Fischgeschäfte haben zum Teil sehr lange Vorbereitungs- und Öffnungszeiten. Doch wie sieht es mit der Bedienung und Beratung an der Fischtheke kurz vor Ladenschluss aus? Ist der Kunde König oder stört er kurz vor Feierabend? Das FischMagazin wollte es wissen und beauftragte eine Servicetesterin in vier renommierten Berliner Handelsunternehmen einzukaufen. Das Ergebnis ist durchwachsen.
Die Rügen Fisch AG hat am vergangenen Freitag eine neue Fischräucherei eröffnet. In dem 7.700 Quadratmeter großen Neubau im Gewerbegebiet Rostock-Bentwisch können bei Ein-Schicht-Betrieb jährlich 3.500 Tonnen Rohware verarbeitet werden. In die in mancher Hinsicht „modernste Fischräucherei Deutschlands“ hatte der in Sassnitz auf Rügen ansässige Fischproduzent 14 Mio. Euro investiert, davon 3,4 Mio. Euro Fördergelder des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Europäischen Union aus dem Europäischen Fischereifonds (EFF). In der Räucherei sollen aus überwiegend frischer Lachsrohware vor allem kalt geräucherte Produkte hergestellt werden, aber auch kalt geräucherter Heilbutt und Stremellachs aus Heißräucherei werden zum Sortiment gehören. Technisch neu sei die Teilung des Räucherprozesses in die Trocknung in fünf separaten Klimakammern und die anschließende Räucherung in fünf Öfen, hob Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) hervor. Die neue Produktion werde als Betriebsteil ‚Ostseefisch II’ die Abteilung ‚Ostseefisch I’ ergänzen, die ebenfalls in Rostock vor allem Makrelen-, Herings- und Heilbutt-Produkte sowie Fischspezialitäten produziert, erklärte Rügen Fisch-Geschäftsführer Klaus Peper. In Bentwisch entstehen mehr als 60 neue Arbeitsplätze, von denen ein Teil mit Beschäftigten der früheren Rügenfeinkost in Rostock besetzt werde.
Die Europäische Union und Norwegen haben sich in diesem Jahr frühzeitig auf die Fangquoten 2012 für die gemeinsam bewirtschafteten Bestände in Nordsee und Nordostatlantik geeinigt. „Bis zuletzt umstritten war die Einigung beim Hering“, teilt Dr. Peter Breckling mit, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Kutter- und Küstenfischer. Der vereinbarte Langzeitmanagementplan würde normalerweise die jährliche Quotensteigerung auf 15 Prozent begrenzen. Dies war die Position der EU. Der Heringsbestand ist jedoch in den letzten Jahren unerwartet stark angestiegen. Bei der Umsetzung des Bewirtschaftungszieles msy (höchstmöglicher Dauerertrag) wäre auch eine Gesamtfangmenge (TAC) von knapp 500.000 t möglich gewesen. Dies war die Position Norwegens. Der Kompromiss von 405.000 t sichert eine nachhaltige Bewirtschaftung und verringert die Defizite, die auf dem Markt durch die Verringerung der Fangmenge des nord-norwegischen Herings im Jahr 2012 drohen würden. Trotzdem sind Preisanstiege beim Hering zu erwarten, da die Nachfrage aus Asien und Afrika steigende Tendenz aufweist.
Mit einem „Tag der offenen Tür“ hat Hans Raab am vergangenen Wochenende für seine derzeit stillgelegte „Melander-Fischzucht“ im schweizerischen Oberriet geworben - offenbar mit Erfolg. Mehr als 3.000 Menschen seien der Einladung des deutschen Unternehmers und dessen Frau Pia gefolgt, erhielten gratis Essen, Getränke und Geschenke, schreibt das Schweizer Portal „20 Minuten online“. Eine besondere Attraktion war ein Nachbau der Raumkapsel „Apollo 13“, die in dem gleichnamigen Kinofilm mit Tom Hanks eingesetzt worden war. Kinder ließen sich in der 1,5 Tonnen schweren und rund sieben Meter langen Kapsel, die Raab aus Saarbrücken in die Ostschweiz hatte bringen lassen, fotografieren.
In einer Probe des Produktes Forellen-Filets geräuchert, Sorte: Pfeffer, der Guba Trade GmbH (Oster-Ohrstedt), wurde bei Analysen ein erhöhter Wert von Listerien (Listeria monocytogenes) festgestellt. Das teilt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit mit. Die betroffene Charge mit dem Verbrauchsdatum 28.11.2011 (Lot: 1011) war in Teilen von West-Österreich in einigen Filialen des Lebensmittelfilialisten Hofer erhältlich. Hofer veranlasst trotz Ablauf des Verbrauchsdatums einen Rückruf des Produktes. Für Rückfragen der Konsumenten wurde vom Hersteller eine Hotline eingerichtet (Tel.: 00 49 (0) 48 47 - 24 99 93).
