In einer Lachsfarm des chilenischen Züchters Southern Cross Seafood, einem Tochterunternehmen von Salmones Humboldt, ist der Virus der Infektiösen Salmanämie (ISA) nachgewiesen worden, schreibt Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf Informationen des Nationalen Fischerei- und Aquakultur-Dienstes (Sernapesca). Der betroffene Lachsfarm-Komplex Arbolito liegt in der Provinz Aysén nahe der Stadt Melinka. Nach Angaben von Sernapesca-Direktor Juan Luis Ansoleaga wurden sämtliche Maßnahmen getroffen, die das ISA-Überwachungs- und Kontroll-Programm vorsieht. Der Lachs in dem positiv auf die Seuche getesteten Gehege werde innerhalb von 24 Stunden getötet.
Die Preise für Black Tiger-Garnelen aus dem ostindischen Bundesstaat Odisha waren Ende November wieder gut 15 Prozent niedriger als einen Monat zuvor, meldet der Business Standard. "Aufgrund schwacher Nachfrage am internationalen Markt sind die Kilopreise für Shrimps auf 530 INR (6,28 Euro) gefallen", teilte der Präsident des Verbandes der Garnelenzüchter von Odisha, Manoranjan Panda, mit. Noch Ende Oktober hatten die Shrimps 630 INR/kg (7,46 Euro/kg) gekostet - rund 200 Prozent mehr als im Jahr 2012. Ursache waren Lieferengpässe, nachdem der Zyklon Phailin und folgende Überschwemmungen etwa 2.000 Hektar Garnelenteiche mit einer Produktionsmenge von 3.000 t beschädigt hatten.
Die Bestände der Kaltwassergarnele (Pandalus borealis) gehen derzeit weltweit zurück. Das bestätigte Michaela Aschan, Professorin für Fischereibiologie an der Norwegischen Hochschule für Fischereiwissenschaften in Tromsø, auf dem Internationalen Coldwater Prawn Forum Ende November in London, schreibt IntraFish. So sollen die Bestände im Nordatlantik von zuletzt insgesamt rund 283.000 t (2013) auf 247.000 t im Jahre 2014 sinken. Besonders betroffen ist dabei Norwegen, denn die Fänge in der Barentssee, für die eine Quote von 60.000 t besteht, dürften eher bei 10.000 t liegen, prognostiziert die Biologin. Aktuelle Statistiken des Norwegischen Seafood-Rats (NSC) weisen für Norwegens Shrimp-Exporte seit Jahresbeginn einen Einbruch um fast 70 Prozent auf Basis Menge und Wert aus: Zwischen Januar und Oktober 2013 exportierte Norwegen 2.698 t im Wert von 18 Mio. Euro, derweil im selben Zeitraum 2012 noch 8.831 t für 57,5 Mio. Euro ausgeführt worden waren. Da die Preise für norwegische Ware erheblich über jenen für Eismeergarnelen aus Kanada liegen, habe Norwegen schon den traditionell wichtigen britischen Markt verloren, sagt Kristin Steen, Verkaufsleiterin bei Norway Prawns (Tromsø).
Die kommende Heringssaison startet in Holland am Donnerstag, den 12. Juni 2014. Das haben der holländische Heringsgroßhandel und Fischfachhandel gestern mitgeteilt. Der Termin liegt eine Woche später als in den vergangenen Jahren, als die Saison in der ersten Juni-Woche begann. "Wir haben jetzt einen sicheren Puffer geschaffen. 2013 hatten wir in der ersten Juni-Woche einen mageren Hering, der für die Verarbeitung zum Matjes, zum 'Hollandse Nieuwe' nicht geeignet war, so dass wir den Saisonbeginn um zwei Wochen verschieben mussten. Das wollen wir 2014 vermeiden", begründet Nico de Jong, der Präsident des Heringsgroßhandelsverbandes, die Entscheidung. Dass sich der Saisonstart erneut verzögere sei unwahrscheinlich: "Das ist in den letzten 25 Jahren nur zweimal passiert." Die Heringssaison beginnt traditionell mit der Versteigerung des ersten Fasses mit holländischem Matjes. Der Erlös soll 2014 der Stiftung 'Bio Vakantieoord' gespendet werden, die behinderten Kindern und deren Familien Erholungsurlaub in eigenen Freizeitparks ermöglicht. Kontakt: www.visbureau.nl.
