Nicht einmal jedes zweite "Matjes-Brötchen" verdient diese Bezeichnung. Das hat eine Untersuchung des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) Mecklenburg-Vorpommern ergeben, meldet die Schweriner Volkszeitung (SVZ). Nur bei 14 von 27 Brötchenbelägen handelte es sich um den klassischen Matjeshering, der sich durch mindestens zwölf Prozent Fettgehalt, milde Salzung und mehrmonatiges Reifen in körpereigenen Enzymen an der Gräte auszeichnet. Auf sechs Brötchen fanden die Lebensmittelprüfer nur Matjes nordische Art. Dabei reift das abgelöste Filet unter Zugabe von Gewürzen und Säuerungsmitteln. Auf sieben Brötchen lag nur Heringsfilet nach Matjesart mit einem nur zehnprozentigen Fettgehalt und ohne enzymatische Reifung. Solche Produkte als Matjesfilet zu kennzeichnen, sei Irreführung der Verbraucher, erklärte Amtsleiter Prof. Dr. Dr. Frerk Feldhusen. Die für Verbrauchersicherheit zuständige Behörde hatte im vorigen Jahr über sämtliche Bereiche insgesamt mehr als 750.000 Proben analysiert und damit 80.000 mehr als im Jahr zuvor, teilte Verbraucherschutzminister Dr. Till Backhaus (SPD) mit - "so viel wie nie zuvor". Der größte Teil entfiel mit gut 704.000 Untersuchungen auf die Erkennung von Tierkrankheiten. Unter 7.500 beprobten Lebensmitteln kam es bei 12,5 Prozent zu Beanstandungen, sagte Prof. Feldhusen. Zu einem ganz großen Teil seien dies allerdings Bagatell-Fälle und kleinere Unkorrektheiten.
Die Produzenten-Organisation Dänischer Fischer (DFPO) hat heute für ihre Fischerei auf Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus) das Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) für Nachhaltigkeit und gutes Management erhalten, teilt der MSC mit. Die Fischerei wird ganzjährig in der Nordsee und im Skagerrak betrieben, und zwar in den ICES-Gebieten IV und IIIa des FAO-Fanggebietes 27. Dabei verwenden die Boote Grundschleppnetze, auch Snurrewaden, dänische Waden, Langleinen, Kiemen- und Spiegelnetze. Das Management erfolgt im Rahmen des Quotensystems der Europäischen Union, die Aufsicht liegt beim dänischen Fischereiministerium, bei EU-Behörden und der norwegischen Küstenwache. In diesem Jahr fischen die Dänen etwa 2.400 Tonnen der EU-Gesamtquote von 41.575 Tonnen. Der MSC-Schellfisch wird überwiegend frisch vermarktet, teils aber auch gefroren und filetiert nach Großbritannien, Frankreich, Deutschland und in die Niederlande verkauft.
US-Fischfangunternehmen verlangen derzeit rund 3.500 USD (2.821 Euro) für eine Tonne Alaska-Pollack-Filet (PBO-Blockware) und produzieren stattdessen überwiegend tiefenthäutete Filets und Surimi-Blöcke, schreibt das Portal IntraFish. Bis zum 30. Juli hatte die US-amerikanische Fangflotte 47.000 Tonnen Surimi-Blöcke hergestellt, ein Plus von 31 Prozent gegenüber der B-Saison 2011. Aufgrund gestiegener Nachfrage insbesondere der Fastfood-Ketten McDonald's und Burger King lag die Produktion von Blöcken tiefenthäuteter Filets mit 22.000 Tonnen sogar 59 Prozent über der letztjährigen B-Saison. Derweil wurden nur noch 23.000 Tonnen PBO-Blöcke hergestellt - ein Minus von 23,1 Prozent im Vorjahresvergleich. Deshalb warten die meisten europäischen Einkäufern noch mit ihren Ordern, hoffen auf einen Preisrückgang. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach doppelt-gefrorenem, MSC-zertifiziertem Alaska-Pollack aus China. Derzeit prüft der Marine Stewardship Council Vorwürfe, dass chinesische Fabriken nicht-zertifizierten russischen Alaska-Seelachs als US-Ware mit MSC-Label verkaufen (siehe auch Nachricht vom 30.07.2012).
