24.03.2015

Rabobank-Bericht: Seafood ist das am globalsten gehandelte tierische Protein

Die Fischwirtschaft ist unter jenen Branchen, die tierisches Protein handeln, die am stärksten globalisierte und die Handelsströme für Fisch und Meeresfrüchte befinden sich ständig im Fluss. Das ist eine Kernaussage eines jetzt von der Rabobank International veröffentlichten Berichts mit umfangreichem Karten- und Statistikmaterial, schreibt das Portal Seafood Source. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der geschätzte Wert des Weltseafoodhandels nahezu verfünffacht auf 132 Mrd. Euro im Jahre 2014. Die wichtigsten Importregionen sind die EU (24,5 Mrd. Euro) und die USA (17,9 Mrd. Euro), die ihre Einfuhren auf Basis Wert um gut 50 Prozent steigerten, ohne ein nennenswertes Mengenwachstum aufzuweisen. Japan, zu Beginn des Jahrtausends noch der global führende Seafood-Importeur, ist aufgrund schrumpfender Bevölkerung, sinkenden Pro-Kopf-Konsums bei Seafood und einem schwachen Yen im Ranking abgerutscht. Chinas Seafood-Außenhandelsbilanz ist noch positiv: das Land exportierte Ware für 18,9 Mrd. Euro und damit doppelt soviel wie der Zweitplatzierte Norwegen. Die Rabobank-Experten erwarten jedoch, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis Chinas wachsende Mittelklasse sowie steigende Lohn- und Grundstückskosten die Netto-Export-Position des Landes umkehren.
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24.03.2015

Dänemark: Varde Laks steigert Umsatz 2014 um 80 Prozent

Die dänische Lachsräucherei Varde Laks konnte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 80 Prozent steigern, schreibt IntraFish. Der Bilanzgewinn betrug laut proff.dk 2014 mehr als 1,1 Mio. Euro, während 2013 mit nur 76.000 Euro abgeschlossen worden war. "Wir haben unsere Kapazität tatsächlich mehr als verdoppelt - wir hatten ein sehr gutes Jahr", bestätigt Mitinhaberin und Verkaufsleiterin Lisbeth Jakobsen. Dank neuer Technik und Anbauten erhöhte der in Varde (Jütland) ansässige Fischverarbeiter seine Kapazität von 2010 auf 2013 sukzessive von täglich nicht einmal fünf auf 10 bis 12 Tonnen. Der in Dänemark geräucherte Norwegerlachs wird vor allem in der EU, aber auch nach Asien, Afrika und Australien verkauft.
23.03.2015

Russland: Weitere Lachsfischerei will MSC-Zertifizierung

Die russische Fischerei auf Lachs im Vityaz-Avto-Delta im Westen der Halbinsel Kamtschatka lässt sich nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) prüfen. Der unabhängige Zertifizierer MRAG Americas wird die Fischerei der Vityaz-Avto-Delta-Gruppe auf Buckel- (Pink), Keta- (Chum) und Silberlachs (Coho) auditieren, so dass die Produkte der Fischerei bei erfolgreichem Abschluss in rund einem Jahr, also im März 2016 das blau-weiße MSC-Logo tragen dürfen. "Wir hoffen, dass uns unsere Erfahrungen mit der MSC-Zertifizierung unserer Sockeye-Fischerei ermöglichen, auch für weitere Lachsarten zertifiziert zu werden", meint Alexander Tarasov, Generaldirektor von Vityaz-Avto. Die Lachsfischer landeten im vergangenen Jahr 1.017,6 t Keta-, 704,5 t Silber- und 267,2 t Buckellachs an. Die Fischerei der Gruppe auf Rotlachs (Sockeye) im Ozernaya-Fluss war die erste Fischerei in der Region Kamtschatka, die 2012 ein MSC-Zertifikat erhalten hatte. Die wichtigsten Märkte der Gruppe sind die USA, Europa, Asien und Russland.
20.03.2015