Bei den Olympischen Spielen 2016 im brasilianischen Rio de Janeiro sollen Fisch und Meeresfrüchte, die im Catering eingesetzt werden, sämtlich aus zertifiziert nachhaltiger Produktion stammen. Ein entsprechendes 'Memorandum of Understanding' (MoU) unterzeichnete das Rio 2016 Organisationskomitee (OK) gestern mit dem Marine Stewardship Council (MSC) und dem Aquaculture Stewardship Council (ASC). Angesichts von mehr als 14 Millionen Mahlzeiten, die innerhalb von 27 Tagen an Athleten, Offizielle, Presse und in den Restaurants auf dem Olympia-Gelände serviert werden, sei das Catering "für jede Gastgeber-Stadt eine Herausforderung" und wird als "die weltweit größte Catering-Operation in Friedenszeiten" beschrieben. Die Absichtserklärung sieht vor, dass die Produkte überwiegend aus regionalen Zuchten und aus brasilianischer Küstenfischerei stammen sollen. Damit soll gewährleistet sein, dass das Catering nicht nur einen Schub für die Lebensmittelindustrie vor Ort bedeute, sondern diese auch über die Spiele hinaus nachhaltig auf einen höheren Standard bringe, erklärte Julie Duffus, die im OK für den Aspekt Nachhaltigkeit zuständig ist.
Der holländische Frostfabriktrawler 'Annelies Ilena' wurde am 22. November von der irischen Marine aufgebracht, weil die Fischereikontrolle illegales Highgrading vermutete. Das zur niederländischen Parlevliet & Van der Plas-Gruppe gehörende 144 Meter lange Fangschiff hatte 200 Kilometer nordwestlich von Tory Island Stöcker für den afrikanischen Markt gefischt, als es einer regulären Kontrolle unterzogen wurde. Dabei fanden die Inspektoren der SFPA an Bord 50 Kilo Pferdemakrele, bei denen es sich ihrer Ansicht nach um Discard handelte. Kapitän und Schiffseigner wiesen den Vorwurf zurück. Dennoch wurde die 'Annelies Ilena' in den irischen Hafen Killybegs (Grafschaft Donegal) gezwungen. Der irische Staat forderte eine Kaution in Höhe von 5,9 Mio. Euro. Gegen diese Entscheidung legte P&P-Direktor Diek Parlevliet erfolgreich Berufung ein, so dass der Betrag auf 250.000 Euro reduziert wurde. Parlevliet bezeichnete den Vorwurf als unbegründet und die Reaktion angesichts eines Fischwertes von wenigen Dutzend Euro als unverhältnismäßig, heißt es in einer P&P-Pressemitteilung: "Das ist so, als wenn wir im Auto angehalten werden, weil wir mit 50,00005 km/h durch eine geschlossene Ortschaft gefahren sind." Hinsichtlich eines für den 10. Dezember anberaumten Termins vor dem Berufungsgericht von Donegal sei man zuversichtlich. Die 'Annelies Ilena' war bis vor einigen Jahren unter dem Namen 'Atlantic Dawn' für eine irische Reederei gefahren. Am 26. November konnte sie ihre Fangfahrt vor Westirland fortsetzen.
Die Preise für frischen Norwegerlachs sind in der vergangenen Woche wieder erheblich gestiegen, meldet IntraFish unter Verweis auf Informanten aus der Industrie. Demnach lag der Preis für Lachse von mehr als drei Kilo zwischen 44,- und 46,- NOK/kg oder 5,30 und 5,50 Euro/kg. Grund für den Preissprung am Spotmarkt sei die Kombination von rauem Wetter und der zum Weihnachtsfest steigenden Nachfrage. Europas Lachs verarbeitende Industrie ist von der anhaltenden Hochpreisphase besonders betroffen. "Die Produzenten haben allmählich kein Geld mehr, die Kreditlinien sind erschöpft. Ich befürchte, am Ende dieser Periode ist in der Industrie einiges zerschlagen", sagte bedauernd einer der Exporteure, ohne dass er Lösungsmöglichkeiten sehe. Auf einem Seafood-Seminar der Analysten von Nordea Markets vergangene Woche in Oslo gab der Norwegische Seafood-Verband (FHL) Prognosen für 2014 ab. Demnach werde die Erntemenge bei Lachs im kommenden Jahr nur um 2 Prozent steigen. Nordea und Kontali hatten für 2014 noch ein Plus von 4 bis 5 Prozent vorhergesagt. Angesichts fehlenden Wachstums in Chile und anhaltend stabiler Nachfrage müsse daher für die kommenden zwölf Monate mit noch höheren Preisen als erwartet gerechnet werden.
