Followfood, der nachhaltige Lebensmittelpionier vom Bodensee, legte 2020 mit einem Umsatz von über 73 Mio. Euro ein Rekord-Geschäftsjahr weit über Plan hin, melden die Friedrichshafener. Trotz Corona-Pandemie, Wegfall von Umsätzen im Außer-Haus-Bereich und starkem Wettbewerb stieg der Umsatz um 32% im Vergleich zum Vorjahr. Das EBIT wuchs nach vorläufigen Geschäftszahlen um 125% von 2 Mio. Euro (2019) auf 4,5 Mio. Euro. Die beiden Marken followfish und followfood konnten als Wachstumstreiber jeweils 50% beim Absatz zulegen. Followfish rückte erstmals in die Top-3 der größten nationalen Tiefkühl-Fischmarken auf - hinter Iglo und Costa. Während der Gesamtmarkt "TK Fisch" 2020 um 17,9% gewachsen ist, erzielte der TK-Fisch von followfish ein Wachstum von 39,7%. Im Bereich Konserven-Thunfisch konnte followfish als Nummer 3 im Markt auch 2020 mit 39,4% das größte Wachstum aufweisen. Der Gesamtmarkt legte mit 14,9% nur halb so stark zu. "Konsument*innen entscheiden sich offensichtlich gerade in schwierigen Zeiten für Marken, die Haltung zeigen und diese durch nachweisbare Initiativen auch belegen können", kommentiert Jürg Knoll, Geschäftsführer followfood, die Ergebnisse.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat Anfang März eine zwei Monate laufende Beratungsrunde zu dem Modul seiner Lieferkettenzertifizierung gestartet, teilt der ASC mit. Dabei handele es sich um eine der größten Konsultationen, die der ASC im Laufe seiner Geschichte hat durchführen lassen. Seit dem Jahre 2012 verwendet der ASC die Chain of Custody (CoC)-Zertifizierung des MSC, um die ASC-zertifizierte Lieferkette abzudecken. Das überarbeitete Modul werde dringende Themen in den Bereichen Betrug mit Seafood, Lebensmittelsicherheit und den Einsatz von Substanzen wie beispielsweise Antibiotika aufgreifen. Die neuen Anforderungen werden Innovationen berücksichtigen durch den Einsatz von Techniken wie digitaler Rückverfolgbarkeit oder Authentifizierungstechniken. Die neuen Anforderungen werden die bestehenden Anforderungen der MSC-Lieferkette ergänzen und sind nur bindend für Inhaber einer ASC-Lieferkettenzertifizierung. Auf Basis der noch bis zum 7. Mai laufenden Konsultationen wird das neue ASC CoC-Modul anschließend angepasst. Dann wird es einen sechs bis zwölf Monate dauernden Übergangszeitraum geben, in dem sich Auditoren und Zertifikatsinhaber auf die neuen Anforderungen einstellen können.
Für Argentinische Rotgarnelen (Pleoticus muelleri) soll es ab dem kommenden Jahr ein weiteres Verarbeitungsland geben: der spanische Produzent Worldwide Fishing Company (WOFCO), der die Garnelen bereits in China und Marokko weiterverarbeiten lässt, will auch in Paraguay eine entsprechende Fabrik bauen. Für rund 10 bis 12 Mio. USD (= 8,4 bis 10,1 Mio. Euro) soll in Puerto Fénix de Asunción, einer Hafenstadt am Rio Paraguay im Landesinneren des nördlichen Nachbarlandes von Argentinien, ein Betrieb entstehen, in dem 200 Beschäftigte jährlich rund 10.000 t Shrimp-Rohware zu Easy-peel-Garnelen veredeln, schreibt das Portal Fish Information & Services (FIS). Hauptlieferant der Rotgarnelen sei das argentinische Fischerei-Unternehmen Continental Armadores de Pesca (Conarpesa), teilt dessen Inhaber Fernando Alvarez Castellanos mit. Bislang werden Argentinische Rotgarnelen in Ländern verarbeitet, die komparative Vorteile bieten wie niedrige Lohnkosten und Steuern sowie eine höhere Arbeitsproduktivität. Dennoch denkt Argentinien, das bislang vor allem Rohware exportiert, über den Aufbau eigener Verarbeitungskapazitäten nach, um zum einen Devisen zu erwirtschaften, zum anderen gerade in einer Stadt wie Mar del Plata, die eine hohe Arbeitslosenrate besitze, Beschäftigung zu schaffen.
Die Ausfuhren von Lebensmitteln aus Großbritannien in die Europäische Union sind im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um drei Viertel gesunken. Das teilte der britische Lebensmittelverband Food and Drink Federation mit. Nach Deutschland wurden sogar 80 Prozent weniger Lebensmittel exportiert. Am stärksten betroffen sind von dem Einbruch Lachs mit einem Minus von 98 Prozent, Rindfleisch mit 91 Prozent und Schweinefleisch mit 86 Prozent. Der britische Exportschlager Whisky brach um 63 Prozent ein. Verantwortlich für den Exporteinbruch seien nicht-tarifäre Handelshemmnisse durch den Brexit, teilte der Verband mit.
