Die Fisch- und Seafood-Exporte aus Sri Lanka sind im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36 Prozent zurückgegangen, meldet das Portal IntraFish. Ursache ist das zum 14. Januar 2015 in Kraft getretene Einfuhrverbot der Europäischen Union. Wurden in den ersten sechs Monaten 2014 noch marine Lebensmittel für 116,8 Mio. Euro exportiert, erlösten die Seafood-Exporte von Januar bis Juni 2015 nur noch 74,7 Mio. Euro - ein Rückgang um 42,1 Mio. Euro. Da Sri Lankas Exporte in andere Märkte nach Angaben der Zentralbank um 18 Prozent stiegen, schätzt das Außenministerium des Landes die Verluste durch das Embargo sogar auf 75 Mio. USD, rund 65,3 Mio. Euro.
Die Krill-Fischerei der norwegischen Olympic Seafood in den Gewässern der Antarktis ist nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Das Krebstier Krill ist ein Eckpfeiler des antarktischen Ökosystems, da es Walen, Robben, Pinguinen und weiteren Raubtieren als Nahrung dient. Entsprechend wichtig ist es, dass die Fischerei auf den Krill nachhaltig auf fundierter wissenschaftlicher Basis erfolgt. Das Management der Krill-Fischerei obliegt der 1982 gegründeten 'Konvention zum Schutz der lebenden Meeresschätze der Antarktis' (CCAMLR), die unter den für das Management der offenen See verantwortlichen Organisationen als besonders vorsichtig gilt. Entsprechend dürfen von einem Gesamtkrillbestand, der auf 62 Mio. t geschätzt wird, nur 1% oder 620.000 t entnommen werden. Olympic Seafood fische derzeit keine 3% oder 15.000 t dieser TAC von 620.000 t. Zum Vergleich: marine Räuber fressen Schätzungen zufolge jährlich mindestens 20 Mio. t. Insofern habe die Fischerei kaum Auswirkungen auf Tiere in der Nahrungskette. Die Beifänge der Fischerei sollen zu vernachlässigen sein. Der von Olympic Seafood gefischte Krill wird zu Krill-Mehl und -öl für den menschlichen Verzehr verarbeitet.
Werbung für Krabben und Fisch insbesondere aus der Nordsee machte der Verein sustain seafood auf dem weltgrößten Heavy Metal-Festival im holsteinischen Wacken. Unter dem Motto "Be metal, eat fish ..." verkaufte der Verein in der ersten Reihe vor den Hauptbühnen Fischbrötchen mit Nordseekrabben, Lachs, Matjes und Bismarckhering. "Wacken ist nur ein paar Kilometer von der Nordseeküste entfernt. Da war es uns wichtig, auf dem Festival auf die Nordseefischer und deren hochwertigen wie nachhaltigen Fang aufmerksam zu machen", erklärte Kai Wätjen, Meeresbiologe und Vorstandsmitglied des Vereins. Im Fokus des Verkaufsstandes stand das Krabbenbrötchen, von dem "die besten Metal-Stammkunden bis zu vier pro Tag verdrückten", berichtet Vereinssprecherin Nicole Knapstein. Lieferpartner für die Werbeaktion war Alice's Restaurant in Friedrichskoog (Dithmarschen), das von Alice Ritters geführt wird. Der kleine Gastronomiebetrieb bietet nicht nur eine Auswahl an frischen Nordseefisch, sondern auch vor Ort frisch gepulte Nordseekrabben. Der Verein sustain seafood ist eine Gemeinschaft engagierter Fischer und Wissenschaftler, PR-Leute und Lebensmittelexperten, die die Wertschätzung für Krabben und Fisch aus der Nordsee und die regionale Vermarktung vom Kutter auf den Teller stärken wollen.
