Greenpeace-Aktivisten versenken seit den Morgenstunden tonnenschwere Steine in der Ostsee nahe der polnischen Stadt Kolberg, um das Grundschleppnetzverbot in Küstennähe durchzusetzen. "Wir handeln, weil die Politik nichts tut, und setzen bestehendes Recht um", sagt die polnische Greenpeace-Fischereiexpertin Magdalena Figura. Das Gebiet vor Kolberg gehört zum europäischen "Natura 2000"-Netzwerk. Generell ist in der Drei-Meilen-Zone der polnischen Ostsee die Grundschleppnetzfischerei verboten. "Trotzdem zerstören die Fischer im Schutzgebiet mit ihren Grundschleppnetzen den Meeresboden auf der Suche nach Sandaal, der Nahrungsgrundlage des Ostseedorschs", erklärt Greenpeace. Seit 2008 hatte Greenpeace wiederholt Steine in geschützten Meeresgebieten versenkt: 2008 und 2011 im Sylter Außenriff, 2009 im schwedischen Kattegat und 2011 in der Klaverbank vor der niederländischen Küste. Während schwedische Institutionen das Versenken der Steine als Meeresschutz-Maßnahme begrüßten, belangten damals deutsche Behörden die Umweltschützer gerichtlich. Für den Fall, dass die Beluga-Crew aufgrund der neuen Aktion ebenfalls vor Gericht gebracht werden sollte, haben sich 580 engagierte Bürger bereiterklärt, die Konsequenzen mitzutragen. Sie sicherten schriftlich zu: "Wenn dieser Felsbrocken von Greenpeace für den Meeresschutz eingesetzt wird, so geschieht dies auch in meinem Namen."
Küchenleiter Michael Gorich hat das Seefischkochstudio (Sefiko) verlassen, meldet die in Bremerhaven erscheinende Nordsee-Zeitung (NZ). "Wir haben uns im beiderseitigen Einverständnis getrennt", teilt auf Nachfrage der Geschäftsführer des Sefiko, Sebastian Gregorius, mit. Gorich, der mehr als fünf Jahre lang "das Gesicht" der Showküche im Schaufenster Fischereihafen war, begründet den Schritt: "Ich brauchte mal eine Veränderung, ich musste mal raus." Derzeit arbeite er als Berater für das Seniorenheim in Schiffdorf. Seit Anfang April steht Murat Kirhan alleine am Herd. Das funktioniere, da das Kochstudio momentan "auf kleiner Flamme" gefahren werde, sagt Gregorius. Denn zur Zeit entstehe für zwei Millionen Euro ein Anbau, bei dem das Innenleben des Kochstudios und einige Bereiche des Forums erneuert werden. Ende diesen Jahres sollen die Umbauten abgeschlossen sein. Die Stelle für den Kochstudioleiter hat der Werbedienst des Seefischmarktes inzwischen neu ausgeschrieben.
Vietnams Pangasius-Ausfuhren waren im 1. Quartal 2013 weiterhin rückläufig. Auf Basis Wert lagen die Exporte mit 388,5 Mio. USD gut 8,7 Prozent niedriger als im Vergleichsquartal 2012, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf aktuelle Quartalszahlen der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und Produzenten (VASEP). Rückläufig waren insbesondere die Ausfuhren nach Mexiko, in die EU und in die USA, derweil die Länder Südost-Asiens und Brasilien mehr Pangasius kauften. Brasilien gehört mit Einfuhren für 24,5 Mio. USD jetzt zu den wichtigsten fünf Pangasius-Märkten, gleich nach Mexiko und fast gleichauf mit den ASEAN-Nationen.
