25.07.2022
Thunfisch: Fischereiverbund erhält MSC-Zertifizierung in vier Ozeanen
Etwa 3 % der weltweiten Thunfischfänge sind auf einen Schlag nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert, nachdem der spanische Thunfisch-Fischereiverbund AGAC jetzt eine Zertifizierung für sechs seiner Thunfisch-Fischereien erhalten hat. AGAC erhielt das MSC-Zertifikat für drei Gelbflossenthunfisch-Fischereien im Ost- und Westpazifik sowie im Atlantik, für zwei Fischereien auf Echten Bonito im Westpazifik und im Indischen Ozean sowie für eine Großaugenthun-Fischerei ebenfalls im Westpazifik. Die zertifizierte Flotte umfasst 44 Schiffe. AGAC ist der erste Fischereiverband, der eine MSC-Zertifizierung für Fischereien in allen vier Weltmeeren erhalten konnte. Unter den zertifizierten Fischereien befindet sich auch die erste atlantische Ringwadenfischerei, deren MSC-Zertifikat den Einsatz sogenannter Lockbojen (Fish Aggregating Devices = FADs) mit einschließt. Dabei soll es sich um FADs handeln, in denen sich keine Meerestiere verfangen können.
Vor Eintritt in den Bewertungsprozess hatten die AGAC-Fischereien bereits mehr als zehn Jahre an der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeit gearbeitet, unter anderem seit 2016 im Rahmen eines Fischereiverbesserungsprojektes (FIP). Insgesamt hatte AGAC vor Beginn des MSC-Bewertungsprozesses mehr als 17 Mio. Euro in Forschung und neue Technologien investiert. Jede Fangfahrt wird elektronisch oder durch Fischereibeobachter an Bord überwacht. Die sechs zertifizierten Thunfisch-Fischereien haben die Auflage erhalten, ihre Fangaktivitäten in den nächsten Jahren weiter zu verbessern, wo immer es Verbesserungspotential gibt. Darüber hinaus hat sich AGAC freiwillig verpflichtet, bei sechs weiteren Thunfisch-Fischereien, die den durchgeführten Bewertungsprozess "ohne Erfolg" beenden mussten, die aktuellen Nachhaltigkeitslücken kontinuierlich zu schließen und entsprechende Aktionspläne zu entwickeln.
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