Die norwegische Fischerei auf Eismeergarnelen im Nordostatlantik ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Nach der im November 2011 erfolgten Zertifizierung der Fischerei auf Kabeljau und Schellfisch ebenfalls im Nordostatlantik ist es die dritte Fischerei, für die der Norwegische Seafood-Rat (NSC) als Auftraggeber des MSC fungiert. Die Garnelen-Fischerei wird ganzjährig entlang der norwegischen Küste bis nach Spitzbergen, auch Svalbard genannt, und bis in die Barentssee sowohl von der kleinen Küstenfischerei als auch von hochseetauglichen Fangschiffen betrieben, die jährlich rund 20.000 Tonnen anlanden. Der Bestand wird auch von anderen europäischen Nationen befischt, doch die 89 beteiligten norwegischen Schiffe fangen rund 30 Prozent der Gesamtmenge. Hauptmarkt für die norwegische Kaltwassergarnele ist Europa, wo die Garnelen frisch und gefrostet in Schweden, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Italien und Frankreich verkauft werden. Camiel Derichs, stellvertretender MSC-Direktor Europa, betonte, das der Garnelenbestand in „einem exzellenten Zustand“ sei, dass die Befischungsintensität als mäßig bis niedrig gelten dürfe und dass die Auswirkungen der Fischerei auf andere Arten und auf das Ökosystem in der Barentssee begrenzt seien.
Die Veterinäre Mag. Manuel Pötscher und Dr. Gerald Hochwimmer sind die ersten, die in Österreich Afrikanischen Wels (Clarias gariepinus) unter Dach vom Ei bis zum marktreifen Fisch züchten. 2005 gründeten die beiden probeweise ihre Welszucht, inzwischen verkaufen sie ihre im burgenländischen Sigleß produzierten Fische über zahlreiche Vertriebsschienen, meldet der Fernsehsender ORF. Dank eigener Muttertiere müssen sie keine Setzlinge zukaufen, sondern gewinnen etwa alle drei Wochen befruchtete Eier, die in Aquarien zu Besatzfischen herangezogen werden. Diese werden nicht nur für die eigene Produktion eingesetzt, sondern auch ganzjährig anderen Züchtern angeboten. Ihre Marktreife von gewöhnlich eineinhalb Kilogramm erreichen die Welse nach sechs bis neun Monaten. Der Wels wird nicht nur ganz, sondern auch als frisches oder heißgeräuchertes Filet verkauft. Im Angebot sind außerdem Forellen-, Saiblings- und Karpfenprodukte. Die „Fischfarm“ vermarktet nicht nur direkt ab Hof, sondern beliefert auch Supermärkte (Interspar), Gasthäuser sowie Wochenmärkte in Mattersburg und Eisenstadt. 2011 wurde im Klagenfurter Blumenhaus Pucher eine Fischtheke eingerichtet, an der jeden Donnerstag verkauft wird. Eine Besonderheit: aus getrockneten Fischresten werden Kausnacks für Hunde produziert.
Das Testzentrum Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat jetzt seine Internationale Qualitätsprüfung für Fisch & Seafood ausgeschrieben. Im Mittelpunkt der Tests steht die sensorische Analyse und mit ihr der Genusswert der Produkte. Anmeldeschluss ist der 20. April 2012. Das Prüfspektrum umfasst küchen-, gar-, regenerier- und verzehrfähige Produkte. Geprüft werden Menükomponenten, Komplettmenüs, Snacks und Feinkosterzeugnisse in den Angebotsformen Tiefkühlkost, Kühlware, Nasskonserve oder Trockenprodukte. Im Mittelpunkt der Tests steht die sensorische Analyse nach DLG-Standard, die um weitere Qualitätsparameter, wie beispielsweise eine Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfung, ergänzt wird. Neben Qualitätsaspekten gewinnt bei Seafood das Thema Ressourcen-Erhalt immer mehr an Bedeutung. Deshalb werden DLG prämierte Produkte, deren Rohstoff aus einer bestandserhaltenden Fischerei stammt, mit entsprechendem Hinweis in der DLG-Preisträgerdatenbank veröffentlicht.
