24.03.2021

Bayern: Karpfenteichwirtschaft wird "immaterielles Kulturerbe"

Die traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern ist in das bundesweite Verzeichnis des "Immateriellen Kulturerbes" aufgenommen worden, teilte die Deutsche UNESCO-Kommission mit. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gratulierte den Antragstellern: "Diese Anerkennung würdigt die große Leistung, die unsere Teichwirte und Teichwirtinnen mit ihrer Arbeit für unsere Kulturlandschaft und die artgerechte Haltung erbringen." Neben dem Landesfischereiverband Bayern und dem Verband Bayerischer Berufsfischer hatte sich vor allem auch der ehemalige Vorsitzende der ARGE Fisch Tirschenreuth, Hans Klupp, intensiv um die Anerkennung bemüht.

Bayern ist Deutschlands größtes Karpfenland. Unklar ist allerdings, wieviel Karpfen dort tatsächlich produziert wird. Während das Bayerische Landesamt für Statistik für das Jahr 2019 für den Gemeinen Karpfen eine Produktionsmenge von 1.895 t ausweist, spricht das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten von "im Durchschnitt […] im Jahr etwa 6.000 Tonnen Karpfen". Die Differenz ist damit zu erklären, dass für die amtlichen Aquakulturstatistiken seit dem Jahre 2014 Erfassungsgrenzen eingeführt wurden, die viele sehr kleine Betriebe aus der Auskunftspflicht entlassen haben. Die geschätzt rund 8.000 bayerischen Karpfenerzeuger (Bundesamt für Statistik: 2.103 Betriebe) bewirtschaften eine Teichfläche von etwa 20.000 Hektar, wobei die Schwerpunkte in der Oberpfalz und in Mittelfranken liegen. Bundesweit werden nach Mitteilung des Bundesamtes für Statistik 4.641 t des Gemeinen Karpfens produziert.

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