Bei den aktuellen Tarifverhandlungen für die Fischwirtschaft in Bremerhaven und Cuxhaven boten die Arbeitgeber in einer ersten Verhandlungsrunde am Freitag eine Lohnerhöhung von einem Prozent für zwölf Monate. Christian Wechselbaum, Verhandlungsführer und Gewerkschaftssekretär der NGG Region Bremen-Weser-Elbe, zeigte sich empört: "Was uns heute angeboten wurde ist eine reine Provokation der Arbeitgeber." Die NGG fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Daher kündigte die NGG noch vor der zweiten Tarifrunde, die für den 7. Juni angesetzt ist, "Aktionen in und vor den betroffenen Betrieben" an. An den Verhandlungen am 24. Mai beteiligten sich auf Seiten der Arbeitgeber die Unternehmen Frozen Fish International (Iglo), die Parlevliet-Gruppe (Doggerbank, Eurofrost), Louis Schoppenhauer und Larsen Danish Seafood (Leegina) aus Bremerhaven sowie die Vereinigten Fischmehlwerke (VFC) aus Cuxhaven.
Wissenschaftler haben den Auslöser der Shrimp-Krankheit EMS identifiziert. Experten der University of Arizona fanden als Ursache für die Seuche mit dem offiziellen Namen Akutes Hepatopankreatisches Nekrose-Syndrom (AHPNS) ein Bakterium, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das Team unter Leitung von Dr. Donald Lighter fand heraus, dass das Bakterium oral übertragen wird und den Magen-Darm-Trakt der Garnele befällt, wo es ein Toxin produziert, das das Gewebe zerstört und verheerenden Schaden in der für die Verdauung wichtigen Bauchspeicheldrüse, dem Pankreas, verursacht. Sie betonten, dass EMS keinerlei Auswirkungen auf den Menschen habe. In Garnelenzuchten tritt EMS 20 bis 30 Tage nach dem Besatz auf. Wenn infiziert, werden sowohl Black Tiger-Garnelen (Penaeus monodon) als auch Weiße Garnelen (P. vannamei) lethargisch und stellen die Nahrungsaufnahme ein. In hochgradig befallenen Teichen kann die Sterblichkeit bis zu 100 Prozent erreichen. Gegenwärtig wollen die Wissenschaftler Diagnosemethoden entwickeln, um durch die frühzeitige Entdeckung des EMS/AHPNS-Pathogens das Management von Brutanstalten und Farmen zu verbessern. Seit EMS erstmals 2009 aus China gemeldet worden ist, hat sich die Krankheit nach Vietnam, Malaysia und Thailand ausgebreitet und verursacht jährliche Verluste von mehr als einer Milliarde USD.
Heute beginnt die erste Tarifrunde für die rund 1.400 Beschäftigten der Fischwirtschaft in Bremerhaven und Cuxhaven. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) verhandelt in Bremerhaven einen neuen Flächentarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Bremerhaven und dem Unternehmensverband Cuxhaven. Dabei fordert die NGG eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die NGG stelle sich auf schwierige Verhandlungen ein, sagt Christian Wechselbaum, Verhandlungsführer und Gewerkschaftssekretär der NGG Region Bremen-Weser-Elbe: "Die Fischwirtschaft befindet sich weiterhin in einem schwierigen Umbruch und die Betriebe unter starkem Kostendruck. Das darf aber nicht dazu führen, dass die Beschäftigten von der Entgeltentwicklung abgekoppelt werden."
Der Münchner Gastronom Michael Käfer wird das Feinkost-Lokal in der Schrannenhalle verlassen, behält dort jedoch sein Delikatessen-Geschäft. An gleicher Stelle wollen die Münchner Gastronomen Patrick Bertermann und Marko Huth schon im Juli ein Premium-Fisch-Restaurant mit einer Oyster-Bar im New York-Style eröffnen, schreibt die in der bayerischen Landeshauptstadt erscheinende Abendzeitung. Bertermann schwärmt von der am Rande des Viktualienmarktes stehenden Halle aus Glas- und Gusseisen, die Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst als Getreidehalle errichtet und 2011 in ihrer heutigen Nutzung als Feinkost-Markthalle neu eröffnet worden war. "Unser Ziel ist es, das beste Fischlokal Münchens zu werden, wie wir es auch geschafft haben, mit dem 'Goldenen Kalb' das beste Steakhaus der Stadt zu sein", kündigt er an: "Es soll ein Feinschmecker-Restaurant werden mit der Lässigkeit des Seins. Äußerste Frische der Produkte ist unsere Hauptdevise." Fisch-Witte am Viktualienmarkt habe zwar ein Fischbistro, schließe jedoch schon um 18:00 Uhr. Um diese Zeit soll das neue Restaurant erst öffnen.