Berlin: Kreuzberger Fischräucherei eröffnet Standort in der Uckermark

Die Berliner Fischräucherei "Glut & Späne" wird in der Uckermark ein zweites Räucherhaus eröffnen, teilt der Kreuzberger Fischhandel auf seiner Internetseite mit. Das bestätigt Inhaber Michael Wickert im Gespräch mit dem 'Uckermark Kurier': "Die Region ähnelt sehr meiner alten Heimat am Bodensee." Sein Traum: irgendwann wolle er in der Uckermark leben. In der "Markthalle 9" (Pücklerstr. 34) in Berlin-Kreuzberg betreiben Wickert und seine Schwester Sandra an vier Tagen der Woche "Berlins erste nachhaltige Fischräucherei mit regionaler Fischtheke", so die Eigenwerbung. Dort liege der Fokus neben Räucherfisch auf gebeiztem Lachs und heimischen Fischarten wie Bachforelle, Hornhecht, Maräne und Saibling. Jetzt hat Michael Wickert über eine Anzeige die alte Schlossgärtnerei in Gerswalde (Nord-Brandenburg) kennengelernt, fast 100 Kilometer nordwestlich von Berlin. Hier möchte die Filmemacherin Lola Randl "eine Art höherwertige Produktionskommune" einrichten. Die Gärtnerei eigne sich aufgrund ihrer großen Kamine ideal für eine Räucherstube. Der studierte Fischereiwissenschaftler Wickert will dort "nur Fische aus der Region [verarbeiten], wie zum Beispiel Schleie oder Karpfen". Auf dem Gerswalder Stoppelfest am 7. August will er sein Entrée mit einem Räucherstand geben und zum Herbst sei der offizielle Umzug geplant, kündigt Michael Wickert an: "Mein Traum geht in Erfüllung - 2015 werde ich in der Uckermark leben und arbeiten."
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20.03.2015

EU-Fischerei wird immer nachhaltiger

Die Fischerei im Nordostatlantik einschließlich Nord- und Ostsee wird nachhaltiger, teilt die Europäische Kommission mit. Maßstab sind Anzahl und Anteil der nachhaltig befischten Bestände, die im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent auf jetzt deutlich über 60 Prozent zugenommen haben, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. "Im Jahr 2015 kommen nach wissenschaftlichen Gutachten 9 weitere Bestände hinzu, wenn die im Dezember 2014 beschlossenen Fangquoten eingehalten werden", schreibt der DFV. Zur Verbesserung haben unter anderem die Installation von Langzeitmanagementplänen, eine neue Kontrollverordnung und die Bekämpfung der illegalen Fischerei beigetragen. Damit komme die EU dem Ziel der neuen Gemeinsamen Fischerei-Politik näher, bis spätestens zum Jahr 2020 alle europäischen Fischbestände nachhaltig zu bewirtschaften. Für die deutsche Fischerei interessante Bestände, die jetzt nachhaltig bewirtschaftet werden, sind die Seezunge in Skagerrak, Kattegat und Ostsee, die Sprotte in der Ostsee sowie die Holzmakrele in der nördlichen Nordsee und norwegischen Gewässern. Für den westlichen Ostseehering könnte die deutsche Schleppnetzfischerei noch in der laufenden Frühjahrssaison eine MSC-Zertifizierung erhalten.
20.03.2015

USA: Hummerfischer in Maine starten MSC-Verfahren

Hummerfischer im US-Bundesstaat Maine lassen ihre Fischerei im Golf von Maine nach den Nachhaltigkeitsstandards des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten, schreibt IntraFish. Antragsteller ist die 'Vereinigung nachhaltig zertifizierter Hummer in Maine' (Maine Certified Sustainable Lobster Association - MCSLA), die als Non-Profit-Organisation von sieben Unternehmen gegründet wurde: Cozy Harbor Seafood, Craig's All Natural, East Coast Seafood, Garbo Lobster Co., Inland Seafood, Mazzetta Company und Orion Seafood International. Außerdem gehörten inzwischen Maine Coast Lobster, Eastern Traders/Barry Group und die Cape Bald Packers zur MCSLA, weitere 33 Firmen haben die Mitgliedschaft beantragt. Der Zertifizierungsprozess hatte schon im September 2014 begonnen und soll im Oktober diesen Jahres abgeschlossen sein. Dann könnten Betriebe mit einer Produktkettenzertifizierung auch Hummer, der bis zu sechs Monate vor Verleihung des Fischerei-Zertifikats gefangen wurde, mit dem blau-weißen MSC-Label verkaufen. Die saisonal überwiegend in der zweiten Jahreshälfte vor der Küste von Maine im Nordwestatlantik (FAO-Gebiet 21) betriebene Fischerei beschäftigt 400 Berufsfischer, die 2014 insgesamt 120 Mio. Pounds (54.480 t) im Wert von 428,8 Mio. Euro anlandeten.
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19.03.2015

Peru: Weltweit erste Scallops mit ASC-Zertifikat

Die peruanische AcuaPesca-Gruppe ist die erste Muschelfarm weltweit, die ihren Kunden Scallops anbieten kann, die eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) tragen. AcuaPesca wurde im Jahre 1989 von dem jetzigen Eigner Carlos Goldin in Casma gegründet und züchtete damals auf einer Fläche von 5 ha Scallops in Bodenkultur. Schon im Folgejahr stellte der Züchter auf Langleinen um, baute eine Brutanstalt und einen Frostbetrieb, um mit einer integrierten Produktion Rückverfolgbarkeit und Premium-Qualität gewährleisten zu können. Zum 25-jährigen Betriebsjubiläum 2014 unterhielt AcuaPesca auf einer Fläche von insgesamt 1.000 ha in Casma und Nonura (Piura) 2.400 Langleinen, zwei Hatcheries und einen Frostbetrieb mit einer Kapazität von 2.000 Tonnen Scallop-Fleisch. Die Verarbeitung ist nach HACCP, IFS, BRC, ISO 9001 und BASC zertifiziert, die Zucht trug bislang ein Zertifikat von Friend of the Sea (FoS). Im laufenden Jahr 2015 baut AcuaPesca eine dritte Brutanstalt am Strand von Guaynuna, die eine Ausweitung der Kapazität auf 2.500 Tonnen Scallop-Fleisch im Jahre 2016 und 3.000 Tonnen 2017 gewährleisten soll. Beliefert werden Kunden in Frankreich, Italien, den USA, Großbritannien, Australien, Neuseeland, Chile und weiteren Ländern.
19.03.2015

