31.01.2012

Hohe Krabbendichte in der Nordsee

Der Bestand an Nordseegarnelen (Crangon crangon) ist derzeit auf einem hohen Niveau. Das wurde auf zwei Forschungsfahrten deutlich, die Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Seefischerei in Hamburg mit dem Fischereiforschungsschiff Solea unternommen haben. „So viele Garnelen wie in diesem Winter haben wir seit 20 Jahren nicht gefunden“, berichtet Fahrtleiter Dr. Thomas Neudecker. „In der gesamten Deutschen Bucht waren durchweg größere Dichten anzutreffen als in den früheren Jahren, insbesondere in einer Meerestiefe von 10 bis 20 Metern.“ Damit hielten sich die Garnelen küstennäher auf als in den kälteren Wintern zuvor.

Die jetzt beendete zweite Forschungsfahrt führte das Schiff von Cuxhaven aus zur dänischen und niederländischen Küste sowie in die zentrale Deutsche Bucht. Dort führen die Fischereibiologen des Thünen-Instituts alljährlich ihr Langzeit Monitoring-Programm zur winterlichen Verbreitung der Garnelen durch. In Verbindung mit der vorangegangenen Fahrt, die heimatnähere Bereiche um Helgoland abdeckte, ergibt sich nun ein abgerundetes Bild der winterlichen Garnelenverteilung im gesamten Bereich der südöstlichen Nordsee. Die „Krabben“ zwischen Ostfriesland und Dänemark waren teils besonders groß, was auf eine derzeit gute Bestandssituation hindeutet. Nach den guten Anlandungen der Krabbenflotten im vergangenen Jahr liegen die verbliebenen Bestandsdichten auch weit über denjenigen des vorangegangenen Winters, wodurch die Frühjahrsfänge in der Fischerei wahrscheinlich ebenfalls überdurchschnittlich ausfallen werden.
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