04.12.2013

Olympiade 2016: ASC- und MSC-Fisch für das komplette Catering

Bei den Olympischen Spielen 2016 im brasilianischen Rio de Janeiro sollen Fisch und Meeresfrüchte, die im Catering eingesetzt werden, sämtlich aus zertifiziert nachhaltiger Produktion stammen. Ein entsprechendes 'Memorandum of Understanding' (MoU) unterzeichnete das Rio 2016 Organisationskomitee (OK) gestern mit dem Marine Stewardship Council (MSC) und dem Aquaculture Stewardship Council (ASC). Angesichts von mehr als 14 Millionen Mahlzeiten, die innerhalb von 27 Tagen an Athleten, Offizielle, Presse und in den Restaurants auf dem Olympia-Gelände serviert werden, sei das Catering "für jede Gastgeber-Stadt eine Herausforderung" und wird als "die weltweit größte Catering-Operation in Friedenszeiten" beschrieben. Die Absichtserklärung sieht vor, dass die Produkte überwiegend aus regionalen Zuchten und aus brasilianischer Küstenfischerei stammen sollen. Damit soll gewährleistet sein, dass das Catering nicht nur einen Schub für die Lebensmittelindustrie vor Ort bedeute, sondern diese auch über die Spiele hinaus nachhaltig auf einen höheren Standard bringe, erklärte Julie Duffus, die im OK für den Aspekt Nachhaltigkeit zuständig ist.
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03.12.2013

Irland/Niederlande: P&P-Trawler wegen 50 Kilo Stöcker aufgebracht

Der holländische Frostfabriktrawler 'Annelies Ilena' wurde am 22. November von der irischen Marine aufgebracht, weil die Fischereikontrolle illegales Highgrading vermutete. Das zur niederländischen Parlevliet & Van der Plas-Gruppe gehörende 144 Meter lange Fangschiff hatte 200 Kilometer nordwestlich von Tory Island Stöcker für den afrikanischen Markt gefischt, als es einer regulären Kontrolle unterzogen wurde. Dabei fanden die Inspektoren der SFPA an Bord 50 Kilo Pferdemakrele, bei denen es sich ihrer Ansicht nach um Discard handelte. Kapitän und Schiffseigner wiesen den Vorwurf zurück. Dennoch wurde die 'Annelies Ilena' in den irischen Hafen Killybegs (Grafschaft Donegal) gezwungen. Der irische Staat forderte eine Kaution in Höhe von 5,9 Mio. Euro. Gegen diese Entscheidung legte P&P-Direktor Diek Parlevliet erfolgreich Berufung ein, so dass der Betrag auf 250.000 Euro reduziert wurde. Parlevliet bezeichnete den Vorwurf als unbegründet und die Reaktion angesichts eines Fischwertes von wenigen Dutzend Euro als unverhältnismäßig, heißt es in einer P&P-Pressemitteilung: "Das ist so, als wenn wir im Auto angehalten werden, weil wir mit 50,00005 km/h durch eine geschlossene Ortschaft gefahren sind." Hinsichtlich eines für den 10. Dezember anberaumten Termins vor dem Berufungsgericht von Donegal sei man zuversichtlich. Die 'Annelies Ilena' war bis vor einigen Jahren unter dem Namen 'Atlantic Dawn' für eine irische Reederei gefahren. Am 26. November konnte sie ihre Fangfahrt vor Westirland fortsetzen.
02.12.2013

Norwegen: Lachspreise wieder gestiegen

Die Preise für frischen Norwegerlachs sind in der vergangenen Woche wieder erheblich gestiegen, meldet IntraFish unter Verweis auf Informanten aus der Industrie. Demnach lag der Preis für Lachse von mehr als drei Kilo zwischen 44,- und 46,- NOK/kg oder 5,30 und 5,50 Euro/kg. Grund für den Preissprung am Spotmarkt sei die Kombination von rauem Wetter und der zum Weihnachtsfest steigenden Nachfrage. Europas Lachs verarbeitende Industrie ist von der anhaltenden Hochpreisphase besonders betroffen. "Die Produzenten haben allmählich kein Geld mehr, die Kreditlinien sind erschöpft. Ich befürchte, am Ende dieser Periode ist in der Industrie einiges zerschlagen", sagte bedauernd einer der Exporteure, ohne dass er Lösungsmöglichkeiten sehe. Auf einem Seafood-Seminar der Analysten von Nordea Markets vergangene Woche in Oslo gab der Norwegische Seafood-Verband (FHL) Prognosen für 2014 ab. Demnach werde die Erntemenge bei Lachs im kommenden Jahr nur um 2 Prozent steigen. Nordea und Kontali hatten für 2014 noch ein Plus von 4 bis 5 Prozent vorhergesagt. Angesichts fehlenden Wachstums in Chile und anhaltend stabiler Nachfrage müsse daher für die kommenden zwölf Monate mit noch höheren Preisen als erwartet gerechnet werden.
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02.12.2013