Vietnam: Camimex will Bioshrimp-Export verdoppeln

Der vietnamesische Garnelenproduzent Camau Frozen Seafood Processing Import-Export Corp. (CAMIMEX) hat im vergangenen Jahr 800 t Bio-Shrimps exportiert, etwa 8 % der Gesamtproduktion von rund 10.000 t Vannamei-, Tiger- und Pink-Shrimp, schreibt IntraFish. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit der EMS-Seuche sei die Nachfrage nach Bio-Garnelen gestiegen, teilt der CAMIMEX-Vorsitzende Bui Si Tuan mit. Deshalb solle die Produktion in den von Naturland zertifizierten Biozuchten verdoppelt werden. CAMIMEX setze auf ein nachhaltiges Wachstum der Biozucht, denn insbesondere die Farmer müssten zu dem Verzicht auf Antibiotika, Dünger und Chemikalien erzogen werden.
19.03.2015

Hamburg: Schilder-Händler Kroschke übernimmt Karsten Hagenah

Gut vier Monate nach Insolvenzanmeldung hat der Hamburger Fischgroß- und -einzelhandel Karsten Hagenah einen neuen Eigner. Christoph Kroschke (62), Chef und Gründer der Kroschke-Gruppe, hat das 1892 in Altona gegründete Traditionsgeschäft gerettet, denn "Heuschrecken wollten die insolvente Firma übernehmen und angeblich zerschlagen", schreibt die Bild-Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Der Ahrensburger Kroschke hat mit Autodienstleistungen wie dem Verkauf von Nummerschildern ein Unternehmen mit inzwischen 500 Standorten, 1.750 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 120 Mio. Euro aufgebaut. "Ich will Hagenah in meine maritime Firmen-Welt eingliedern, zu der auch schon der Hamburger Yachtausrüster A. W. Niemeyer gehört", zitiert die Zeitung den Unternehmer. Im Jahre 2002 hatte er den Bootsausrüster in die Gruppe integriert. Fischhandel, Gastronomie und privater Verkauf bei Hagenah sollen als 'Fisch Hagenah GmbH' unter der Geschäftsführung von Christoph Kroschke und der Prokuristin Nicole Kolanda erhalten bleiben und sogar ausgebaut werden. Zuletzt war die Belegschaft des Fischhandels von ehemals 145 vor der Insolvenz auf 93 reduziert worden. Kroschkes Idee: "Wer segelt, mag auch Fisch." Zum kommenden Wochenende liefert er ein Beispiel für "Crossmarketing": am 20. und 21. März erhalten alle Abonnenten des Hamburger Abendsblatts 10 Prozent Rabatt sowohl auf das Fischsortiment von Hagenah wie auch auf das Bootszubehör von Niemeyer, deren Niederlassung direkt neben dem Fischgroßhandel liegt.
19.03.2015

Büsum: Strategie "Echte Nordseefischerei" verzahnt Fischerei und Tourismus

Im Südwesten Schleswig-Holsteins soll im Rahmen der Entwicklung des ländlichen Raumes ein "Fischwirtschaftsgebiet Dithmarschen" entstehen, schreibt die Norddeutsche Rundschau. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Konzeptes der "Aktivregionen". Im Land zwischen den Meeren gibt es 21 dieser "Ideenschmieden der ländlichen Räume", die die Regionen attraktiv und zukunftsfähig gestalten sollen. In Dithmarschen sollen die Fischerei- und Fischverarbeitungsstandorte Büsum, Friedrichskoog, Marne und Wöhrden zusammenarbeiten. Einen wichtigen Aspekt stelle "die enge Verzahnung von Fischerei und Tourismus sowie von Fischerei sowie Stadt- und Hafenentwicklung dar", erklärt die Vorsitzende der Aktivregion, Telsche Ott. Für das Fischwirtschaftsgebiet wurden vier strategische Ziele formuliert: der Ausbau der touristischen Vermarktung der Fischerei, die Entwicklung von Erlebnishäfen in Büsum und Friedrichskoog, die nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen in Fischerei und Tourismus sowie die Intensivierung bestehender und der Aufbau neuer Netzwerke von Fischerei, Gastronomie und Tourismus.
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