Surinam Airways (SLM) setzt als erste amerikanische Fluggesellschaft das MSC-Ökolabel auf seine Speisekarten an Bord. Vom 1. Juni 2013 an wird SLM in der Businessclass MSC-zertifizierte Seabob-Shrimps auf der Transatlantik-Route von Surinames Hauptstadt Paramaribo nach Amsterdam servieren. Die atlantische Seabob-Shrimp ist die erste tropische Garnele, die MSC-zertifiziert ist. 2012 war die Catering-Tochter der SLM, die Surair Catering Services (SCS), der erste südamerikanische Airline-Caterer, der eine Chain-of-Custody-Zertifizierung des MSC erhalten hatte, und im vergangenen Jahr begann, seinen Kunden Produkte mit MSC-Label zu liefern.
Erstmals seit mehr als zehn Jahren startet die Fangsaison für Alaskas Wildlachse, ohne dass die frischen Lachse das blauweiße Label des Marine Stewardship Councils (MSC) tragen dürfen. Für die neue Saison, die heute startet, werden Fänge von voraussichtlich 179 Millionen Lachsen erwartet - das sind 41 Prozent mehr als die 2012 gefangenen 127,1 Mio. Fische, schreibt IntraFish. Doch die Rezertifizierung nach den Kriterien des MSC ist noch nicht abgeschlossen. Zertifizierer Intertek Moody Marine rechnet gegenwärtig damit, dass das Verfahren im Juli beendet werde. Derzeit darf nur TK-Wildlachs, der vor dem 29. Oktober 2012 gefangen wurde und gemäß den Anforderungen der Produktketten-Zertifizierung bewegt wurde, das MSC-Logo tragen. Sobald die MSC-Zertifizierung abgeschlossen ist, gilt dies auch für ab dann neu gefischten Wildlachs. Ausgenommen sind allerdings Keta- und Buckellachse (Chum und Pink) aus dem Prince William-Sund, für den nach Angaben der Purse Seine Vessel Owners Association (PSVOA) noch eine Studie abgeschlossen werden müsse. In jener Region waren 2012 insgesamt 26,7 Mio. Buckel- und 3,7 Mio. Keta-Lachse gefischt worden. Allerdings besitzen in Alaska nur sieben Produktionsbetriebe, die nicht einmal ein Viertel der Gesamtfänge verarbeiten, eine MSC-CoC-Zertifizierung. Das Gros der diesjährigen Wildlachs-Ernte - etwa 80 Prozent - werde im Rahmen des Programms 'Responsible Fisheries Management' (RFM) zertifiziert, teilte Michael Cerne mit, geschäftsführender Direktor des Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI).
Das Jahr 2013 wird mit einem Lachspreis von durchschnittlich 3,50 Euro/Pound (7,71 Euro/kg) abschließen und damit 28,5 Prozent höher als im Jahresdurchschnitt 2012. Das zumindest erwartet ein Analyst des chilenischen Finanzdienstleisters EuroAmerica, zitiert im Portal IntraFish. Für 2014 prognostiziert das Unternehmen ein Preisniveau von 3,50 bis 3,60 Euro/Pound (7,71 bis 7,93 Euro/kg). Grundlage der Vorhersagen sind mäßige Wachstumsraten beim Lachsrohwarenangebot von 6,6 Prozent in diesem Jahr und 4,5 Prozent 2014 - beide jeweils unter dem historischen Nachfragezuwachs.
Der Lachszüchter und -verarbeiter Morpol hat das 1. Quartal 2013 mit Verlusten von 5,3 Mio. Euro abgeschlossen, da die Verarbeitung unter den steigenden Lachspreisen leidet, meldet das Portal IntraFish. Zum Vergleich: im 1. Quartal 2012 erwirtschaftete Morpol einen Gewinn von 14,9 Mio. Euro und damit 20,1 Mio. Euro mehr als in den ersten drei Monaten 2013. Der Umsatz lag mit 128,2 Mio. Euro gut 9 Mio. Euro höher als im Vergleichsquartal, bedingt durch ein Mengenplus von 21 Prozent und einen Preisanstieg. Die Farm-Abteilung der Gruppe zeigte trotz eines Volumenrückgangs um 34 Prozent eine bessere Performance: das EBIT von 6,2 Mio. Euro war dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor und die Umsatzrendite betrug 22,6 Prozent gegenüber 7,2 Prozent in I/2012. "Unser Verarbeitungsbereich stand im letzten Quartal vor extremen Herausforderungen, denn der Preisanstieg, den wir durchsetzen konnten, reichte nicht aus, um den starken Preisanstieg bei der Rohware zu kompensieren", sagte Geschäftsführer John-Paul McGinley. Die Verbraucherpreise spiegelten nicht die Rohwarenpreise. Insofern kündigte der Morpol-CEO an: "Wir erwarten, dass dieser Trend nicht anhält, sondern dass die Einzelhandelspreise bis zu einem Niveau angepasst werden, das einen weiteren Nachfragezuwachs verhindern wird."
