13.12.2013
Sachsen: Aquakultur Thema in der Landesvertretung
Die Aquakultur aus sächsischer Perspektive war Thema einer Veranstaltung in der Sächsischen Landesvertretung in Berlin, die in Kooperation mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank (Frankfurt am Main) stattfand. Über 100 Gäste aus den Bereichen Banken und Wirtschaft, Aquakultur und Verbraucher sowie Wissenschaft und Verbänden verfolgten vier Expertenvorträge und eine Podiumsdiskussion, heißt es in einem Bericht der Sächsischen Staatskanzlei. Karl Dominick, Geschäftsführer der
Kirschauer Aquakulturen, stellt als Pilotprojekt im Freistaat Sachsen seine Süßwasser-Kreislaufanlage vor, in der derzeit Tilapia und Rotscherenkrebse produziert werden. Ein anderes Piloprojekt präsentierte Prof. Dr. Uwe Waller von der Hochschule für Technik und Wirschaft (Saarbrücken): eine Kreislaufanlage für Salzwasserfische, in der Doraden, Wolfsbarsche und Yellowtail-Kingfish gezüchtet werden. Dr. Birgit Schmidt-Puckhaber von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (Frankfurt am Main) stellte die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Aquakultur und Landwirtschaft heraus. Sie verwies auf die Chance der regionalen Fischproduktion: "Aquakultur macht Lust auf Fisch durch das Wissen, wo er herkommt und was er ist!"
Dr. Rüdiger Buddruss, Chef der Division Seafood
Micarna (Zürich), einem Unternehmen des Schweizer Einzelhandelskonzerns Migros, sieht die Schwierigkeiten für die heimische Aquakultur in der nicht vorhandenen Verarbeitungs- und Logistikkette. Die Folge: die vom Handel gewünschten Mengen können nicht kurzfristig geliefert werden. Hier könnten die Banken eine Anschubfinanzierung für den Bau zentraler Verarbeitungsstätten geben. Der Handel müsse regional produzierten Fisch in seinen Regalen anbieten und für ihn werben. Sein Haus
Micarna unterstütze einzelne Aquakulturunternehmen in der Schweiz, Österreich und Deutschland durch Abnahmezusagen, Werbung, Beratung und bei der Umstellung auf Bio-Fisch. Fazit: der Ausbau der Aquakultur - ob in Sachsen oder in Deutschland generell - müsse von Produzenten, Handel und Verbrauchern gemeinsam erfolgen - durch Zusammenschlüsse von Produzenten, Investitionen in neue Technologien sowie die Einbeziehung und Aufklärung der Verbraucher durch Marketingkampagnen und regionale Angebote im Handel. Bei einem abschließenden Beisammensein konnten sich die Gäste vom Geschmack von Fisch aus sächsischen und anderen deutschen Aquakulturen überzeugen.
Lesen Sie hierzu auch im FischMagazin-Archiv:
05.07.2013
Bautzen: "Gastmahl des Meeres" sucht neuen Mieter
15.06.2012
Lausitz: 20 Jahre Teichwirtschaft Hammermühle
02.11.2010
Schweiz: Erste Schweizer Plattform für FischzuchtDer Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden