Im kommenden Jahr hätte das Oberhausener Fischgeschäft Fisch Schmitz sein 125-jähriges Bestehen feiern können - jetzt ist der Laden geschlossen, schreibt das Tageszeitungs-Portal ‚Der Westen’. Carsten Behrends, der das Fischgeschäft im vergangenen Jahr gemeinsam mit seiner Frau Simone von Hans Schmitz (85) übernommen hatte, sei „weg ... nicht mehr erreichbar“. Ende November war der Laden „plötzlich über Nacht geschlossen“ worden. „Behrends hat meinen Laden systematisch heruntergewirtschaftet“, klagt Hans Schmitz auf dem Portal der WAZ-Mediengruppe, „es gab immer weniger Waren, die Speisenangebote im Restaurant wurden immer dürftiger.“ Die Mitarbeiterzahl sei innerhalb eines Jahres von 14 auf drei reduziert worden, bewährte Lieferanten von Fisch und Feinkost soll Behrends „verprellt haben“. Seit August war das Fischgeschäft nur noch von Donnerstag bis Sonnabend geöffnet. Ursprünglich hatte Carsten Behrends angekündigt, regelmäßig mit einem Fischwagen auf dem Oberhausener Wochenmarkt zu stehen, auf der Marktstraße vor dem Geschäft mit Strandkörben und einem Riesenleuchtturm neue Kunden zu locken und im Laden mit Aquarien eine nette Atmosphäre zu schaffen. Doch es sei bei Ankündigungen geblieben, bedauert Hans Schmitz. Sein Sohn suche jetzt einen Nachmieter für das Geschäft. Es dürfe auch ein Fisch- oder Feinkosthändler sein.
Der Preis für unverarbeiteten Pangasius ist nach einem dreiwöchigen Rekordhoch erstmals wieder um etwa 0,05 Euro/kg (1.000 VND) gesunken, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf die An Giang Fishery Association (AFA). Weißfleischiger Pangasius werden in der Provinz An Giang für durchschnittlich 1,01 Euro/kg verkauft, während gelbfleischige Ware preislich bei 0,92 Euro/kg liege, zitiert The Saigon Times das AFA-Mitglied Nguyen Huu Nguyen. In den Provinzen Can Tho, Dong Thap und Tien Giang werde weißfleischiger Pangasius für 1,00 Euro/kg gehandelt, für gelbfleischigen werden 0,88 bis 0,90 Euro/kg verlangt. Bei den Züchtern herrsche Unverständnis über den Preisrückgang. Ein Farmer im Distrikt Ngu in Dong Thap verdächtigt örtliche Exporteure, den Preis zu drücken. Die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und –Produzenten (VASEP) prognostiziert derweil für diesen Monat eine Preisanstieg auf 1,08 Euro/kg (30.000,- VND/kg).
Die gesamte norwegische Fischerei auf den nordöstlichen Kabeljau und Schellfisch ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit dürfen 2012 schätzungsweise 340.000 Tonnen norwegischer Kabeljau und 153.000 Tonnen Schellfisch das blauweiße Label des MSC tragen. Die Fischerei befischt die beiden Arten in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) des Landes etwa von der Mitte der norwegischen Küste in Richtung Norden bis zur Barentssee mit zahlreichen unterschiedlichen Fanggeräten, darunter Schleppnetze, Langleinen, Handleinen, Kiemennetze, Jiggings und dänische Ringwaden. Die Fänge werden weltweit vermarktet, wobei Salzfisch, Klippfisch und Stockfisch in Süd- und Lateinamerika verkauft werden, während Filets sowie frische und gefrorene ganze Fische vor allem auf nordeuropäischen Märkten abgesetzt werden.
Inzwischen in der 6. Auflage hat die Umweltorganisation WWF Anfang Dezember ihren Einkaufsratgeber für Fisch veröffentlicht. „Die Situation insgesamt ähnelt dem Vorjahr – für Sorgenkinder wie Nordseekabeljau gibt es keine Entwarnung“, sagt WWF-Fischereiexpertin Catherine Zucco. Den Ratgeber gibt es auch als kostenfreie App für Smartphones und iPhones. Eine gedruckte Kurzversion für die Brieftasche listet Empfehlungen für 60 Arten. „Beim Konsumenten ist die Problematik mittlerweile angekommen“, meint der WWF: „Neun von zehn deutschen Verbrauchern verlangen Fisch aus nachhaltigen Quellen.“ Das habe eine repräsentative Umfrage des WWF ergeben.
Der Preis für Heringsrohware ist in diesem Jahr um mehr als die Hälfte, in der Spitze sogar um mehr als 150 Prozent gestiegen, meldet der Bundesverband der Fischindustrie und des Fischgroßhandels. Ursache sei eine Kombination aus international gestiegener Nachfrage und einem zur Zeit rückläufigen Angebot, erklärt Verbandsgeschäftsführer Dr. Matthias Keller: „Länder wie Russland und einige afrikanische Länder - überwiegend Ghana und Nigeria - entdecken ihre Vorliebe für Hering.“ Gleichzeitig sind die Fangquoten für den mit Abstand größten Heringsbestand, den bei der Preisbildung für Hering einflussreichen Norwegischen Frühjahrslaicher, in den letzten Jahren deutlich reduziert worden. Durften 2009 dort noch 1,643 Mio. Tonnen gefischt werden, liegt die TAC für 2012 bei nur noch 833.000 Tonnen. Auch die Gesamtfangmenge bei den vier Heringsbeständen der Ostsee ist aufgrund der jüngsten Entscheidung der EU-Kommission für 2012 um 36.117 Tonnen auf 227.956 Tonnen gesenkt worden. So lagen die Preise für relevante Heringsrohstoffe nach Angaben von Importeuren in den ersten acht Monaten 2011 um bis zu 60 Prozent über den Preisen des Vorjahreszeitraums. Kurz- wie mittelfristig sei nicht mit rückläufigen Rohwarenpreisen für Hering zu rechnen, prognostiziert der Bundesverband Fisch.
