Die Entscheidung hat weiterreichende Konsequenzen: eine Thunfischerei, die von der kleinen Atlantik-Insel St. Helena betrieben wird, erhält kein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC). Der Grund: beim Punkt Bestandsmanagement sieht der unabhängige Zertifizierer Food Certification International (FCI) Mängel. Den Fischern von St. Helena könnten jedoch keine Vorwürfe gemacht werden, heißt es in dem Bericht. Problem sei, dass die Meeresregionen, in denen die Fischer auf vier verschiedene Thunarten fischen, auch von anderen Nationen befischt werden. Das Management liegt bei der Internationalen Kommission zum Schutze des Atlantischen Thuns (ICCAT). Deren System erfülle jedoch nicht vollständig die MSC-Standards. Jene Fischerei, die die zwölf kleinen, rund zwölf Meter langen Boote aus St. Helena betreiben, sei als sehr moderat zu bezeichnen. „Unter den gegebenen Umständen gibt es nichts, was die Regierung von St. Helena oder die Fischereien der Inseln an dieser Benotung ändern könnten“, heißt es in dem Bericht mit einem Unterton des Bedauerns. Die Entscheidung könne aber einen Dominoeffekt für weitere Thunfischereien haben, die nach einer MSC-Zertifizierung streben, meint IntraFish.
Inzwischen in fünfter Auflage hat die Umweltschutzorganisation WWF jetzt ihren Einkaufsratgeber für Fisch veröffentlicht. 62 Fischsorten hat der WWF nach ökologischen Kriterien bewertet und bei fast der Hälfte, nämlich 29 Arten, rät der WWF vom Verzehr ab, weil der Bestand gefährdet sei. In der Kategorie „Lieber nicht“ listet die Organisation unter anderem Thunfisch und Hai, Aal, Rotbarsch, Viktoriaseebarsch, Scholle, Seezunge, Dorade, Zander und Pangasius. Zu den Empfehlungen des WWF zählen hingegen 13 Arten aus MSC-zertifizierter Fischerei und Fische aus biologischer Aquakultur. Pangasius in Bio-Qualität ist entsprechend erlaubt, während der Verbraucher „von konventionell gezüchtetem Pangasius […] besser die Finger lassen“ sollte.
In der nordwestspanischen Provinz Asturien hat heute die Fischerei auf Aal-Brut begonnen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Allerdings ist der Fangaufwand gegenüber dem Vorjahr reduziert worden. So dürfen noch maximal 55 Aal-Fischer zu Fuß (2009: 70) und 45 Boote (2009: 50) den jungen Europäischen Aalen (Anguilla anguilla) nachstellen. Die Zahl der Fanglizenzen für die Sammler insgesamt ist auf 149 (2009: 161) beschränkt. Die Fangsaison läuft zunächst bis zum 15. November und wird in einer zweiten Phase vom 30. November bis 14. Dezember fortgesetzt. Die Preise dürften ähnlich hoch sein wie im Vorjahr, als in den ersten Auktionen mehr als 2.000 Euro/Kilo gezahlt wurden.
Es gibt vieles, was über Automaten - sogenannte Vending-Maschinen - verkauft wird. In China werden jetzt auch lebende Krebse auf diese Weise an den Verbraucher abgegeben, schreibt das Portal IntraFish. Das Unternehmen Twin Lakes Crab betreibt im Geschäfts- und Einkaufsviertel der Provinzhauptstadt Nanjing (Provinz Jiangsu) an der U-Bahnstation Xinjiekou eine Vending-Maschine, in der es lebende Krebse gibt. Die Krustentiere werden in China insbesondere in den kühleren Monaten des Jahres gegessen, geschätzt werde vor allem ihr Rogen. Twin Lakes Crab begründet die Innovation mit der Senkung von Personalkosten, die wiederum einen günstigeren Verkaufspreis ermögliche - damit könnten sich mehr Menschen die Tiere leisten. Je nach Größe kosten sie zwischen 1,08 Euro und 5,42 Euro/Stück und damit 30 Prozent weniger als üblich. Das Innere des Automaten werde auf 5 Grad Celsius gekühlt, kalt genug, um die Tiere in eine „Winterstarre“ fallen zu lassen. Ein kurzer japanischer Dokumentarfilm stellt die Neuerung vor.
Die Färöer haben in den ersten acht Monaten dieses Jahres 29 Prozent weniger Lachs und 9 Prozent weniger Grundfische exportiert, dennoch blieb der Ausfuhrwert in beiden Produktkategorien nahezu stabil, schreibt IntraFish. Färingische Seafood-Produzenten exportierten 21.059 t Lachs und Forelle im Wert von 112,4 Mio. Euro, 2009 wurden insgesamt 115 Mio. Euro erlöst. Für demersale Fischarten weisen die neuesten Zahlen von Hagstova Foroya einen Wertzuwachs von 17 Prozent auf 129,1 Mio. Euro aus. Die Schwarmfisch-Exporte stiegen nach Menge um 29 Prozent und erfuhren auf der Basis Wert nahezu eine Verdoppelung auf 60,3 Mio. Euro. Im kommenden Jahr soll die Erntemenge bei Lachs wieder das Niveau von 2009 erreichen.
Schottlands Fischindustrie hat erneut unter Beweis gestellt, dass sie in puncto fischereiliche Nachhaltigkeit europaweit - neben den Dänen - führend ist. Heute morgen traf in der Fischauktion im schottischen Peterhead erstmals Schellfisch ein, der das Label des Marine Stewardship Councils (MSC) für Nachhaltigkeit und gutes Management tragen darf. Zum Mittag war sogar Schottlands Ministerpräsident, First Minister Alex Salmond erschienen, der hervorhob, dass „Nordsee-Schellfisch Schottlands wertvollster Weißfisch-Bestand“ sei. 2009 landete die Flotte 26.000 t im Wert von 28,6 Mio. Euro (25 Mio. GBP) an. In diesem Jahr sei bis zum 30. September 14,7 Prozent mehr Schellfisch verkauft worden als im Vorjahreszeitraum bei einem Umsatzplus von 5,6 Prozent, schreibt Seafood Scotland. Alex Salmond verwies auf die Funktion der MSC-Zertifizierung als Türöffner bei führenden LEH-Filialisten, aber auch der Gastro-Bereich habe Interesse an zertifiziertem Schellfisch aus der Nordsee.
Die Fischerei auf Atlantische Kliesche (Limanda ferruginea) des kanadischen Fang- und Verarbeitungsunternehmens Ocean Choice International (OCI) hat eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Damit dürfen die Plattfische aus der demersalen Schleppnetzfischerei auf der nordatlantischen Grand Bank bei Neufundland jetzt das blauweiße MSC-Logo tragen, sofern sie aus der Fischerei des Antragstellers OCI stammen. Die jährliche Quote für Atlantische Kliesche, die die Nordatlantische Fischereiorganisation (NAFO) zuletzt auf 17.000 t festgelegt hatte, wird zu 97,5 Prozent von Kanada befischt. Größter kanadischer Quotenhalter wiederum ist OCI mit einem Anteil von 91,4 Prozent, während sich die übrigen 8,6 Prozent auf fünf andere Unternehmen verteilen. Im Rahmen der durch Moody Marine vorgenommenen Bewertung wurden mehrere Stärken der Fischerei notiert, wie etwa eine effektive Management-Strategie zum Schutz des Katfischs, der als bedrohte Art gilt. Einige Schwächen der Fischerei sollen noch abgestellt werden: so müssen beispielsweise zum besseren Verständnis des dortigen Ökosystems weitere Informationen geliefert werden, außerdem soll die Einbeziehung interessierter Kreise (stakeholder) in den Beratungsprozess verbessert werden.
Schwere Discard-Vorwürfe werden gegen das norwegische Fischfang-Unternehmen Aker Seafoods erhoben. Aker, mit fast 1.600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 330 Mio. Euro größter Weißfisch-Produzent des Landes, soll untermaßige Fische über Bord verwerfen. Das zumindest behaupten der örtliche Sender Radio Lofoten und das Branchenblatt Fiskaren unter Verweis auf Gespräche mit Fischern. Auch eine Videoaufzeichnung, die die Praxis auf mindestens einem Trawler belege, soll existieren. Offensichtlich untersuche die norwegische Polizei die Anschuldigungen, schreibt das Portal IntraFish. Den Berichten zufolge werfen Trawler-Besatzungen von Aker Seafoods bis zu 45 Prozent der Fänge wieder über Bord.
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Das achtarmige Orakel Paul, das bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 acht Spiele richtig vorausgesagt und damit die ganze Welt fasziniert hatte, ist tot. Der Krake sei in der Nacht auf Dienstag im Alter von zweieinhalb Jahren im Sea Life Aquarium in Oberhausen friedlich und eines natürlichen Todes gestorben, sagte Stefan Porwoll, Manager des Aquariums. Paul, der in Spanien nach dem richtig vorhergesagten Finale als Held gefeiert wurde, war sogar Ehrenbürger der spanischen Stadt Carballiño.