Neue Netze braucht die Krabbenfischerei. Das meinen jedenfalls Wissenschaftler des Thünen-Instituts in Hamburg und Rostock. Gemeinsam mit der Universität Hamburg arbeiten sie seit Januar 2013 an dem Projekt „CRANNET – Optimierte Netz-Steerte für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Garnelenfischerei in der Nordsee“. Dort untersuchen sie, wie sich Maschenformen und Maschenweiten auf die Fangzusammensetzung in Krabbennetzen auswirken. Über erste Ergebnisse berichten die Wissenschaftler auf einer Sitzung am 26. November. Mit größeren Maschenweiten als bislang üblich sollen nicht nur die Rückwürfe an kleineren Krabben (Nordseegarnelen) deutlich verringert werden. Die Wissenschaftler erwarten auch geringere Beifänge an kleinen Fischen und Wirbellosen aller Art. Damit würden die Fischer den Forderungen nach verbesserter Nachhaltigkeit bei den Krabbenbeständen wie auch nach einer hohen Umweltverträglichkeit nachkommen.
Drei führende Standardorganisationen - der Aquaculture Stewardship Council (ASC), die Global Aquaculture Alliance (GAA) und Global G.A.P. - haben sich auf Mindestanforderungen für Fischmehl und Fischöl (FMFO) als Inhaltsstoffe für Fisch- und Krustazeenfutter geeinigt. Der Schritt folgt einem gemeinsamen Memorandum, das die Organisationen im April 2013 unterzeichnet hatten, um in ihrem Bestreben nach einer verbesserten weltweiten Aquakultur Synergien zu nutzen. Dabei haben sie die Schnittmenge in den Anforderungen der drei Zertifizierungsprogramme identifiziert. Auf dieser Grundlage können Futtermittelhersteller aufbauen, um die Forderungen von einer oder mehrerer der drei Organisationen zu erfüllen. Bei den vier gemeinsamen Kriterien, die als Mindestanforderungen zu verstehen sind, handelt es sich um:
Im bayerischen Deggendorf an der Donau gibt es seit vergangenem Freitag wieder ein Fischgeschäft, meldet der Bayerische Rundfunk (BR). Betreiber sind der Donaufischer Heinrich Wagner und seine Frau Michaela, die schon in Vilshofen ein Fischgeschäft besitzen. Für diesen kleinen stilvoll eingerichteten Laden war das Ehepaar zum Jahresbeginn mit dem Seafood Star 2013 für die 'Beste Direktvermarktung' ausgezeichnet worden. Jetzt hat die traditionsreiche Berufsfischerfamilie auf Wunsch der Deggendorfer Stadtvertreter auch im Geburtsort von Michaela Wagner - 30 Autominuten von Vilshofen entfernt - einen stationären Marktstand errichtet. Zuvor hatte die Fischimbisskette Nordsee die Kreisstadt mit 31.700 Einwohnern im Sommer 2012 nach über 50 Jahren verlassen. Die Wagners wollen sich in Deggendorf auf "das Wesentliche" beschränken, schreiben sie auf ihrer Internetseite: "frischer Fisch und ehrliche Küche", und zwar jeweils von Mittwoch bis Samstag. Der Imbiss, der neben Stehplätzen auf einer Terrasse im Außenbereich auch Sitzplätze bietet, die im Winter über Heizstrahler beheizt werden, wird neben Fischbrötchen und Backfisch hochwertiges Fingerfood wie Fish & Chips oder Garnelen im Backteig anbieten, außerdem ein wechselndes Wochengericht.
Der schottische Weißfisch-Verarbeiter G&J Jack wird zum Ende des Jahres schließen. Sämtliche 55 Beschäftigte müssen entlassen werden, meldet die in Aberdeen erscheinende The Press and Journal. Der in vierter Generation geführte Familienbetrieb im Nordosten des Landes galt als "eines der geachtetsten und erfolgreichsten Fisch verarbeitenden Unternehmen in Schottland", heißt es im Radiosender BBC. Für das Scheitern macht die Inhaberfamilie den Rückgang der Fischbestände, geringe Fangquoten und den generellen Niedergang der örtlichen Fischindustrie verantwortlich. Ein Versuch, das Geschäft zu veräußern, war misslungen.
Sanford, Neuseelands größtes Fischereiunternehmen, notierte für das Finanzjahr 2013 (bis 30. September) rückläufige Gewinne, meldet IntraFish. Auf Basis eines leicht um ein Prozent gestiegenen Umsatzes von 284,9 Mio. Euro (2012: 283,1 Mio. Euro) sank das EBITDA um fünf Prozent auf 29,1 Mio. Euro (2012: 30,8 Mio. Euro). Grund sind geringere Fangmengen bei der Holzmakrele, die ein Minus von drei Mio. Euro bescherten, sowie ein Umsatzrückgang bei Grünschalmuscheln (- 3,9 Mio. Euro) und beim Bonito (- 676.977 Euro), bedingt durch niedrigere Fangmengen und Preise. Auf der anderen Seite trugen Hoki und Lachs positiv zur Bilanz bei, letzterer mit einem Umsatzplus von 5,7 Mio. Euro.
