18.02.2025

Dosen-Thunfisch im Test: Kein Quecksilber, kaum Bisphenol A-Rückstände

Der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) hat für seine Sendung Marktcheck, erstmals ausgestrahlt am Mittwoch, 12. Februar 2025, sechs verschiedene Produkte Thunfisch in der Dose auf ihren Geschmack sowie eine eventuelle Belastung mit den Schadstoffen Quecksilber und Bisphenol A getestet, meldet der SWR. Geprüft wurden zwei Handelsmarken-Produkte (Lidl, Edeka) sowie vier Markenprodukte (Deutsche See, Hawesta, Followfood und Saupiquet), sämtlich Echter Bonito im eigenen Saft bzw. Aufguss. Die Flüssigkeit wurde vor der Blindverkostung abgegossen. Die dreiköpfige Jury stellten Fischsommelier Andreas Alt (Vertriebsleiter DACH bei The Kingfish Company, Kats/Niederlande), Fischhändler Antonio Prendes (Groß- und Einzelhandel Prendes, Uhingen) und der Koch und Gastronom Salvatore Marrazzo (Accanto Semplicissimo, Esslingen).

Den Testern fiel zunächst auf, dass der Thunfisch von Lidl, Saupiquet, Hawesta und Deutsche See "kleinteilig" sei, während jener von Edeka und Followfood "durch seine optische Struktur" überzeuge. Die bei allen Produkten zu findenden "braune[n] Stellen" seien rein optische Mängel, die beim Konservieren entstehen könnten, hätten jedoch keinen Qualitätsverlust zur Folge. Geschmacklich mokierte die Jury Saupiquet, das mit 2,76 Euro/100 g Abtropfgewicht teuerste Produkt im Testfeld: Es habe "einen bitteren und zitronigen Geschmack". Das Filet von Edeka (2,07 Euro/100 g) überzeuge geschmacklich "mit einem angenehmen Salz zu Fisch-Verhältnis" und "zergehe [...] allein auf der Zunge". Sowohl dem Thunfisch von Hawesta (2,49 Euro/100 g) als auch jenem von Deutsche See (2,14 Euro/100 g) attestierten sie einen angenehmen Geruch, außerdem seien die Produkte "vom Geschmack in Ordnung". Ganz vorne in puncto Geschmack liege der Thunfisch von Followfood (2,68 Euro/100 g).

Bei der Laboruntersuchung auf Quecksilber blieben alle Produkte "deutlich unter dem EU-Grenzwert". Die Untersuchung auf den chemischen Schadstoff Bisphenol A (BPA), der immer wieder in Konservendosen als Korrosionsschutz zu finden sei, ergab bei vier Produkten "ganz geringe Bisphenol A-Rückstände". BPA schädige das Hormonsystem, das Immunsystem und das Fortpflanzungssystem, teilte Jürgen Stellpflug mit, Chefredakteur der Zeitschrift Ökotest und Vorsitzender des Vereins "Testwatch – Die VerbraucherNützer". Einwandfrei sei der Fisch von Edeka und Lidl gewesen. Auf Nachfrage hieß es bei Followfood, Deutsche See und Saupiquet, dass sie schon jetzt kein Bisphenol A mehr verwenden würden. Kreuzkontaminationen könnten jedoch "zu geringfügigen Rückständen" führen. Hawesta kündigte an, mit Hochdruck daran zu arbeiten, die neuen EU-Anforderungen zu erfüllen. Bis auf die beiden Produkte von Saupiquet und Deutsche See tragen alle das MSC-Siegel. Allerdings schreibt der SWR: "Die Bestände des Echten Bonito Thunfischs gelten nicht als gefährdet, obwohl er einer der meistgefangene Fische ist." Den gut neunminütigen SWR-Beitrag finden Sie hier.
Dosen-Thunfisch im Test: Kein Quecksilber, kaum Bisphenol A-Rückstände
Foto/Grafik: SWR
Der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) hat für seine Sendung Marktcheck sechs verschiedene Produkte Thunfisch in der Dose auf ihren Geschmack sowie eine eventuelle Belastung mit den Schadstoffen Quecksilber und Bisphenol A getestet.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag