19.11.2012

Lebensmittelüberwachung: Wiederholt Beanstandungen auf Märkten

Auf wiederkehrende Beanstandungen bei der Lebensmittelüberwachung auf Märkten wies der Hamburger Veterinär Dr. Otto Horst auf einer heutigen Fortbildungsveranstaltung hin. Unter schmelzendem Eis muss frischer Fisch in der Theke gelagert werden, denn die Kühlanlage alleine reiche nicht, betonte der Leiter der Abteilung Veterinärwesen beim Bezirksamt Altona. Das gelte insbesondere, wenn der Fisch in einer Styroporkiste liege, so dass die Kälte nicht an den Fisch gelangt. Unzureichend sei immer wieder die Reinigung und Desinfektion der Hände, die vor Beginn der Arbeit und nach Bedarf auch zwischendurch zu geschehen habe. Wenn Waschbecken durch andere Gegenstände zugestellt oder Spender defekt sind, wenn Reinigungs- und Desinfektionsmittel fehlen, müssten kostenpflichtige Nachkontrollen angeordnet werden. Versäumnisse stellten Dr. Horst und seine Mitarbeiterinnen auch bei der Fisch-Kennzeichnung fest. Zwei Beispiele: statt "Seeaal, frisch" müsse es Dornhai heißen, statt "Butterfisch" muss "Buttermakrele" ausgewiesen werden. Bei der Einrichtung von Verkaufsständen auf Märkten bemängelte der Amtsleiter wiederholt fehlende Dächer, so dass die Hygiene der Ware etwa durch Vogeldreck gefährdet sei. Nicht zulässig sei auch, dass der Kunde sich den gewünschten Fisch aus einer Styroporkiste selbst entnimmt.
Länderreport Länderreport
19.11.2012

Brasilien: Reduzierte Öko-Abgabe soll Aquakultur ankurbeln

Der brasilianische Bundesstaat Sao Paulo hat kleinere Aquakultur-Betriebe von der Zahlung einer ökologischen Zulassungsgebühr befreit, um die Expansion des Sektors voranzutreiben, schreibt Fish Information & Services (FIS). "Die Aquakultur produziert derzeit rund 40.000 Tonnen pro Jahr und wir wollen gut 200.000 Tonnen jährlich", begründet der Gouverneur von Sao Paulo, Geraldo Alckmin, die gesetzliche Erleichterung in Brasiliens bevölkerungsreichstem und wirtschaftlich bedeutendstem Bundesstaat. Der dortige Fischereiminister Marcelo Crivella ist noch ambitionierter: "Hoffentlich kann Sao Paulo bald 500.000 t Fisch pro Jahr produzieren." Gegenwärtig produziert ganz Brasilien per anno etwa 1,26 Mio. Tonnen.
19.11.2012

Vietnam: Bis September Thunfisch-Exporte für 341 Mio. Euro

In den ersten neun Monaten 2012 hat Vietnam Thunfisch im Wert von 341 Mio. Euro exportiert, meldet die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Produzenten und -exporteure (VASEP). Die zehn führenden Exporteure teilen sich dabei 83,5 Prozent dieser Exportsumme. Dabei ist der Markt mit Anteilen der Top Ten zwischen 6,3 Prozent und 13,8 Prozent vergleichsweise gleichmäßig aufgeteilt. Der Ausfuhrwert lag in diesem Zeitraum 53,2 Prozent höher als im Vergleichszeitraum Januar bis September 2011.
TK-Report TK-Report
16.11.2012

Schweden: Erste Muschelfischerei startet MSC-Bewertung

Die Schwedische Organisation der Schalentier-Produzenten (SSPO) lässt ihre Seilmuschel-Kulturen nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten und wäre im Erfolgsfalle die erste Muschelfischerei des Landes, die eine MSC-Zertifizierung besitzt. Die schwedische Muschelzucht begann in den 1970er Jahren, doch erst seit 1983 ist die Produktion wirtschaftlich interessant. Dennoch schwanken die Jahreserträge. Vor fünf Jahren wurde die SSPO gegründet, die an der schwedischen Westküste - im Skagerrak und im Kattegat - Miesmuscheln in Seilkulturen züchtet und ganzjährig erntet. Die Erträge bewegten sich in den vergangenen Jahren zwischen 1.477 t und 2.430 t und werden überwiegend frisch auf dem heimischen Markt verkauft, zum Teil aber auch nach Kontinentaleuropa exportiert. Die Bewertung der Fischerei liegt in den Händen der Food Certification International (FCI). Betroffene Parteien - so genannte Stakeholder - können auf Wunsch mit Joanna Kabut von der Fischereiverwaltung Kontakt aufnehmen: joanna.kabut@foodcertint.com.
16.11.2012