Im 13. Jahr in Folge hat die Biologische Anstalt Helgoland (BAH) auf Helgoland Hummer ausgewildert, meldet die Tagespresse. Am vergangenen Sonnabend wurden kurz nach Sonnenuntergang an einer Station auf dem Felssockel der Insel 382 gezüchtete Junghummer in die Freiheit entlassen. Der Zeitpunkt nach Einbruch der Dunkelheit wird gewählt, um den kleinen Hummern größtmögliche Sicherheit vor ihren Fraßfeinden zu gewährleisten: 285 Hummer sind einjährige Tiere mit einer Länge von bis zu fünf Zentimetern und 97 zweijährige Hummer messen bis zu neun Zentimeter. Begleitet wurde die Aktion wieder von etwa 170 so genannten 'Hummerpaten'. Seit 2007 bieten die BAH und die Gemeinde Helgoland Patenschaften für Hummer an, die 25,- Euro für ein Jahr und 45,- Euro für zwei Jahre kosten. Bisher haben 1073 Freunde der Krebsart auf diese Weise finanzielle Unterstützung für die Bestandsaufstockung geleistet. Einige der Paten waren extra zu diesem Ereignis angereist, um von Börtebooten aus das Aussetzen zu beobachten. Bevor die Tiere ins Meer gesetzt werden, erhalten sie eine Farbmarkierung, um sie beim Fang von Wildtieren unterscheiden zu können. Von den in den Jahren 2000 bis 2008 ausgesetzten 9.000 Hummern wurden je nach Jahrgang 2 bis 21 Prozent wieder gefangen, schreibt Dr. Isabel Schmalenbach von der BAH.
Im Zeichen der Nachhaltigkeit hat Sainsbury's, drittgrößte Supermarktkette in Großbritannien, seit mehreren Jahren dafür geworben, nicht nur die bekanntesten Fischarten zu essen, die "big 5", sondern auch unbekanntere Arten. Jetzt meldet das Portal IntraFish, dass der Konsument tatsächlich reagiert habe. Eine Studie über den Fischverzehr der Briten notiert, dass die Verkaufsmenge von Tilapia binnen Jahresfrist um 117 Prozent gestiegen sei, jene von Wolfsbarsch um 57 Prozent, Forelle habe um 29 Prozent zugelegt und frischer Seelachs um 15 Prozent. Ally Dingwall, bei Sainsbury's für Fischerei und Aquakultur zuständig, erklärte: "Wir wollen mehr Verbraucher dazu ermutigen, die Fisch- und Seafood-Arten auf ihrem Speisezettel zu variieren."
Die Preise für Norwegerlachs sind momentan in ungewöhnlich starkem Maße größenabhängig. Auf der Grundlage zweier Informanten nannte das Portal IntraFish für Ende Juli folgende Schätzpreise für fünf Sortierungen: für Lachse von 2 bis 3 Kilo wurden demnach in der 30. KW 2,43 Euro (18,- NOK) gezahlt, für 3 bis 4 Kilo 3,04 Euro (22,50 NOK), für 4 bis 5 Kilo 3,38 Euro (25,- NOK), für 5 bis 6 Kilo 3,72 Euro (27,50 NOK) und für Lachse größer als 6 Kilo 4,05 Euro (30,- NOK), jeweils FCA Oslo. Einfluss auf die gegenwärtige Preissituation übten neben den Betriebsferien bei den Lachsverarbeitern besonders intensive Schlachtaktivitäten der Produzenten, die verhindern wollen, dass die Lachsmenge in ihren Gehegen die höchstzulässige Biomasse (maximum permitted biomass - MPB) überschreitet. Dieses so genannten MPB-Schlachten nimmt keine Rücksicht auf die Marktsituation. "Viele Produzenten ernten viel Fisch im Juni, damit sie im Herbst keine Probleme mit MPB bekommen", erläutert Ragnar Nystoyl, Geschäftsführer beim Marktanalyse-Unternehmen Kontali Analyse. Das 'MPB slaughtering' sei auch Ursache dafür, dass viele kleine Fische auf dem Markt seien. Vergleichsweise hochpreisig sind daher momentan große Lachse.
