18.12.2013
Schweiz: 20.000 Störe im Tropenhaus Frutigen verendet
Das
Tropenhaus Frutigen im schweizerischen Kanton Bern hat Anfang November 20.000 Jungstöre verloren, meldet der Schweizer Tagesanzeiger. Ursache sei ein überhitztes Netzwerkteil im Steuerungsschrank einer neuen Fischhalle, außerdem funktionierte der installierte Alarm nicht. Eine letzte Kontrolle in der Halle des Tropenhauses war am Sonntagabend, den 3. November, kurz nach 18:00 Uhr erfolgt. Am Montagmorgen fanden Mitarbeiter die Störe tot in den Becken. Aufgrund des Steuerungsausfalls hatte die Sauerstoff- und Wasserversorgung blockiert, außerdem funktionierten die Filter nicht mehr. Die meisten Störe waren Fingerlinge mit einer Länge von 15 bis 20 Zentimetern, insgesamt sechs Tonnen. Geschäftsführer Marcel Baillods beziffert den finanziellen Schaden auf "sicher einen sechsstelligen Betrag". Deutsche Züchter bieten Sibirische Störe von 25 bis 30 Zentimetern Länge zu Besatzzwecken derzeit für 5,- Euro/Stück an. Der Frutiger Betrieb will, um lieferfähig zu bleiben, bei Lieferanten in Deutschland und Ungarn je circa 10.000 Jungstöre einkaufen. Ersetzt werden müssen Männchen, die 2016 als Fleischlieferanten, und Weibchen, die 2020 als Kaviarlieferanten vorgesehen waren. Im
Tropenhaus Frutigen leben jetzt noch 35.000 Störe in verschiedenen Lebensstadien. Vorgesehen sei ein Ausbau auf bis zu 60.000 Tiere, die pro Jahr 18 Tonnen Fleisch liefern könnten.
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