20.04.2012

Island/Färöer Inseln: Bedroht der Makrelen-Boom die Weißfisch-Bestände?

Die Makrelen-Schwemme in den Gewässern um Island und die Färöer Inseln in den letzten Jahren wird begleitet von einem Rückgang der Weißfisch-Bestände. Das hat bei einigen Fischern und Akteuren der Fischwirtschaft zu der Annahme geführt, dass die Makrele, die auch den Spitznamen "Ratte des Meeres" trägt, im Rahmen von Nahrungskonkurrenz und als möglicher Fressfeind der Weißfisch-Larven die demersalen Arten dezimiert. IntraFish hat drei Wissenschaftler der beiden Nationen befragt. Fazit: bisherige Forschungsergebnisse stützen diese Theorie nicht. Sowohl am Isländischen Meeresforschungsinstitut Hafrannsoknastofnunin als auch an der entsprechenden färingischen Forschungseinrichtung Havstovan haben Forscher seit 2009 die Mageninhalte von jeweils 2.000 bzw. 1.500 Makrelen analysiert. Demnach fressen die Makrelen vor allem Krebse, kleinen Krill und wirbelloses Plankton, aber nur in geringem Umfang juvenile Fische oder Fischlarven, beschreibt Thorsteinn Sigurdsson die Ergebnisse. Das bestätigt sein färingischer Kollege Jan Arge Jacobsen: "Wir haben keine Larven von Kabeljau-Arten gefunden." Allerdings relativiert Sigurdsson, dass die Forschung noch am Anfang stehe. Bislang unerforscht sei der Aspekt der Nahrungskonkurrenz: "Wenn mehr als eine Million Tonnen Makrelen kommen, brauchen sie eine Menge Nahrung. Aber das Ausmaß dieses Faktors ist noch unbekannt."
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