27.10.2011
Chile: Neuer ISA-Virus aufgetaucht
In Chile mussten wieder Lachse zwangsweise geschlachtet werden, nachdem eine Variante des ISA-Virus’ in mehreren Lachszucht-Gehegen nachgewiesen worden war, meldet das Portal IntraFish. In drei von 16 Käfigen, die dem Züchter Salmones Cupquelan in der Region 11 (Aisén) gehören, wurde das Virus vom Typ HPR-2 entdeckt. Obgleich durch das Virus unter den Fischen bislang noch keine Todesfälle verursacht worden seien, ordnete die chilenische Fischereibehörde Sernapesca die Tötung der Lachse in den betroffenen Gehegen an. HPR-2 soll zu den weniger gefährlichen Varianten des ISA-Virus’ gehören, führe aber auch zu Erkrankungen mit tödlichem Ausgang. Momentan sei es zu früh, um Aussagen über mögliche Konsequenzen zu machen, sagte der norwegische Wissenschaftler Oystein Evensen, Professor für Fischgesundheit. Chiles Lachsindustrie fürchtet die Rückkehr der Infektiösen Salmanämie, hat sich aber durch neue Gesetze und Verordnungen in Verbindung mit einem neu eingeführten strikten Kontrollmanagement auf diese Gefahr vorbereitet. Ziel sei es, „mit der Seuche leben zu können“, schreibt IntraFish. Der erste großflächige Ausbruch von ISA, der im Juli 2007 begann, hatte mindestens die Hälfte der chilenischen Atlantischen Lachse vernichtet. Um die 20.000 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz, die Unternehmen erlitten Schäden in Milliardenhöhe. ISA verursacht übrigens keine Sterblichkeit bei Forelle und pazifischem Silberlachs (Coho).
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