Die Berufsfischer in Eckernförde (Schleswig-Holstein) bauen das im Oktober 2009 abgebrannte Bistro „Dat Fischhuus“ am Hafen wieder auf. Nach langem Tauziehen um Schadensregulierung, Pachtverhältnis und Finanzierung soll das kleine Schmuckstück im Juni nach nur fünfmonatiger Bauzeit in gewohnnter Optik neu eröffnet werden, schreibt der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ). Die Kosten in Höhe von 542.000,- Euro werden anteilig von der Versicherung (311.700,- Euro) sowie dem Ersten Eckernförder Fischerverein und der Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer (231.000,- Euro) übernommen, der auch die zehn Berufsfischer aus Eckernförde angehören. Der Gebäudekörper aus Holz, Glas und Stahl wird auch eine WC-Anlage erhalten. Die Küche sei auf eine Ausgabekapazität von 200 Tellergerichten täglich ausgelegt, eine großzügige Außengastronomie direkt an der Kaje soll ebenfalls zum „Fischhuus“ gehören. Während die Nebenerwerbsfischer ihre Fänge wie bisher aussschließlich direkt vom Kutter verkaufen, betrachten Lorenz Marckwardt und Jens Mahrt vom Vorstand des Fischervereins das neue „Fischhuus“ als ein wichtiges zweites Standbein in der Direktvermarktung.
Im Herbst vergangenen Jahres erfolgte der erste Spatenstich für eine neue Welszucht auf dem Gelände der thüringischen Agrargenossenschaft Schkölen (siehe Nachricht vom 12.09.2011), im März sollen, wenn das Wetter mitspielt, die ersten Setzlinge eingesetzt werden, kündigt AG-Geschäftsführer Tino Köbe in der Thüringischen Allgemeinen an. Nach dem Bau der Aufzuchthalle arbeiten derzeit Spezialisten von PAL-Anlagenbau (Abtshagen/Stralsund) am Bau der Becken. In nur vier bis fünf Monaten sollen die zehn Gramm leichten, von der Genossenschaft Fischgut Mitte gelieferten Setzlinge auf Welse mit einem Marktgewicht von etwa 1.500 Gramm abwachsen. Derzeit wird das alte Verwaltungsgebäude in Schkölen zu einer Schlachterei und Verpackung umgebaut. Für Zucht und Weiterverarbeitung will Tino Köbe einen Fischwirt und vier weitere Mitarbeiter einstellen. Wenn alles nach Plan verläuft, können schon im Herbst die ersten Clarias-Welse aus Thüringen vermarktet werden. Köbe: „Wir rechnen mit rund 125 Tonnen Welsen im Jahr, die so auf ökologische Art gezüchtet und dem Handel zugeführt werden können.“
Die Hamburger Sushi Factory, Betreiberin von derzeit 16 klassischen Sushi-Bars, will im Februar ein konzeptionell neues Restaurant eröffnen, kündigt das Hamburger Abendblatt an. Dort, direkt am Hauptsitz in der Hamburger Großen Elbstraße, werde es nicht nur Sushi geben, sondern auch Scampi und zarte Steaks von japanischen Kobe-Rindern, zubereitet auf einem offenen Grill. Statt der rundlaufenden Fließbänder (Kaiten-Sushi) sind Einzeltische, Kellner und eine Weinkarte vorgesehen. „In den vergangenen Jahren haben wir uns sehr stark auf die Verbesserung unserer Produkte konzentriert, dabei aber ein wenig die Kreativität aus dem Auge verloren“, erklärte Mit-Geschäftsführer und Gründer Hans-Bodo von Laffert gegenüber der Tageszeitung. Ob es weitere Restaurants mit dem veränderten Konzept geben werde, hänge vom Erfolg des Objekts an der Elbstraße ab. Bundesweit wachsen soll die Zahl der klassischen Sushi-Bars, die mittelfristig auf 20 Geschäfte erweitert werde. Nach zwei neuen Standorten in Bremen und Düsseldorf sollen in diesem Jahr zwei Bars in Köln und einer anderen deutschen Großstadt hinzukommen. Der Umsatz sei 2011 um 20 Prozent auf rund sieben Millionen Euro gewachsen.