Die Frischfisch-Preise in Österreichs Hauptstadt Wien differieren je nach Einkaufsort um bis zu 248 Prozent. Das hat eine lokale Marktpreiserhebung ergeben, die die Arbeiterkammer Wien (AK) zwischen dem 28. Juni und dem 10. Juli 2012 in fünf Wiener Supermärkten und in acht Fisch-Fachgeschäften durchgeführt hat. Die erwähnte Spitzendifferenz fand sich beim Karpfenfilet, das in einem Fachgeschäft 6,90 Euro pro Kilo kostete, während das teuerste für 24,- Euro/kg angeboten wurde. Bei österreichischen Forellen gab es Preisdifferenzen bis zu 127 Prozent - zwischen 7,90 und 17,90 Euro/kg. Vergleichbar hoch waren die Unterschiede bei ganzen Makrelen, deren Preise sich zwischen 7,99 und 18,- Euro/kg bewegten. Fazit: ein Preisvergleich macht sich für den Verbraucher bezahlt. Manche Fische sind im Supermarkt günstiger zu finden (7 von 16 Fischen), manche werden von Fischfachgeschäften auf Märkten preiswerter angeboten. Die AK verglich im genannten Zeitraum von zwölf Tagen 18 Süßwasserfisch (getrennt nach österreichischer und ausländischer Herkunft) und Meeresfischsorten. Die Kammern für Arbeiter und Angestellte sind die gesetzlichen Interessenvertretungen der Arbeitnehmer in Österreich. Eine detaillierte Auflistung der Ergebnisse findet sich im Internet unter: wien.arbeiterkammer.at/bilder/d178/Preisvergleich_Frischfisch_Aug_2012.pdf
In einer kanadischen Farm des Lachszüchters Grieg Seafood ist das Virus der Lachsseuche IHN nachgewiesen worden, meldet das Portal IntraFish. Im Rahmen der laufenden Überwachung der Zucht in Culloden Point (Provinz British Columbia) hatten Tests eines unabhängigen Labors das IHN-Virus identifiziert. Die informierte kanadische Behörde für Lebensmittelsicherheit (CFIA) wolle jetzt weitere Proben ziehen, die Farm stehe derzeit unter Quarantäne, teilte der Geschäftsführer von Grieg Seafood in British Columbia, Stewart Hawthorn, mit. Das IHN-Virus stellt keine Gefahr weder für den Menschen noch für Wildfische dar, die eine natürliche Immunität gegen den Erreger besitzen, kann aber Atlantischen Lachs befallen.
Die Hummerfischer von der kanadischen Îles-de-la-Madeleine lassen ihre Fischerei mit beköderten Fallen nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) im Hinblick auf Nachhaltigkeit und gutes Management prüfen. Antragsteller ist die Fischervereinigung 'L'Association des pêcheurs des Îles-de-la-Madeleine', deren Mitglieder im Golf von Sankt-Lorenz fischen. Im vergangenen Jahr hatten sie insgesamt 2.648 Tonnen angelandet, für 2012 rechnen die Fischer mit 2.668 Tonnen. Bislang wird der Amerikanische Hummer (Homarus americanus), der nur in Kanada und den USA gefangen wird, vor allem frisch in Quebec vermarktet. Doch der Präsident der Fischer-Vereinigung, Mario Deraspe, deutet an, dass man mit Hilfe eines MSC-Zertifikats die Marke 'Magdalen Islands lobster' auch auf dem Weltmarkt aufwerten könne. Für die 13.000 Bewohner der Inseln ist die Hummerfischerei mit einem Marktwert von jährlich rund 24,4 Mio. Euro (30 Mio. CAD) eine wichtige Einnahmequelle. Zwischen 2005 und 2009 landeten die 325 Fischer der Inseln im Schnitt je 7.550 kg Hummer mit einem Marktwert von 74.000 Euro (91.000 CAD) an. Etwa jeder zehnte Inselbewohner ist in der Fischerei oder der Weiterverarbeitung der Hummer beschäftigt.
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