Der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments (PECH) hat am vergangenen Mittwoch das umstrittene Fischereiabkommen zwischen der EU und Marokko erneuert, meldet das Portal IntraFish. Under dem Protokoll dürfen Fangschiffe aus elf EU-Ländern in den Gewässern des Königreichs fischen. Im Gegenzug zahlt die EU an Marokko jährlich 30 Mio. Euro, von denen 14 Mio. Euro in die Entwicklung des marokkanischen Fischereisektors fließen sollen. Weitere gut 10 Mio. Euro müssen die Eigner der begünstigten Schiffe als Lizenzgebühren zahlen. Bei dem neuen, für vier Jahre gültigen Abkommen sind die Kosten für die EU im Vergleich zum bisherigen Abkommen von 36,1 Mio. Euro reduziert worden, ebenso wie die Zahl der zugelassenen Schiffe von 137 auf 127 gesenkt wurde. Allerdings wurde die zulässige Fangmenge von 60.000 auf jetzt 80.000 t angehoben, betonte die EU-Berichterstatterin, die spanische Abgeordnete Carmen Fraga Estévez (EPP). Das Fischereiabkommen wurde mit 13 zu 8 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. Kritiker bemängeln, dass das Fischereiprotokoll die Rechte der Westsahara nicht respektiere und dass die maurische Bevölkerungsminderheit der Sahrauis nicht konsultiert worden sei. Bei den durch das Abkommen begünstigten elf EU-Mitgliedsstaaten handelt es sich um Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, Deutschland, Litauen, Lettland, die Niederlande, Irland, Polen und Großbritannien.
Fünf Prozent mehr Fische als erwartet kann Lewitz Fisch in Mecklenburg in diesem Jahr ernten, meldet das Agrarministerium in Schwerin. So bringen die Speisekarpfen 2013 dank des warmen Sommers mit durchschnittlich 2.153 Gramm rund 150 Gramm mehr auf die Waage als ein Jahr zuvor, teilt Geschäftsführer Hermann Stahl mit. Die nach Ministeriumsangaben größte Teichwirtschaft ih Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein produziert jährlich insgesamt etwa 300 Tonnen Fisch, davon fast 150 Tonnen Speisefische. Außer Speisekarpfen werden in den Teichen auch Hechte, Welse, Barsche, Zander und Schleie gehalten. Zu dem im Jahre 2006 gegründeten Betrieb gehören 32 Gewässer mit zusammen 730 Hektar Fläche. In Mecklenburg-Vorpommern betreiben insgesamt sieben Betriebe Karpfenteichwirtschaft.
Die EU-Kommission hat drei führende europäische Händler für Nordseegarnelen wegen illegaler Preis- und Mengenabsprachen zu Strafen von insgesamt 28,7 Mio. Euro verurteilt. Lediglich der niederländische Händler Klaas Puul - zweitgrößter Lieferant für Nordseekrabben - geht straffrei aus, weil das Unternehmen die Kartellabsprachen meldete, schreiben die Undercurrent News. Den Löwenanteil der Strafe, nämlich 27,08 Mio. Euro, muss Europas größter Garnelenlieferant Heiploeg zahlen. Stührk Delikatessen aus Marne (Dithmarschen) ist zur Zahlung von 1,13 Mio. Euro verurteilt worden und Kok International Seafood muss 502.000 Euro zahlen. Die Unternehmen haben drei Monate Zeit die Strafe zu zahlen. Heiploeg denke über die Einlegung eines Widerspruchs nach. Einer der verurteilten Händler soll nicht in der Lage sein die Strafe zu begleichen.