In der kanadischen Hummerfischerei hält der in ganz Nordamerika zu beobachtende Trend an: wachsende Anlandemengen drücken die Preise. So landeten die Fischer in den drei Fangbezirken von Prince Edward Island (PEI) in diesem Jahr insgesamt 28.768.817 Pounds (13.061 t) an, während es 2012 nur 27.235.880 Pounds (12.365 t) waren - ein Plus von 5,6 Prozent. Dennoch erlösten die Fischer für die gestiegenen Fangmengen fast 20 Prozent weniger: 91,4 Mio. USD (2013) statt 113,8 Mio. USD (2012) - das sind 66,5 Mio. Euro statt 82,7 Mio. Euro im Vorjahr. Allerdings lagen sie damit über den Erlösen der Jahre 2009 bis 2011, die sich zwischen 72 Mio. USD und 82 Mio. USD bewegten. "Wenn der Preis zwischen 4,- und 4,25 USD/Pound gelegen hätte, hätten die Fischer einen kleinen Gewinn machen können. Aber wenn Sie auf die Kosten für die Köder, den Treibstoff und die Mitarbeiter schauen - alles steigt, nur nicht die Hummerpreise für die Fischer an der Kaje", kritisiert Ron MacKinley, Minister für Fischerei, Aquakultur und ländliche Entwicklung auf PEI. Während die Fischer im Frühjahr noch 2,75 USD/Pound (4,41 Euro/kg) für 'canners' und 3,25 USD/Pound (5,20 Euro/kg) für 'markets' erhielten, begann die Herbstsaison mit 2,50 USD/Pound (4,01 Euro/kg) bzw. 2,75 USD/Pound (4,41 Euro/kg) für die beiden Klassifizierungen. Einen leichten Preisanstieg von 0,25 USD/Pound (,40 Euro/kg) während der Herbstsaison wertete MacKinley als Zeichen dafür, dass es durchaus Nachfrage gebe.
Gegen den abschließenden Bericht des Zertifizierers Intertek Moody Marine (IMM) zur MSC-Zertifizierung der US-Fischerei auf Alaska-Wildlachs ist Einspruch erhoben worden, meldet der Marine Stewardship Council (MSC). Einspruch erhoben haben die im US-Bundesstaat Washington ansässige Wild Fish Conservancy sowie drei in der kanadischen Provinz British Columbia residierende Umweltorganisationen, und zwar die Watershed Watch Salmon Society, der Skeena Wild Conservation Trust sowie die Raincoast Conservation Foundation. Das MSC-Verfahren sieht nun vor, dass ein unabhängiger Schiedsrichter jetzt nach Aktenlage entscheiden wird, ob der Einspruch im Rahmen einer formalen Anhörung erörtert wird. Dabei wird im übrigen nicht die Fischerei neu bewertet, sondern der Schiedsrichter prüft die Bewertung durch den Zertifizierer im Hinblick auf mögliche Irrtümer. Die Alaska-Wildlachs-Fischerei findet in den US-Küstengewässern vor Alaska sowie in Flüssen, die in Alaska in den Pazifik münden, auf fünf pazifische Lachsarten statt, wobei fünf verschiedene Fanggeräte eingesetzt werden. Alaska-Wildlachs wird frisch oder gefroren vor allem nach Asien, Europa und in die USA verkauft.
Die Preise für ganze frische Meerforellen aus Norwegen sind in der letzten Oktoberwoche um 0,25 Euro/kg (2 NOK/kg) gestiegen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Norwegischen Seafood-Rates (NSC) hervor, zitiert bei IntraFish. Während Norwegen in der 42. KW insgesamt 758 t Meerforellen mit Kopf zum Preis von durchschnittlich 4,98 Euro/kg (40,37 NOK/kg) exportierte, stieg die Menge auf 810 t in der 43. KW bei einem Preis von jetzt im Schnitt 5,26 Euro/kg (42,63 NOK/kg). Ganz anders sah die Situation bei TK-Meerforellen (mit Kopf) aus: für insgesamt 135 t wurden in der 43. KW nur noch 5,31 Euro/kg (42,99 NOK/kg) gezahlt, während in der 42. KW noch 156 t für durchschnittlich 5,33 Euro/kg (43,22 NOK/kg) verkauft worden waren.
