Der Verkauf von Fischen aus deutschen Flüssen und Seen sei - rein lebensmittelrechtlich - höchst fragwürdig, äußerte vor zwei Tagen der Ernährungswissenschaftler Dr. Udo Pollmer im Deutschlandradio. Der Grund: in Aalen und Brassen, die hierzulande gefangen werden, lassen sich regelmäßig die verbotenen Fischarzneimittel Malachitgrün und Kristallviolett nachweisen. Für diese Substanzen gelte jedoch zum Schutz von Umwelt und Verbraucher eine Nulltoleranz, erklärt der Lebensmittelchemiker Pollmer im Hörfunkfeuilleton „Mahlzeit“: „In heimischen Produkten dürfen damit keine Rückstände mehr nachweisbar sein.“ Anders sei hingegen die Rechtslage bei Importfisch, in dem zumindest Spuren der fraglichen Stoffe erlaubt seien.
Ein irischer Seitenfänger ist in der Nacht zu Montag vor der Südwestküste Irlands aus bislang ungeklärter Ursache gesunken, meldet die Tageszeitung Irish Examiner. Ein Überlebender konnte geborgen werden, der Skipper, drei ägyptische Besatzungsmitglieder und ein Student werden bislang noch vermisst. Die 21 Meter lange ‚Tit Bonhomme’, ein ursprünglich französischer, jetzt im irischen Union Hall registrierter Trawler, war am Freitag unter Kapitän Michael Hayes (52) mit vier in Skibbereen lebenden, ursprünglich aus Ägypten stammenden Besatzungsmitgliedern und einem 21-jährigen irischen Studenten an Bord zur Fangfahrt ausgelaufen. Bei Windstärke 6 bis 7 kam es am Sonntagmorgen in Sichtweite des Hafens zu dem Unglück. Der Trawler lief offenbar auf einen der zwei Felsen „Adam und Eva“, die die Hafeneinfahrt von Glandore Harbour begrenzen. Vermutlich sank das Schiff innerhalb von Sekunden, so dass die meisten der an Bord befindlichen sechs Männer das Boot nicht rechtzeitig verlassen konnten. Im Rahmen einer umfangreichen Suchaktion, an der mehrere Hubschrauber, Boote der Küstenwache und örtliche Fischer beteiligt waren, wurde der Ägypter Mohammed Add Elgwad als bislang einziger Überlebender von den Felsen von Adam’s Island gerettet. Martin Deasy, ebenfalls Fischer und mit Skipper Hayes gut bekannt, beschrieb letzteren als erfahren: „Es war eine sehr schlimme Nacht - wir wissen wirklich nicht, was passiert ist.“ Hayes hinterlässt Frau und vier Kinder, auch zwei der Ägypter waren Familienväter. Schon im Dezember war an derselben Stelle der Trawler ‚Jeanette Roberta’ gesunken, die drei Besatzungsmitglieder konnten jedoch gerettet werden.
Die Rewe Group hat im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes das Produkt ‚Rewe Tiefkühl-Regenbogenforellen (500g)’ mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 10.01.2013 und der Chargenkennzeichnung ‚AB 110710 AL’ zurückgerufen, meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Bei einer Routineuntersuchung wurde der in der Fischzucht nicht zugelassene Wirkstoff Malachitgrün in einer sehr geringen Menge nachgewiesen. Vom Verzehr des Produktes werde deshalb abgeraten. Der Artikel wurde über die Vertriebslinien Hit, Karstadt Feinkost, Nahkauf, Rewe und toom-Märkte vertrieben.
Einige Akteure der vietnamesischen Fischindustrie wollen die Rückverfolgbarkeit insbesondere bei Pangasius und Shrimps verbessern und bis zur Farm gewährleisten. Mit einem Mehr an Transparenz versprechen sie sich langfristig insbesondere in der EU und in den USA eine stärkere Kundenbindung, schreibt das Portal IntraFish. Allerdings befürchten viele Züchter, dass die Traceability die Produktion verteuern und ihre Margen reduzieren würde, sagt Xavier Bocquillet von VietAu, einem Ausrüster der Branche. Er ist der Ansicht, dass die Pangasius-Zucht stärker auf Computertechnik setzen müsse.
Pakistan konnte seine Seafood-Ausfuhren in den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011/2012 auf Basis Wert um 13,5 Prozent auf 28,6 Mio. USD (22,6 Mio. Euro) steigern, meldet IntraFish. Auch mengenmäßig notierte das Land ein Ausfuhrplus von 5 Prozent – und das, obwohl die Europäische Gemeinschaft seit 2007 ein Einfuhrverbot über Seafood aus Pakistan verhängt hat, weil die Produkte nicht den EU-Anforderungen entsprechen. Obgleich Pakistan inzwischen die meisten EU-Standards erfülle, so ein Bericht der Behörde für Seefischerei (MFD), habe die EU das Verbot nicht aufgehoben.