Russland erwartet schon für das kommende Jahr erheblich größere Fangmengen beim Pazifischen Wildlachs, wenn zum Jahresbeginn 2016 das Verbot der Treibnetzfischerei in Kraft tritt. Das Verbot sollte zu einer Bestandszunahme in den Laichgründen führen, zitieren die Undercurrent News aus einem Bericht, den Ilya Shestakov, Leiter der Russischen Fischereibehörde, Präsident Wladimir Putin vorstellte. Während Russland in diesem Jahr mit Treibnetzen in seiner eigenen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) eine Quote von 11.500 t besitzt, fange Japan mit diesem Fanggerät seit 30 Jahren im Schnitt rund 42.500 t pro Jahr. Brancheninsider gehen jedoch davon aus, dass die Japaner tatsächlich mit ihren kilometerlangen Treibnetzen erheblich mehr fangen, und zwar nicht nur bei den Zielfischarten Buckel- (Pink) und Ketalachs (Chum), sondern verbotenerweise auch viel Sockeye. Bei dem Treffen mit Putin habe die russische Regierung auch angekündigt, das Problem, Fisch aus dem Fernen Osten Russlands in die europäischen Teile des Landes zu transportieren, zu lösen: so sollen alte Kühlcontainer modernisiert, neue gekauft und der Landtransport ausgebaut werden. Russlands Fischexport ist zugunsten der Binnenmarktversorgung von 48% im Jahre 2013 auf 33% Prozent 2014 zurückgegangen und wird von Alaska-Seelachs und Hering dominiert.
Die neue Elblachs-Räucherei im historischen Teil des Dresdner Alberthafens hat ihren Probebetrieb gestartet. Zukünftig sollen jährlich rund 120 Tonnen Meeres- und Süßwasserfisch überwiegend in Handarbeit geräuchert, eingelegt, mariniert sowie zu Salaten verarbeitet werden. Einweihung und offizieller Produktionsstart sind für den 4. September 2015 vorgesehen. "Nach der durch Hochwasser und Lieferverzögerungen doch etwas längeren Bauphase freuen wir uns jetzt, mit der Räucherei auf die Zielgerade einzubiegen. Ein Großteil unserer Fischverarbeitung erfolgt in reiner Handarbeit, daher starten wir auch einen Probebetrieb. In unserer Manufaktur müssen alle Abläufe und Verarbeitungsschritte optimal sitzen, damit wir unsere hohen Qualitätsansprüche erfüllen können", erläutert Geschäftsführer Rico Pelz. Kunden und Besucher der Räucherei können sich ab 4. September selbst ein Bild von der Qualität und der Verarbeitung der Produkte in der "Gläsernen Fischmanufaktur" machen. Insgesamt wurden rund 2,5 Millionen Euro in die neue Elblachs-Räucherei investiert, in der zukünftig 15 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Zwei Forellenfarmen des türkischen Züchters Gümüşdoğa su Ürünleri Üretim Ihracat ve Ithalat haben nach Prüfung durch den unabhängigen Zertifizierer Bureau Veritas ein Zertifikat des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. Funda Taban, der das Global GAP- und ASC-Programm des türkischen Produzenten betreut, freut sich: "Wir können unseren Kunden jetzt die Sicherheit geben, dass unsere Forelle mit der größten Achtsamkeit für Mensch und Umwelt gezüchtet wird." Nun sollen nicht nur weitere Gümüşdoğa-Farmen zertifiziert werden, sondern es wird auch eine Produktkettenzertifizierung (CoC-Zertifizierung) angestrebt: "Dann können wir auch damit beginnen, unsere ASC-zertifizierte Forelle zu verarbeiten." Nachdem im Sommer 2014 eine Anlage der dänischen Danforel die weltweit erste Forellenzucht mit ASC-Zertifikat war, sind dem Beispiel seitdem zwei weitere Zuchten in Italien und Dänemark gefolgt, teilt Bas Geerts mit, Direktor für Standards beim ASC: "Das ASC-Programm wächst schnell mit inzwischen weltweit mehr als 170 zertifizierten Farmen in 20 Ländern und weiteren 90 Farmen in der Bewertung."
