Die spanische Vereinigung Agarba hat für ihre Kabeljaufischerei in der Barentssee eine MSC-Zertifizierung erhalten, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Agarba, ein Zusammenschluss der beiden Fangunternehmen Velaspex SL (Spanien) und Pesquera Ancora SLU, einer in Vigo ansässigen britischen Fischerei-Gruppe, halten 66 Prozent der spanischen Kabeljauquote in der NAFO und der Barentssee (ICES Untergebiete I und II). Im Jahre 2013 fischten die vier zertifizierten, mit Schleppnetzen arbeitenden Fangschiffe insgesamt 12.000 t. Iván López, Vorsitzender der Agarba, verspricht sich von der Zertifizierung die Chance auf neue Geschäftsmöglichkeiten und eine Konsolidierung in den schon bedienten Märkten, darunter Großbritannien, insbesondere aber Spanien und Portugal, wo das MSC-Label immer häufiger zu sehen sei.
Die ehemalige Melander-Fischfarm des deutschen Industriellen Hans Raab soll verkauft werden, meldet die Thurgauer Zeitung. Die für eine Indoor-Fischzucht mit mehr als 11.000 Quadratmetern ungewöhnlich große Anlage war im Jahre 2008 für 40 Mio. Franken (32,5 Mio. Euro) gebaut worden. Schon kurz nach der Eröffnung im Frühling 2008 gerieten die Fischzucht und ihr Besitzer in die Schlagzeilen. Zum einen erachtete der Schweizer Kanton die von Besitzer Hans Raab gewählte Tötungsmethode für die Welshybriden als illegal, außerdem fehlte dem Betreiber die nötige Haltebewilligung für Wildtiere. Im März 2011 schloss Raab auf Druck der Behörden, eineinhalb Jahre später starb er. Jetzt ist die Schweizer Axalo AG (Vaduz) mit dem Verkauf der Anlage betraut. Wunsch der bisherigen Eigentümer sei es, dass in den Gebäuden weiterhin Fische gezüchtet werden, sagte Axalo-Verwaltungsratspräsident Dr. Patrick Kranz. In den Gebäuden können nicht nur Melander, sondern auch andere Fische oder Schalentiere produziert werden. Auch Rolf Huber, Gemeindepräsident von Oberriet, fände es sinnvoll, wenn dort weiterhin Fische gezüchtet würden. Den Vorschlag, dort ein Thermalbad zu errichten, weil auf dem Areal 30 Grad warmes, qualitativ hochwertiges Wasser aus der Tiefe gefördert wurde, halten weder Dr. Kranz noch Huber für sinnvoll, zumal der Standort Industriegebiet hierfür nicht ideal sei.
Die Zukunft des Tiefkühlfisch-Herstellers Pickenpack ist weiter ungeklärt. Wegen Überkapazitäten am europäischen Markt will das Unternehmen 75 Mitarbeiter entlassen. Doch auch die Zukunft der übrigen insgesamt 600 Köpfe zählenden Belegschaft ist unsicher. Die Beschäftigten in Lüneburg haben Angst ihren Arbeitsplatz zu verlieren, falls die Produktion ins ostfriesische Riepe verlagert wird. Auf der Suche nach einem Zukunftskonzept für den Standort waren jetzt überraschend neue Töne zu hören, schreibt die in Lüneburg erscheinende Landeszeitung (LZ). Bei einem Erörterungstermin über die geplante Autobahn A 39, die unmittelbar am Werksgelände in Lüneburg vorbeiführen soll, wurde jetzt bekannt, dass Pickenpack ein an das Werksgelände angrenzendes Grundstück eines ehemaligen Schlachthofes gekauft hat und dort nach Aussage von Marcus Hoppe, Technischer Manager von Pickenpack, in den nächsten zwei Jahren expandieren will. Auf Nachfrage erklärte Manager Wolfgang Kohls, man habe bereits vor Jahren eine Planung für die neue Fabrik durchgespielt und die Pläne bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eingereicht, um im Genehmigungsverfahren für die A 39 die möglichen Zukunftspläne des Unternehmens abzusichern. Das sei jedoch weder eine Entscheidung für noch gegen den Standort. Aktuell arbeite man an einem Standortkonzept für die Zukunft, was aber noch einige Monate dauern würde. Solange wolle man sich alle Optionen offenhalten. Nach Angabe der Landeszeitung hat das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt bestätigt, dass die Behörde 2011 einen Vorbescheid für einen Neubau und eine damit verbundene Produktionsausweitung erteilt hat. Die Frist laufe Ende des Jahres aus, werde keine Verlängerung beantragt, verfalle der Bescheid. Der Betriebsrat von Pickenpack und die Gewerkschaft NGG wissen nach Aussage der LZ von den Ausbauplänen, betrachten sie jedoch mit Skepsis.
Die estländische Fischerei auf Kaltwassergarnelen (Pandalus borealis) in der Barentssee ist nach einer einjährigen Bewertungsphase gemäß den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) jetzt als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Garnelen aus der Fischerei werden in Skandinavien, ganz Europa, Russland, Japan und China verkauft, schreibt der MSC. "Dies ist die erste estnische Fischerei, die eine MSC-Zertifizierung erhalten hat", teilte Minna Epps, MSC-Managerin für die Ostsee-Region, mit. Der Pandalus-Bestand in der Barentssee ist groß. Seit dem Jahre 2006 lagen die Gesamtfangmengen jeweils erheblich unterhalb der erlaubten Fangquoten. Die von den vier estnischen Fangschiffen eingesetzten Schleppnetze sind so konzipiert, dass andere Arten durch so genannte Klassierroste (sorting grids) wieder ins Meer gelangen können. Dauerhafte und zeitweilige Fangverbotszonen halten die Beifänge anderer Arten ebenfalls auf niedrigem Niveau. Die Fischerei habe keinen Einfluss auf im Bestand gefährdete oder geschützte Meerestiere wie Wale, Robben oder Seevögel.
Neue Netze braucht die Krabbenfischerei. Das meinen jedenfalls Wissenschaftler des Thünen-Instituts in Hamburg und Rostock. Gemeinsam mit der Universität Hamburg arbeiten sie seit Januar 2013 an dem Projekt „CRANNET – Optimierte Netz-Steerte für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Garnelenfischerei in der Nordsee“. Dort untersuchen sie, wie sich Maschenformen und Maschenweiten auf die Fangzusammensetzung in Krabbennetzen auswirken. Über erste Ergebnisse berichten die Wissenschaftler auf einer Sitzung am 26. November. Mit größeren Maschenweiten als bislang üblich sollen nicht nur die Rückwürfe an kleineren Krabben (Nordseegarnelen) deutlich verringert werden. Die Wissenschaftler erwarten auch geringere Beifänge an kleinen Fischen und Wirbellosen aller Art. Damit würden die Fischer den Forderungen nach verbesserter Nachhaltigkeit bei den Krabbenbeständen wie auch nach einer hohen Umweltverträglichkeit nachkommen.
Drei führende Standardorganisationen - der Aquaculture Stewardship Council (ASC), die Global Aquaculture Alliance (GAA) und Global G.A.P. - haben sich auf Mindestanforderungen für Fischmehl und Fischöl (FMFO) als Inhaltsstoffe für Fisch- und Krustazeenfutter geeinigt. Der Schritt folgt einem gemeinsamen Memorandum, das die Organisationen im April 2013 unterzeichnet hatten, um in ihrem Bestreben nach einer verbesserten weltweiten Aquakultur Synergien zu nutzen. Dabei haben sie die Schnittmenge in den Anforderungen der drei Zertifizierungsprogramme identifiziert. Auf dieser Grundlage können Futtermittelhersteller aufbauen, um die Forderungen von einer oder mehrerer der drei Organisationen zu erfüllen. Bei den vier gemeinsamen Kriterien, die als Mindestanforderungen zu verstehen sind, handelt es sich um:
Im bayerischen Deggendorf an der Donau gibt es seit vergangenem Freitag wieder ein Fischgeschäft, meldet der Bayerische Rundfunk (BR). Betreiber sind der Donaufischer Heinrich Wagner und seine Frau Michaela, die schon in Vilshofen ein Fischgeschäft besitzen. Für diesen kleinen stilvoll eingerichteten Laden war das Ehepaar zum Jahresbeginn mit dem Seafood Star 2013 für die 'Beste Direktvermarktung' ausgezeichnet worden. Jetzt hat die traditionsreiche Berufsfischerfamilie auf Wunsch der Deggendorfer Stadtvertreter auch im Geburtsort von Michaela Wagner - 30 Autominuten von Vilshofen entfernt - einen stationären Marktstand errichtet. Zuvor hatte die Fischimbisskette Nordsee die Kreisstadt mit 31.700 Einwohnern im Sommer 2012 nach über 50 Jahren verlassen. Die Wagners wollen sich in Deggendorf auf "das Wesentliche" beschränken, schreiben sie auf ihrer Internetseite: "frischer Fisch und ehrliche Küche", und zwar jeweils von Mittwoch bis Samstag. Der Imbiss, der neben Stehplätzen auf einer Terrasse im Außenbereich auch Sitzplätze bietet, die im Winter über Heizstrahler beheizt werden, wird neben Fischbrötchen und Backfisch hochwertiges Fingerfood wie Fish & Chips oder Garnelen im Backteig anbieten, außerdem ein wechselndes Wochengericht.