EU ratifiziert umstrittenes Fischereiabkommen mit Marokko

Der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments (PECH) hat am vergangenen Mittwoch das umstrittene Fischereiabkommen zwischen der EU und Marokko erneuert, meldet das Portal IntraFish. Under dem Protokoll dürfen Fangschiffe aus elf EU-Ländern in den Gewässern des Königreichs fischen. Im Gegenzug zahlt die EU an Marokko jährlich 30 Mio. Euro, von denen 14 Mio. Euro in die Entwicklung des marokkanischen Fischereisektors fließen sollen. Weitere gut 10 Mio. Euro müssen die Eigner der begünstigten Schiffe als Lizenzgebühren zahlen. Bei dem neuen, für vier Jahre gültigen Abkommen sind die Kosten für die EU im Vergleich zum bisherigen Abkommen von 36,1 Mio. Euro reduziert worden, ebenso wie die Zahl der zugelassenen Schiffe von 137 auf 127 gesenkt wurde. Allerdings wurde die zulässige Fangmenge von 60.000 auf jetzt 80.000 t angehoben, betonte die EU-Berichterstatterin, die spanische Abgeordnete Carmen Fraga Estévez (EPP). Das Fischereiabkommen wurde mit 13 zu 8 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. Kritiker bemängeln, dass das Fischereiprotokoll die Rechte der Westsahara nicht respektiere und dass die maurische Bevölkerungsminderheit der Sahrauis nicht konsultiert worden sei. Bei den durch das Abkommen begünstigten elf EU-Mitgliedsstaaten handelt es sich um Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, Deutschland, Litauen, Lettland, die Niederlande, Irland, Polen und Großbritannien.
02.12.2013

Karpfen: Lewitz Fisch erntet 150 Tonnen Speisefische

Fünf Prozent mehr Fische als erwartet kann Lewitz Fisch in Mecklenburg in diesem Jahr ernten, meldet das Agrarministerium in Schwerin. So bringen die Speisekarpfen 2013 dank des warmen Sommers mit durchschnittlich 2.153 Gramm rund 150 Gramm mehr auf die Waage als ein Jahr zuvor, teilt Geschäftsführer Hermann Stahl mit. Die nach Ministeriumsangaben größte Teichwirtschaft ih Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein produziert jährlich insgesamt etwa 300 Tonnen Fisch, davon fast 150 Tonnen Speisefische. Außer Speisekarpfen werden in den Teichen auch Hechte, Welse, Barsche, Zander und Schleie gehalten. Zu dem im Jahre 2006 gegründeten Betrieb gehören 32 Gewässer mit zusammen 730 Hektar Fläche. In Mecklenburg-Vorpommern betreiben insgesamt sieben Betriebe Karpfenteichwirtschaft.
29.11.2013

Millionenstrafe für Krabbenhändler wegen Kartellbildung

Die EU-Kommission hat drei führende europäische Händler für Nordseegarnelen wegen illegaler Preis- und Mengenabsprachen zu Strafen von insgesamt 28,7 Mio. Euro verurteilt. Lediglich der niederländische Händler Klaas Puul - zweitgrößter Lieferant für Nordseekrabben - geht straffrei aus, weil das Unternehmen die Kartellabsprachen meldete, schreiben die Undercurrent News. Den Löwenanteil der Strafe, nämlich 27,08 Mio. Euro, muss Europas größter Garnelenlieferant Heiploeg zahlen. Stührk Delikatessen aus Marne (Dithmarschen) ist zur Zahlung von 1,13 Mio. Euro verurteilt worden und Kok International Seafood muss 502.000 Euro zahlen. Die Unternehmen haben drei Monate Zeit die Strafe zu zahlen. Heiploeg denke über die Einlegung eines Widerspruchs nach. Einer der verurteilten Händler soll nicht in der Lage sein die Strafe zu begleichen.
29.11.2013

Spanien: Kabeljaufischerei in der Barentssee erhält MSC-Zertifikat

Die spanische Vereinigung Agarba hat für ihre Kabeljaufischerei in der Barentssee eine MSC-Zertifizierung erhalten, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Agarba, ein Zusammenschluss der beiden Fangunternehmen Velaspex SL (Spanien) und Pesquera Ancora SLU, einer in Vigo ansässigen britischen Fischerei-Gruppe, halten 66 Prozent der spanischen Kabeljauquote in der NAFO und der Barentssee (ICES Untergebiete I und II). Im Jahre 2013 fischten die vier zertifizierten, mit Schleppnetzen arbeitenden Fangschiffe insgesamt 12.000 t. Iván López, Vorsitzender der Agarba, verspricht sich von der Zertifizierung die Chance auf neue Geschäftsmöglichkeiten und eine Konsolidierung in den schon bedienten Märkten, darunter Großbritannien, insbesondere aber Spanien und Portugal, wo das MSC-Label immer häufiger zu sehen sei.
29.11.2013