Kefalonia Fisheries, griechischer Züchter von Wolfsbarsch und Dorade, ist von der Organisation Friend of the Sea (FoS) als nachhaltig zertifiziert worden, meldet das Portal IntraFish. Kefalonia, ansässig auf der gleichnamigen größten ionischen Insel, besitzt schon seit mehreren Jahren eine Naturland-Zertifizierung. Das FoS-Zertifikat konnte auf Grundlage einer Umweltstudie des Meeresbiologischen Instituts der Universität von Kreta vergeben werden, die sich über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren erstreckt. Deren Ergebnisse zeigten, dass die an der griechischen Westküste gelegene Farm, die im Jahr rund 3.000 Tonnen Fisch und acht Millionen Setzlinge produziert, „keinerlei nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt“ habe, erklärt FoS. Kefalonia Fisheries arbeitet mit einem Brachesystem: ganze Käfig-Einheiten werden am Ende eines Produktionszyklus` verlegt, um die Anhäufung von Abfällen auf dem Meeresboden zu vermeiden. Der Züchter setzt keinerlei Pestizide, Antibiotika, Hormone oder sonstige Chemikalien ein, das Fischfutter wird ausschließlich aus Fischabschnitten produziert und ist frei von genetisch modifizierten Organismen (GMO). 80 Prozent der Produktion werden nach Frankreich und Italien exportiert, verkauft wird aber auch nach Spanien, Portugal, Großbritannien und in die USA
Eine 20-köpfige Delegation chinesischer Fischzucht-Experten hat Anfang Dezember den Westthüringischen Fischereibetrieb in Reinhardsbrunn besucht, schreibt die Thüringer Allgemeine. In Begleitung des Ministerialreferenten Klaus Topp vom Thüringer Landwirtschaftsministerium zeigten sich die Chinesen insbesondere überzeugt von der Produktionskette der Karpfenwirtschaft: von der Brut über die Aufzucht bis zur Verarbeitung und Vermarktung erfolgt in Reinhardsbrunn alles unter einem Dach. Interessiert zeigten sich die Besucher aus Fernost, da in dem Betrieb Fische für Hobbyangler produziert werden, denn auch in China werde das Angeln immer populärer, erzählten sie. In Thüringen gebe es rund 50 große Fischereibetriebe und über 1.000 Anglervereine, die ihre Besatzfische unter anderem aus Reinhardsbrunn beziehen, sagt Klaus Topf. Betriebsinhaber Hans Schwarz produzierte in seinen Teichen am Hauptstandort und in Cumbach mit sieben Mitarbeitern 2011 rund 30 Tonnen Karpfen, außerdem fünf Tonnen Forellen, daneben Saibling, Hecht, Zander, Barsch und Stör. Vermarktet werden die Fische auch über ein eigenes Restaurant und einen angeschlossenen Fischladen.
Nachdem die Preise für Bonito auf den letzten Auktionen in Thailand über 2.000,- USD (1.567,- Euro) gestiegen sind, rechnet die Branche ab Februar, spätestens ab März auch mit einer Verteuerung der Thunfisch-Konserven im LEH. Mit dieser Prognose zitiert das Portal IntraFish den stellvertretenden Präsidenten des thailändischen Herstellers Sea Value, dem nach der Thai Union Frozen Foods zweitgrößten Produzenten von Dosenthunfisch. Amornphan Aramwattananont erwarte daher einen Nachfragerückgang in den Industrieländern. Insofern sei die Entwicklung innovativer neuer Produkte notwendig, außerdem solle der Preisanstieg durch die vermehrte Verwendung preiswerterer Inhaltsstoffe wie Gemüse gedämpft werden, um die Stückpreise zu senken, ohne die Produktionszahlen zu reduzieren.