Der Mainzer Zustellspezialist Rewe-Foodservice übernimmt zum 1. Februar 2012 den Geschäftsbetrieb, die Mitarbeiter und die Immobilie der Firma Ringk aus Baunatal in der Nähe von Kassel. Die Übernahme des hessischen Lieferanten für Feinkost und Molkereiprodukte ermöglicht Rewe-Foodservice die Etablierung eines wichtigen Standbeins in der Region Kassel, in der der renommierte Zustell-Lieferant bisher eher unterdurchschnittlich präsent ist. Denn mit dem neuen Umschlagpunkt kann die bisherige Lücke zwischen den Rewe-Foodservice-Standorten Hildesheim und Darmstadt geschlossen werden. Frank Seipelt, Sprecher der Geschäftsführung von Rewe-Foodservice: "In der Kombination des mittelständischen, serviceorientierten, regionalen Lieferanten mit der Artikel- und Preisstärke des Marktführers liegt enormes Potenzial für uns." Alle Mitarbeiter der Ringk GmbH werden übernommen - auch die Geschäftsführung konnte für Rewe-Foodservice gewonnen werden. Geplante Investitionen in den neuen logistischen Umschlagpunkt Kassel unterstreichen die zukünftige Bedeutung, die Rewe-Foodservice dieser Region beimisst.
China Haikui, chinesischer Seafood-Produzent mit einer Niederlassung in Hamburg, will mit Fischkonserven wachsen, zitiert das Portal IntraFish Geschäftsführer Chen Zhenkui. Gegründet 1993 für die Produktion vor allem von TK-Produkten, hat die Haikui-Gruppe ihre Produktion im Südosten Chinas auf der Insel Dongshan (Provinz Fujian) im November 2007 um eine Linie für Konserven erweitert. Hergestellt werden Konserven von Thunfisch, Makrele und Sardine in Pflanzenöl oder Tomatensauce, aber auch eine scharf gewürzte Meerbrasse und Aal. Auf dem chinesischen Markt wurden die Produkte der Marke Haikui wiederholt ausgezeichnet. Im internationalen Exportgeschäft dominieren Handelsmarken. Konserven hätten inzwischen einen Anteil von 9 Prozent am Gesamtumsatz von 113,6 Mio. Euro. Jährlich kann China Haikui rund 28.500 Tonnen Rohware zu mehr als 100 verschiedenen Produkten verarbeiten.
Vardin, die führende pelagische Fischereigruppe auf den Färöer Inseln, baut eine neue Fischverarbeitung für Konsumfische, meldet das Portal IntraFish. Die Fabrik in Tvoroyi, die im Juli die Produktion aufnehmen soll, wird Wettbewerber zur bislang einzigen Schwarmfisch-Fabrik auf den Färöern, der zur holländischen Parlevliet & Van der Plas (P&P)-Gruppe und der JFK gehörenden Faroe Pelagic. Letztere konnte mit einer täglichen Verarbeitungskapazität von 500 Tonnen nur etwa die Hälfte der dortigen Anlandungen schneiden. Die neue Fabrik, die Vardin gemeinsam mit dem Verarbeiter Delta Seafood baut, soll pro Tag zunächst 600 Tonnen, später eventuell bis zu 1.000 Tonnen Fisch zu TK-Filets verarbeiten. Obgleich der Neubau in eine Phase fällt, in der die Färöer bei der Makrele Fänge in Rekordhöhe notieren - 2011 waren es 150.000 Tonnen zusätzlich zu den Herings- und Wittlingsfängen - sei das nicht investitionsentscheidend gewesen, erklärt Torhedin Jensen, Finanzdirektor bei Vardin: „Wir besitzen für die Fabrik eine Langzeitstrategie und hoffen, dass die ‚Makrelen-Kriege’ bald vorbei sind.“
Brigitte und Peter Andersen haben ihren Fischgroßhandel B. Andersen nach gut drei Jahrzehnten aufgegeben und ziehen nach Dänemark. Auch einen Großteil seines Fischs bezog der Däne Peter Andersen von Auktionen in seinem Heimatland - das Logo, ein Kaisergranat im Verein mit einem Dannebrog in Fischform - verwies auf das Hauptlieferland. Eine Leidenschaft ab vom Fisch verriet Peter Andersen jedem, der eine seiner ungewöhnlichen Visitenkarten erhielt: diese zierten auf beiden Seiten Ferrari-Oldtimer. Ein dunkelgrau-silbermetallic-farbenes 195 Inter Coupé Vignal, gut 60 Jahre alt, zählt zu den ältesten Ferraris in Deutschland. Der Visitenkarten-Slogan „Racing for you“ schuf wiederum doppelsinnig die Überleitung zum Frischfisch-Lieferanten.
Chile hat im vergangenen Jahr Salmoniden im Wert von 2,85 Mrd. USD (2,2 Mrd. Euro) exportiert, meldet das Portal IntraFish. Zum Vergleich: Norwegen exportierte 2011 Salmoniden für rund 5,2 Mrd. USD (4 Mrd. Euro). Zusammen entfallen auf die beiden Länder 75 bis 80 Prozent der Weltproduktion von Atlantischem Lachs. In Chile war Lachs 2011 auf Basis Ausfuhrwert das viertwichtigste Exportprodukt nach Kupfer, frischen Früchten und Zellulose. In diesem Jahr könnte der Lachs in diesem Ranking auf Platz 3 vorrücken.