Hamburg: Gosch kündigt "die sündigste Fischbude der Welt" an

Jürgen Gosch will das frühere "Café Keese", legendäres Etablissement auf der Hamburger Reeperbahn, "zum spektakulärsten Ableger" seiner Sylter "Fischbude" ausbauen, meldet das Hamburger Abendblatt. Auf 600 Quadratmetern will der bekannte Fischgastronom hier für zwei Millionen Euro die erste Gosch-Verkaufsbude in List auf Sylt aus dem Jahre 1972 nachempfinden. Neben Fisch im Restaurant und an einer Theke zum Mitnehmen sollen in dem früheren Tanzlokal auch Partys und Oldie-Nächte mit Shanty-Chören gefeiert werden. Zuletzt war das Gebäude Heimat des 'Quatsch Comedy Clubs' von Fernseh-Entertainer Thomas Hermanns und des Tunnel-Klubs. Gosch pachtet die Immobilie von dem umstrittenen Unternehmer Burim Osmani. Die Bild-Zeitung zitiert Jürgen Gosch hierzu: "Ist mir egal, wem das Gebäude gehört oder wer es verpachtet. Hamburg ist eine tolle Stadt, und ich freue mich auf die Laufkundschaft auf dem Kiez." In Hamburg betreibt Jürgen Gosch bereits drei Geschäfte: in der Wandelhalle des Hauptbahnhofs, am Flughafen Fuhlsbüttel und im Alstertal-Einkaufszentrum. Für Ostern 2013 ist nun die Eröffnung der "sündigsten Fischbude der Welt" angekündigt.
16.11.2012

Deutschlands erste "School of Fish" - das Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel

Den Preis des ersten Wettbewerbs "Deutschland sucht die School of Fish" erhält das Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel. Am vergangenen Freitag tagte die Jury in Bremen und ermittelte aus zehn Filialisten den Gewinner. Die Schulklassen hatten aufwendig gestaltete Dokumentationen mit Fotos, Videos und weiteren kunstvoll gestalteten Beiträgen eingereicht. "Das Konrad-Duden-Gymnasium und die Europa-Miniköche in Wesel haben in letzter Konsequenz durch ihre umfassende und tiefgehende Auseinandersetzung mit den Themen gewonnen. Die Erkenntnisse wurden mit einer breiten Öffentlichkeit geteilt und offensichtlich haben alle Spaß an der Aktion gehabt", begründete Peter Koch-Bodes, Vorsitzender der Jury, die knappe Entscheidung. Die Gewinner dürfen live bei der TV-Sendung des ZDF "Küchenschlacht" in Hamburg dabei sein. Den zweiten Platz belegt die Berufliche Schule Velgast, die zu ihrem Projekttag Vertreter aus Wissenschaft und Politik vor Ort eingeladen hatte, um sich über die verschiedenen Aspekte rund um Fisch zu informieren. Und der dritte Platz geht an Schülerinnen und Schüler der Martinsschule in Sindelfingen: sie hatten auf ganz persönliche Art dem Projekt eine internationale Note gegeben, indem sie Fisch und die Herkunft der Schüler aus verschiedenen Ländern zum Thema machten. Eine zweite Runde des gemeinsam mit dem Zeitbild-Verlag durchgeführten Wettbewerbs startet am 2. Januar 2013.
15.11.2012

