24.02.2015

Norwegen: Chemie-Einsatz in der Aquakultur erheblich gestiegen

In den norwegischen Fischzuchten wurden im vergangenen Jahr mehr als 30.000 t Wasserstoffperoxid (H2O2) verwendet - viermal soviel wie 2013 und einhundertmal soviel wie im Jahre 2009. Das teilte die Norwegische Seafood-Föderation (FHL) mit. Der Einsatz von Medikamenten, die dem Futter zugesetzt werden - wie Emamectin und Flubenzurone (Diflubenzuron, Teflubenzuron) - sei im Vorjahresvergleich um 50 Prozent gestiegen. „Dieser Trend gefällt uns nicht, aber ist zur Zeit ein notwendiges Übel“, kommentierte Ketil Rykhus, Veterinär und Leiter der FHL. Hintergrund ist das Bestreben der norwegischen Lachszüchter, den Befall der Fische mit Lachsläusen in etwa auf dem Niveau der Vorjahre zu halten. Er darf bei Strafandrohung behördlicherseits die Zahl von im Durchschnitt 0,5 weiblichen Lachsläusen je Fisch nicht überschreiten. Wasserstoffperoxid ist ein in der Landwirtschaft, im Hausgebrauch, in der Industrie und für die Wasserreinigung weit verbreitet eingesetztes Desinfektionsmittel. „Wasserstoffperoxid ist wirksam, aber für jede Behandlung müssen große Mengen verwendet werden“, erklärt Rykhus. Das sei nicht nur teuer, sondern bei wiederholter Behandlung auch mit Stress für die Fische verbunden: „Etwas, was man nach Möglichkeit vermeiden möchte.“ H2O2 ist bei richtigem Einsatz ökologisch relativ unbedenklich, da es sich im Wasser in Sauerstoff und Wasser aufspaltet und schon nach wenigen Tagen nicht mehr nachweisbar ist.
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24.02.2015

Norwegen: Lachsexporteur Platina Seafood 2014 extrem erfolgreich

Der norwegische Lachsexporteur Platina Seafood konnte das Jahr 2014 mit einer Gewinnmarge von 4,7 % abschließen, und zwar auf Basis eines Umsatzplus' von 79 %: 2014 verkaufte Platina Lachs und Forellen für 62,5 Mio. Euro, im Jahr zuvor waren es 34,9 Mio. Euro. Inhaber und Geschäftsführer Andre Skarbø äußerte sich „erfreut“, schreibt IntraFish. 2014 konnte eine Sonderdividende in Höhe von 3,4 Mio. NOK bzw. 394.000 Euro ausgezahlt werden. Der wichtigste Einzelmarkt für Platina ist Nordamerika mit den USA und Kanada, wo die Norweger von einem Büro in Miami aus ein Verteilsystem unterhalten. Am Hauptsitz Stranda (Bezirk Møre og Romsdal) produziert Platina Lachs- und Forellenprodukte für den LEH.
23.02.2015

Färöer Inseln exportieren 12.000 Tonnen Lachs nach Russland

Die Färöer Inseln sind derzeit der große Gewinner beim Wirtschaftskrieg zwischen Russland und dem Westen, schreibt das Wall Street Journal in einer ausführlichen Reportage. Alleine von September bis Dezember 2014 soll die färingische Lachsindustrie 27 Mio. Pound Lachs - rund 12.200 t - im Wert von 69,6 Mio. Euro nach Russland exportiert haben. Für Frischlachs habe die Industrie im Schnitt 2,80 Euro/Pound (6,17 Euro/kg) erzielt und damit 25 Prozent mehr als für Frischlachs in andere Märkte. Während Russland im selben Zeitraum 2013 nur 7 Prozent des Färöer-Lachses importierte, waren es in den genannten vier Monaten über 40 Prozent.
23.02.2015

Überarbeiteter Rückverfolgbarkeits-Standard erleichtert Theken-Zertifizierung

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat in einer überarbeiteten Version des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards eine eigene Version für Unternehmen im Endverbrauchergeschäft eingeführt. Mehr als 200 Interessengruppen weltweit begrüßten die Neuerung, schreibt der MSC: „Aus dem Feedback wurde ersichtlich, dass die neue Version die Teilnahme am MSC-/ASC-Programm deutlich vereinfacht und für die Gegebenheiten des Sektors geeigneter ist als vorherige Anforderungen.“ Der Chain-of-Custody-Standard des MSC wird auch vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) genutzt. Die neue Version richte sich an Restaurantketten, Catering-Unternehmen, Fischfachhändler oder Einzelhändler mit Fischtheken. Sie ergänzt die Basisversion, geschaffen etwa für verarbeitende Unternehmen, und die Gruppenversion, intendiert für Unternehmen, die zertifizierte Produkte an einer Vielzahl von Standorten handhaben und Teil eines zentral kontrollierten Managementsystems sind. Die neue Standardversion wurde in einem Piotprojekt mit sechs zuvor nicht zertifizierten Unternehmen getestet. Scott Taylor, Category-Manager beim britischen Caterer Baxter Storey, begrüßte den aktualisierten Standard: „Einfach, logisch und passt gut zu unseren vorhandenen Systemen.“ Alle MSC-Audits, die ab dem 1. September 2015 durchgeführt werden, müssen die aktualisierte Version anwenden.
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20.02.2015

Norwegen: LEH verkauft 27 Prozent mehr Frischfisch

Der Frischfischabsatz im norwegischen Lebensmitteleinzelhandel ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gestiegen. Das teilte Vidar Olsen, Category-Manager bei der Norgesgruppen, gegenüber dem Portal IntraFish mit. Die Norgesgruppen hatte 2014 als Norwegens größte Supermarktkette (ca. 1.750 Lebensmittelgeschäfte) einen Marktanteil von 39,9 Prozent. Zu ihr gehören unter anderem die Supermärkte Meny, Joker und Ultra sowie der Softdiscounter Kiwi. „Frischfisch, frische Muscheln und verarbeitete Fischprodukte notieren ein Plus“, sagt Olsen, „die Kategorie Seafood insgesamt verzeichnet ein Mengenwachstum von rund 10 Prozent - das ist gemessen an der Gesamtentwicklung der Norgesgruppen ein doppelt so starkes Wachstum.“ Die Norgesgruppen kooperiert eng mit der Lerøy Seafood Group, die im Frühjahr 2014 ihre neue Frischfisch- und Sushi-Produktion Sjømathuset in Oslo in Betrieb genommen hat. Dabei sei die Norgesgruppen der einzige Kunde für die Lille Asia Sushi-Linie von Lerøy. Neben dem Sushi wurden 2014 auch Fischfilets mit einer Panko-Brotkrumenpanade und Forellenprodukte eingeführt. 2015 wolle die Gruppe Skrei stärker in den Fokus rücken, und zwar auch beim Discounter Kiwi. Dort sei der Frischfisch-Abverkauf im Januar 2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 49 Prozent gestiegen.
20.02.2015

Wöhrden: „Büsumer Feinkost ist zurück“

Die Traditionsmarke „Büsumer Feinkost“ erfährt am alten Produktionsstandort Wöhrden in Dithmarschen offenbar ein Revival. „Büsumer Feinkost ist zurück“, heißt es auf der neuen Internetseite der „Büsumer Feinkost“. Das Foto eines Baumkurrenkutters auf Fangfahrt steht für das neue Markenversprechen: „Vom Kutter auf den Küchentisch? Eine romantische Vorstellung vergangener Tage - der wir von Büsumer Feinkost jetzt wieder ein Stück näherkommen wollen.“ Geschäftsführer des Startups am alten Produktionsort sind der Büsumer Lars Jochims (41) und der Hamburger Markus Rüsch (53). Jochims war von Herbst 2002 bis Sommer 2013 Mitglied der Geschäftsführung bei Stührk Delikatessen in Marne. Zuvor hatte er zehn Jahre lang die Büsumer Fischerei-Gesellschaft geleitet. Markus Rüsch ist Geschäftsführer des Altonaer Kaviar Import-Hauses (AKI) in Hamburg, eines der weltweit ältesten Kaviar-Häuser, gegründet 1925. Am Standort Wöhrden waren bis zum Herbst 2011 unter dem Namen „Büsumer Feinkost“ insbesondere Garnelenerzeugnisse produziert worden, bis die Muttergesellschaft Heiploeg vor dreieinhalb Jahren die Produktion ins holländische Zoutkamp verlegte und die rund 80 Beschäftigten entließ. Jetzt gibt es einen Neustart mit „nordischer Fischfeinkost, die aus Nord- und Ostsee stammt“, verrät der Webauftritt: „Für Menschen, die sich mit „Moin“ fast noch gute Nacht sagen. Und natürlich auch für alle anderen Liebhaber von leckerer, nordischer Fischfeinkost.“
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20.02.2015