Schlagzeilen in 'Bild' und 'AHGZ' und einen 'Shitstorm' produzierte das Leipziger Restaurant 'Plate of Art' mit einem Hammerhai-Foto. Acht Köche präsentierten den toten Bogenstirn-Hammerhai auf Eis und sollten damit für die diesjährige Silvesterparty des Restaurants im 'Panorama Tower' der sächsischen Großstadt werben. Was Geschäftsführer Lutz Albrecht nicht bedacht hatte: diese Hammerhai-Art steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN und wird, obwohl eine der häufigsten Hammerhaiarten, als "stark gefährdet" eingestuft. Sie darf allerdings gehandelt werden. Tierschützer der Initiative Sharkprojekt wurden auf die Anzeige aufmerksam und forderten das Restaurant auf, auf die Werbung mit dem toten Hai zu verzichten. Doch eine Reaktion von Seiten des Restaurants blieb aus, schrieb die Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ). Bild-Online zitierte Albrecht mit den Worten: "Ich verstehe die ganze Aufregung gar nicht. Wir bieten doch den Hai nicht zum Essen an. Es ist schließlich nur ein Werbefoto. Es sollte witzig sein!" Die Folge: Ein sogenannter "Shitstorm" kritischer Emails und Facebook-Kommentare erreichte das Restaurant. Der Geschäftsführer reagierte, so die AHGZ, entschuldigte sich und will sich an der Kampagne "Haifreie Zone" des Vereins Sharkprojekt beteiligen: "Das Thema hat inzwischen eine vollkommen neue Bedeutung für uns gewonnen."
Die Buckellachsfänge im Südosten von Alaska sollen im kommenden Jahr durchschnittlich werden, schreiben die 'Ketchikan Daily News' unter Verweis auf den Biologen Andy Piston von Alaskas Behörde für Fisch und Wild (ADF&G). Erfahrungsgemäß gibt es beim Pink Salmon einen Zwei-Jahres-Zyklus. Nachdem im Jahre 2012 insgesamt 21,3 Mio. Buckellachse gefischt wurden, wird für 2014 mit etwa 22 Mio. Tieren gerechnet. In der diesjährigen Saison konnten die Fischer aufgrund günstiger Überlebensraten der Lachse die Rekordmenge von 94 Mio. Pink Salmon anlanden. 2015 könnte ein ähnliches Ergebnis bringen, meint der Experte.
Chiles Fischerei auf die chilenische Miesmuschel (Mytilus chilensis) ist als kombinierte Fischerei und Muschelkultur nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert worden. Damit ist sie die erste Fischerei des lateinamerikanischen Landes, die ein MSC-Zertifikat besitzt. Insofern misst die scheidende MSC-Regionaldirektorin für Amerika, Kerry Coughlin, der Fischerei Modellcharakter bei. Betrieben wird die Muschelfischerei in der Region X von 'Los Lagos de Chile' im südöstlichen Pazifischen Ozean (FAO-Fanggebiet 87). Es handelt es sich um eine so genannte 'erweiterte Fischerei', da die Fischer zunächst wilde Saatmuscheln im Gebiet des Reloncaví-Fjords (Puerto Montt) fischen, um sie auf Muschelbänken der Provinz Chiloé auf Marktgröße abwachsen zu lassen. Auftraggeber für die von dem unabhängigen Zertifizierer IMOswiss AG (IMO) durchgeführte Beurteilung sind die Muschelproduzenten Toralla und Cultivos Toralla. Eine Fangquote gibt es für die Miesmuscheln derzeit nicht. Im Jahre 2011 wurden 12.000 t angelandet, im Jahr 2012 waren es 11.000 t. Die in den Monaten Juli bis Oktober abgefischten Muscheln werden insbesondere nach Spanien exportiert, aber auch in andere europäische Länder sowie in die USA.
Mit Transparenten und Trillerpfeifen demonstrierten am 7. November auf dem Lüneburger Betriebsgelände des Tiefkühlfisch-Herstellers Pickenpack rund 150 Beschäftigte. Immer wieder riefen sie "Pickenpack muss bleiben!", meldete NDR 1 Niedersachsen. Wegen Überkapazitäten am europäischen Markt will das Unternehmen 75 Mitarbeiter entlassen. Doch auch die Zukunft der übrigen insgesamt 600 Köpfe zählenden Belegschaft ist unsicher. Die Hoffnung auf ein Zukunftskonzept bis Ende November zerschlug sich bei den am gleichen Tag laufenden Verhandlungen zwischen Geschäftsleitung und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Pickenpack werde noch Monate für ein entsprechendes Konzept brauchen, teilte NGG-Verhandlungsführerin Silke Kettner den Mitarbeitern mit. Diese empfinden das Verhalten als Hinhaltetaktik. Die Belegschaft fürchtet, dass die gesamte Produktion ins ostfriesische Riepe verlegt werden könne, wo Pickenpack ein modernes Werk besitzt.
Der Verkauf von Fischstäbchen ist in Großbritannien in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr auf Basis Menge um 4,6 Prozent und auf Basis Umsatz um 4,1 Prozent gefallen, schreibt das Magazin 'The Grocer'. Bis zum 18. August 2013 wurden binnen Jahresfrist 29.274 t im Wert von 147,2 Mio. Euro verkauft. Allerdings hatte die Branche in den beiden vorangegangenen Jahren gute Wachstumsraten verzeichnet: 2012 ein Plus von 7,5 bzw. 7,8 Prozent (Menge bzw. Wert) und 2011 ebenfalls 7,1 bzw. 7,7 Prozent. Ursache für den Rückgang sei der Griff zu kleineren Packungen, meinte Clare Downing von Birds Eye, während eine Sprecherin von Young's Seafood den Wechsel des Verbrauchers zu anderen TK- bzw. gekühlten Produkten als Erklärung nannte.