22.07.2016
Sachsen: Kormoran beschert Karpfenzüchter bis zu 50 Prozent Verlust
Mindestens 30 bis 40 Prozent seiner Karpfen verliere der sächsische Züchter Udo Wolf (52) jedes Jahr durch Kormorane, berichtete er der Leipziger Volkszeitung (LVZ). Der Fischzüchter aus Bad Lausick bewirtschaftet im Landkreis Leipzig rund 30 Teiche mit einer Wasserfläche von insgesamt 130 Hektar, produziert Karpfen als Besatz- und Speisefische. Waren die Kormorane früher nur ein Problem in Naturschutzgebieten, sei seit zwei Jahren auch der Ertrag in seinen innerstädtischen Teichen, etwa im Breiten Teich in Borna, rückläufig. Konnte Wolf vor zehn Jahren von dem im Frühjahr ausgesetzten 20.000 Setzkarpfen 15.000 wieder im Herbst aus dem Wasser ziehen, seien es jetzt nur noch 10.000. Von der Insel im Teich ließen sich die Kormorane auch durch Laserpointer, Vogelscheuchen oder Schallsignale nicht dauerhaft vertreiben. "50 Prozent Verlust ist für meinen Betrieb grenzwertig. Sinken die Erträge unter 500 kg pro Saison und Hektar, ist das nicht mehr lukrativ." Mit Genehmigung von Stadt und Umweltamt schieße er etwa 250 Vögel pro Jahr - laut Joachim Schruth vom Naturschutzbund Deutschland Landesverband Sachsen (Nabu) ein Verstoß gegen die Sächsische Kormoranverordnung vom 24. Januar 2007. Der Nabu-Vertreter fordert stattdessen eine "europäische Lösung des Problems".
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