Sri Lanka will seinen Fischexportwert von zuletzt 256 Mio. USD (2012) bis 2015 verdoppeln, kündigt Fischereiminister Dr. Rajitha Senaratne an. Dies solle insbesondere über eine Intensivierung des Thunfischfangs geschehen, der einen Anteil von 45 Prozent am Ausfuhrerlös hat, schreibt IntraFish. Dabei setzt Sri Lanka auf die Kooperation insbesondere mit Japan und China. Der japanische "Thunfisch-König" Kiyoshi Kimura - er ersteigerte im Januar den Thunfisch bei der traditionellen Neujahrsauktion in Tokio - wolle vier Hochseefangschiffe nach Sri Lanka entsenden und weitere in Kooperation mit dem auf Sri Lanka ansässigen Cey-Nor bauen und betreiben, sagt Dr. Senaratne. Mindestens 20 chinesische Schiffe sollen von Sri Lanka aus auf Fangfahrt gehen. Die Schiffe der beiden ausländischen Nationen sollen auf Sri Lanka registriert werden, unter seiner Flagge fahren, Mannschaften des Inselstaates anheuern und ihre Fänge dort anlanden sowie von dort exportieren. Derzeit gebe es mehrere Schiffe aus Taiwan, Indonesien und Malaysia, die ihren in internationalen Gewässern gefangenen Fisch von Sri Lanka aus exportierten. Das Land selber habe etwa 300 hochseegängige Fangschiffe, die allerdings vor allem in der Küstenfischerei tätig seien.
Der dänische Weißfisch-Verarbeiter A. Espersen konnte im vergangenen Jahr seinen Gewinn trotz Umsatzrückgangs steigern, meldet das Portal IntraFish. Auf Basis eines Jahresumsatzes von 260,3 Mio. Euro - ein Minus von 11 Prozent gegenüber 2011 - stieg der Nettogewinn um 402.556 Euro oder 75 Prozent auf 939.298 Mio. Euro. "Das ist zurückzuführen auf Verbesserungen in unseren europäischen Filetierbetrieben und in der Produktion unserer Fertigprodukte-Sektion Rahbekfish", heißt es im Jahresbericht von Espersen. Die Muttergesellschaft Insepa schloss 2012 mit einem im Vorjahresvergleich schlechteren Ergebnis von 2,8 Mio. Euro ab (2011: 4,4 Mio Euro). Espersen hatte seine Produktion im dänischen Hirtshals im vergangenen Jahr nach Fredericia und zum Teil nach Polen verlagert. Für 2013 erwartet Geschäftsführer Klaus Nielsen ein besseres Ergebnis. Mehr Umsatz soll unter anderem China generieren. Dort werde mit dem Verkauf von Nebenprodukten wie den Köpfen, Rückengräten oder der Haut von Kabeljau und Schellfisch begonnen. "Gebratene Kabeljauhaut findet sich häufig auf den Speisekarten chinesischer Edelrestaurants", gab Nielsen ein Beispiel für das Potential dieser Produkte.
"Western Thonsalat" mit MSC-Siegel ist ab sofort in den meisten Migros-Filialen in der Schweiz erhältlich. Der Thunfisch-Salat mit Mais und Erbsen ist weltweit das 20.000ste Produkt, dessen Fischkomponente aus einer MSC-zertifizierten nachhaltigen Fischerei stammt, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Regionalbüros Deutschland, Österreich und Schweiz, begrüßte es, "diesen Meilenstein mit einem Schweizer Produkt unserer langjährigen Partnerin Migros bekannt geben zu dürfen". Die Schweizer LEH-Kette bietet ihren Kunden über 150 MSC-gekennzeichnete Artikel. "Der Thon von den Malediven ist der neueste Artikel in unserem MSC-Sortiment", kommentiert Sandra Hinni, Fachspezialistin Nachhaltigkeit Fischerei bei Migros. Die Thunfischerei wurde im November 2012 für ihren Skipjack-Fang zertifiziert. Der auch als Echter Bonito (Katsuwonus pelamis) bekannte kleine Thunfisch wird traditionell mit Angelruten gefangen, so dass so gut wie kein Beifang produziert wird. Der Thunfisch-Bestand im Indischen Ozean gilt als gesichert. In den letzten Jahren fingen die Malediven jährlich ungefähr 90.000 Tonnen Skipjack mit der Angel.
