Handelsbezeichnung vorläufig festgelegt worden. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entscheidet binnen fünf Monaten nach dieser Festlegung über die Aufnahme in das Verzeichnis der zugelassenen Handelsbezeichnungen für Erzeugnisse der Fischerei und der Aquakultur. Im Folgenden finden Sie ein Kurzporträt der Blauen Garnele.