Der niederländische Online-Supmarkt Picnic beliefert seit Ende 2020 seine rund 150.000 Kunden in den Regionen Rotterdam und Amsterdam auch mit frischem, nachhaltig gefangenem Seefisch, meldet die Lebensmittel-Praxis. Partner ist der niederländische Fischgroßhandel Koninklijke Schmidt Zeevis aus Rotterdam. Marcel van Breda, Direktor von Schmidt Zeevis, erklärte: "Der Produktionstag ist auch der Liefertag. Jeder Fisch, der frisch bei uns eintrifft, wird sofort von Hand gesäubert und filetiert. Wenn der Verbraucher vor 10:00 Uhr abends bestellt, erhält er den Fisch am nächsten Tag."
Die DanFish International im dänischen Aalborg, eine der wichtigsten europäischen Messen für die Fischerei-Industrie, soll vom 13. bis 15. Oktober 2021 als "Live-Event" mit persönlicher Anwesenheit der Teilnehmer stattfinden, teilte der Veranstalter AKKC mit. Dort treffen in der Regel rund 14.000 Besucher auf 400 Aussteller aus aller Welt. Angesichts des starken Impfprogramms in Dänemark, eines neuen Corona-Passes und der Ankündigung dänischer Politiker, nach den Sommerferien wieder schrittweise zur Normalität zurückkehren zu wollen, habe sich die Messe hierzu entschlossen, teilte AKKC-Direktor Nicolaj Holm mit. Hygiene- und Abstandsmaßnahmen etc. seien gewährleistet.
Der ökologische Fußabdruck von norwegischem Zuchtlachs hängt ganz erheblich von der Transportmethode ab, die für den Fisch in die Zielländer gewählt wird. Zu diesem Thema führt Nofima, das norwegische Institut für Lebensmittel-, Fischerei- und Aquakulturforschung, ein noch bis 2022 laufendes Projekt durch, zu dem jetzt ein Zwischenbericht veröffentlicht wurde. "Werden statt ganzer Fische Filets transportiert, kann der ökologische Fußabdruck um schätzungsweise 25 Prozent verringert werden", schreiben die Nofima-Experten. Wird für den Export in Überseemärkte statt des Flugzeugs das Schiff gewählt, lässt sich der Carbon footprint sogar um mehr als 90 Prozent senken. Die Filetierung der Lachse in Norwegen sei darüberhinaus auch deshalb nachhaltiger, weil verbleibende Fischteile wie Kopf, Rücken und weitere Abschnitte dort besser genutzt würden als bei einer Filetierung etwa in Frankreich. Alleine dadurch könne der Öko-Fußabdruck für einen im Pariser Restaurant verspeisten Fisch um 20 Prozent gesenkt werden.
Die traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern ist in das bundesweite Verzeichnis des "Immateriellen Kulturerbes" aufgenommen worden, teilte die Deutsche UNESCO-Kommission mit. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gratulierte den Antragstellern: "Diese Anerkennung würdigt die große Leistung, die unsere Teichwirte und Teichwirtinnen mit ihrer Arbeit für unsere Kulturlandschaft und die artgerechte Haltung erbringen." Neben dem Landesfischereiverband Bayern und dem Verband Bayerischer Berufsfischer hatte sich vor allem auch der ehemalige Vorsitzende der ARGE Fisch Tirschenreuth, Hans Klupp, intensiv um die Anerkennung bemüht.
In Mecklenburg-Vorpommern sollen in diesem Jahr mehr als 2 Millionen Glasaale ausgesetzt werden, um das bestehende Rekrutierungsdefizit im Binnenbereich des Bundeslandes auszugleichen, teilt der Landesverband der Binnenfischer Mecklenburg-Vorpommern mit. Insgesamt werden im Zuge dieser Besatzmaßnahme 625 kg Glasaale, die ein mittleres Stückgewicht von 0,3 g besitzen, auf die Gewässer des Landes verteilt. Die Glasaale werden direkt aus Frankreich geliefert. Für den diesjährigen Besatz haben sich 16 Betriebe mittels eines kollektiven Antrags für die Inanspruchnahme der Besatzförderung zusammengeschlossen. Der Förderanteil beträgt insgesamt 80%. Von Seiten des Instituts für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei M-V findet eine wissenschaftliche Begleitung der Besatzmaßnahmen statt. Diese umfasst die Qualitätskontrolle der Besatzfische und die Vorgabe der Besatzmenge je Gewässer.
Drei junge Biologen bauen in der Bremer Überseestadt die Aquaponik-Anlage „Watertuun“, meldet der Weser-Kurier. Denis Kapieske (32), der seine Bachelorarbeit im Fach Umwelttechnik an der Hochschule Bremen geschrieben hat, sowie die drei studierten Biologen Enno Fricke, Anna Brünner und Lucas Lansing hatten seit 2018 über ein Crowdfunding-Projekt 24.000 Euro eingeworben, mit dem sie zwei Jahre lang eine kleine Aquaponik-„Hinterhofanlage“ betrieben. Anfang 2020 haben die vier ein Gebäude in der Überseestadt gemietet und bauen eine Aquakulturanlage in den Keller und das Erdgeschoss. „Es hat lange dauert, bis wir die Baugenehmigung bekommen haben, aber inzwischen steht der Stahlrahmen in Bremen und wir wollen bis März/April das Glas drin haben“, kündigt Denis Kapieske an. In einem in Fulda erstandenen Gewächshaus werden die Pflanzen vorgezogen. Auch Umweltbildung und ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungsprojekt sollen bei Watertuun laufen. Und in seiner Masterarbeit entwirft der angehende Umwelttechniker derzeit das Konzept für eine größere Anlage.