25.03.2021

Schottland: Lachsexporte nach Deutschland im Januar eingebrochen

Die Ausfuhren von Lebensmitteln aus Großbritannien in die Europäische Union sind im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um drei Viertel gesunken. Das teilte der britische Lebensmittelverband Food and Drink Federation mit. Nach Deutschland wurden sogar 80 Prozent weniger Lebensmittel exportiert. Am stärksten betroffen sind von dem Einbruch Lachs mit einem Minus von 98 Prozent, Rindfleisch mit 91 Prozent und Schweinefleisch mit 86 Prozent. Der britische Exportschlager Whisky brach um 63 Prozent ein. Verantwortlich für den Exporteinbruch seien nicht-tarifäre Handelshemmnisse durch den Brexit, teilte der Verband mit.

Schottlands Lachsexporteure leiden weiterhin insbesondere unter den Verzögerungen und Kosten, die die Export-Gesundheitszertifikate (Export Health Certificates/EHCs) mit sich bringen, meldet das Portal Seafood Source. Trotz gegenüber dem Januar erzielter Verbesserungen dauere die Ausstellung der EHCs je Lkw-Ladung im Schnitt zwei Stunden, oft aber auch vier Stunden oder länger, teilt die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO) mit. Diese Verzögerungen führten zu verspäteten Ankünften mit der Folge entgangener Aufträge, Forderungen nach Preisnachlässen und unzufriedenen Kunden. Die EHCs, die oft Dutzende von Seiten umfassten, seien nicht für verderbliche Waren wie Lachs entwickelt worden, sagt SSPO-Geschäftsführer Tavish Scott. Monatlich würden Schottlands Lachsproduzenten durch die Zertifikate zusätzliche Kosten in Höhe von 200.000 GBP, mehr als 233.000 Euro entstehen. Diese Rechnung über 2,9 Mio. Euro im Jahr müsse zu jenen Kosten addiert werden, die Verzögerungen, Stornierungen und weitere Probleme mit sich brächten. Alleine im Januar 2021 hätten die schottischen Lachszüchter Verluste von 11 Mio. GBP, etwa 12,8 Mio. Euro erlitten. Verkäufe im Umfang von 1.500 Tonnen seien weggebrochen.

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