Ecuador: Erste Tilapia-Farm in Amerika erhält ASC-Zertifizierung

Die Tilapia-Farm von Tropical Aquaculture in Ecuador, Aquamar, hat als erste Fischzucht in Amerika eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. Mit einer Jahresproduktion von 13.000 Tonnen Tilapia in Teichanlagen ist Aquamar eine der größten Zuchten für den Buntbarsch in Ecuador und in Amerika überhaupt, schreibt der ASC. Aquamar-Inhaber Enrico Delfini begrüßte die Zertifizierung als "Höhepunkt von mehr als sechs Jahren harter Arbeit für die Farm". Alfonso Delfini Jr., ebenfalls Aquamar-Eigner und -Geschäftsführer, war als Gründungsmitglied von Tropical im Leitungsgremium des Tilapia Aquaculture Dialogues. ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes bezeichnete die Zertifizierung als weiteren Meilenstein: "Schon bald wird es den ersten ASC-zertifizierten Tilapia auf dem amerikanischen Markt geben. Die Exporte nach Europa werden auch zunehmen."
15.11.2012

Schottland: Morpol baut neue Smolt-Zucht für 5,4 Mio. Euro

Das Zuchtunternehmen des polnischen Lachsproduzenten Morpol, die britische Meridian Salmon, baut in Schottland derzeit für 5,4 Mio. Euro eine Kreislaufanlage für Lachssetzlinge. Das teilte Morpol anlässlich der Präsentation seiner Ergebnisse für das dritte Quartal 2012 mit, schreibt das Portal IntraFish. Jährlich können in der Anlage drei Millionen Parrs und drei Millionen Smolts produziert werden, wahlweise 4,5 Millionen Smolts. Nach Fertigstellung der Brutanlage im Sommer 2013 würden sich die durchschnittlichen Kosten für die Setzlinge in Großbritannien reduzieren, gleichzeitig könne Morpol flexibler agieren. Damit besitzt Morpol dann im UK eine Kapazität von insgesamt 12 Mio. Smolts, sämtlich von Freedom Foods zertifiziert. Auch Morpols Lachsfarm in Norwegen, Jokelfjord, habe für seine Hatchery einen Ausbau der Kapazität von derzeit 1 bis 2,5 Mio. auf jährlich 3,1 Mio. Smolts beantragt.
15.11.2012

Österreich: Spar will bis 2013 Fischsortiment auf Nachhaltigkeit umstellen

Die österreichische Supermarktkette Spar hatte sich 2011 im Rahmen einer Kooperation mit der Umweltorganisation WWF zur Umstellung des gesamten Fischsortiments auf Produkte aus nachhaltigem Fischfang verpflichtet. Nach einem Jahr zieht die Spar ein erstes Resümee: bereits 45 Prozent der Fische in Bedienung, Tiefkühlung und in den Regalen - insgesamt rund 370 Produkte - kommen aus heimischen Gewässern, Bio-Fischzuchten, MSC-zertifiziertem Wildfang oder nachhaltiger Fischerei sowie Aquakultur. Bis 2013 wollen WWF und Spar das gesamte Fischsortiment entsprechend umstellen. "Mit unserer neuen Fischeinkaufspolitik, die wir in Kooperation mit dem WWF erstellen konnten, sind wir auf einem guten Weg zu Österreichs nachhaltigstem Fischhändler", sagte Gerhard Drexel, Vorstandsvorsitzender der Spar. Maßnahmen für die Zukunft: bei Zuchtfischen werden Produkte und Lieferanten mit Bio-Zertifizierung weiter forciert, ab 2013 setzt die Spar auch auf die neue ASC-Zertifizierung. Darüber hinaus fördert Spar österreichische Spezialitäten wie das Bodensee-Fellchen. Im Rahmen der Kampagne "Von dahoam das Beste" bei Interspar werden außerdem Fische aus regionalen Gewässern wie Forelle, Huchen oder Saibling in Standorten in der Nähe der Fischzuchten angeboten.
14.11.2012

Neue Handelsbezeichnung: Goldforelle

Die Goldforelle (Oncorhynchus aguabonita) ist am 15. Oktober 2012 als neue Handelsbezeichnung vorläufig festgelegt worden. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entscheidet binnen fünf Monaten nach dieser Festlegung über die Aufnahme in das Verzeichnis der zugelassenen Handelsbezeichnungen für Erzeugnisse der Fischerei und der Aquakultur. Im Folgenden finden Sie ein Kurzporträt der Goldforelle.
Fischmagazin
Fischmagazin
Fischmagazin Newsletter
jetzt kostenlos anmelden

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen.


Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag