18.06.2014

Thailand: Aldi und Penny reagieren auf Sklaverei-Vorwürfe

Die Discounter Aldi Nord und Penny haben Garnelen-Produkte des umstrittenen thailändischen Konzerns CP Foods gehandelt, schreibt das Online-Portal des Nachrichtenmagazins Focus. Betroffen seien "Spaghetti-Nester" in den Varianten "Garnelen in Weißweinsauce" und "Kräuter-Olivenöl", die von dem Aldi-Lieferanten "Apetito Convenience" produziert worden waren. Jetzt reagierten die Supermärkte. Man werde "umgehend Sanktionen einleiten", schrieb Aldi Nord in einer Erklärung gegenüber der deutschen Ausgabe der Huffington Post. Als mögliche Maßnahmen kämen die Auslistung des betreffenden Produkts, ein Wechsel der Rohwarenlieferanten und die Beendigung des Geschäftsverhältnisses in Frage. Lieferant Apetito äußerte sich über die Berichte zu den Menschenrechtsverstößen auf thailändischen Schiffen "betroffen" und wolle mit "großem Engagement gegen derartige Missstände" vorgehen. Die betreffenden Artikel würden jedoch schon seit Ende 2013 nicht mehr produziert, im Verkauf befänden sich nur noch Restmengen. Auch der Penny-Mutterkonzern Rewe prüfe mögliche Konsequenzen.
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18.06.2014

Königskrabben: Norwegen hebt Mindestpreise an

Norwegen hat für die am 1. August 2014 beginnende neue Fangsaison für Königskrabben die Mindestpreise um bis zu 7,- NOK (= 0,86 Euro/kg) angehoben. Mit der Preiserhöhung sei die Hoffnung auf höhere Gewinnmargen für die Fischerei verbunden, erklärte Tor-Edgar Ripman, Marketing-Direktor beim Norges Råfisklag, der Verkaufsorganisation der norwegischen Fischer. Große männliche Kingcrabs von 3,2 kg plus kosten in der demnächst startenden Saison 84,- NOK (= 10,34 Euro/kg) und damit 2,- NOK (= 0,25 Euro/kg) mehr als in der Vorjahressaison. Für Männchen von 2,2 bis 3,2 kg steigt der Mindestpreis die angesprochenen 7,- NOK auf 70,- NOK (= 8,62 Euro/kg) und die Größe 1,6 bis 2,2 kg wird in Zukunft mindestens 45,- NOK (= 5,54 Euro/kg) kosten, ein Plus von ebenfalls 7,- NOK. Norwegens Fischer hoffen außerdem auf einen größeren Marktanteil in Asien, insbesondere in Südkorea und Japan. Hintergrund ist ein schärferes Vorgehen Russlands gegen die dortige illegale Krabbenfischerei, die die Nachfrage nach legal gefangenen Kingcrabs in den genannten Märkten steigen lasse, sagt Ripman.
18.06.2014

Seafood Connection eröffnet Büro in Spanien

Seafood Connection hat eine neue Verkaufsniederlassung in Madrid eröffnet, um von dort die Märkte in Spanien und Portugal zu bedienen. Das Handelshaus aus Urk in Holland ist eines der führenden europäischen Seafoodunternehmen für den Im- und Export von tiefgefrorenen Fischen und Meeresfrüchten. Das 1995 gegründete Unternehmen gehört seit 2013 zum japanischen Maruha Nichiro-Konzern und hat zuletzt rund 25.000 Tonnen TK-Seafood in Europa bewegt. Ein Schwerpunkt des Geschäftes ist Pangasius aus Vietnam. Seafood Connection beliefert vor allem den Lebensmitteleinzelhandel in Nordeuropa und will mit der Niederlassung in Spanien seine Präsenz in den südeuropäischen Ländern stärken. „Der spanische Markt hat einen wachsenden Bedarf an hochwertigem Seafood. Als Teil von Maruha Nichiro haben wir die geeigneten Ressourcen, Produkte und finanziellen Mittel, um diesem Bedarf zu begegnen und unser Geschäft in Spanien auszubauen“, erklärt Jacobo Fernandez, Verkaufsleiter der spanischen Niederlassung.
18.06.2014