Die irische Umweltorganisation ‚Save Bantry Bay’ übt Druck auf Irlands Regierung aus, den Antrag des Lachszüchters Marine Harvest für eine neue 3,5 Mio.-Euro-Zucht in der Bantry Bay abzulehnen, schreibt das Portal IntraFish. Die Gruppe lehne nicht die Aquakultur grundsätzlich ab, sondern nur den geplanten Farmstandort acht Kilometer östlich einer bestehenden Lachszucht in Roancarrig. Ihre Argumente: Lachssmolts aus fünf Flüssen, die in die Bucht absteigen, könnten von Lachsläusen befallen werden. Außerdem sei der vorausgegangene Konsultationsprozess unzulänglich gewesen.
In diesem Jahr wird es in Alaska voraussichtlich 25 Prozent weniger Wildlachse geben als im Vorjahr 2011. Biologen prognostizieren in einem aktuellen Bericht des Alaska Department of Fish and Game (ADF&G), dass die Fänge sich auf 132,1 Mio. Lachse belaufen werden, während 2011 noch 177 Mio. Fische gefangen wurden. Insbesondere beim Buckellachs (pink) wird ein Rückgang von 40 Prozent erwartet, während das Minus beim Rotlachs (sockeye) voraussichtlich 4 Prozent betragen werde. Positiv sind die Aussichten beim Ketalachs (chum), für den um 12 Prozent höhere Fangzahlen prognostiziert sind, und beim Silberlachs (coho) mit einem Plus von 23 Prozent.
Greenpeace-Aktivisten haben vor Mauretanien an dem deutschen Fischtrawler „Maartje Theadora“ ein Banner befestigt, um „gegen die Ausbeutung der Meere vor Westafrika“ zu protestieren, teilt die Umweltorganisation mit. Mit Schlauchbooten waren Aktivisten am vergangenen Freitag längseits des 141 Meter langen Trawlers gegangen und hatten mehrere metergroße Eurobanknoten sowie ein Banner mit der Aufschrift „Stop EU-subsidised plunder“ - „Keine EU-Steuergelder für Meeresraubbau“ - an der Bordwand befestigt. „Die EU-Fabrikschiffe plündern das Meer vor Westafrika, während die regionalen Fischer immer weniger fangen“, kritisiert Sebastian Buschmann, Meeresexperte von Greenpeace. Das Schiff der Reederei Parlevliet & Van der Plas (P&P) zählt mit einer Ladekapazität von 9.082 Tonnen zu den größten europäischen Fangschiffen. Die EU unterhält mit Mauretanien ein sogenanntes ‚Partnerschaftliches Fischereiabkommen’, das den EU-Fangschiffen den Zugang zu mauretanischen Fischereigründen erlaubt. Greenpeace kritisiert jedoch die finanziellen Gegenleistungen der Gemeinschaft als nicht angemessen. Seit dem 4. März ist die Greenpeace-Meeresexpertin Dr. Iris Menn für sechs Wochen auf dem Aktionsschiff ‚Arctic Sunrise’ unterwegs, um gegen die Fangflotten zu protestieren.
Im Maritimen Museum in der Hamburger Speicherstadt hat Ende Februar ein Fischrestaurant eröffnet, meldet das Hamburger Abendblatt. Im Kaispeicher B, in dem Peter Tamm auf zehn Etagen seine Sammlung von 41.000 Schiffsmodellen, 5.000 Gemälden, Filmen und Grafiken präsentiert, kann der Besucher stilecht und vergleichsweise günstig „Kabeljau und Seelachs in solider Qualität kosten“. Im „Catch of the Day“ sollen außerdem in Kooperation mit dem Museum Sonderveranstaltungen stattfinden - etwa am 14. April anlässlich des 100. Jahrestags des „Titanic“-Unterganges.
Warum hilft Fisch beim Lernen? Wozu braucht man Bauernhöfe im Wasser? Und was sind eigentlich schlaue Netze? Um diese und andere Fragen geht es in der Schulaktion „School of Fish“. Die bundesweite Aktion wird gemeinsam vom Fisch-Informationszentrum (FIZ) und dem Zeitbild Verlag durchgeführt. TV-Koch Ralf Jakumeit und DJ Jan-Christian Zeller unterstützen „School of Fish“ ebenfalls. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für leckere und gesunde Ernährung zu begeistern und gleichzeitig für nachhaltigen Fischkonsum zu sensibilisieren. „In Deutschland wird deutlich weniger Fisch gegessen als die DGE empfiehlt. Im besonderen Maße betrifft das Kinder und Jugendliche. Laut der Studie „So is(s)t Schule“ wird das Thema Ernährung im Unterricht auch zu wenig behandelt, obwohl die Jugendlichen davon profitieren“, begründet Sandra Kess vom FIZ die Motivation zur Kampagne.
Eine angespannte Angebotssituation und starke Nachfrage in Asien, Nordamerika und auch in Europa werde die Preise für Kammmuscheln in nächster Zeit auf hohem Niveau halten, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf mehrere Branchenakteure. Derzeit koste die Sortierung 10/20 Stück pro Pound je nach Qualität zwischen 8,- und 8,40 Euro, teilt der Verkaufsdirektor Frische des in Boston ansässigen Großhandels Sousa Seafood, Chuck Anderson, mit. Zum Vergleich: im vergangenen Jahr kosteten die 10/20er Scallops 6,70 Euro/lb, vor zwei Jahren sogar nur 5,60 Euro/lb. Damit liegt der Preis 20 Prozent über jenem des Vorjahres und 40 Prozent höher als vor zwei Jahren. Der Markt beginne schon, frische Scallops auszulisten. Premium-Caterer und der hochwertige LEH werden sie weiterhin führen, doch der durchschnittliche Supermarkt werde auf TK-Scallops ausweichen und das frische Produkt nur noch zu besonderen Anlässen - etwa am Valentins- oder Muttertag - anbieten, prognostiziert Anderson.
Der niederländische Kapitalinvestor Linnaeus Capital Partners hat die Aktienmehrheit beim zweitgrößten griechischen Wolfsbarsch- und Doradenzüchter Dias erworben und will offenbar die Gruppe übernehmen, meldet das Portal IntraFish. Veranlasst wurde das Übernahmeangebot, nachdem die Aquakultur-Tochter von Linnaeus, Tethys Ocean, ihren Anteil an Dias von bislang 30,4 auf 50,2 % erhöht hatte. Tethys hatte Aktien des Dias-Vorsitzenden Stelios Pitakas und seiner beiden Söhne George und Konstantinos Pitakas gekauft. Stelios Pitakas halte jetzt noch 11,2 %, teilte Fani Renga mit, bei Dias verantwortlich für Anlegerkontakte. Der von Tethys gezahlte Preis sei ihr bislang nicht bekannt, liege nach Angaben griechischer Medien allerdings bei 0,90 Euro je Aktie und damit in der Summe bei 5,1 Mio. Euro. Nach der Transaktion sitzt im Dias-Aufsichtsrat außer der Linnaeus-Geschäftsführerin Anita Hamilton auch die Linnaeus-Direktorin Olga Novikova, außerdem Stelios Pitakas, Stefanos Manellis, Vadim Doubrovin, Vasilis Keltsopoulos und Yuri Vinokurov. Linnaeus Capital, das dem georgischen Geschäftsmann Kahka Bendukidze gehört, besitzt Anteile an mehreren Aquakultur-Unternehmen weltweit, darunter AquaBounty (USA), Grow Fish Anywhere (Israel) und Cell Aqua (Australien), außerdem ist Linnaeus an den griechischen Dias-Wettbewerbern Nireus und Selonda beteiligt.