Eine aktuelle Studie, finanziert durch die Naturschutz-Organisation Pew Environment Group, hält Fischprodukte, die eines von zahlreichen Umweltschutz-Labeln tragen, für in der Regel „nicht viel besser als konventionell gezüchtete Seafood-Produkte, wenn es um den Schutz der Meeresumwelt geht“, zitiert das Portal IntraFish. Meeresökologen der kanadischen University of Victoria (British Columbia) hatten insgesamt 20 Öko-Standards untersucht. „Von einigen herausragenden Standards abgesehen, verwendete ein Drittel der Öko-Label Standards, die auf demselben Niveau oder sogar unter jenem Niveau lagen, das wir als konventionelle oder durchschnittliche Industriepraxis erachten“, heißt es in einem Fazit der Untersuchung „How green is your eco-label?“ - „Wie grün ist Dein Öko-Label?“. An der Spitze der Punkte-Skala liegt der U.S. National Organic Standard, während AquaGAP den letzten Platz belegt. Auch das Label des britischen LEH-Filialisten Marks & Spencer’s rangiert abgehängt auf Platz 19.
Eine Indoor-Fischzucht für Wolfsbarsch, die der griechische Konzern Selonda seit 2002 im britischen Wales betreibt, befindet sich offenbar in Schwierigkeiten, meldet das Portal IntraFish. Das bestätigte ein Sprecher der walisischen Umweltbehörde: „Der walisischen Regionalregierung sind die Probleme, die Selonda in seinem Betrieb im Norden von Wales hat, bekannt.“ Einige der etwa 25 Mitarbeiter hätten mitgeteilt, dass ein Monatslohn noch ausstünde, heißt es in der Daily Post North Wales. Selonda produziert in Dinmor Quarry (Penmon) jährlich rund 1.000 Tonnen Wolfsbarsch, die in Großbritannien vermarktet werden. Der Zuchtbetrieb hatte in den vergangenen zwölf Monaten wiederholt die Aufmerksamkeit der Medien erhalten. Seit Ende 2010 klagen mehrere Anwohner gegen den Lärm, der von Stromgeneratoren der Zucht ausgehe, schreiben die BBC News. Schall dämpfende Maßnahmen konnten das Problem nicht lösen, erklären die Kläger Janine und Chris Guest. Philip Gatland, Geschäftsführer von Selonda UK, begründete den Generatoreneinsatz mit der unzureichenden Stromversorgung am Standort durch das öffentliche Netz. Im Oktober dieses Jahres war gegen das Zuchtunternehmen ein Verfahren wegen einer Umweltstraftat eingeleitet worden. Abwässer und Chemikalien von Selonda hatten die geschützte Küste von Penmon im Osten der Insel Anglesey, beliebt bei Anglern und Touristen, verschmutzt und ein Kliff gebleicht. Die Selonda-Eigner gaben zu, damit gegen Umweltauflagen verstoßen zu haben.
Die isländischen Aquakultur-Unternehmen Fjar∂alax und Arnarlax wollen im Südwesten Islands in größerem Umfang Lachs züchten, schreibt die Icelandic Review. In drei Fjorden züchtet Fjar∂alax bereits Lachse, der in Patreksfjör∂ur verarbeitet wird. Der Besatz stammt aus einer eigenen Brutanstalt. Arnarlax, das in Arnarfjör∂ur züchten und in Bíldudalur schneiden will, warte momentan auf die behördlichen Gemehmigungen. Sollten die Vorhaben realisiert werden, könnten innerhalb der nächsten zehn Jahre direkt und indirekt bis zu 200 neue Arbeitsplätze entstehen.
Maredo besitzt als erste Restaurantkette im Full-Service-Segment eine Produktketten-Zertifizierung des Marine Stewardship-Councils, teilt Katja Willeke mit, MSC-Leiterin Foodservice für Deutschland, Österreich und die Schweiz. An allen 55 Standorten in Deutschland und in den zwei Restaurants in Österreich verwendet Maredo ab sofort für sein Fischstäbchenmenü ausschließlich Alaska-Seelachs aus MSC-zertifizierter Fischerei. Jährlich werden in den 57 Restaurants 6,2 Tonnen Fischstäbchen verzehrt. Maredo (Jahresumsatz 2010: rd. 98 Mio. Euro) gehört in Deutschland zu den Marktführern im Steakhaus-Segment.
Bei den Herbst-Untersuchungen der Fischereibiologen wurden außergewöhnlich viele junge Seelachse in der Nordsee vorgefunden. Deshalb musste jetzt der internationale Rat für Meeresforschung (ICES) seine Bestandsschätzung und Fangempfehlung deutlich korrigieren. Das meldet der Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer in einer Pressemitteilung. Eine Kürzung der Seelachs-Fangquote um 30 % ist nun nicht mehr erforderlich. Für 2012 soll die Quote gemäß Managementplan nunmehr um 15 % herabgesetzt werden. Damit bewegt man sich wieder im Rahmen naturgemäßer Bestandsschwankungen. Der Seelachs wurde 2008 als erster Fisch aus deutscher Meeresfischerei nach dem MSC-Standard zertifiziert. Die Bestandsbewirtschaftung ist seit Jahren nachhaltig. Der Verband betont, dass eine gute Bestandsbewirtschaftung jedoch nicht vor natürlichen Bestandsschwankungen schützt, die durch klimatische oder hydrografische Faktoren bedingt sein können.