10.08.2020

Sachsen: Dürre reduziert Karpfenertrag

Den Fischen in den sächsischen Zuchtteichen geht es aufgrund der seit Jahren anhaltenden Trockenheit nicht gut, meldet das Portal ProPlanta. "In ganz Sachsen ist die Situation angespannt", sagt Georg Stähler, Geschäftsführer der Teichwirtschaft Wermsdorf und Vizepräsident des Sächsischen Landesfischereiverbandes. In einem Positionspapier "Schwierigkeiten bei der Bewirtschaftung von Teichen durch die nichtkalkulierbare Wasserversorgung" warnt der Verband, dass der Wassermangel seit vier Jahren immer größer werde. Die Wermsdorfer bewirtschaften rund 650 der insgesamt etwa 8.500 Hektar Teichfläche in Sachsen. Neben dem durch das traditionelle Volksfest "Horstseefischen" bekannten gleichnamigen See gehören der Döllnitz- und Götzwitzsee sowie der Große Teich in Torgau dazu.

Dem ohnehin eher flachen Horstsee fehle aktuell ein Meter zum normalen Wasserstand, dem Döllnitzsee fehlten sogar drei Meter und die Bennewitzer Teichgruppe sei komplett ausgetrocknet. Weniger Wasser heißt schnellere Erwärmung, was den Kreislauf der Fische belastet. Aufgrund des Stresses fressen sie weniger, worunter Größe und Qualität leiden. Und Fressfeinde wie der Kormoran haben bei Niedrigwasser leichteres Spiel. Stähler rechnet mit einem Verlust von 30 Prozent Ertrag: "Wenn wir dieses Jahr 200 Tonnen hinbekommen, können wir zufrieden sein." Finanziell gehe es der Teichwirtschaft Wermsdorf aber noch gut. In den vergangenen Jahren wurden mit 14 Mitarbeitern im Schnitt zwei Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet. Langfristig ist Stähler jedoch sicher, dass Teichwirtschaft alleine in ihrer traditionellen Weise nicht mehr zukunftsfähig sei: "Wir müssen umdenken." Die sächsische Aquakultur produzierte 2019 insgesamt 2.187 t Fische, davon 1.677 t Gemeinen Karpfen.

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