Das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) hat die Mengenentwicklung bei Tiefkühlkost 2011-13 nach Altersklassen von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) untersuchen lassen. Junge Konsumenten im Alter von 18 bis 29 Jahren kaufen rund zehn Prozent der im Lebensmittelhandel abgesetzten Tiefkühlkost. Der Absatz von Tiefkühlkost bei den bis 29-Jährigen ist im Zeitraum von 2011-13 sogar stärker gewachsen als der Gesamtmarkt. Mit einem Plus von +4,9 Prozent liegt die Altersgruppe deutlich über der nahezu stabilen Absatzentwicklung im TK-Gesamtmarkt.
Das Unternehmen Vergro Fish BV hat alle Aktivitäten vom Heringsverarbeiter Neptunus aus Enschede übernommen. Durch diese Übernahme erweitert der Heringsverarbeiter aus Almelo seine Exporttätigkeiten nach Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz. Vergro Fish gehört seit dem 1. September mehrheitlich zu Haasnoot Vis, eine Minderheitsbeteiligung hält der Gründer von Vergro Fish, Hans ten Vergert. Dieser wird zusammen mit Martin Haasnoot die Geschäftsführung übernehmen. Vergro Fish wurde 2003 gegründet, beschäftigt etwa 20 Mitarbeiter und ist spezialisiert auf holländischen Doppelmatjes im Frischebereich, der unter MAP an Supermärkte und den Foodservice geliefert wird. Neptunus beschäftigt ebensoviele Mitarbeiter und konzentriert sich auf die Verarbeitung von Doppelmatjes im Tiefkühlbereich, bietet aber auch frische Heringsprodukte wie Matjesfilets in Öl und Marinaden an. Geplant ist eine Zusammenlegung der Produktion von Doppelmatjes am Standort Enschede. Der Betrieb in Almelo wird umgebaut und auf die Verarbeitung von anderen Heringsprodukten ausgelegt. Laut Geschäftsführer Martin Haasnoot soll die Marke „Neptunus“ beibehalten und ausgebaut werden. Zielgruppe bleibt nach Angabe von Hans ten Vergert der LEH sowie der Foodservice.
Jüngste Presseberichte signalisieren, dass die US-amerikanische Behörde für Lebensmittelüberwachung und Arzneimittelzulassung (FDA) in den kommenden Wochen ihre Zustimmung zu dem genetisch veränderten Lachs von AquaBounty Technologies geben könnte. Doch führende Produzenten von konventionellem Lachs beobachten das ohne Besorgnis, schreibt das Portal IntraFish. "Ich bezweifele, dass die Verbraucher diesem Produkt ihre Zustimmung geben werden", meint Geir Molvik, technischer Farmleiter bei Cermaq. Auch Bakkafrost, Lachszüchter auf den Färöer Inseln, misst der anstehenden FDA-Entscheidung keine größere Bedeutung bei. Bakkafrost verfolge in seiner Unternehmenspolitik das Ziel, in seinem Lachs keinerlei genetisch modifizierte Produkte einzusetzen, sagt Bakkafrost-Geschäftsführer Regin Jacobsen. Denn derzeit sei beim Konsumenten ein Trend hin zu natürlichen Erzeugnissen zu beobachten. Und die Mitglieder der neu gegründeten Global Salmon Initiative (GSI), die 70 Prozent der weltweiten Farmlachs-Menge repräsentieren, wollen bis zum Jahr 2020 ihre gesamte Produktion nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifizieren lassen. "Und derzeit kann GM-Lachs nicht vom ASC zertifiziert werden, außerdem hat noch niemand an einer Korrektur dieser Position gearbeitet", sagt Esther Luiten, Marketingmanagerin beim ASC.
In Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) wurde heute der Grundstein für die erste Garnelenfarm des Bundeslandes gelegt, teilt das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mit. Damit werde die Aquakultur des Landes gestärkt, die dort an 22 Standorten betrieben wird. Die Garnelen Farm Grevesmühlen GmbH & Co. KG plant eine Jahresproduktion von 16 Tonnen White Tiger Garnelen (Litopenaeus vannamei). Die Aufzucht von Shrimps in Kreislaufanlagen ermöglicht eine lückenlose Dokumentation der Produktion. Sie ist garantiert antibiotikafrei - zum einen, weil der Einsatz von Antibiotika in der Fischzucht in Deutschland unerwünscht ist, zum anderen, weil der Antibiotikaeinsatz die Bakterien in den Biofiltern, denen die zentrale Bedeutung für die Reinhaltung des Wassers in einer Kreislaufanlage zukommt, töten würde. Dies hätte den Zusammenbruch der Produktion zur Folge. In Grevesmühlen werden nur Bestände eingesetzt, die über mehr als sechs Generationen krankheitsfrei bestätigt sein müssen. Das Investitionsvorhaben wird mit mehr als 800.000,- Euro aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) und des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Die Green Aqua Farming, die diese Anlage plant und baut, betreut außerdem zwei weitere Investoren in Mecklenburg-Vorpommern. #
In Hamburg hat das gestrige Orkantief 'Christian' das Dach des Tiefkühlservices der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH großflächig abgedeckt und auf die angrenzende Große Elbstraße geschleudert. Ein auf der Straße parkender Smart wurde von den rund 300 Quadratmetern der Dachkonstruktion leicht beschädigt. Einsatzkräfte der Hamburger Feuerwehr räumten in den späten Nachmittagsstunden die Trümmer von der Straße. Dipl.-Ing. Thomas Krzesinski, bei der FMH für die Technik verantwortlich, betonte jedoch, dass nur das Trockenlager des Gebäudes betroffen sei, nicht das Tiefkühlhaus. Auch dort sei der Schaden überschaubar, das Dach provisorisch repariert.
Der holländische Garnelen-Lieferant Heiploeg durchläuft offenbar eine Phase des Wandels, mehrere führende Mitarbeiter verließen innerhalb der letzten Monate das Unternehmen, schreibt das Portal IntraFish. Nachdem CEO Jan Ernst Veenman im Oktober 2012 sehr plötzlich gegangen war, folgte zunächst im Frühjahr 2013 der Abschied von Finanzdirektor (CFO) Herman Heijtmeijer, an dessen Stelle Hans Wielinga trat, und im September wechselte Marketingleiterin Margreet Van Harn zu Marine Harvest VAP Europe. Nach Angaben des neuen Marketingleiters Edo Abels leite Wielinga das Unternehmen gemeinsam mit dem kommissarischen CEO Jasper Schrijver. Brancheninsider bewerten den Personalwechsel als Folge der finanziellen Schwierigkeiten von Heiploeg und äußerten gegenüber IntraFish, dass Teile der Gruppe zum Verkauf stünden. Die Rabobank, die im vergangenen Sommer gemeinsam mit ABN AMRO, der Friesland Bank und Landsbanki Heiploeg im Rahmen einer Umschuldungsmaßnahme mit einem Volumen von 157 Mio. Euro übernommen hatte, habe "einigen Unternehmen" die Bücher der Gruppe zur Einsicht gegeben. Wie viele andere europäische Garnelenlieferanten leide Heiploeg unter der EMS-Krise in Asien. Die Rabobank lehnte es ab, die Verkaufsgerüchte zu kommentieren.
Als "nicht alltäglich" bezeichnet Österreichs Polizei zwei größere Fischdiebstähle in Niederösterreich. Zunächst verschwanden aus einem Teich in Hofamt Priel 2.000 Karpfen mit einem Gesamtgewicht von rund vier Tonnen, schreibt der Kurier. Der Schaden betrage rund 8.000,- Euro. Experten stehen vor einem Rätsel. "Dazu braucht man zehn bis fünfzehn Leute und große Behältnisse, in die man die Fische reingeben kann", kommentiert Gregor Gravogl, Geschäftsführer des niederösterreichischen Fischereiverbandes. Rund 75 Kilometer oder eine Autostunde südlich fehlen einer Familie in der Gemeinde Texingtal (Bezirk Melk) hunderte Forellen, meldet der Österreichische Rundfunk (ORF). Die Fischzüchter gehen davon aus, dass mindestens zwei Drittel der 500 eingesetzten Forellen verschwunden sind. Die Züchter gehen davon aus, dass eine Diebesbande am Werk gewesen sein müsse. Ein Ermittler aus Melk betont jedoch: "Solche Diebstähle kommen allerdings nur sehr selten vor."