Die Tarifgespräche für die gut 800 Beschäftigten des Tiefkühl-Produzenten Frosta in Bremerhaven wurden gestern ergebnislos vertagt, meldet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Die Arbeitgeberseite hatte für das laufende Jahr eine Einmalzahlung von 100,- € angeboten. Ab dem 1. Januar 2011 könnten die Entgelte dann um 1% und vom 1. Juli 2011 bis zum 30. Juni 2012 um weitere 1,5% steigen. Diese Steigerung liegt unter der Inflationsrate von 1,2 Prozent, die die Deutsche Bundesbank für das laufende Jahr prognostiziert. Für 2011 erwarten die Finanzexperten eine Jahresteuerung von 1,6 Prozent. Die Tarifkommission der Gewerkschaft NGG hatte das Angebot als „unmöglich“ zurückgewiesen. „Wir sind fassungslos!“, sagte NGG-Sprecherin Silke Kettner, „für alle ist Geld da, aber die Menschen, die jeden Tag für den Erfolg von Frosta arbeiten, sollen in die Röhre gucken.“ Die Gespräche sollen am Freitag, den 9. Juli fortgesetzt werden (siehe auch FischMagazin-Nachricht „Frosta AG: Erfolgreiches 2009, verhaltenes 2010“ vom 29.06.2010).
Erst im Januar diesen Jahres ist Achim Eichenlaub als Verantwortlicher für Marktentwicklung zur Birds Eye Iglo Group gekommen. Nun wurde der 48-jährige in die Geschäftsführung des Unternehmens nach England berufen und berichtet künftig an Martin Glenn, CEO der Birds Eye Iglo Group. Als Mitglied der Geschäftsführung verantwortet Achim Eichenlaub die Weiterentwicklung der unternehmerischen Aktivitäten in einer Reihe von Ländern, darunter Russland, die Türkei, Belgien und Luxemburg. Außerdem gehört zu seinem Aufgabenbereich, die Bekanntheit der Marke Iglo in bereits bestehenden Märkten wie Deutschland und Österreich zu erhöhen. Die Birds Eye Iglo Group vertreibt unter der Marke Iglo und ihrem britisch-irischen Pendant Birds Eye Tiefkühlpodukte in derzeit elf europäischen Ländern. Sitz der deutschen Gesellschaft ist Hamburg, Produktionsstandorte hierzulande sind Reken im Münsterland und Bremerhaven.
Am morgigen Freitag, den 2. Juli, beginnen in Lübeck die Fisch- und Heringstage. Drei Tage lang - bis zum 4. Juli - wird die Dehoga mit einem bunten Rahmenprogramm den Beginn der diesjährigen Matjes-Saison feiern, schreibt HL-Live. Zu den 7. Fisch- und Heringstagen erwartet Wilfried Rahlff-Petersson, erster Vorsitzender des Dehoga-Kreisverbandes Lübeck, mehrere tausend Gäste auf dem Lübecker Markt. Bei der Eröffnung durch den ersten stellvertretenden Stadtpräsidenten und Schirmherr der Veranstaltung Peter Sünnenwold wird Henning Plotz Glückstädter Matjes ausgeben. Der Lübecker Rolf Niehuesbernd bietet an seinem Stand gebratene Heringe an.
Drei kanadische Fischfang-Unternehmen lassen ihre Fischerei auf Shrimps (Pandalus borealis) auf dem Scotian Shelf nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifizieren, teilt der MSC mit. Northsyde Processing Ltd., Produits Nella Baie Ltée und die Island Fishermen Cooperative Association befischen die Kaltwassergarnelen vor der kanadischen Atlantikküste mit Grundschleppnetzen (otter trawls) und Reusen (traps). Die Zertifizierung für diese beiden Fangmethoden folgt einer Bewertung der Schleppnetzfischerei auf Pandalus in denselben Fanggebieten, die schon 2008 erfolgreich abgeschlossen und vom MSC zertifiziert wurde. Insgesamt dürfen in den Fanggebieten 13 bis 15 jährlich etwa 5.000 t Eismeergarnelen gefischt werden. Die Fischerei findet ganzjährig statt, allerdings mit einem Schwerpunkt in den Monaten April bis Oktober. Northsyde Processing exportiert seine Shrimps vor allem nach Großbritannien und Kontinentaleuropa.
