Die deutsche PHW-Gruppe, bekannt durch ihre Geflügelmarke Wiesenhof, und die isländische Samherji-Gruppe wollen ein Joint-Venture gründen, um zusammen SB-Frischfisch zu verpacken und zu vermarkten, meldet die Lebensmittel-Praxis. Die gemeinsame Windrose GmbH wird ihren Sitz in Groß-Gerau haben, wo auch die Samherji-Tochter IceFresh ansässig ist. Dabei wollen die beiden Partner ihre jeweiligen Kompetenzen in den Bereichen Fischverarbeitung und Frischelogistik nutzen. Die Gründung des Joint-Ventures stehe noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Kartellamt. Die PHW-Gruppe ist mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von 2,3 Mrd. Euro (2013/14) in Deutschland Marktführer bei der Produktion und Vermarktung von Geflügelspezialitäten unter der Marke Wiesenhof.
Der britische Seafood-Trader One Fish Company (OFC), der Aldi und weitere Supermarktketten mit Fisch und Meeresfrüchten beliefert, meldet im zweiten Geschäftsjahr eine Verdreifachung seines Umsatzes auf 18,26 Mio. GBP bzw. 25,8 Mio. Euro. Der erst 2011 gegründete Trader mit Sitz Liverpool produziert in Zusammenarbeit mit Albert Darnell (Grimsby) Frischlachs und Lachs mit Sauce für den deutschen Discounter Aldi UK, schreiben die Undercurrent News. Der Bruttogewinn stieg von 52.374 GBP (= 74.051 Euro) im ersten Jahr seines operativen Bestehens auf 1,1 Mio. GBP (= 1,55 Mio. Euro). "Alle unsere vier Geschäftsregionen - die USA, Großbritannien, Europa und Australasien - notierten steigende Umsätze und Profite", teilt Michael Patrick Lavelle mit, seit Februar 2014 Direktor der One Fish Co. Entsprechend hat Albert Darnell in eine neue Skin Pack-Maschine investiert, die den Ausstoß dieser Produkte ab August um den Faktor vier steigern soll: "Sie kann unterschiedliche Folien verarbeiten, so dass wir Skin-Verpackungen in anderen Größen und für andere Arten als nur Lachs produzieren können", sagt Lavelle. Darnell habe 2012 ein neues Produktionsgebäude bezogen und habe sich vom reinen Filetierbetrieb mit Fokus Großhandel zum vollwertigen LEH-Lieferanten für Frisch- und Räucherfisch entwickelt.
Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) haben für die raren Fische aus den Seen des Salzkammerguts eine neue Marketing-Initiative gestartet. Erstmals wurden in diesem Jahr mit den "Wildfang-Gastronomen" neun Restaurants in neun Bundesländern Österreichs gewählt, die den Fisch exklusiv vermarkten dürfen. Das Portal "nachrichten.at" formulierte es im April provokativ: "Nicht jeder Wirt verdient Salzkammergut-Saiblinge." Tatsächlich ist die Fangmenge aus Hallstätter See, Toplitzsee und Grundlsee mit jährlich etwa 4.000 Kilo Reinanken, Saiblingen und Forellen, die nur in den Sommermonaten bis zur Laichzeit gefischt werden, überschaubar. Deshalb haben die Bundesforste in Zusammenarbeit mit Slow Food ein österreichweites Auswahlverfahren gestartet.
Heiploeg International übernimmt die Garnelenabteilung des ebenfalls holländischen Produzenten Lenger Seafoods. Das bestätigte Dirk-Jan Parlevliet, Geschäftsführer von Parlevliet & Van der Plas (P&P) und CEO bei Heiploeg, gegenüber dem Portal IntraFish. Die beiden Unternehmen hatten schon seit längerem kooperiert, doch jetzt werde Lenger seine Garnelenverarbeitung in Yerseke einstellen. Die Produktion werde schrittweise nach Zoutkamp verlegt, wo Heiploeg Shrimp verarbeitet. Lenger will sich zunehmend auf die Verarbeitung und den Verkauf eines breiten Muschelsortiments spezialisieren. Das Beschaffungsnetzwerk der Lenger Seafoods Group erstreckt sich von den holländischen Häfen Yerseke, Harlingen und Bergen op Zoom bis zum dänischen Limfjord, bis King's Lynn in England und Warrenpoint in Irland, umfasst Burry Port und Penclawdd in Wales, Boulogne sur Mer in Frankreich, in Übersee Puntarenas in Costa Rica und Nam Dinh in Vietnam. Das breite Schalentier-Sortiment werde unter den Marken Lengers und Du Nord sowie unter Private Label gehandelt.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hat gestern im Rahmen seiner Sommertour den Lübecker Maschinenbauer Rud. Baader besucht. Damit konnte der Familienbetrieb nach Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) innerhalb von nur vier Wochen den zweiten hochrangigen Besucher aus der Politik begrüßen. Torsten Albig wurde von der geschäftsführenden Gesellschafterin Petra Baader im Foyer der Zentrale empfangen und zeigte sich auf dem folgenden Rundgang durch die Produktionsstätten des Unternehmens beeindruckt: „Mit der Firma Baader haben wir in Schleswig Holstein einen Weltmarktführer für Maschinen der industriellen Fisch- und Geflügelverarbeitung“, so Albig.
Die aktuell laufende russische Wildlachsfischerei meldet zum 20. Juli einen Anstieg der Fangmengen auf 75.247 t und damit 22% mehr als am selben Tag der Vorjahressaison, schreibt IntraFish. Wichtigste Fangregion ist traditionell der Osten Kamchatkas, wo die Fänge im Vergleich zu 2013 um 24,2% auf 65.520 t stiegen. Als Referenzwert dient üblicherweise die zwei Jahre zurückliegende Saison, da die Fänge alle zwei Jahre höher ausfallen. Für das Gesamtjahr 2015 ist für Kamschatka eine Fangmenge von 184.200 t empfohlen - 43.400 t oder 30,8% mehr als 2014. Für ganz Russland werden bis zu 420.000 t erwartet - ein Anstieg um 16%.
Eine einzigartige Spezialität zu einem exklusiven Preis bietet die schottische Fischräucherei RR. Spink & Sons anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens, schreibt das Portal IntraFish. Zum Jubiläum produziert das 1715 gegründete "Smokehouse" ein Meerforellenfilet von 375g zum Preis von 300,- GBP, umgerechnet 428,20 Euro. Um die Exklusivität zu gewährleisten, werden nur 300 Stück hergestellt, die seit gestern beim britischen Filialisten Selfridges und online unter www.rrspink.co.uk angeboten werden. "Manche Leute geben problemlos 300,- GBP für eine Flasche Wein aus. Ich meine, Menschen, die Lebensmittel schätzen, werden diesen Betrag auch liebend gerne für solch eine wunderschöne Kreation zahlen", meint Küchenchef Scott Fraser, Schöpfer der Spezialität. Die von Hand geschnittenen, leicht mit Meersalz gewürzten Filets sind mit "Dundee Marmalade" und frischen Himbeeren aus Perthshire verfeinert. Anschließend werden sie über eine Mischung von vier heimischen Holzarten - Eiche, Kirsche, Kiefer und Buche - geräuchert. Nach viertägiger Reifung wird das schottische Forellenfilet in einer gesiegelten und nummerierten Holzbox ausgeliefert. RR. Spink & Sons, offizieller Fischlieferant des englischen Königshauses und heute eine Tochter des größten britischen Forellenproduzenten Dawnfresh, denkt auch über eine Internationalisierung seines Geschäftes nach.
Der US-amerikanische Tierfutterproduzent Cargill hat ein Joint-venture mit Ecuadors zweitgrößtem Garnelenzüchter Naturisa gegründet, um gemeinsam für 30 Mio. USD (rd. 27,6 Mio. Euro) eine Fabrik für Shrimpfutter zu bauen, meldet IntraFish. Die Fabrik bei Guayaquil soll nach Inbetriebnahme 2017 jährlich 130.000 t Futter produzieren und 260 Menschen beschäftigen. "Das Joint-venture mit Naturisa bringt uns in die Position, einer der größten Hersteller von Shrimpfutter in Lateinamerika zu werden", meint Sarena Lin, Präsidentin der Cargill-Sparte Tierfutter und -ernährung.
Ecuador hat in der ersten Hälfte diesen Jahres soviel Shrimps exportiert wie nie zuvor, schreiben die Undercurrent News. Die Exportmenge von 155.737 t lag fast 50% über der Ausfuhrmenge vier Jahre zuvor von 104.069 t (1-6/2012). Auch im Vorjahresvergleich entspricht das Ergebnis einem Plus von 14%. Der wichtigste Markt für Garnelen aus Eucador ist inzwischen Asien mit einem Anteil von 39,5% an der Gesamtexportmenge, gefolgt von Europa (29,7%) und den USA (26,5%). Amerika (ohne die Vereinigten Staaten) und Afrika spielen eine untergeordnete Rolle mit 3,7% bzw. 0,7% Marktanteil. Während die US- und EU-Nachfrage stagnieren, weist Asien ein rasantes Wachstum von 390% in nur vier Jahren auf.
Der Buchholzer Fischhändler Frank Pagel hat das stationäre Familiengeschäft nach 65 Jahren geschlossen und wird in Zukunft nur noch auf Wochenmärkten verkaufen. "Ich bin aber noch da", zitiert das Hamburger Abendblatt den 45-Jährigen, der das Fischgeschäft von seinem Vater Bernd Pagel übernommen hatte. Schon vor zwei Jahren war Frank Pagel aus dem seit 1950 zuletzt in dritter Generation betriebenen Stammsitz in der Buchholzer Bahnhofstraße in die Neue Straße in der niedersächsischen Kleinstadt (38.000 Einwohner) gezogen und hatte dort das frühere Fischgeschäft und Bistro "Mare" übernommen. An der Bahnhofstraße waren Lager und Produktion verblieben, jedoch ohne Verkauf. Jetzt stehen beide Geschäfte leer. In Zukunft wird Pagel fünf Tage die Woche auf Märkten stehen: mittwochs und sonnabends auf dem Wochenmarkt in Buchholz, dienstags und freitags bei Edeka Dalinger in Hanstedt und donnerstags bei Edeka Dalinger in Bendestorf. Unterstützung erhält er von seinem Geschäftspartner André Lanz. Der bisherige Pagel-Mitarbeiter Sven Liessem hat sich selbstständig gemacht und verkauft mobil in Holm-Seppensen, Sprötze, Maschen und Salzhausen.