Die Anlandungen von Kaisergranat (Nephrops norvegicus) in Schottland sind im dritten Jahr in Folge erheblich gesunken, meldet die schottische Regierung. Im wichtigsten Fanggebiet, dem Fladengrund in der nördlichen Nordsee, waren zwischen 2005 und 2010 im Jahresdurchschnitt mehr als 10.000 Tonnen gefischt worden. Insbesondere in den ersten vier Monaten brechen die Fänge jetzt regelmäßig ein - in diesem Jahr wurden nur 48 Prozent der Vorjahresfänge gemeldet. Für Schottlands Fischer ist die Situation ernst: mit einem Wert von 82 Mio. GBP (96 Mio. Euro) ist der Kaisergranat nach der Makrele die zweitwichtigste Spezies der Fischerei.
Der Demminer Kaviarproduzent Russian Sturgeon wird seine Produktion bis Ende August schließen, meldet der Norddeutsche Rundfunk. Nach Angaben der Geschäftsleitung gebe es jedoch Interessenten, die die Anlage mit Zander weiter betreiben wollen. Russian Sturgeon hatte die 2008 in Betrieb genommene Störzucht im Jahre 2010 von der insolventen Caviar Creator übernommen, um insbesondere Störkaviar für den russischen Markt zu produzieren. Die ursprünglich geplante Jahresproduktion von 22 Tonnen Kaviar wurde jedoch nie erreicht, tatsächlich wurden im vergangenen Jahr nur drei Tonnen produziert. Seit gut zwei Jahren hatte es außerdem immer wieder Probleme mit den Veterinärbehörden gegeben, deren Druck die Betreiber auch für die jetzige Schließung verantwortlich machen. Das Kreisveterinäramt war eingeschritten, weil die Störe tagelang nicht gefüttert worden seien. Russian Sturgeon habe dem Veterinäramt ein Konzept vorgelegt, um mit weniger Futter auskommen zu können, schreibt der Nordkurier. Die Behörde hatte gegen das Unternehmen wegen der mangelhaften Fütterung schon ein Zwangsgeld in Höhe von 50.000,- Euro angeordnet. Jetzt sollen die 99 Tonnen Störe - mehrere tausend Tiere - bis Ende August lebend verkauft werden. Die 15 Mitarbeiter hatten bereits Ende April ihre Kündigungen erhalten und sollen bis Ende Mai gehen. Allerdings habe die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) Kündigungsschutzklagen beim Arbeitsgericht eingereicht, teilte NGG-Sprecher Mario Klett mit. Bereits am 31. Mai werde das Arbeitsgericht Neubrandenburg die erste Klage von acht anstehenden Klagen verhandeln. Bei Russian Sturgeon wollte sich nach Angaben des Nordkuriers niemand zu den Vorgängen äußern. Einen Sozialplan gebe es nicht.
Greenpeace-Aktivisten versenken seit den Morgenstunden tonnenschwere Steine in der Ostsee nahe der polnischen Stadt Kolberg, um das Grundschleppnetzverbot in Küstennähe durchzusetzen. "Wir handeln, weil die Politik nichts tut, und setzen bestehendes Recht um", sagt die polnische Greenpeace-Fischereiexpertin Magdalena Figura. Das Gebiet vor Kolberg gehört zum europäischen "Natura 2000"-Netzwerk. Generell ist in der Drei-Meilen-Zone der polnischen Ostsee die Grundschleppnetzfischerei verboten. "Trotzdem zerstören die Fischer im Schutzgebiet mit ihren Grundschleppnetzen den Meeresboden auf der Suche nach Sandaal, der Nahrungsgrundlage des Ostseedorschs", erklärt Greenpeace. Seit 2008 hatte Greenpeace wiederholt Steine in geschützten Meeresgebieten versenkt: 2008 und 2011 im Sylter Außenriff, 2009 im schwedischen Kattegat und 2011 in der Klaverbank vor der niederländischen Küste. Während schwedische Institutionen das Versenken der Steine als Meeresschutz-Maßnahme begrüßten, belangten damals deutsche Behörden die Umweltschützer gerichtlich. Für den Fall, dass die Beluga-Crew aufgrund der neuen Aktion ebenfalls vor Gericht gebracht werden sollte, haben sich 580 engagierte Bürger bereiterklärt, die Konsequenzen mitzutragen. Sie sicherten schriftlich zu: "Wenn dieser Felsbrocken von Greenpeace für den Meeresschutz eingesetzt wird, so geschieht dies auch in meinem Namen."