Der plötzliche Tod des Düsseldorfer Richters Stefan Drees (48) bringt den Betrugsprozess gegen den früheren Caviar Creator-Chef Frank Schaefer vermutlich zum Platzen, schreibt die Tageszeitung Welt Online. Der Jurist war Vorsitzender der 10. Großen Strafkammer beim Düsseldorfer Landgericht. Drees, der im zweiten Mannesmann-Prozess die millionenschwere Geldauflage gegen Deutsche Bank-Vorstand Josef Ackermann verhängte, erlag unbestätigten Angaben zufolge einer Lungenembolie. Nun muss der Caviar Creator-Prozess wahrscheinlich abgebrochen und neu aufgerollt werden.
Die Frosta AG kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2009 zurückblicken. Die Hauptversammlung beschloss Ende Juni in Bremerhaven die Ausschüttung von 0,75 € Dividende pro Aktie, insgesamt 4,8 Mio. €, schreibt die Nordsee-Zeitung (NZ). Die Eigenmarke Frosta, bekannt durch ihr „Reinheitsgebot“ - den Verzicht auf Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Aromen, Emulgatoren und Geschmacksverstärker - erfreue sich wachsender Beliebtheit. „Zwischen 2007 und 2009 ist der Frosta-Marktanteil bei den Fertiggerichten von 23,3 auf 26,4 Prozent gestiegen - diesen April erreichten wir erstmals über 30 Prozent“, zitiert die NZ Marketing-Vorstand Hinnerk Ehlers. Momentan liege der Umsatz allerdings unter Vorjahresniveau. Und Jürgen Marggraf, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und verantwortlich für die Produktion, erkenne für die zweite Jahreshälfte „schon ein Gewitter am Firmament“. Steigende Einkaufspreise in Kombination mit wachsendem Preisdruck im Lebensmittelhandel lassen es fraglich erscheinen, ob die Ergebnisse des laufenden Jahres erneut eine Ausschüttung wie die diesjährige zulassen.
Der Discounter Norma gibt seinen Kunden die Möglichkeit, ein gekauftes Fischprodukt bis zum Fangschiff zurückzuverfolgen. Jede Verpackung der Norma-Eigenmarke „Fjordkrone“ trägt einen zehnstelligen Internetcode, mit dem der Käufer unter www.fjordkrone.de entscheidende Informationen zu dem Fisch abrufen kann. Unter der Eigenmarke werden gekühlte Fischprodukte, Fischkonserven und TK-Produkte gehandelt. „Wir setzen damit einen neuen Maßstab im deutschen Handel“, meint Norma-Geschäftsführer Gerd Köber. Die abrufbaren Informationen reichen vom Fangdatum über die Angabe des exakten Fanggebietes und die Fangmethode bis zum Namen des Schiffs. Eine interaktive Fanggebietskarte zeigt, woher das jeweilige Fjordkrone-Produkt stammt. Mit dem neuen Web-Auftritt zur Rückverfolgung will der Discounter aus Nürnberg die Vorreiterrolle unterstreichen, die er beim Thema nachhaltiger Fischfang beansprucht. Norma verzichte schon seit längerem auf den Verkauf gefährdeter Fischarten „wie Aal, Rotbarsch oder Scholle“, heißt es in einer Pressemitteilung, und verpflichte seine Lieferanten, ressourcenschonende Fangmethoden zu verwenden. Bei einem Greenpeace-Ranking zur Nachhaltigkeit beim Fischeinkauf führte Norma die Liste der LEH-Filialisten an. Norma hat in Deutschland, Österreich, Frankreich und Tschechien insgesamt mehr als 1.400 Filialen.