Großbritannien: Seafish will Arbeitsbedingungen an Bord zertifizieren

Seafish, die Vertretung der britischen Fischwirtschaft, will in Zukunft im Rahmen ihres Zertifizierungsprogramms für eine verantwortungsvolle Fischerei auch die Arbeitsbedingungen an Bord der Fangschiffe mit bewerten. Aktueller Auslöser sind die Schlagzeilen über die miserable Behandlung von Arbeitskräften in der Fischindustrie, schreibt die Zeitung 'The Grocer'. Dabei nimmt Seafish nicht nur Bezug auf die Sklaverei ähnlichen Arbeitsbedingungen auf thailändischen Fangschiffen, sondern verweist auch auf die Ausbeutung philippinischer Seeleute an Bord von schottischen Schiffen, die im vergangenen Jahr Thema war. Deshalb will die Interessenvertretung Standards auch für das Wohlergehen der Fischer in ihr Programm aufnehmen, wie etwa Löhne, Sicherheitsaspekte und Arbeitsbedingungen. Nach ersten Probeauditierungen soll das neue Programm ab September starten, kündigte der technische Direktor Tom Pickerell an: "Die Fischerei ist eine gefährliche Industrie. Wir meinen, dass unser Projekt die Risiken für die Fischer reduzieren kann, ohne Kompromisse bei den Prinzipien der Nachhaltigkeit einzugehen." Zunächst solle das Programm bei britischen Schiffen in Großbritannien und in internationalen Gewässer umgesetzt werden, doch Seafish erstrebe eine ISO-Akkreditierung, damit es auch auf den Schutz von Arbeitskräften auf ausländischen Schiffen ausgedehnt werden kann.
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17.06.2014

Thailand: TUF-Gruppe will ab 2020 keinen "Fisch" für Shrimpfutter verwenden

Die thailändische Thai Union Food Group (TUF) will innerhalb der kommenden sechs Jahre für ihr Shrimpfutter nur noch Abschnitte aus der Thunfisch-Produktion einsetzen, meldet IntraFish. Damit reagierte die TUF auf eine Anfrage des Nachrichtenportals, wie die Gruppe mit dem jüngsten Bericht über Sklaverei auf thailändischen Fangschiffen für die Fischmehl-Produktion umzugehen gedenke. Schon jetzt habe TUF ein Futter im Sortiment, das "kein Fischmehl aus dem Meer" enthalte und unter der Marke "D-Grow" gehandelt werde, einem Brand der Thai Union Feedmill. Der Präsident und Geschäftsführer der Gruppe, Thiraphong Chansiri, betonte, dass Hinweise auf Menschenhandel ernsthafte Konsequenzen nach sich zögen und zu einem Abbruch der Geschäftsbeziehungen führen würden. Schon jetzt würden die Fischmehl-Lieferanten regelmäßig kontrolliert, und zwar nicht nur deren Verarbeitungsbetriebe, sondern auch die Häfen, in denen die Rohware angelandet werde. Inwiefern diese Kontrollen Hinweise auf Menschenrechtsverstöße an Bord der Fangschiffe liefern könnten, erschloss sich jedoch nicht aus der Erklärung der TUF-Geschäftsführers.
17.06.2014

Frankreich: Carrefour reagiert mit Kaufboykott auf Sklaverei-Vorwürfe


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TK-Report TK-Report
17.06.2014

Thailand: Brutale Sklaverei auf Fangschiffen für Garnelenfutter

Sie arbeiten ohne Lohn, werden mit Gewalt zur Arbeit angetrieben und dürfen die Fangschiffe oft auf Jahre nicht verlassen: auf einigen thailändischen Fischereibooten herrschen Zustände, die die 'Wirtschaftswoche Green Economy' schlichtweg als "unglaublich" bezeichnete. Das Brisante: die Schiffe fischen für die Produktion von Fischmehl, das - zu Futter verarbeitet - unter anderem in den Shrimp-Zuchten des größten thailändischen Garnelenexporteurs Charoen Pokphand (CP) Foods eingesetzt wird. Diese Zuchtgarnelen wiederum werden auch von weltweit führenden Supermarktketten gehandelt. Aufgedeckt hat die Missstände aktuell der britische 'Guardian'. Sechs Monate lang recherchierte die Tageszeitung, sprach mit 15 Migranten aus Burma und Kambodscha, die selbst unter entsprechenden Bedingungen hatten arbeiten müssen. Die Vorwürfe der aus der "Sklaverei" Entflohenen reicht von 20-stündigen Arbeitsschichten über Schläge und Folter, die an der Tagesordnung seien, bis zu hinrichtungsähnlichen Morden an Bord. "Wir wurden selbst dann geschlagen, wenn wir hart gearbeitet haben", sagte einer der Interviewten.
16.06.2014