Rund 75 Hummerfischer an der kanadischen Ostküste fordern einen höheren Preis für ihre Fänge - andernfalls, so schreibt das Journal Pioneer, wollen sie ab dieser Woche im Hafen bleiben. Die neu gegründete Fischervereinigung „1688 Professional Lobster Fishermen’s Association“, der Fischer aus den Distrikten Yarmouth, Shelburne und Digby angeschlossen sind, verlangen für ihre Hummer einen Mindestpreis von 5,50 CAD/Pound (lb) - das sind 9,38 Euro/kg. Der Gründer der Vereinigung, der Geschäftsmann und ehemalige Fischer James Mood, erklärte, selbst dieser Betrag bedeute keinen wirklichen Gewinn. In der Wintersaison lägen die Hummerpreis bei 3,50 CAD/lb (5,97 Euro/kg). Doch bei 5,50 CAD/lb oder 6,50 CAD/lb (11,08 Euro/kg) läge man auf dem Preisniveau „von vor fünf bis sechs Jahren“. Unterstützung erhalten die Fischer im Südwesten von Nova Scotia vom Präsidenten der PEI Fishermen s Association (PEIFA), Mike McGeoghegan. Der Streikbeschluss sei nicht leicht gefallen, da unter den Fischern viele junge Männer mit Familien seien: „Doch wir müssen 5,50 CAD/lb bekommen, um überlebensfähig zu sein.“
Marine Harvest Ireland (MHI) will in der irischen Bantry Bay für 3,5 Mio. Euro eine neue Bio-Lachszucht errichten, meldet The Southern Star. Die neue Farm ergänze schon bestehende Anlagen des Züchters in der Meeresbucht im Südwesten Irlands und ermögliche eine bessere Rotation der Fische. Die neue Farm soll am Nordufer der Bantry Bay in Shot Head, etwa acht Kilometer östlich der Marine Harvest-Zucht in Roancarrig Beg entstehen. Das Projekt sei Teil eines Investitionsvorhabens von 14 Mio. Euro, bei dem insgesamt 16 Aquakultur-Einrichtungen entlang der irischen Küste modernisiert würden, erklärte Catherine McManus, technische Leiterin bei MHI, gegenüber der Zeitung. Marine Harvest ist der größte Aquakultur-Produzent in Irland, dessen Lachs unter der Marke ‚Donegal Silver’ und dessen Biolachs unter ‚Clare Island Organic’ und ‚Organic Salmon Company’ vermarktet werden.
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat das MSC-Zertifikat, das die portugiesische Ringwadenfischerei auf Sardinen seit Januar 2010 besitzt, mit Wirkung vom 12. Januar 2012 vorläufig ausgesetzt, meldet das Portal IntraFish. Betroffen ist die nationale Industrievereinigung Associacao Nacional das Organizacoes de Produtores da Pesca do Cerco (ANOPCERCO), deren 128 Schiffe 2011 etwa 55.000 Tonnen Sardinen angelandet haben. Nach einem Audit im Dezember 2011 hatte Zertifizierer Moody Marine Intertek zum einen den Zustand des Bestandes bemängelt, außerdem das Fehlen geeigneter Anlandekontrollen kritisiert. Schon im Juli 2011 hatte der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) in einem Bericht darauf hingewiesen, dass der Sardinenbestand in den FAO-Abteilungen VIIIc und IXa (Biskaya und portugiesische Küstengewässer) eine insgesamt negative Entwickung bei der fischereilichen Sterblichkeit aufweise, während zugleich die Laicherbiomasse (SSB) seit 2006 abnehme. Innerhalb der nächsten 90 Tage muss die Fischerei jetzt einen geeigneten Maßnahmenkatalog mit Lösungsansätzen vorlegen, anderenfalls verliert sie Mitte April ihre MSC-Zertifizierung. Die Sardinen werden von der Konservenindustrievereinigung Associacao Nacional de Comerciantes e Industriais de Produtos Alimentares (Ancip) unter MSC-Label in mehr als 14 Länder exportiert, insbesondere nach Großbritannien, Österreich und in die Niederlande.
Die zehn umsatzstärksten Seafood-Exporteure Vietnams haben im vergangenen Jahr Ware für 944,8 Mio. Euro (1,2 Mrd. USD) exportiert, melden die Vietnam Business News. Das entspreche etwa 20 Prozent des gesamten Exportwerts der vietnamesischen Fischwirtschaft. Sechs der Unternehmen sind Shrimp-Lieferanten, die vier anderen sind Pangasius-Exporteure. An der Spitze der von der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) zusammengestellten Liste stehen Minh Phu mit einem Anteil am Gesamtexport von 5,7 Prozent, Vinh Hoan (2,46 Prozent) und Hung Vuong (2,02 Prozent).