Norwegen: Genehmigung für erste Störzucht des Landes

In Norwegen hat erstmals ein Fischzüchter die behördliche Erlaubnis erhalten Störe zu züchten, meldet das Portal Nordland. Nach einer Planungs- und Antragsphase von fast sechs Jahren dürfe Polarfisk jetzt am Bjærangsfjord in der Kommune Meløy (Provinz Nordland) eine landgestützte Kreislaufanlage für die Produktion von bis zu 300 t Sibirischem Stör (Acipenser baerii) und 10 t Störkaviar errichten, teilte Geschäftsführer Anker Bergli mit: „Wir erfinden nicht das Schießpulver neu, sondern verwenden eine in Dänemark entwickelte Technologie.“ Dänischer Partner ist Billund Aquakultur Service. Die Gefahr, dass Fische aus der Recirc-Anlage in die Freiheit gelangen, sei sehr gering, urteilt Norwegens Umweltministerium.
19.02.2015

Dänemark: Fischkutter aus Hvide Sande gesunken

Gestern morgen ist in der Deutschen Bucht der deutsch-dänische Fischkutter 'SH 14 Kristina', beheimatet im dänischen Hvide Sande, gesunken. Die drei Besatzungsmitglieder konnten sich in ein Rettungsboot flüchten und wurden nach Angaben der DGzRS kurz darauf von dem holländischen Baggerschiff „Reimerswaal“ aufgenommen. Nach Angaben von World Fishing Today war auf einer ansonsten ruhigen Reise Richtung Niederlande plötzlich Wasser in den Lade- und Motorraum eingedrungen. Gegen 10:30 Uhr sank der 35 Jahre alte, 16 Meter lange 220 PS-Kutter von Skipper Alex Åkerstrøm Jensen rund 110 Kilometer nordwestlich von Helgoland. Die Ursache für das Unglück ist noch ungeklärt.
19.02.2015

Wolfsbarsch/Dorade: Stabile Entwicklung für 2015 erwartet

Die Produktion von Doraden und Wolfsbarschen insbesondere in den Haupterzeugerländern Griechenland und Türkei wird sich in diesem Jahr voraussichtlich gesund gestalten - mit einer Erzeugermenge leicht unter Vorjahresniveau und mit für die Züchter akzeptablen Preisen. Das prognostiziert Paul S. Valle vom norwegischen Marktforschungsinstitut Kontali Analyse, schreibt das Portal IntraFish. Für Griechenland erwarte er einen leichten Produktionsrückgang, während die Türkei nach Jahren zügigen Wachstums 2015 etwa 5 bis 10 Prozent weniger produzieren werde als 2014: die Gesamtproduktion solle bei 110.000 bzw. 90.000 t enden, also insgesamt bei etwa 200.000 t in beiden Ländern zusammen liegen. Die türkischen Farmer sind offenbar mit der Industrie übereingekommen, sich stärker um Qualitätsaspekte zu kümmern, und zwar auf derzeitigem Produktionsniveau.
18.02.2015

Rari Food International: Mario Klügel nicht mehr Geschäftsführer

Mario Klügel (*1968) ist aus der Geschäftsführung der Rari Food International ausgeschieden, teilt Geschäftsführer Thorsten Rachow mit. Er war Leiter des Bereiches Verwaltung/Finanzen/Controlling bei dem Hamburger Fleisch- und Seafood-Handelshaus. Klügel habe Rari „auf eigenen Wunsch“ verlassen, „um zukünftig in einer anderen Branche als Geschäftsführer tätig zu sein“. Die Leitung des Bereiches Finanzen/Rechnungswesen/Controlling für die gesamte Rari-Gruppe habe mit Wirkung vom 10. Januar 2015 Sebastian Harder übernommen, der zuletzt in der Wirtschaftsprüfung tätig war und nun wieder zu Rari zurückgekehrt sei.
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