Der Kölner Zoo setzt nicht nur in der Zoogastronomie, sondern auch für die Fütterung seiner Seelöwen und Pinguine Fisch aus MSC-zertifizierter nachhaltiger Fischerei ein, teilt der Marine Stewardship Council mit. „Artenschutz und Nachhaltigkeit stehen im Kölner Zoo an oberster Stelle. Ein nachhaltiges Speiseangebot für Mensch und Tier spielt hierbei eine wichtige Rolle“, erklärte Christopher Landsberg, Vorstand des Kölner Zoos. Mengenmäßig ist der Konsum der Tiere erheblich bedeutender als die Verzehrmenge in der Gastronomie: im Restaurant werden jährlich rund 5.000 Portionen Fisch serviert, während Seelöwen und Pinguine jeden Monat rund 600 Kilo Hering fressen. Auch Seelöwennachwuchs Lina, die bis zum Alter von 17 Monaten ausschließlich „die Brust“ ihrer Mutter Astrid erhielt, frisst jetzt MSC-zertifizierten Hering. „Damit ist Lina die erste Seelöwin Deutschlands, die in ihrem Leben bislang nur MSC-zertifizierten Fisch gefressen hat“, hob Landsberg hervor. Katja Willeke, beim MSC Deutschland verantwortlich für den Bereich Foodservice, hofft, dass weitere Zoos und Aquarien dem Kölner Beispiel folgen werden.
Fischdiebe haben in einer Angelteichanlage im mecklenburgischen Lehsen bei Wittenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) Ende November Dutzende Regenbogenforellen aus einem Teich gestohlen, meldete die Nachrichtenagentur dapd-lmv. Die Fische mit einem Gesamtgewicht von etwa 100 Kilogramm im Wert von mehreren hundert Euro seien offenbar mit Keschern aus den Hälterungen geholt worden, teilt die Polizei mit.
Bonito-Thunfisch wird in den kommenden Monaten erheblich teurer, schreibt das Portal IntraFish. Das zumindest prognostizieren zwei führenden Industrie-Akteure: Tri Marine International, weltweit größter Händler für Bonito, und Sea Value, nach der Thai Union Frozen Products zweitgrößter Verarbeiter von Thunfisch. „Sind die Tage für billigen Thun vorbei? – Ja, ich glaube definitiv, dass das der Fall ist“, erklärte ein Sprecher von Tri Marine, dessen Marktanteil am Weltmarkt für Thunfisch nach eigenen Angaben 15 Prozent betrage. Für den Rest des Jahres werde der Preis für Skipjack auf über 1.700,- USD/t (1.269,- Euro/t) steigen. Der Vizepräsident von Sea Value, Amornphan Aramwattananont, ist derselben Ansicht: „Die Zeiten, in denen man für einen US-Dollar drei Dosen Thun bekam, sind wirklich vorbei.“ Er rechne für das kommende Jahr mit Preisen von 1.600,- USD bis 2.000,- USD/t (1.200,- bis 1.500,- Euro/t). Zum Vergleich: 2008 war der Skipjack-Preis unter die 1.000,- USD/t-Marke gerutscht. Ursachen für den Preisanstieg seien Beschränkungen der Fischerei, gestiegene Dieselpreise und eine wachsende Nachfrage insbesondere für Thun, der mit Ringwaden ohne Einsatz von Fischlockern gefangen wird. Neue Märkte entstünden etwa in Nordafrika, wo man in Ägypten und Libyen für Produkte mit längerer Haltbarkeit bereit sei mehr Geld zu zahlen als in den fortschrittlicheren Ländern.
Irlands Landwirtschafts- und Fischereiminister Simon Coveney TD stellte diese Woche ein neues Lizenzsystem für die Aquakultur auf der Grünen Insel vor, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die neuen Regularien betreffen bestehende Lizenzen bei Verlängerung sowie neu vergebene Zuchtlizenzen. „Die neuen Richtlinien enthalten geänderte Bedingungen, die den technischen Fortschritt in der Industrie berücksichtigen sowie den verbesserten Umweltschutz, den sowohl die EU-Gesetzgebung als auch nationales Recht jetzt verlangen“, erklärte Minister Coveney.
Im kommenden Jahr hätte das Oberhausener Fischgeschäft Fisch Schmitz sein 125-jähriges Bestehen feiern können - jetzt ist der Laden geschlossen, schreibt das Tageszeitungs-Portal ‚Der Westen’. Carsten Behrends, der das Fischgeschäft im vergangenen Jahr gemeinsam mit seiner Frau Simone von Hans Schmitz (85) übernommen hatte, sei „weg ... nicht mehr erreichbar“. Ende November war der Laden „plötzlich über Nacht geschlossen“ worden. „Behrends hat meinen Laden systematisch heruntergewirtschaftet“, klagt Hans Schmitz auf dem Portal der WAZ-Mediengruppe, „es gab immer weniger Waren, die Speisenangebote im Restaurant wurden immer dürftiger.“ Die Mitarbeiterzahl sei innerhalb eines Jahres von 14 auf drei reduziert worden, bewährte Lieferanten von Fisch und Feinkost soll Behrends „verprellt haben“. Seit August war das Fischgeschäft nur noch von Donnerstag bis Sonnabend geöffnet. Ursprünglich hatte Carsten Behrends angekündigt, regelmäßig mit einem Fischwagen auf dem Oberhausener Wochenmarkt zu stehen, auf der Marktstraße vor dem Geschäft mit Strandkörben und einem Riesenleuchtturm neue Kunden zu locken und im Laden mit Aquarien eine nette Atmosphäre zu schaffen. Doch es sei bei Ankündigungen geblieben, bedauert Hans Schmitz. Sein Sohn suche jetzt einen Nachmieter für das Geschäft. Es dürfe auch ein Fisch- oder Feinkosthändler sein.