Schweiz: Hans Raabs Melander-Fischfarm steht zum Verkauf

Die ehemalige Melander-Fischfarm des deutschen Industriellen Hans Raab soll verkauft werden, meldet die Thurgauer Zeitung. Die für eine Indoor-Fischzucht mit mehr als 11.000 Quadratmetern ungewöhnlich große Anlage war im Jahre 2008 für 40 Mio. Franken (32,5 Mio. Euro) gebaut worden. Schon kurz nach der Eröffnung im Frühling 2008 gerieten die Fischzucht und ihr Besitzer in die Schlagzeilen. Zum einen erachtete der Schweizer Kanton die von Besitzer Hans Raab gewählte Tötungsmethode für die Welshybriden als illegal, außerdem fehlte dem Betreiber die nötige Haltebewilligung für Wildtiere. Im März 2011 schloss Raab auf Druck der Behörden, eineinhalb Jahre später starb er. Jetzt ist die Schweizer Axalo AG (Vaduz) mit dem Verkauf der Anlage betraut. Wunsch der bisherigen Eigentümer sei es, dass in den Gebäuden weiterhin Fische gezüchtet werden, sagte Axalo-Verwaltungsratspräsident Dr. Patrick Kranz. In den Gebäuden können nicht nur Melander, sondern auch andere Fische oder Schalentiere produziert werden. Auch Rolf Huber, Gemeindepräsident von Oberriet, fände es sinnvoll, wenn dort weiterhin Fische gezüchtet würden. Den Vorschlag, dort ein Thermalbad zu errichten, weil auf dem Areal 30 Grad warmes, qualitativ hochwertiges Wasser aus der Tiefe gefördert wurde, halten weder Dr. Kranz noch Huber für sinnvoll, zumal der Standort Industriegebiet hierfür nicht ideal sei.
27.11.2013

Pickenpack auf der Suche nach Zukunftskonzept für den Standort Lüneburg

Die Zukunft des Tiefkühlfisch-Herstellers Pickenpack ist weiter ungeklärt. Wegen Überkapazitäten am europäischen Markt will das Unternehmen 75 Mitarbeiter entlassen. Doch auch die Zukunft der übrigen insgesamt 600 Köpfe zählenden Belegschaft ist unsicher. Die Beschäftigten in Lüneburg haben Angst ihren Arbeitsplatz zu verlieren, falls die Produktion ins ostfriesische Riepe verlagert wird. Auf der Suche nach einem Zukunftskonzept für den Standort waren jetzt überraschend neue Töne zu hören, schreibt die in Lüneburg erscheinende Landeszeitung (LZ). Bei einem Erörterungstermin über die geplante Autobahn A 39, die unmittelbar am Werksgelände in Lüneburg vorbeiführen soll, wurde jetzt bekannt, dass Pickenpack ein an das Werksgelände angrenzendes Grundstück eines ehemaligen Schlachthofes gekauft hat und dort nach Aussage von Marcus Hoppe, Technischer Manager von Pickenpack, in den nächsten zwei Jahren expandieren will. Auf Nachfrage erklärte Manager Wolfgang Kohls, man habe bereits vor Jahren eine Planung für die neue Fabrik durchgespielt und die Pläne bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eingereicht, um im Genehmigungsverfahren für die A 39 die möglichen Zukunftspläne des Unternehmens abzusichern. Das sei jedoch weder eine Entscheidung für noch gegen den Standort. Aktuell arbeite man an einem Standortkonzept für die Zukunft, was aber noch einige Monate dauern würde. Solange wolle man sich alle Optionen offenhalten. Nach Angabe der Landeszeitung hat das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt bestätigt, dass die Behörde 2011 einen Vorbescheid für einen Neubau und eine damit verbundene Produktionsausweitung erteilt hat. Die Frist laufe Ende des Jahres aus, werde keine Verlängerung beantragt, verfalle der Bescheid. Der Betriebsrat von Pickenpack und die Gewerkschaft NGG wissen nach Aussage der LZ von den Ausbauplänen, betrachten sie jedoch mit Skepsis.
26.11.2013

Estland: Garnelenfischerei in der Barentssee erhält MSC-Zertifikat

Die estländische Fischerei auf Kaltwassergarnelen (Pandalus borealis) in der Barentssee ist nach einer einjährigen Bewertungsphase gemäß den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) jetzt als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Garnelen aus der Fischerei werden in Skandinavien, ganz Europa, Russland, Japan und China verkauft, schreibt der MSC. "Dies ist die erste estnische Fischerei, die eine MSC-Zertifizierung erhalten hat", teilte Minna Epps, MSC-Managerin für die Ostsee-Region, mit. Der Pandalus-Bestand in der Barentssee ist groß. Seit dem Jahre 2006 lagen die Gesamtfangmengen jeweils erheblich unterhalb der erlaubten Fangquoten. Die von den vier estnischen Fangschiffen eingesetzten Schleppnetze sind so konzipiert, dass andere Arten durch so genannte Klassierroste (sorting grids) wieder ins Meer gelangen können. Dauerhafte und zeitweilige Fangverbotszonen halten die Beifänge anderer Arten ebenfalls auf niedrigem Niveau. Die Fischerei habe keinen Einfluss auf im Bestand gefährdete oder geschützte Meerestiere wie Wale, Robben oder Seevögel.
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