Island: Rotbarschfang als nachhaltig zertifiziert

Die Rotbarschfischerei in der isländischen Wirtschaftszone ist auf Basis des FAO-gestützten Zertifizierungsprogramms Islands als nachhaltig zertifiziert worden, meldet das Programm Iceland Responsible Fisheries (IRF). Anfang Mai hatte ein unabhängiger Zertifizierungsausschuss von Global Trust/SAI Global getagt und entschieden, dass die Fischerei auf den Sebastes norvegicus bzw. Sebastes marinus nachhaltig gemanaged werde. Bewertungsgrundlage waren zwei Standortbesichtigungen und die Einschätzungen eines fünfköpfigen Bewertungsteams sowie zweier Fachgutachter. Bewertet wurden auch ein seit Anfang Jahres geltender neuer Fischereimanagementplan und eine neue, vom Vorsorgeprinzip bestimmte Befischungsregelung. Islands Fangquote für den Rotbarsch lag im Jahr 2013/14 bei 52.000 Tonnen. Der Rotbarsch ist jetzt neben Kabeljau (214.400 t), Köhler (57.000 t) und Schellfisch (38.000 t) eine von vier Arten des zertifizierten isländischen Fischfangs.
16.06.2014

Norwegen: Frankreich und Russland kaufen weniger Frischlachs

Die Top Ten-Importeure von frischem Lachs aus Norwegen haben sämtlich - bis auf Frankreich und Russland - ihre Einfuhren in diesem Jahr gesteigert. Aktuelle Statistiken des Norwegischen Seafood-Rats (NSC) weisen Polen weiterhin als größten Käufer aus: bis einschließlich zur 23. KW 2014 importierte das Land 46.073 t - ein Jahr zuvor waren es zu diesem Zeitpunkt 44.603 t. Frankreich ist weiterhin zweitgrößter Importeur, wenn gleich die Einfuhrmenge von 42.884 t im Vorjahreszeitraum um 12,9 Prozent auf 37.980 t zurückging. Auf Rang 3 folgt Russland, dessen Importe jedoch noch stärker zurückgingen, und zwar von 41.385 t um 20 Prozent auf 34.392 t. Deutschland, im Ranking auf Platz 8, importierte 15.459 t - ein beachtliches Plus von 20,4 Prozent oder 3.152 t.
16.06.2014

Irland: BIM plant weitere große Lachsfarm vor der irischen Westküste

Die Entwicklungsbehörde für die irische Fischwirtschaft - Bord Iascaigh Mhara (BIM) - treibt die Planungen für eine große Offshore-Lachszucht vor der Küste der Grafschaft Mayo weiter voran, schreibt das Aquaculture Directory. Das Mayo-Projekt, das jährlich 3.500 bis 5.000 Tonnen Biolachs produzieren soll, ist die zweite von insgesamt drei großen geplanten Lachszuchten vor der Westküste Irlands - neben einer Farm in der Bucht von Galway und einer vor der Küste der Grafschaft Donegal. Derzeit wertet BIM Daten aus, um den am besten geeigneten Standort für die Zucht zu finden. Zwei Locations werden im Hinblick auf möglichst geringe Umweltauswirkungen, beste Bewirtschaftungsmöglichkeiten und die Gewährleistung regelmäßiger Erträge untersucht, und zwar sind es jeweils die windabgewandten Seiten der Inseln Inis Turk und Inis Bofin. Die Nachfrage nach irischem Zuchtlachs, insbesondere solchem mit Bio-Zertifikat, übersteigt das Angebot bei weitem. Irlands Lebensmittelbehörde Bord Bia schätzt, dass der Markt weitere 50.000 Tonnen jährlich verkraften könnte.
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