Rund 400 Beschäftigte des Tiefkühlfisch-Herstellers Frozen Fish in Bremerhaven sind am Montag vergangener Woche in einen Warnstreik getreten, meldete Radio Bremen. Zwei Stunden dauerte der Ausstand, zu dem die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) aufgerufen hatte, die Produktion stand nach Angaben des Betriebsrates vorübergehend still. Die Beschäftigten, darunter Mitarbeiter der Verwaltung, gingen vor die Werkstore, um die Forderungen der Gewerkschaft in den laufenden Tarifverhandlungen für die Fischindustrie in Bremerhaven und Cuxhaven zu unterstützen. Die Arbeitgeber hatten den etwa 2.000 Beschäftigten an den beiden Standorten bislang 1,8 Prozent mehr Lohn angeboten. Mehr sei für die Betriebe nicht leistbar. Die NGG hingegen bezeichnete das Angebot als "Provokation" und will einen Abschluss in Höhe des Haustarifvertrags beim Tiefkühlkosthersteller Frosta erreichen. Frosta habe seinen Beschäftigten vor zwei Wochen eine Erhöhung von durchschnittlich drei Prozent für die kommenden zwei Jahre zugestanden.
Oskar Sigmundsson (51) ist mit Wirkung vom 31. Juli 2015 nicht mehr Geschäftsführer bei German Seafrozen Fish (GSF) in Bremerhaven. Das teilt die Muttergesellschaft Parlevliet & Van der Plas (P&P) mit. Die 1999 gegründete GSF ist der Verkaufs- und Marketingarm für die Seefrostware der P&P-Gruppe. Sigmundssons Aufgaben werden vorläufig von Diederik Parlevliet und dem GSF-Prokuristen Jan Dijkdrent übernommen. Diederik Parlevliet ist Geschäftsführer der P&P-Gruppe in Katwijk. Zu den Hintergründen des unerwarteten Ausscheidens von Sigmundsson machte P&P keine weiteren Angaben.
Anlässlich der European Maccabi Games (EMG), der größten jüdischen Sportveranstaltung Europas, konnte am vergangenen Freitagabend auch ein kulinarischer Weltrekord aufgestellt werden, schreibt die Jüdische Allgemeine. Mindestens 2.322 Menschen feierten im Hotel Estrel das "möglicherweise weltgrößte Schabbat-Dinner aller Zeiten". Die EMG-Veranstalter nutzten den Event, um einen im Vorjahr in Tel Aviv aufgestellten Schabbat-Rekord mit 2.226 Teilnehmern zu brechen. Inoffiziellen Angaben zufolge feierten knapp 3.000 Menschen im großen Saal des Estrel Convention Centers. Unter den Augen von Guinness-Buch-Schiedsrichter Pravin Patel wurden die von Peter Griebel, Küchendirektor im Estrel-Hotel, und seinem Team nach koscheren Regeln zubereiteten Speisen ausgegeben. Darunter waren auch knapp 3.600 eigenhändig geformte Bällchen der berühmten jüdischen Fisch-Spezialität "gefilte Fisch", aber auch Lachs und Hähnchen. Alon Meyer, Präsident des deutschen Dachverbands der jüdischen Sportvereine, war sichtlich berührt, dass dieses Ereignis "inmitten von Berlin" stattgefunden hatte.
Gut eine Woche vor Übergabe der Meeresfischzucht Völklingen (MFV) an den neuen Eigentümer Peter Zeller sorgt die saarländische Anlage erneut für negative Schlagzeilen. Rund 50.000 Wolfsbarsche sind mit einem Parasiten befallen, meldet die Saarbrücker Zeitung (SZ). Kiemenwürmer sind offenbar mit einer Lieferung französischer Setzlinge in die Kreislaufanlage gelangt. Obgleich die Setzlinge bei der Eingangskontrolle wie üblich untersucht worden waren, hätten "einige wenige Tiere den Parasiten in sich gehabt", teilt Johannes Weber von der Beratungsfirma FMC mit. Erstmals seien die Würmer am 15. Juni festgestellt worden. Außentemperaturen von 30 Grad hätten den Parasiten befördert und gleichzeitig das Immunsystem der Fische geschwächt. Diese wiederum seien auch aufgrund ihres höheren Alters anfälliger gewesen, äußerte Weber gegenüber der SZ: statt der vorgesehenen 13 Monate schwammen die Wolfsbarsche schon 20 oder sogar 24 Monate in Völklingen. Auf tierärztlichen Rat schien das MFV-Team das Problem zunächst in den Griff zu bekommen, doch in der 30. KW habe sich die Lage zugespitzt.