Der schottische Weißfisch-Verarbeiter G&J Jack wird zum Ende des Jahres schließen. Sämtliche 55 Beschäftigte müssen entlassen werden, meldet die in Aberdeen erscheinende The Press and Journal. Der in vierter Generation geführte Familienbetrieb im Nordosten des Landes galt als "eines der geachtetsten und erfolgreichsten Fisch verarbeitenden Unternehmen in Schottland", heißt es im Radiosender BBC. Für das Scheitern macht die Inhaberfamilie den Rückgang der Fischbestände, geringe Fangquoten und den generellen Niedergang der örtlichen Fischindustrie verantwortlich. Ein Versuch, das Geschäft zu veräußern, war misslungen.
Sanford, Neuseelands größtes Fischereiunternehmen, notierte für das Finanzjahr 2013 (bis 30. September) rückläufige Gewinne, meldet IntraFish. Auf Basis eines leicht um ein Prozent gestiegenen Umsatzes von 284,9 Mio. Euro (2012: 283,1 Mio. Euro) sank das EBITDA um fünf Prozent auf 29,1 Mio. Euro (2012: 30,8 Mio. Euro). Grund sind geringere Fangmengen bei der Holzmakrele, die ein Minus von drei Mio. Euro bescherten, sowie ein Umsatzrückgang bei Grünschalmuscheln (- 3,9 Mio. Euro) und beim Bonito (- 676.977 Euro), bedingt durch niedrigere Fangmengen und Preise. Auf der anderen Seite trugen Hoki und Lachs positiv zur Bilanz bei, letzterer mit einem Umsatzplus von 5,7 Mio. Euro.
Schlagzeilen in 'Bild' und 'AHGZ' und einen 'Shitstorm' produzierte das Leipziger Restaurant 'Plate of Art' mit einem Hammerhai-Foto. Acht Köche präsentierten den toten Bogenstirn-Hammerhai auf Eis und sollten damit für die diesjährige Silvesterparty des Restaurants im 'Panorama Tower' der sächsischen Großstadt werben. Was Geschäftsführer Lutz Albrecht nicht bedacht hatte: diese Hammerhai-Art steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN und wird, obwohl eine der häufigsten Hammerhaiarten, als "stark gefährdet" eingestuft. Sie darf allerdings gehandelt werden. Tierschützer der Initiative Sharkprojekt wurden auf die Anzeige aufmerksam und forderten das Restaurant auf, auf die Werbung mit dem toten Hai zu verzichten. Doch eine Reaktion von Seiten des Restaurants blieb aus, schrieb die Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ). Bild-Online zitierte Albrecht mit den Worten: "Ich verstehe die ganze Aufregung gar nicht. Wir bieten doch den Hai nicht zum Essen an. Es ist schließlich nur ein Werbefoto. Es sollte witzig sein!" Die Folge: Ein sogenannter "Shitstorm" kritischer Emails und Facebook-Kommentare erreichte das Restaurant. Der Geschäftsführer reagierte, so die AHGZ, entschuldigte sich und will sich an der Kampagne "Haifreie Zone" des Vereins Sharkprojekt beteiligen: "Das Thema hat inzwischen eine vollkommen neue Bedeutung für uns gewonnen."