Royal Greenland hat mit Bruno Olesen (56) und Lars Nielsen (49) zum 1. Mai zwei neue Mitglieder in seine Geschäftsführung berufen, teilt der grönländische Seafood-Produzent mit. Damit werde eine Managementstruktur formalisiert, die schon im vergangenen Jahr Praxis gewesen sei. Lars Nielsen, Direktor für Verkauf und Marketing, blickt auf eine lange Karriere bei Royal Greenland zurück. Von 1993 bis 2002 war er Planungsleiter, Produktmanager für die Überseeaktivitäten und Produktionsdirektor für Garnelen. Nach seinem Wiedereintritt ins Unternehmen 2006 agierte er zunächst als Produktmanager und wurde 2007 Produktdirektor für Grönland. In seiner Funktion als Produktionsdirektor für die gesamte Gruppe seit 2008 spielte er eine wichtige Rolle bei der unternehmensweiten Effizienzsteigerung in sämtlichen Royal Greenland-Betrieben. Bruno Olesen trat 2010 als Direktor Verkauf und Marketing ins Unternehmen. Zuvor hatte er zwischen 1987 und 2010 verschiedene Führungsaufgaben bei Meatcut - später Danish Prime, heute Tulip - innegehabt. Olesen spielte eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Royal Greenland zu einem kunden- und verkaufsorientierten Unternehmen. Zur Geschäftsführung gehören außerdem CEO Mikael Thinghuus und CFO Nils Duus Kinnerup.
Gute Heringsbestände in der Ostsee ermöglichten wieder eine ertragreiche Fischerei, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. Die Frühjahrsheringssaison ging vergangene Woche erfolgreich zu Ende. Nach dem langen Winter zeigten sich die Vertreter der Fischerei mit den erzielten Ergebnissen zufrieden. Die im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent erhöhte Quote sei bis auf eine geringe Restmenge vollständig ausgefischt worden. Die Heringssaison der Schleppnetzfischer hat in diesem Jahr früh begonnen und war sehr erfolgreich. Die Rekordanlandungen des letzten Jahres wurden von einigen Tuckpartien - der gemeinsamen Fischerei von zwei Booten - mit Anlandungen von über 100 Tonnen pro Nacht nochmals übertroffen. Stellnetzfischerei und Reusenfischerei konnten aufgrund des langen Eisganges in den inneren Küstengewässern erst sehr spät in die Frühjahrsheringsfischerei einsteigen. Da es nicht zu einem sprunghaften Temperaturanstieg kam, war es dennoch möglich, die vorhandene Quote fast vollständig auszufischen. Lediglich eine geringe Menge steht jetzt noch für die Heringsfischerei im Herbst zur Verfügung.
Der insolvente spanische Fischereikonzern soll angeblich einen neuen Kredit in Höhe von 55 Mio. Euro erhalten, um sein operatives Geschäft weiterzuführen. Das meldet heute die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf nicht genannte "Insider". Pescanova verweigerte jeden Kommentar. An der Refinanzierung sollen spanische Gläubigerbanken beteiligt sein. Diese Mitteilung kommt, kurz nachdem spanische Medien gemeldet hatten, dass das Unternehmen seine Verluste "jahrelang" verschleiert habe. Offiziell belaufe sich die Pescanova-Verschuldung auf 1,5 Mrd. Euro, doch Finanzexperten halten die doppelte Höhe für wahrscheinlich.