Der polnische Lachsverarbeiter Morpol hat bei seiner Notierung an der norwegischen Börse in Oslo 144 Mio. € akquirieren können, schreibt das Portal IntraFish. Der Betrag liege im unteren Bereich der Spanne, mit der die Polen kalkuliert hatten - zwischen 111 und 183 Mio. €. Die Aktie war zwar überzeichnet, die Investoren entschieden sich jedoch für den niedrigeren Preis von 2,77 € je Anteil. „Wir freuen uns sehr zu sehen, wie positiv Morpol vom Markt angenommen wird“, kommentierte Geschäftsführer und Mehrheitseigner Jerzy Malek die Erstlistung in Oslo. Sein Anteil an der Räucherei reduziert sich nach dem Börsengang von 100 auf ungefähr 60 Prozent. Institutionelle Anleger kauften 96 Prozent der 66 Mio. Aktien, während Investoren aus dem LEH die verbleibenden 4 Prozent erwarben. Mit dem frischen Kapital plant Morpol Zukäufe im vorgelagerten Produktionsbereich.
Gegen fünf dänische Räuchereien sind hohe Geldbußen verhängt worden, weil sie Räucherlachs mit Nitritpökelsalz gefärbt haben, schreiben mehrere führende dänische Tageszeitungen. Nicht nur gegen KB Finest (siehe auch Nachricht vom 1. Februar 2010), sondern gegen vier weitere Produzenten an der dänischen Westküste und in Esbjerg verhängte die Dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde (DVFA) Bußgelder, weil sie insgesamt mindestens 400 t Lachs mit der in Dänemark verbotenen Substanz behandelten. Vega Salmon färbte 285 t Lachs und erhielt hierfür eine Geldbuße von mehr als einer Million DKK (etwa 134.000 €) - die dritthöchste in der Geschichte der DVFA. KB Finest muss umgerechnet 89.000 € und Polar Salmon rund 13.000 € zahlen. „Einige Unternehmen erklärten, sie würden das Salz zum Streuen der Straße verwenden, aber wir konnten nachweisen, dass das Nitritpökelsalz im Fisch landete“, teilte DVFA-Sprecher Michael Rosenmark mit. Dänemarks Landwirtschaftsminister Henrik Hoegh zeigte sich verärgert: „Ich bin von den Fischlieferanten sehr, sehr enttäuscht. Sie beginnen, den Ruf der dänischen Fischindustrie zu schädigen.“ Die Räucherei Vega Salmon teilte mit, sie wolle die Buße nicht widerspruchslos hinnehmen. Verkaufsleiter Joergen Noergaard erklärte gegenüber FischMagazin, weder die Höhe sei angemessen noch die Meldung an die Presse vor rechtskräftigem Abschluss des Verfahrens. Außerdem sei Nitritpökelsalz beispielsweise in den USA für die Behandlung von Wildlachs zugelassen.
Einen Fisch-Imbiss mit Premium-Anspruch hat der britische Caterer und Imbiss-Betreiber Fine Food Company im April in London eröffnet, meldet IntraFish. Das Geschäft in einem der meist frequentierten Londoner U-Bahnhöfe, der Waterloo Station, bietet nicht nur Fish & Chips, sondern auch Scampi mit Remouladensauce, Frikadellen aus Kabeljau-Loins und Shrimps. Abgesehen von Fish & Chips-Shops seien Fastfood-Läden für Seafood selten, meint Gründer und Geschäftsführer Robert Tame. Eine Ausnahme sei die deutsche Nordsee. Vorbild für den Kiosk „Fine Fish Co.“ seien jedoch nicht die Nordsee-Restaurants, sondern seine eigenen erfolgreichen vier Burger-Läden in der britischen Hauptstadt, sagte Tame. Hier achte die Fine Food Company auf frische Zutaten ohne Zusatzstoffe und Konservierungsmittel, nachhaltig und umweltfreundlich produziert sowie nach Möglichkeit von Herstellern aus der Region. So stammen die Scampi aus dem englischen Ostküstenhafen Whitby, der Fisch von den Großhändlern Daily Fish Supplies (London) und J. Sykes & Sons (Manchester). Entscheidendes Kriterium für die Speisen sei, dass sie im Karton verkauft werden können und problemlos zu verzehren seien.